Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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 Betreff des Beitrags: Re: 10.6.14 Visite bei NDR 3 - Medikamente gegen Alkoholsuch
BeitragVerfasst: Sonntag 15. Juni 2014, 01:40 
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Werner1503 hat geschrieben:
Vielleicht sollte man Soyka nochmals einen netten Brief schreiben ??

Lieber Werner,

das ist eine sehr gute Idee.

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: 10.6.14 Visite bei NDR 3 - Medikamente gegen Alkoholsuch
BeitragVerfasst: Sonntag 15. Juni 2014, 15:08 
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Praxx zum Thema <Wer Heilt hat recht> hat geschrieben:
Aber nur dann, wenn der, der behauptet, geheilt zu haben, das auch beweisen kann...
sic!

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„Die Gerichtshöfe der Moral kennen keine Strafprozessordnung“ (Hermann Lübbe) Erklärung …


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 Betreff des Beitrags: Re: 10.6.14 Visite bei NDR 3 - Medikamente gegen Alkoholsuch
BeitragVerfasst: Montag 16. Juni 2014, 11:22 
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@lisa
Zitat:
Wenn ich so streng und unbarmherzig mit mir sein muss, wie viel an mir ist dann womöglich sonst noch falsch? Was lauert da noch tief unten in mir? Und damit rutsche ich ab in tiefste Zweifel an mir selbst und meiner psychischen Gesundheit, suche und finde Fehlentwicklungen und Charakterfehler, vergrössere meine Ängste und überantworte mich den Fachleuten.

Nicht nur ich, auch mein Partner sagt mir heute mit Überzeugung: Mit Antabus bist du stehen geblieben, ausgebremst.
Nun, ich muss gestehen, dass ich vor 10 Jahren mindestens so erleichtert war eine Option zu haben, wie heute mit Baclofen.

Mir war damals klar: Wenn ich die Dinger nehme, dann kann ich einfach nichts mehr trinken.

Ergo: Kein Spiel mit dem Feuer mehr möglich, kein sich fragen, ob vielleicht doch zu gewissen Anlässen....kein Engelchen (links), Teufelchen (rechts)- Spiel mehr, klare Sache, klare Ansage!

Wahrscheinlich hätte ich mir Antabus auch in den Arsch implantieren lassen, um die Sache noch rigoroser und sicherer zu gestalten.

Warum? Als das Ergebnis von Verzweiflung, purer Verzweiflung, denn ich konnte mit allen anderen HIlfsangeboten nichts anfangen (und Baclofen war noch nicht bekannt).

Letztendlich war Antabus das Gegenstück zur Therapie - bei regelmäßiger Einnahme - ein geschützter Raum (in mir).

Durchaus - vor 10 Jahren - mit Erfolg.

Für ein Jahr. Danach dann wieder kompletter Rückfall in alte Verhaltensweisen - für gute 7 Jahre. Also kann man von wirklicher weiterentwicklung nicht sprechen @Lisa . Wie auch? Abstinenz steht für mich nur sehr, sehr bedingt, bei nur ganz wenigen Menschen, für Weiterentwicklung.

Komplett verdammen würde ich Antabus also nicht. Und ich habe noch immer die Bilder vom letzten Sommer aus dem UKE im Kopf, wenn Freitags die Leute kamen, um sich ihre Wochenration Antabus geben zu lassen. Rein äusserlich sah man den meisten ihren Alkoholismus nicht an, aber die Blicke, wenn man mit ihnen sprach....diese ratlosen, irritierten, ja gar verschämten Blicke, wenn sie darüber sprachen "ja, ne, also , ist mir wirklich lieber, wenn ich Antabus nehme...ist sicherer, dann kann ich einfach nicht trinken!! Dann komm ich lieber einmal die Woche hierher und nehm das und hab dann Ruhe...ne wirklich, ist besser, sonst kann ich für nichts garantieren...ne, ist wirklich besser so...."

Ich habe mir dann jeglichen Kommentar (und ich hätte ja aufgrund meiner Erfahrungen mit Antabus was dazu sagen können) verkniffen, nur ist mir in dem Moment wieder mal klar geworden, wie viel Verzweiflung mit dieser Krankheit einher geht, dass man wirklich zum allerletzen Strohhalm greift.

Zum Alita - Projekt: aggressives Vorgehen der Therapeuten. Was meint ihr, was ich mir an meinen Entzugstagen für Vermeidungsstrategien ausgedacht habe. Dagegen ist Alita ein Scherz, das ging dann schon eher in Richtung Stephen Kings Quitter's Inc. Morrison - Nichtrauchergeschichte aus Katzenauge. Ja, wirklich!

Wenn anderes nicht greift, die Persönlichkeitsstruktur eines Menschen dies zumindest temporär zulässt, dann sehe ich in Antabus - schweren Herzens - doch auch immer noch eine Option.

Das Spiel mit dem Feuer, das soll ich - oder soll ich nicht - Denken, zumindest bei mir immer auch ein ganz wesentlicher Punkt meiner Sucht (mit erfolgreichen Überredungsversuchen "nur heute!!") , könnte damit ausgeschaltet werden. Bei mir nun nicht mehr, aber bei anderen schon.

Nochmal: Kein - absolut kein - Plädoyer für Antabus. Nur der Versuch einer etwas differenzierteren Betrachtungsweise.

Das allerdings - und das ist der eigentliche SKANDAL! - ein Medikament wie Antabus als Aufhänger für einen Bericht, der Medikamente gegen Sucht anpreist, genommen wird und die vorhandene, deutlich sicherere, wirkungsvollere Alternative, dann fast nur kurz zum Schluss hin genannt wird, das will mir nicht in den Kopf!

Und die Aussage "wer heilt, hat recht" von diesem Dr. Behrend, zeigt mir, dass er doch dieser Alternative gar nicht mal so negativ gegenübersteht. Warum also?

LG Sebastian

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Was ist eigentlich alt? Was ist jung? Jung, wo die Zukunft vorwaltet. Alt, wo die Vergangenheit die Übermacht hat. (Novalis , dt. Dichter)


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 Betreff des Beitrags: Re: 10.6.14 Visite bei NDR 3 - Medikamente gegen Alkoholsuch
BeitragVerfasst: Montag 16. Juni 2014, 12:26 
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Nordlicht hat geschrieben:
Und die Aussage "wer heilt, hat recht" von diesem Dr. Behrend, zeigt mir, dass er doch dieser Alternative gar nicht mal so negativ gegenübersteht. Warum also?

@Sebastian,

als Buck Dharma am 10. 06. diesen Hinweis http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/v ... 82846.html
einstellte, bin ich sofort auf die entsprechende Seite und habe die Gelegenheit beim Schopf
gepackt, eine Frage zur Sendung zu stellen. Dreimal darfst Du raten welche Frage ich gestellt habe.

Bedauerlicherweise scheint es so zu sein, dass hierarchische Systeme nirgendwo so gut
funktionieren wie in der Politik, in den Kasernen und an Universitäten.

Würde nur ein einziger Professor (viele sind es ja nicht), die Situation in Frankreich kommentieren,
gäbe es plötzlich eine rege Diskussion. Da aber leider Professoren mit Interessenkonflikten
belastet sind, wird das Lied dessen gesungen, wessen Brot sie essen. Der Rest wird ausgeblendet
oder besser, totgeschwiegen. So einfach ist das.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: 10.6.14 Visite bei NDR 3 - Medikamente gegen Alkoholsuch
BeitragVerfasst: Montag 16. Juni 2014, 13:29 
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Welcher Interessenskonflikt genau?

@Federico

Wessen Interessen sprechen denn dagegen? Ja, ich frage tatsächlich...denn ich will das jetzt gerne mal abschließend verstehen.

Wäre es nicht eher so, dass besagter Professor, der Baclofen und die Ergebnisse in Frankreich kommentiert, seinen Bekanntheitsgrad praktisch sofort immens steigern könnte und u.U. als Gallionsfigur in die Suchtgeschichte Deutschlands aufsteigen könnte?

Alle geschmiert von den anderen Medikamentenherstellern? -Glaub ich nicht...
Alle Redeverbot von Seiten der Klinik-Leitung, weil sie sonst um leere Betten fürchten? -Glaub ich nicht...

Etwas dezente Aufklärung täte hier gut...
Ich würde gerne verstehen.

LG Sebastian

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 Betreff des Beitrags: Re: 10.6.14 Visite bei NDR 3 - Medikamente gegen Alkoholsuch
BeitragVerfasst: Montag 16. Juni 2014, 14:46 
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Lieber Sebastian,

bis Anfang 2014 war es in Fachkreisen ein mehr oder weniger ein offenes Geheimnis.
In wissenschaftlichen Veröffentlichungen gab es keine einheitliche Regelung über die
Angabe von Interessenkonflikten. Interessenkonflikt ist eine elegante Umschreibung von
finanziellen Zuwendungen an die Verfasser.

Seit Januar ist das anders. Jetzt steht in den Papers gewisser Professoren,
im Kontext mit Alkoholismus zu lesen: Conflicts of Interest, Lundbeck Pharma ...
Und dass der größte Störfaktor für Selincro® (Nalmefen) das preiswerte Baclofen ist,
muss ich wirklich nicht erklären. Alle deutschen Suchtforscher waren an den Studien
zu Selincro beteiligt.

Noch Fragen?
LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: 10.6.14 Visite bei NDR 3 - Medikamente gegen Alkoholsuch
BeitragVerfasst: Montag 16. Juni 2014, 15:59 
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Registriert: Mittwoch 6. April 2011, 23:04
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Lieber Federico,

Ja, hätte ich schon noch. Die Frage ist, ob das hierher gehört.

Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass der Status Quo für alle so gewinnbringend ist, dass es noch nicht mal einer (immer wieder mal in dem Zusammenhang gehört) "Verschwörung" bedarf, um zu verhindern, dass etwas neues, revolutionäres Einzug in die Suchttherapie findet.

Es verdienen ja ALLE gut an mir (als Alkoholiker - die Rentenkasse mal ausgenommen).

Die andere Sache ist, dass mit Baclofen als unterstützendem Medikament, (inkl. womöglich der neuen Ausrichtung "Abstinenz ist nicht das Ziel"), eine völlig neue Art von Suchttherapie stattfinden müsste (für diejenigen, für die Abstinenz dann nicht mehr das Ziel ist, das eine löst das andere ja nicht zwangsläufig ab).

Bei der der Erfolg nicht so leicht messbar ist, wie bei abstinenzorierentierter Herangehensweise. Damit einher würde dann auch eine neue Art der Suchtbegleitung gehen.

Abstinenzorientiert eher digital, nicht ausschließlich abstinenzorientiert eher analog - mal so als Methapher.

Da sehe ich auch das größte Problem. Es ist nicht einfach nur ein neues Medikament.

Es wird alles auf den Kopf gestellt.

Dazu ist Flexibiltät nötig...
und Umdenken
und Umlernen.

Das ist viel!

Vielleicht rührt auch daher die Vorsicht, mit der das Thema Baclofen angegangen wird?

LG Sebastian

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