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 Betreff des Beitrags: Stress und Erleichterung: zwei Seiten der Medaille?
BeitragVerfasst: Freitag 30. September 2011, 14:12 
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Registriert: Samstag 24. September 2011, 18:54
Beiträge: 144
Seit einiger Zeit (schon vor der ADHS-Diagnose) ist mir aufgefallen, daß extreme Belastung sowie extreme Freude in kurz aufeinander folgenden Abständen bei mir die gleiche Reaktion zeitigen:
Fall in die Flasche.

Heute ist so ein Tag...
Ich sollte von 6-10°° arbeiten. Ich packte also um 5:30 Uhr meine Arbeitssachen ein, den Büroschlüssel und stand um 5:58 Uhr vor dem Büro: Schlüssel vergessen.
Ausgerechet heute, da das Auto wieder um 10: 30 Uhr in der Werkstatt sein sollte (ist nicht übern TÜV gekommen; große Reparatur)!
Katastrophe!
Mich wunderte, daß kein Schlüssel da war, denn ich hatte ihn heute morgen _definitiv_ in die Arbeitstasche gepackt...
Zuhause angekommen suchte ich den Schlüssel. Konnte sein, daß ich ihn versehentlich neben die Tasche gesteckt hatte- kein Schlüssel da.
Ich bin erst 9 Monate bei der Firma, habe eine Vertrauensstellung; der Schlüssel ist ein Sicherheitsschlüssel für 14 MA- toll :-(
Ich spielte in Gedanken das ganze Szenario durch bis zur Kündigung (!), schrieb nach einer Stunde Schlüssel-suchens eine e-mail an einen MA im Büro, in der ich die peinliche Situation erklärte. Danach fuhr ich zur Werkstatt.
Der MA, der mein Auto repariert, ist seit heute krank, Chefe überlastet, so daß ich erst am Dienstag wieder dran bin (ist eine kleine "Hinterhof-Werkstatt").
Ich wurde langsam, aber sicher, immer nervöser. Bierbierbier!!!
Runterrunterrunter!
Aber _wie_ denn, wenn die Synapsen bzw. Neurotransmitter spinnen?!
Wieder zuhause, suchte ich weiter den Schlüssel und telefonierte mit einer SB aus meiner Firma. Bei uns im Büro wird erst ab 10:00 Uhr gearbeitet.
Die SB war sehr nett und freundlich und riet mir, die Ruhe zu bewahren.
Wenn der Schlüssel wirklich weg wäre, bekäme ich halt einen Neuen.
Nichts mit Kündigungsandrohung (ich und meine Panik vorm Versagen!), sondern Verständnis und Geduld.

Dann klingelte es an meiner Haustür- ein Nachbar hatte Probleme mit der Warmwasserbereitung.
Mein Vermieter überläßt mir seit 7 Jahren die Verwaltung der beiden Miethäuser, wenn er 3 Wochen in Urlaub fährt.
[Bislang ist in den 7 Jahren nur einmal etwas passiert; also ist die Verwaltung kein Problem und keine Belastung. Der Vermieter kommt Montag zurück, auch kein Problem.]
Für mich, in _dieser_ Situation, war es _doch_ ein Problem.
Parallel rief mein Vater an und wollte betüddelt werden- och nee!
Was mache ich zuerst?
Hilfe!

Nach dem Einkaufen (Bier auch, leider) kam ich auf die Idee, mal auf dem Hof, wo ich mein Auto gestern parkte, nachzusehen, ob der Schlüssel vielleicht aus der Tasche gefallen war, und siehe:
Da lag er!
Welch´ Erleichterung!
Keine Kündigung in Aussicht (hoffe ich, da ich heute ja nicht gearbeitet habe...), Schlüssel wieder da, und nun?
Ich fühlte mich nach der Wiederentdeckung des Schlüssels genauso aufgekratzt wie heute morgen, als ich feststellte, er ist verschwunden. Denn dazu kommt die (hier unbegründete) Angst, man kündigt mir, weil ich heute nicht gearbeitet habe und morgen nicht nacharbeiten kann (priv. Gründe)...
Jetzt bin ich sehr negativ drauf, aus Gründen, die sich selbstredend ergeben...

Kennt jemand von euch so eine "Kettenreaktion"?
Eventuell auch den Zusammenhang mit Frust und Freude?

Ich freue mich sehr über Antworten, auch wenn ich heute selbstredend nicht mehr posten werde.

lg

Nexe


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 Betreff des Beitrags: Re: Stress und Erleichterung: zwei Seiten der Medaille?
BeitragVerfasst: Samstag 1. Oktober 2011, 09:20 
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Registriert: Montag 10. Januar 2011, 09:39
Beiträge: 40
Liebe Nexe,

und wie ich das kenne. Vor Bac ist da die halbe Welt zusammengebrochen, Panikattacken, Angstzustände, Zweifel an allem und jedem etc. Erst mein abendlicher Wein konnte mich da einigermaßen retten. Seit einiger Zeit stelle ich nun fest, dass dieses Überreagieren deutlich abgenommen hat, es hat Platz für eine Grundruhe gemacht, die ich so niemals kannte.
Und Alkohol als Erleichterung habe ich irgendwie schlichtweg vergessen.

Lg Karin


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 Betreff des Beitrags: Re: Stress und Erleichterung: zwei Seiten der Medaille?
BeitragVerfasst: Dienstag 4. Oktober 2011, 07:35 
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Registriert: Samstag 24. September 2011, 18:54
Beiträge: 144
@ Karin:
Diese "Grundruhe", wie Du sie beschreibst, fehlt mir leider. Ich hatte sie auch nicht während der Jahre der Abstinenz. Lediglich unter Ritalin, das 2007 gegen das ADS eingesetzt wurde, ahnte ich, daß es noch etwas anderes geben muß als meine innere Hibbeligkeit.
Es wäre schön, wenn ich die vielen alltäglichen Unannehmlichkeiten, die für sich allein genommen kein Problem darstellen, mich allerdings erschlagen, wenn mehrere auf einmal passieren, mit innerer Gelassenheit angehen könnte.
Ich frage mich ohnehin schon lange, wie andere Menschen mit diesen nervig-lästigen Problemen umgehen, ohne in die Flasche zu fallen...

@ Conny:
Du hast mein Posting richtig interpretiert. Dieses Mal war der Freitag "Abschußtag".
Ich ärgere mich massiv darüber. Als "Dankeschön" meines Körpers habe ich wieder mal über Nacht Entzündungen in der Leiste bekommen (passiert, wenn ich zuviel rauche und/oder Heißhungerattacken nach Trinkanfällen bekomme), die mir noch mehr Streß bereiten.
Gleich gehts zum Arzt, wenigstens eines der drei Teile operativ entfernen.
Die anderen sind noch nicht so extrem entzündet.
Dennoch sehr ärgerlich (und sehr schmerzhaft), denn heute muß mein Auto wieder in die Werkstatt und ich habe nach dem Chirurgenbesuch einen Termin beim Hausarzt.
Du schreibst, daß die Amplitude den Ausschlag gibt- ist bei mir ebenso.
Wenns nur Kleinigkeiten sind, geht es auf einer Skala von +10/-10 nur um einen oder zwei Punkte nach unten. Das kann ich abfangen. Allerdings nicht -9, und wenige Stunden später +9 vor Erleichterung. Das ist einfach zu krass.

14 trockene Tage- super!
6-7 trockene Tage sind für mich (Voraussetzung: kein Streß jeglicher Natur) im Moment das Höchste. Hoffentlich ändert sich das unter Baclofen. Ich ekle mich vor mir selbst, wenn ich am nächsten Tag das Flaschenchaos sehe und meinen Kühlschrank leerfuttere :-(
Zitat:
Trinken wegen Angst, Kränkung, Trotz, Traurigkeit etc., dieser Impuls nimmt bei mir eher zu, weil ich ohne Alkohol diese Gefühlslagen nun bewusst mitbekomme.

Das ist fies.
Ich finde die Hilflosigkeit, mit der man solchen Gefühlen gegenüber steht, erschreckend. Da läuft ein emotionale Horrorfilm ab, den andere Menschen nicht einmal im Ansatz nachempfinden können (meine Erfahrung).

lg
Nexe


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