Lilies Erfahrungen

Eine Heilung würde bedeuten, dass die Symptome verschwinden. Dies ist bei mir nicht der Fall, wie meine Versuche abzudosieren gezeigt haben. Die Krankheit bricht wieder durch. Mit baclofen behandele ich aber eben diese lästigen und mein Leben zerstörenden Symptome. Und das bis jetzt sehr erfolgreich.

Ardok,

Symptome kann man nicht heilen. Symptome sind Zeichen, die auf eine Erkrankung oder Verletzung hinweisen.

Baclofen:
Mit Baclofen ist ein Patient in der Lage, Vorerkrankungen selbst zu erkennen und zu behandeln, bzw. sich adäquate Hilfe zur Behandlung seiner eigentlichen Erkrankung zu suchen. Baclofen beseitigt nicht die Vorerkrankung sondern ermöglicht durch die Craving unterdrückende und andere Wirkungen, die Abschaltung der Symptome, die den angst- und stressfreien Zugang zu einer Vorerkrankung verhindern. Im wesentlichen sind dies Sucht, Angst und Depressionen.

Eine Erkrankung, die möglicherweise als Folge einer anderen Erkrankung entsteht, ist dann keine Erkrankung, sondern nur ein Symptom der Vorerkrankung und kann als ein Symptom nicht geheilt werden, da die Vorerkrankung auch nicht geheilt worden ist?

Wenn ich dem folgend mit baclofen die Symptome der Symptome unterdrücke, müsste die Vorerkrankung zu Tage treten. Na dann habe ich noch reichlich Selbstbeobachtung vor mir und wenn ich dann die tiefe Ursache dieser Symptome entdeckt habe und die Ur-Erkrankung geheilt habe, werden die Symptome auch verschwinden, also auch Alkoholismus, welcher, nach Deiner Hypothese, keine Erkrankung ist.

Niemand, der trinkt, will auf das Trinken verzichten. Die Frage dahinter ist, wie kann ich die durch Alkoholkonsum erreichte Lebensqualität ( no joke) behalten ohne Alkohol.. Und da steh ich selbst auf dem Schlauch.

Sehr anregend, Deine Zeilen! Mir geht es ganz genauso. Auf diesem Schlauch stehe ich auch. Ich bin ebenso ratlos, völlig ratlos sogar.

Doch doch, viele die trinken, würden darauf auch verzichten, schaffen es aber nicht, weil sie glauben, die durch Alkoholkonsum erreichte „Lebensqualität“ ist so erhaltenswert und alternativlos. Die gewohnte Umgebung und Gesellschaft erzwingt diese „Lebensqualität“ förmlich. Ohne Alkohol wäre es eben nicht diese gewohnte „Lebensqualität“, aber keine Lebensqualität an sich?

Gab es da nicht immer wieder Sachen, die Ihr Euch vorgenommen habt, irgendwann zu machen, oder die Ihr gerne tut, aber durch die Fixierung auf die bisherige „Lebensqualität“ (die ja immer und billig verfügbar ist) immer wieder zurückgestellt habt? Sachen die Euch täglich Spaß bereiten, die Ihr einfach gerne tut. Die Euch beschäftigen, um der Beschäftigung Willen. Die Euch so täglich die Bestätigung geben, Spaß an Euch selbst und Eurem Leben zu haben.

Niemand, der trinkt, will auf das Trinken verzichten. Die Frage dahinter ist, wie kann ich die durch Alkoholkonsum erreichte Lebensqualität (no joke) behalten ohne Alkohol.. Und da steh ich selbst auf dem Schlauch.

Ich steh da ehrlich gesagt auch dem Schlauch. Ich frag mich die ganze Zeit wie ich durch Alkohol Lebensqualität erreichen kann. Der einzige der das geschafft hat, war meines Wissens Charles Bukowski.

LG Federico

Guten Morgen zusammen! Mein Besuch ist gerade gegangen und es war ein sehr schöner Abend. Ich bin - wider Erwarten - problemlos und ohne "Ich-würde-eigentlich-schon-gerne"-Gedanken alkfrei geblieben.
Ich bin gerade einfach nur angenehm von mir selber (in Kombination mit Bac) überrascht. Ich erinnere mich an einen ebenfalls erfolgreichen Versuch letztes Jahr, der zwar erfolgreich war, mich aber wirklich Kraft gekostet hat. Ich glaube, da habe ich die Gläser der anderen Leute fast mit den Augen ausgesaugt und zum Schluss krampfhaft auf einen Punkt gestarrt.

Ich haue mich jetzt aber mal aufs Ohr. In diesem Sinne GUTE NACHT!

Gerade mal 4 Stunden geschlafen, aber ich fühle mich gut und frisch. Der heutige Abend kann ebenfalls kommen.
Gleich hole ich mein Ameisen-Buch von der Post ab, bin schon ganz gespannt drauf.

Ich oute mich mal: Ich liebe Bukowski und lese seine Werke total gerne.
Ich habe angefangen seine Bücher und Gedichte zu lesen, nachdem ich den Film "Barfly" gesehen habe.

Gestern Abend hatte ich drei Drinks. Für mich ist das insofern OK, dass ich es bei einer Menge belassen habe, wo ich heute noch voll leistungsfähig bin. Sonst sah das bei solchen Anlässen anders aus.
Meine Dosis ist nach wie vor: 10 - 25 -30 (Globulis)

@Lilie,

die Dosis macht das Gift. Mich würde speziell interessieren wie sich die Menge 3 Drinks zu sonstigen Anlässen verhält. Die Hälfte, ein Drittel, Viertel. Oder einfach „kann ich nicht mehr genau sagen, an die letzten Drinks kann ich mich nicht erinnern“.

Ach ja, war das mühelos oder musstest Du Dich bemüht zurückhalten?

LG Federico

@Federico:
Das war im Gegensatz zu sonst ca. die Hälfte. Wir hatten Cocktails, wo ich früher mit gut 5 - 6 Stück dabei war. Ich habe außerdem auf harte Mischungen verzichtet.

Große Mühe hat mir das Ganze nicht gemacht. Ich habe auch einiges Antialkoholisches zwischen den Drinks getrunken.
Insgesamt bin ich recht zufrieden.

Heute Mittag bekam ich leichte Lust auf eine abendlichen Drink. Das Bedürfnis war aber nach der Mittagsdosis weg.

Schönen Sonntag und liebe Grüße Lilie

@Lilie,

klingt ganz gut. Richtig gut wäre es, wenn Du sagen könntest: es war vollkommen mühelos. Ich würde es Dir wünschen.

LG Federico

Danke, Federico! Die vollkommene Mühelosigkeit ist in Arbeit.

Gestern lief es sehr gut. Ein weiterer trinkfreier Tag.
Nur das Wetter hat ziemlich geschlaucht.

Dr. Ameisens Buch habe ich jetzt angefangen.

Montag war irgendwie nicht mein Tag. Gegen Abend bekam ich ein zumindest mittelstarkes Trinbedürfnis, dem ich allerdings nicht nachgab. Ärgerlich fand ich auch eher, dass ich absolut nicht sagen kann, wo es denn herrührte. Ich hatte auf der Arbeit keinen nennswerten Stress und habe vorher noch Ausdauertraining gemacht. Ideale Abstinenzbedingungen hätte ich gesagt, aber so war es anscheinend nicht.