Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Überforderung ist ein Problem
BeitragVerfasst: Dienstag 28. Juni 2011, 17:32 
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Gründer †
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@all,

In den vergangenen Wochen bin ich unmerklich aus meiner Mitte geglitten. Das ist mir früher auch schon passiert, diesmal war es anders denn ich habe es zum ersten mal rechtzeitig bemerkt. Die Grundruhe ist allmählich verloren gegangen, in den letzten Wochen immer weniger Schlaf, gut so, kann ich mehr arbeiten dachte ich. Dazu kam eine Unmenge an Kaffee, viele Zigaretten und Desinteresse an Dingen die mir ansonsten wichtig waren.

Vor 2 Tagen wurde mir plötzlich klar, dass ich etwas ändern muß und ich beschloss die tägliche Dosis von 2 x 12,5 auf 3 x 12,5 zu erhöhen. Das ist nicht viel, immerhin aber sind es 50% mehr als die bisher ausreichende Dosis. Schon jetzt spüre ich die Rückkehr meiner Grundruhe, die Schlafdauer ist gestiegen, ich sehe den anstehenden Ereignissen wieder mit mehr Gelassenheit entgegen. Heute am 3. Tag der Dosissteigerung weiß ich, Baclofen ist enorm hilfreich um sich selbst abfangen zu können.

In der Rückschau sehe ich viele Situationen in meinem Leben, in denen ich nicht bemerkt habe, nicht bemerken konnte, wie ich zielstrebig auf einen desaströsen Burnout mit den bekannten untauglichen Selbstheilungsversuchen zusteuerte. Hinterher immer nur Ratlosigkeit – wie konnte das nur passieren. Mit Baclofen habe ich die Möglichkeit schon im Vorfeld die Richtung zu ändern, lange bevor sich Craving bemerkbar macht.

Gespräche mit Menschen, denen meine Überforderung aufgefallen ist und die es auch aussprechen, sind enorm hilfreich. Danke an den lieben Menschen, der damit gemeint ist. Ich werde die Dosis jedenfalls einige Zeit in dieser Höhe beibehalten, zumindest so lange, bis die anstehenden Hürden genommen sind. Danach sehen wir weiter. Über die Hürden nächste Woche mehr. Vielleicht kennt jemand dieses Problem „Überforderung“ in ähnlicher Weise und kann etwas dazu sagen, es könnte für andere hilfreich sein.

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Überforderung ist ein Problem
BeitragVerfasst: Mittwoch 29. Juni 2011, 04:12 
Hallo

@federico: Was meinst du genau mit Überforderung? Dass du zu viel machst, dir zu viel vornimmst oder ist es der Anspruch, den die Aufgaben an dich stellen?

Ich persönlich habe in den letzten Monaten regelrecht Angst vor Überforderung. Sobald etwas schief läuft (auch bei Tätigkeiten, die ich bislang routiniert ausführen konnte), bekomme ich die Krise. Das aus der Mitte laufen, wie du es nennst, beschreibt es meiner Meinung nach recht gut. Ich tendiere dann dazu, die anstehenden Aufgaben trotzdem durchzuziehen. Ohne Rücksicht auf meine momentane Befindlichkeit. Das führt natürlich zum regelmäßigen Scheitern, bis ich mir dann gar nix mehr zutraue. Im Nachhinein kann ich dann genau nachvollziehen, dass ich durch mein Verhalten zielstrebig auf die Überforderung zugesteuert bin.

Während meiner paar Tage mit konstanter Bac-Dosis war das völlig anders.Ich hatte wieder eine gewisse Grundruhe. Wenn eine Aktion eine unerwartete Richtung nahm oder nicht das gewünschte Ergebnis lieferte, konnte ich Abstand nehmen. Mir die Sache betrachten, überlegen. Ich war maßvoll aktiv, ohne hektisch zu werden und ich wurde durch Misserfolge nicht entmutigt - war meistens in der Lage, die Sache doch noch erfolgreich zu Ende zu bringen.

Was dich betrifft, lieber Federico, hatte ich meiner Sonnenblume gegenüber diese Tage die Vermutung geäußert, dass du offensichtlich kaum etwas anderes tust, als im Internet zu suchen und hier im Forum zu lesen und zu posten. Zudem erledigst du noch deinen Job und reist durch die Gegend. Über all das informierst du uns hier noch ausführlich. Maniac!

Ich wünsche dir sehr, dass du wieder etwas zur Ruhe kommst und das rechte Maß an Aktivität für dich findest.

Grüzli
Rolidor


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 Betreff des Beitrags: Re: Überforderung ist ein Problem
BeitragVerfasst: Mittwoch 29. Juni 2011, 14:12 
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Beiträge: 8253
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Hallo Rolidor,

ich weiß, Du hast es nicht so gemeint, klarstellen muß ich es trotzdem.

MANIAC
1. verrückt
2. wahnsinnig
3. der/die Irre
4. der/die Verrückte
5. der/die Wahnsinnig

LG Federico

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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Überforderung ist ein Problem
BeitragVerfasst: Mittwoch 29. Juni 2011, 16:34 
Aber besessen bist du trotzdem, oder?


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 Betreff des Beitrags: Re: Überforderung ist ein Problem
BeitragVerfasst: Mittwoch 29. Juni 2011, 16:37 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
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Nein lieber Rolidor.

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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Überforderung ist ein Problem
BeitragVerfasst: Mittwoch 29. Juni 2011, 22:42 
Dann nenne ich es mal 'sehr engagiert' ;)

...und das mit dem Maniac war natürlich nicht wörtlich gemeint.
Federico hat geschrieben:
Vielleicht kennt jemand dieses Problem „Überforderung“ in ähnlicher Weise und kann etwas dazu sagen, es könnte für andere hilfreich sein.
Meine Frage nach dem Wesen der von dir empfundenen Überforderung hast du aber nicht beantwortet. Die Begriffe Überforderung und Belastbarkeit werden, wie das Craving einfach immer wieder eingestreut, ohne dass erklärt wird, was sie für den (oder die) einzelne(n) eigentlich bedeuten.

Grüzli
Rolidor


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 Betreff des Beitrags: Re: Überforderung ist ein Problem
BeitragVerfasst: Donnerstag 30. Juni 2011, 16:23 
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Registriert: Donnerstag 3. März 2011, 00:34
Beiträge: 72
Ich kenne Überforderung auch, Federico. Gerade als Selbständiger ist es ja geradezu eine "Tugend", sich selbst zu überfordern. Meistens habe ich "Temporärburnouts". Also ein paar Monate richtig, richtig hart ranklotzen und dann ein paar Monate Totalausfall was Motivation und Leistung angeht.

Ich bin, was die Lösung angeht also kein Experte und kann nur brainstormen: "Ora et labora", "Ying und Yang", "Tag und Nacht". Ergo: Wer viel arbeitet, muss auch viel für seine eigene Entspannung tun und ein Gegengewicht zur Arbeit schaffen...

Aber das ist eben schwer hinzukriegen, wie ich aus eigener Erfahrung weiß... und die "Instant-Entspannung" aus der Dose ist für uns ja gestorben.

Darum müssen Alternativen her:
    Hund anschaffen und täglich 2 Stunden in die Natur.
    Saunieren gehen
    Auf einen Marathonlauf vorbereiten
    nebenberuflich "Maler" oder "Bildhauer" werden

Vielleicht war was dabei... :-)

Viele Grüße,
Rafael

_________________
Ich konnte es selbst nicht fassen, aber Baclofen funktioniert!


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 Betreff des Beitrags: Re: Überforderung ist ein Problem
BeitragVerfasst: Freitag 1. Juli 2011, 16:16 
Hallo

@federico: Ich gratuliere dir! Du hast es zwei Tage lang geschafft, nichts im Forum zu posten. Fällt dir das schwer? Auf jeden Fall ist das imho der richtige Weg - Distanz zu wahren. Ist nicht immer einfach, wenn man engagiert ist.

Grüzli
Rolidor


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 Betreff des Beitrags: Re: Überforderung ist ein Problem
BeitragVerfasst: Mittwoch 28. September 2011, 15:37 
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Registriert: Samstag 24. September 2011, 18:54
Beiträge: 144
@ federico:
Ich nehme zwar noch kein Baclofen, muß es erst mit meinem Urologen absprechen sowie meine Neurologin überzeugen, es mir zu verschreiben, aber Überforderung, die zum Craving und nachfolgenden "Abschuß" führt- oh ja, die kenne ich sehr gut!

Jeder Mensch hat seine höchstpersönlichen Grenzen.
Bis heute werde ich von sogenannten "Freunden", die keine sind, offen oder versteckt lächerlich gemacht, wenn ich stolz darauf bin, seit nun neun Monaten einem Minijob mit 6 fest geregelten Wochenstunden nachgehen zu können. Zusätzlich bin ich (seit Juni 2011 wieder) parteipolitisch intereressiert und in geringem Maße ehrenamtlich (seit Juli) aktiv. Ich versorge einmal wöchentlich den Haushalt meines betagten Vaters, der in einer anderen Stadt lebt.
Macht zusammen immerhin ... 16 Wochenstunden (ohne Fahrzeit und Stau)!
Ganz zu schweigen von den lästigen, aber täglich zu erledigenden Dingen des Alltags.

Noch vor knapp einem Jahr war es für mich unvorstellbar, an vier Wochentagen zu arbeiten, wenn auch vergleichsweise wenige Stunden.
Anfang August spürte ich, daß ich mich überforderte. Ich kam auf 22 Wochenstunden, verteilt auf vier Tage/Woche.
Es lag viel ehrenamtliche Tätigkeit an und jede Menge Parteitreffen, dazu noch abendliche Telefonate mit zwei Parteimitgliedern aus einem anderen Kreisverband.
Ich merkte sehr schnell, wie ich wieder auf ein "zweimal wöchentliches alkoholisches Abschießen" hinsteuerte und zog die Bremse.
Sehr zum Unverständnis meiner sogenannten "Freunde".
Eine zunächst vielversprechende neue Affäre beendete ich zügig, als ich erkannte, daß der Mann meine Arbeitszeit und die daraus resultierende Überforderung ins Lächerliche zu ziehen begann. Außerdem kostet eine Affäre/Beziehung ebenfalls Kraft und Zeit, und die habe ich (noch) nicht.

Manche Menschen schaffen es, 70-80 Wochenstunden zu arbeiten, ohne ein Burn-Out-Syndrom zu entwickeln, andere nicht mal 10.
So what?

Ich bin froh, daß es mir diesmal wenigstens aufgefallen ist!
Früher, vor meiner Verrentung, hätte ich die Zähne zusammen gebissen und wäre ohne Rücksicht auf meine Befindlichkeit über die eigene Leiche gegangen, nur um in die Schemata Anderer hinein zu passen.
Ich wußte bis zur Lektüre dieses threads nicht, daß Baclofen auch hier modulierend eingreifen kann.

Danke, federico, für diesen thread!

lg

Nexe


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 Betreff des Beitrags: Re: Überforderung ist ein Problem
BeitragVerfasst: Mittwoch 28. September 2011, 17:39 
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Registriert: Montag 10. Januar 2011, 09:39
Beiträge: 40
Viele Jahre habe ich in der absoluten Überforderung gelebt.

Studium – 6 Stunden Arbeit/Tag – Kleinkind (ADHS) – täglicher Streit und dann Trennung vom Kindsvater – Diplomarbeit etc. etc.

Körperliche und psychische Symptome deutlich wahrgenommen – Panikattacken, Atemnot, Angstzustände, Schwindel, Rückenschmerzen etc. etc., und immer so weitergemacht. Gar nicht auf den Gedanken gekommen, es könnte etwas mit Überforderung zu tun haben.

Vom Hausarzt Kreislauftropfen bekommen, halfen natürlich nicht. Zu Psychologen gegangen, half nun auch nicht mehr. Und immer so weitergemacht. Bis gar nichts mehr ging…..
So weit darf man es nicht kommen lassen.

Ich hoffe und glaube, dass mir so was nicht mehr passiert. Durch Bac habe ich u.a. eine Grundruhe bekommen, die ich so nicht kannte. Das lässt mich ewigen Zweifler fast euphorisch werden. Bac ist für mich ein Wundermittel.

Lg Karin


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