rafberg84 hat geschrieben:
Mein Leben hat sich schließlich komplett um meine Ängste herum gebildet. Ich verlasse das Haus kaum und wenn, dann nur mit meiner "Arroganz"-Maske an. Selbst Kleinigkeiten, wie unterschreiben, bezahlen oder in der Öffentlichkeit Essen machen mir Probleme. Und auch wenn ich mich mit guten Freunden treffe, bin ich aufgeregt, schlafe die Nacht zuvor schlecht und kann den ganzen Tag nichts essen. Eine sehr ausgeprägte soziale Phobie eben.
Ich habe bereits mehrfach versucht mit dem Alkohol aufzuhören. Aber immer war es sehr schwierig. Einmal schaffte ich es sogar für 6-7 Monate. Aber genau das, was Ameisen schreibt war auch bei mir der Fall: "Alle sagen Dir, hör auf zu trinken und Du wirst Dich besser fühlen, aber das stimmt nicht. Es geht einem schlechter". Exakt. Denn ohne den Bär war ich nur noch die Mimose. Auch auf Festen.
Lieber Rafael,
Deine Geschichte liest sich wie meine, nur, dass ich schon ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel habe und durch die Trinkerei immer mehr Probleme bekommen habe.
Das Haus vor Angst nicht verlassen zu können, Nächte vorher schon nicht schlafen können weil man eingeladen ist oder einen wichtigen Termin hat, der Horror vorm Autofahren...ich könnte noch ewig weiterschreiben.
Auch ich habe mich in der halbjährlichen Trinkpause von Tag zu Tag schlechter gefühlt.....daran konnte auch keine Selbsthilfegruppe etwas ändern.
Dieses fröhliche "ich trinke nicht mehr...ab jetzt lebe ich wieder" konnte ich nie nachvollziehen.
Dazu noch diverse Einladungen, die ich nicht absagen konnte...Hochzeit des Bruders und runde Geburtstage in der Familie....ein Wechselbad der Gefühle,
einerseits schon die Angst irgendwo hin zu müssen, andererseits die Angst vor dem Craving andere trinken zu sehen und ich darf nicht....kein Ausweg.
Das soll ab heute anders werden....habe mit der Einnahme von Bac angefangen.
Wie geht es Dir?
Liebe Grüße von Elisa