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aPD
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Betreff des Beitrags: Ahoi! Ich bin der Neue. Verfasst: Dienstag 22. November 2011, 15:52 |
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Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 15:52 Beiträge: 11
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Tach zusammen, ich hatte mich vor ein paar Tagen hier angemeldet um mich ein bisschen zu informieren, jetzt ist es mal an der Zeit hier eine kurze Vorstellung zu verfassen. Ich habe vor kurzem in der Charité in Berlin eine ambulante Entgiftung von Alkohol gemacht und im Rahmen der Gespräche dort von der dort laufenden Studie zum Thema Baclofen gehört. Relativ zügig war dann auch klar, dass ich daran teilnehmen wollen würde... Heute wurde ich dann in die Studie eingeschlossen und habe nun auch schon zwei Dosen (2x 5mg) von meinem Testmedikament (Baclofen oder Placebo, das erfahre ich erst am Ende der Studie...) eingenommen. So weit, so gut... Danke für das Forum, tolle Plattform! Jede Menge Lesestoff für mich. 
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aPD
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Betreff des Beitrags: Re: Ahoi! Ich bin der Neue. Verfasst: Dienstag 22. November 2011, 16:36 |
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Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 15:52 Beiträge: 11
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Danke dir für das Willkommen, Warzo.
Die Studie geht über mehrere Monate, wobei in den ersten Wochen "hochdosiert" (bis zu 270mg, jenachdem wieviel man eben verträgt...) wird. Die jeweilige Dosis wird dann einige Zeit gehalten und anschließend soll das Medikament dann ausgeschlichen werden. Bis zum Ende der Studie erfährt man natürlich nicht, ob man Baclofen oder ein Placebo erhalten hat.
Die Einnahme erfolg 3x täglich und bei jeder Dosissteigerung (alle 3 Tage grob...) erfolgt ein Telefonkontakt, ob man alles verträgt. Wöchentlich gibt's dazu einen Termin in der Charite vor Ort.
Ob ich eine Wirkung verspüre ist eine gute Frage... Meine Stimmung ist erstaunlich gut, ich grinse rum und bin erstaunlich locker hier im Büro gerade, was eher untypisch ist. Könnte also schon so eine bisschen "aufgehellte Stimmung" sein. Gedanken an Alkohol hatte ich bisher auch keinen, obwohl spätestens so 15:00 eigentlich "meine Zeit" ist. Gegähnt habe ich auch schon ein paar Mal, was auch bisschen merkwürdig ist. Gut, der Glaube kann aber bekanntlich auch Berge versetzen... Mal sehen, wie sich das heute am Abend und in den nächsten Tagen (Dosissteigerung am Freitag) entwickelt.
Die ambulante Entgiftung kann ich auch empfehlen. Ich hatte allerdings auch keine starken körperlichen Entzugserscheinungen, sodass das alles sehr unkompliziert verlief.
Für mich ist allein die Anbindung und die damit gebundene "Verbindlichkeit" schon eine Hilfe, die mir - egal ob tatsächlicher Wirkstoff oder nicht - eine Stütze sein wird.
Man liest sich,
aPD
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Ahoi! Ich bin der Neue. Verfasst: Dienstag 22. November 2011, 16:39 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Welcome aPD,
sehr interessant, Du nimmst also an der Studie teil. Ob Du Baclofen oder ein Placebo erhältst, wirst Du sicher früher wissen, vorausgesetzt Du bleibst dem Forum erhalten und liest dich ausführlich durch. Wie lange dauert die Studie für Dich? Wo ist das Dosierungslimit? Ist Abstinenz für die Gesamtdauer vorgeschrieben? Wie werden Ziele definiert?
Du merkst, ich bin ganz schön neugierig, immerhin bist Du der erste Studienteilnehmer der von Beginn an in diesem Forum gelandet ist. Falls Du Fragen haben solltest, werden wir sie gerne beantworten – und Danke für das Kompliment.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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FlipFlop
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Betreff des Beitrags: Re: Ahoi! Ich bin der Neue. Verfasst: Dienstag 22. November 2011, 17:36 |
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Registriert: Donnerstag 31. März 2011, 15:08 Beiträge: 90 Wohnort: BW
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Hallo aPD, auch ein herzliches willkommen von mir. Erst mal Glückwunsch zu deiner Entscheidung etwas in deinem Leben verändern zu wollen ! Ich hoffe es gelingt dir. "Ob nun mit oder ohne Bac oder mit oder ohne Placebo. . .  " Finde es super, dass du uns hier im Forum mitteilst, dass du an der Studie teilnimmst und uns auf diesem Weg "auf dem laufenden hältst". Was ich sehr hoffe. LG FlipFlop
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aPD
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Betreff des Beitrags: Re: Ahoi! Ich bin der Neue. Verfasst: Dienstag 22. November 2011, 18:19 |
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Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 15:52 Beiträge: 11
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Hallo Federico, dann beantworte ich deine Fragen mal soweit möglich. Dauer der Studie ist 18 - 24 Wochen - wobei mein letzter Termin im Rahmen der Studie in der Charite im Mai 2012 ist. Vermutlich mal noch Nachuntersuchungen o.ä. Es gibt eine Aufdosierungsphase von maximal 28 Tagen, wobei man die erste Dosis (15mg pro Tag) schrittweise (maximal jedoch 30mg pro Schritt) auf bis zu 270mg erhöht wird. Wenn irgendwann deutliche Nebenwirkungen zu spüren sind, dann wird "ein Schritt zurück" gegangen und man bleibt auf dieser "Höchstdosis" dann insgesamt 12 Wochen. Dann wird wieder "ausgeschlichen". Abstinenz wird wohl "erwartet", wobei in dem Zusammenhang nur besprochen wurde bei einem Rückfall schnellstmöglich Kontakt mit dem Studienarzt aufzunehmen, da die Medikation dann ausgeschlichen werden soll. Das Ziel bzw. der Zweck ist recht allgemein formuliert: Es soll überprüft werden, ob und wie sich die Einnahme von Baclofen auf die Aufrechterhaltung der Alkoholabstinenz auswirkt. Danke auch dir für das Willkommen, FlipFlop. Ich werde sicher immer wieder mal was zu meinem Befinden posten. 
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aPD
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Betreff des Beitrags: Re: Ahoi! Ich bin der Neue. Verfasst: Dienstag 22. November 2011, 19:17 |
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Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 15:52 Beiträge: 11
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Hallo Conny, ich werde auf alle Fälle berichten. Denke das ist auch für mich ganz sinnvoll da etwas zu reflektieren und da bietet sich das Forum ja gerade für an.  Zu mir schreibe ich morgen mal ein paar Zeilen, da ich jetzt dann gleich verabredet bin. Einen schönen Abend erstmal!
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squadra
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Betreff des Beitrags: Re: Ahoi! Ich bin der Neue. Verfasst: Dienstag 22. November 2011, 21:07 |
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Registriert: Dienstag 13. September 2011, 20:00 Beiträge: 114 Wohnort: Regensburg
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Ah, Hi aPD 
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aPD
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Betreff des Beitrags: Re: Ahoi! Ich bin der Neue. Verfasst: Mittwoch 23. November 2011, 12:04 |
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Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 15:52 Beiträge: 11
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Hi squadra! --- Na jut, dann noch ein paar Eckdaten zu meiner Person, weil ja danach gefragt wurde. Ich bin männlich, 29 und habe seit ungefähr 8 Jahren "ein Problem" mit Alkohol. Das erste Mal mit 17 getrunken, aber nicht sonderlich auffällig. Mein täglicher Konsum begann ziemlich genau mit dem Start meines Zivildienstes im Krankenhaus. Damals habe ich einfach alles getrunken, was mir in den Weg kaum... Also durchaus auch härtere Sachen. Irgendwann hat sich das über die Jahre auf Bier eingependelt. Mengenmässig waren das lange Zeit so 6 - 8 Liter Bier pro Tag. Beruflich habe ich viel im Ausland gearbeitet, aber keinen Beruf gelernt. Irgendwann lief das mit dem Trinken soweit aus dem Ruder, dass das Arbeiten auch gar nicht mehr möglich war. Also so 3 Jahre "arbeitslos" gewesen. Das ist jetzt nicht "mein erster Versuch" trocken zu leben, sondern ich hatte bereits 2009 und 2010 jeweils im Februar eine Entgiftung (stationär). 2009 war ich 2 Monate danach trocken. 2010 habe ich eine Therapie in der Tagesklinik begonnen, aber nach 3 Wochen abgebrochen. Mir war das Programm zu intensiv und zu viel "Gruppenzeug", morgens schon Frühstück, dann Mittags und bis 16:00 da rumsitzen... Ich muss dazu sagen, dass ich mit so Gruppensituationen sowieso ein Problem habe. Früher war das noch viel schlimmer, da bin ich schon beim Fahren im Bus unruhig gewesen... Naja, nach der Entgiftung und der abgebrochenen Therapie war ich 8 Monate trocken, dann einen Umzugsversuch gestartet, in billigen Pensionen mit Bierautomaten im Eingangsbereich gehaust und irgendwann gab's dann den Rückfall. Seitdem hatte sich meine Trinkmenge auf 1,5 Liter Wein pro Tag eingependelt. Trinkpausen und Abstinenzversuche gab's mit den unterschiedlichen Konzepten und Ideen immer wieder, aber dauerhaft von Erfolg war bisher nichts. Am 13.11. habe ich zum letzten Mal getrunken. Man fragt sich ja gerne mal wieso man trinkt... Bei mir so eine Mischung aus Unzufriedenheit mit dem Leben (viele Möglichkeiten gehabt, viel versaut...), aus Langeweile und in den Hochphasen sicher auch weil ich anders echt Probleme hatte aus dem Haus zu gehen. Natürlich ist mir klar, dass das nicht besser wird dadurch und mittlerweile hat sich für die Zukunft auch eine erste Perspektive entwickelt... Ich werde im März eine Umschulung beginnen und mittelfristig sicherlich auch noch das Abitur nachholen, so für mich selbst.  Ja, Ende der Textwand zu meiner Vergangenheit. Zur Studie bzw. Auswirkungen der Einnahme kann ich jetzt nicht viel "Neues" berichten. Gestern kein Bedürfnis gehabt zu trinken, was aber auch in den letzten Tagen schon tageweise so der Fall war. Keine Ahnung ob es Einbildung ist oder nicht, aber ich habe zumindest beim Gedanken an Alkohol nicht mehr den kurzen Impuls "Auja, das wäre jetzt was..." den ich sonst eigentlich hatte, wenn ich daran gedacht habe (und bevor die Vernunft einsetzt...). Ansonsten ist mir etwas Müdigkeit aufgefallen, gestern am Abend mehr als sonst und heute morgen so die erste Stunde nach der Einnahme auch etwas... Naja, mal sehen.
Zuletzt geändert von aPD am Mittwoch 23. November 2011, 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
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aPD
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Betreff des Beitrags: Re: Ahoi! Ich bin der Neue. Verfasst: Mittwoch 23. November 2011, 12:12 |
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Registriert: Donnerstag 17. November 2011, 15:52 Beiträge: 11
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GoldnTulip hat geschrieben: ch weiß nicht, was du hier schon so gelesen hast, aber das läuft ja -zumindest bei der echten Baclofen-Gabe - auf eine Überprüfung der Ameisen'schen-Switch Theorie hinaus.
Kannst du oder jemand mir vielleicht sagen wo ich was genaueres zu dem "Switch" finde, also was die Auswirkung sein soll? Ich habe heute morgen etwas Google befragt, aber keine genaue Beschreibung gefunden. Ist das der Punkt ab dem Alkohol völlig uninteressant sein soll? Habe mir eben das Buch von Ameisen bestellt und gehe mal davon aus, dass das so bis Freitag bei mir ankommt.
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Ahoi! Ich bin der Neue. Verfasst: Mittwoch 23. November 2011, 13:40 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Zitat: Habe mir eben das Buch von Ameisen bestellt und gehe mal davon aus, dass das so bis Freitag bei mir ankommt. In Frankreich ist es Verpflichtung, das Buch vor oder während einer Baclofen-Therapie zu lesen. Ich halte es persönlich für eine zielführende Direktive – eine der wenigen. Prof. Heinz kann dies aus nachvollziehbaren Erwägungen nicht machen. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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