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Fallada
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Betreff des Beitrags: Re: Hallo, auch ich bin neu hier Verfasst: Samstag 5. Mai 2012, 20:23 |
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01 Beiträge: 1457
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Hallo und guten Abend,
heutiges Tagebuch: Baclofen 15-15-15-15-12,5 mg. NW leicht trockener Mind, rückläufig. Nix Neues. Kein Craving, kein Alkohol, Tag 30 geschafft.
Gute Nacht Fallada
_________________ Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Hallo, auch ich bin neu hier Verfasst: Samstag 5. Mai 2012, 21:55 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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 Sache Dein Weg ist ein gutes Beispiel für den Königsweg. Sicher wirst Du noch mit der Dosierung experimentieren und sie ggf. anpassen müssen. GGG wird Dir helfen und mit der Zeit wirst Du immer sicherer werden. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Hallo, auch ich bin neu hier Verfasst: Samstag 5. Mai 2012, 22:15 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Guten Abend Fallada Dein Tagebuch trifft mich sehr in einem positiven Sinne und ich möchte Dir hier meinen Respekt ausdrücken für Deine Fortschritte... Gratulation! Ich habe mir Deine letzten Berichte nochmals angesehen und entdecke erstaunliches. Offenbar ist in Dir etwas angestossen worden (Bac erachte ich dabei an erster Stelle dafür verantwortlich), das Dein Leben in eine neue und freiere Bahn bringt. Auch zwischen den Zeilen erfühle ich, dass Du auf dem richtigen Weg bist. Wie könntest Du sonst in so treffenden Worten den Beginn einer Reise ausdrücken, die Reise zu Dir selbst. Ja, für mich erscheint dies möglich. Deine Eigenverantwortung wird Früchte tragen... Mein Weg führt auch immer wieder zum tiefen inneren Wunsch mit dem Alkohol aufzuhören. Und dies dürfte die Initialzündung zum weiteren Geschehen geben. So lese ich u.a. von Dir Zitat: Wir können Hilfe zur Selbsthilfe annehmen wie durch Baclofen, Familie, Freunde und ganz besonders, wie diese Hilfe in diesem Forum angeboten wird. Aber es wird nur erfolgreich sein, wenn wir lernen, selbstständig und selbstverantwortlich uns selbst zu helfen.
Ganz meine Ansicht. Baclofen allein ist wohl die grösste Hilfe, aber nicht die alleinig seligmachende Lösung der Alkoholabhängigkeit. Wenn ich Kopfschmerzen habe kann ich diese mit einem geeignetem Medikament abstellen. Wenn ich jedoch immer wieder Kopfschmerzen habe, dann werde ich mir wohl oder übel Gedanken machen, wieso. Mit Bac und Craving liegen die Dinge wohl ähnlich. Bac regt zum Nachdenken an, indem es das dafür nötige Umfeld überhaupt erst zu schaffen vermag. Hier liegt wohl das Geheimniss. Zitat: Und glaubt mir, ich entscheide mich derzeit immer gegen den Alkohol, und ich will, daß das so bleibt. Hier gibst Du eindeutig Deinem Wunsch Ausdruck. Wünsche sind Gedanken und tragen ein von vielen unterschätztes Potential in sich... Unsere Gedanken geben der Wahrnehmung ihre Erscheinungsform. Anders gesagt, Wünsche und Gedanken nehmen Formen an, welche sich früher oder später in der Realität offenbaren. Meine persönliche Ansicht... Zitat: Ich kann mich bisher zwar nicht an Träume erinnern, aber ich glaube auch, dass die Heilung von der Sucht, im Sinn von 'heil' werden, also 'ganz' werden, Abgespaltenes wieder integrieren, hauptsächlich nachts geschieht, im Schlaf, im Traum, in dem Zwischenreich, wo wir eine andere Bewußtseinsebene haben. Richtig, m.E. sind Träume auch Heilungsprozesse, vielleicht sogar der bildhafte, symbolische Ausdruck dafür, dass neue Verknüpfungen im Hirn entstehen. Damit wäre dann die Mär vom "Suchtgedächtnis" definitiv ad absurdum geführt! Auch ich sehe nach 14 Monaten Bac-Therapie und dem Eindruck einer andauernden Veränderung einen Silberstreifen am Horizont, dass eines Tages wieder der ursprüngliche Zustand hergestellt ist! Zitat: Irgendwann stellte ich erstaunt fest, daß ich gar kein Craving mehr hatte. In mir war es friedlich und ich blickte in die Runde und auf einmal fühlte ich mich ganz. Ich war schon so lange nicht mehr mit mir im Reinen, daß dieses Gefühl mir fast unbekannt vorkam. Und dann war es gut. Ja, ein eigenartiger Effekt unter Bac. Erst wenn man wieder daran denkt, merkt man erstaunt, dass das Craving ja vergessen gegangen war... Zitat: Heute bin ich immer noch abstinent und von der Verzweiflung mittlerweile weit entfernt, sehe wieder eine Zukunft für mich. Das Leben ohne Alkohol ist so schön!
Bei diesen Worten entsteht in mir die Gewissheit, dass Du diesen Weg schaffen kannst. Ich drücke Dir dazu von Herzen beide Daumen! Ein schönes "Restwochenende" und LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Hallo, auch ich bin neu hier Verfasst: Samstag 5. Mai 2012, 22:25 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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@Betty
Grosses "Sorry" von moonriver zu Dir. Mir ist in der letzten Antwort an Fallada ein Zitat von Dir "reingerutscht". Dies ändert natürlich an meinem Kommentar dazu gar nichts, einzig dass er nun auch an Dich gerichtet ist...
LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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Fallada
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Betreff des Beitrags: Re: Hallo, auch ich bin neu hier Verfasst: Sonntag 6. Mai 2012, 06:45 |
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01 Beiträge: 1457
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Hallo,
ich hatte einen Vorfall. Ich möchte es Vorfall nennen und nicht Rückfall. Unsere Tochter war - ist - so traurig. Sie weinte und weinte, sagte, es wird immer einer fehlen. Womit sie recht hat, so wird es sein. Vielleicht wird es irgendwann weniger weh tun aber es wird immer einer fehlen, egal, ob sie bei ihrem Vater ist oder bei mir. Als sie endlich schlief, bin ich zur Tanke um die Ecke und habe mir eine kleine Flasche (250 ml) Rosé geholt - nur eine glücklicherweise, dazu mußte ich mich schon beherrschen. Ich war wie ferngesteuert, aber so weit konnte ich mich beherrschen. Ich hatte noch nicht einmal Craving - oder das, wie sich Craving normalerweise anfühlt. Es war einfach nur eine alte Verhaltensweise. Es hat noch nicht einmal geschmeckt. Es hat auch nicht entspannt. Ich hatte gar kein Gefühl von Anspannung. Ich fühlte einfach nichts. Aber jetzt fühle ich mich Scheiße. Das Gefühl will ich nicht mehr haben. Was mache ich nun? Ich mache weiter ohne Alkohol. Ich möchte, daß es weiter so aufwärts geht wie die letzten Tage und Wochen. Ich möchte weiter die Tage der Abstinenz zählen. Ich möchte heute Abend schreiben: Tag 31 geschafft, auch wenn ich Tag 30 nicht ganz geschafft habe. Ich möchte wie Betty sagen: Es war ein Ausrutscher - die Abstinenz geht weiter - ich kann nicht sicher sein, daß es keine Ausrutscher mehr geben wird, aber ich kann eine Menge tun, daß es sie nicht mehr geben wird. Das nächste Mal denke ich an die Nottablette. Danke moonriver und Federico, für Deine guten Wünsche. In Anbetracht was gestern Abend passiert ist, schäme ich mich.
Einen schönen Tag und guten Morgen Fallada
_________________ Du willst etwas verändern - dann mach den ersten Schritt.
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Hallo, auch ich bin neu hier Verfasst: Sonntag 6. Mai 2012, 07:09 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Liebe Fallada
Du hast absolut keinen Grund Dich zu schämen. Ich würde auch jetzt dieselben Zeilen wie gestern Abend schreiben! Ich weiss aus Erfahrung, was Traurigkeit ist und welche Auswirkungen sie haben kann. Aus diesem Grunde würde ich sogar sagen: Du hast diese Situation aufgrund der kleinen Menge Alk und Deiner Einsicht mit meinem tiefen Respekt überwunden! Schon Deine Ehrlichkeit hier im Forum spricht doch Bände. Ich fühle eine so tiefe Überzeugung in Deinen Worten, dass die Kraft des Wollens unübersehbar vorhanden ist. Nenne es keinesfalls Rückfall, in Deiner Situation und wie Du sie durchstehen konntest erachte ich es sogar als "kleinen Sieg". Auch aufgrund Deiner Feststellung, dass es nichts gebracht hat kannst Du es für Dich ruhig als wertvolle Erfahrung einreihen. Somit hast Du auch Tag 30 geschafft.
Also, ja keine Scham! Für Dich und Deine Tochter meine herzlichen Wünsche
LG moonriver
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Hallo, auch ich bin neu hier Verfasst: Sonntag 6. Mai 2012, 08:22 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Fallada, moonrivers Antwort ist in allen Punkten auch mein Standpunkt. Scham ist „kontraproduktiver Scheissdreck“ (Wiederholung O-Ton Ameisenbuch). Zitat: Das nächste Mal denke ich an die Nottablette. das ist vielleicht die wichtigste Erkenntnis denn eigentlich konntest Du es erahnen. Tag 30 geschafft. LG Federico
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bettyblue
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Betreff des Beitrags: Re: Hallo, auch ich bin neu hier Verfasst: Sonntag 6. Mai 2012, 13:28 |
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Registriert: Sonntag 1. April 2012, 14:23 Beiträge: 174
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Liebe Fallada,
du und deine Tochter, ihr durchlebt zur Zeit eine sehr schwierige Phase. Trennung/Scheidung ist eine der einschneidensten Erfahrungen, die es gibt, es rührt an unsere tiefsten Urängste, vor dem Alleinsein, vor dem Verlassensein, vor dem Sterben. Als mein Mann vor Jahren auszog, war mein Sohn untröstlich. Ich versuchte ihn zu trösten mit solchen Worten, die man halt sagt: sei nicht traurig, wir bleiben beide deine Eltern, wir lieben dich immer noch usw. Er sah mich an, plötzlich wie ein Erwachsener und sagte: sei ruhig, wenn du keine Ahnung hast, ich sterbe gerade. Er war vier Jahre alt!!
Dass du in einer solchen Extremsituation auf eine altes Verhalten zurückgreifst ist nur natürlich. (Ich habe es diese Wochenende auch gemacht, wegen einer verfahrenen Familiensituation, und es hat mir auch nichts gebracht !!) Aber schau mal, du hast einen wichtigen Lerneffekt gewonnen (damit will ich nicht solchen Vorfällen das Wort reden): Es hat dir nichts, rein gar nichts gebracht, kein craving vorher, keine Entspannung nachher, einfach nichts. Das könnte ein erster Schritt zur Gleichgültigkeit sein. Und schau mal, wieviel Baclofen dir im Vergleich dazu gibt, an Entspannung, an neuer Selbstachtung, an Klarheit der Gedanken, an persönlicher Entwicklungsmöglichkeit. Also Schwamm drüber und einfach weitermachen auf deinem neuen Weg. Dass dies ein guter Weg ist, da bin ich ganz sicher. Du bist eine kluge und mutige Frau. Du spürst genau, dass ein neues Leben vor euch liegt und du tust alles dafür, dieses neue Leben zu erreichen. Du machst das sehr gut!!
Alles, alles Liebe für dich und deine Tochter ich drücke euch beide mal unbekannterweise LG, Betty
P.S. Dass du jetzt für deine Tochter da sein kannst, sie begleiten kannst durch die Trauer und durch die Erfahrung der Todesnähe, das werdet ihr beide nie vergessen. Es wird deine Tochter stark machen für ihr Leben. Alles Liebe.
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Fallada
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Betreff des Beitrags: Re: Hallo, auch ich bin neu hier Verfasst: Sonntag 6. Mai 2012, 22:15 |
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01 Beiträge: 1457
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Hallo Leute,
heutiges Tagebuch: Baclofen 15-15-15-15-15 mg. NW trockener Mund. Heute etwas mehr Anspannung, vermutlich wegen des Viertels Rosé gestern (ein Vorfall, kein Rückfall). Viel Traurigkeit. Viel liebe Hilfe, von Freunden, Familie und aus dem Forum. Vielen lieben Dank Euch allen, Eure Posts haben mir sehr geholfen, und @Moonriver @Federico, ihr habt mir echt geholfen, über mein Schamgefühl hinwegzukommen. Vielleicht war das mit dem "Vorfall" einfach notwendig, um auch mal zu merken, daß Alkoholkonsum nichts bringt. Kein Craving, kein Alkohol, Tag 31 geschafft. Es ist nun einen Monat her, daß ich zum ersten Mal hier geschrieben habe, seither hat sich sehr viel verändert, sehr zum Guten. Also starte ich jetzt voller Hoffnung in den 2. Monat meines Weges in die Unabhängigkeit.
Gute Nacht und schöne Träume wünscht Fallada
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Fallada
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Betreff des Beitrags: Re: Hallo, auch ich bin neu hier Verfasst: Montag 7. Mai 2012, 23:33 |
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01 Beiträge: 1457
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Hallo, Heutiges Tagebuch: Baclofen 17,5-15-15-15-15mg. Kein Craving, kein Alkohol. Morgen mehr. LG Fallada
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