Jivaro hat geschrieben:
R&B hat die Medizin vom Putzmittel getrennt: die Pharmasparte heisst jetzt Indivior.
Motley Fool ein bekannter Finanzdienstleister, über den Hintergrund dieses Spin-Off:
Die wichtigsten Produkte des Mutterkonzerns
Reckitt Benckiser dürften jedem bekannt
vorkommen: Sagrotan – Kukident – Cillit Bang – Clearasil – Calgon – Vanish Oxi Action um
nur einige zu nennen. Weniger bekannt sind Produkte, die in der suchtmedizinischen
Grundversorgung zur Anwendung kommen, wie beispielsweise Suboxone, ein Substituit
das bei Heroinabhängigkeit als Alternative zu Methadon verabreicht wird.
Zurück zu GBL (Gamma Butyrolacton). Industriell wird es hauptsächlich als Lösungsmittel
hergestellt und in Form von Felgenreinigern und/oder Farblösemitteln angeboten.
Aus GBL wird GHB durch Umwandlung gewonnen und ist u.a. als Liquid Ecstasy bekannt.
Die Partydroge hat in den letzten Jahren traurige Berühmtheit als K.O. Tropfen oder
Vergewaltigungsdroge erlangt.
Zu GHB/GBL einige Informationen: Bei Dauergebrauch können sich die Nebenwirkungen
deutlich erhöhen. Häufiger hochdosierter Konsum von GHB/GBL kann u.a. Schlafstörungen,
Ängstlichkeit und Zittern auslösen, Depressionen bewirken oder verstärken und zu einer
psychischen Abhängigkeit führen.
Das Risiko, eine körperliche Abhängigkeit zu entwickeln, ist bei länger andauerndem,
hochdosiertem GBL-Konsum hoch. Anzeichen dafür können sein: Muskelkrämpfe, Zittern,
Wahrnehmungsverzerrungen, innere Unruhe und Aggressivität bis hin zu Halluzinationen,
Angstzuständen und intensiven Derealisations-/Depersonalisationserfahrungen.
Bei Absetzen eines langfristigen, hochdosierten GHB-/GBL-Konsums können folgende
Symptome auftreten: Schlaflosigkeit, Schweißausbrüche, Muskelkrämpfe, Zittern und
Angstzustände); diese können ein paar Tage bis zu 2-3 Wochen andauern. Langsames
Herunterdosieren wird empfohlen. Möglichst nur unter ärztlicher Aufsicht entziehen!
Die beschriebene Wirkung von GHB ähnelt größtenteils der von Alkohol. Kein Wunder,
dass es im Entzug und auch danach von Alkoholabhängigen gerne genommen wird.
Bekannt ist auch die Toleranzentwicklung die bei Abhängigen schneller einsetzen kann.
Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben – ein Übel durch ein anderes ersetzen – Alcover®
ließe sich nach Lage der Dinge getrost in diese Kategorie einreihen.
Es hat viele Jahre gedauert bis das Abhängigkeitspotenzial von Benzos erkannt wurde.
Das Risiko eine Sucht durch eine andere zu ersetzen, erscheint mir bei Alcover® ähnlich
hoch oder sogar höher, da die beschriebene Wirkung der von Alkohol sehr ähnlich ist.
Vor diesem Hintergrund erhält die 2010 von Bernard Jousseaume getroffene Aussage über
Baclofen eine geradezu historische Bedeutung:
„Wir haben lange gesucht, wir haben nichts Besseres gefunden.“ LG Federico