Baclofen Forum vs Alkoholismus

Ich lach mich kaputt - über mich. In der Vorschau war es tatsächlich noch B a c k o f e n, meinen Beitrag habe ich nicht mehr gelesen...

Es passiert aber nur mit dem B a c k o f e n:

backlaufen
backaufen
Baclofen
backlofen
baclaufen

Hier der Screenshot vom Editor:

Tschuldigung - aber über sowas kann ich mich köstlich amüsieren, ich lache mir hier echt einen ab. Tut gut. Danke Frieder. Den Spaß finde ich so gut, da könnte ich fast Absicht dahinter vermuten...Ich backe Erdbeertorte in meinem Baclofen.

Sorry, Delle, ich weiß, der Hintergrund ist sehr ernst - trotzdem ist es witzig. Und Federico, falls Du dies liest, es macht Dich noch sympathischer!

Um das Rätselraten zu beenden, da wir Bines Thread zu genüge "vergewaltigt" haben, hier die überschaubare Wortzensur:

Na dann wäre das ja geklärt, es gibt ja auch meistens nicht so viel vom "Back-Ofen" zu berichten . Aber kurios war´s schon, hab so oft ausprobiert, zumal es erst in der Vorschau geändert wird. Und es ist mir nicht mal aufgefallen, bis Juli geschrieben hatte. Gab doch mal was zu lachen
Gruss Bine

Hi @ all,
also ich habe das eben von MikeDE gelesen und frage mich seit längerem ob ich Bac eher auf- oder abdosieren sollte.

Danke Fallada, das hat mich zu dem Entschluss gebracht dies hier zu schreiben..

Muẞ leider auch dazu schreiben das mein Alkoholkonsum gestiegen ist, bin jeden Tag wieder am kämpfen. Es gibt hier viele Baustellen, mit denen ich nicht klar komme. Ich bin froh wenn der Tag zu Ende ist. Ich traue mich nicht mehr aufzustehen, weil mein Vater ja tot im Bett liegen könnte. Liegt er nicht, also wieder so ein Horrortag. Seine Demenz macht mich fertig, alles ist weg, er versteckt seine Hörgeräte, ohne Hörgeräte geht gar nichts mehr mit fragen oder sagen…
Dann will er nicht essen, beschwert sich warum der Kaffee nicht fertig ist, will nicht trinken, is am kotzen….. will seine Tabletten nicht und und und.
Meine Schwiegermutter wird auch von innen aufgefressen von dem Scheiẞ Krebs.
Mit anderen Worten, ich weiẞ nicht wer hier wen überlebt.

Ich schreib mal so wie es gerade ist, ich hab Angst vor allem ! Und vor mir selber auch !
Ich wache manchmal auf und hab die totale Panik, frage mich dann wovor ? Einfach nur Panik und möchte weg laufen, aber wohin ? Und Angst ! Die ich nicht benennen kann.
Ich träume, das mein Vater nach mir ruft, stehe auf und renn dahin. War nix, nur geträumt.
Ich bin nur noch nervös, innerlich nur noch so ein zittriges Gefühl. Ich zitter nicht, hab aber das Gefühl, als wenn ich innerlich nur am zittern bin, was sich konkret verstärkt wenn es wieder irgendwelchen Zirkus mit meinem Vater gab.
Mit anderen Worten, ich komm momentan mit nichts mehr klar, auch nicht mit meinem (Back-ofen)
Baclofen. Habe Herzrasen, immer wieder diese Schweiẞausbrüche, Panikattacken. Ich kann das nicht mehr einordnen woher das alles kommt.
Hab ja schon gedacht, ich fahr damit runter, sauf wieder richtig und wenn der Alte tod is geh ich ins Krankenhaus. Und Neustart.
Nein, will ich nicht, ich kämpfe jeden Tag wieder auf`s neue.
Baclofen beruhigt ja schon, aber geht da sonst noch was? Ich steh nur noch unter Strom.
So, bevor wieder die netten Ratschläge kommen mit Kurzzeitpflege und so, geht nicht. Ich und Auszeit, geht auch nicht. Es sei denn ich brech zusammen, dann wirds wohl gehen müssen.
Ich hätte gerne die scheiẞ egal BeruhigungsPille, nicht Pulle.
So das wars für heute,
Gruß Bine

Liebe Bine,

Jetzt erst einmal: Deine Lebensumstände sind derzeit alles andere als einfach und mit diesen beiden schwerkranken Menschen, für die Du sehr viel mehr tust als es viele andere tun würden hast Du eine sehr große emotionale und körperliche Belastung. Ich habe großen Respekt vor Dir, davor, wie Du das alles machst.
Dies alles führt zur Erschöpfung, und da ist die Depression nicht weit.

Nun zu dem, was Du heute Nacht geschrieben hast: Ich verstehe Dich so, daß Du Dich fragst, ob Deine Stimmung durch Baclofen noch verschlechtert wird und ob Du es wieder runter- oder sogar ausdosieren solltest.
Wir haben was unsere Reaktionen auf Baclofen betrifft ja einiges gemeinsam, diese depressive Reaktion naja und auch, daß Verlangen bei höheren Dosierungen wieder steigen kann. Vielleicht hilft Dir ja auch was mir geholfen hat:
Auch dieses Mal hatte ich das große Problem daß ich mit 105 mg am Tag zunehmend ähnliche Symptome bekam wie Du: Angst vor dem nächsten Tag, zunehmende Verzweiflung, ich bin immer schwerer in die Pötte gekommen und so weiter. Diesmal bin ich dem nicht mit abdosieren begegnet, sondern ich habe langsam die einzelnen Dosierungen umverteilt, bis ich einen Großteil der Tagesdosierung abends eingenommen habe. Das hat an der Hilfe durch Baclofen gegen das Verlangen nichts verändert aber mir stimmungsmäßig sehr geholfen, so daß ich wieder mehr Kraft hatte, meinen Alltag zu managen. Wenn ich mich recht erinnere habe ich langsam, teilweise in 2,5 mg Schritten umverteilt von 12,5-12,5-17,5-37,5-12,5-12,5 mg auf 12,5-12,5-17,5-17,5-45 mg. Schreibe doch wie Du zur Zeit dosierst, vielleicht können wir gemeinsam überlegen, wie Du umverteilen kannst.
Da Du weiter Alkohol konsumierst: wann sind Deine Haupt-Craving Zeiten? Das hast Du sicher schon einmal geschrieben, aber ich habe es nicht mehr im Gedächtnis und es wäre jetzt glaube ich ein ziemlich aufwendiges Unterfangen, Deinen ganzen Thread danach durchzuschauen... . Und vielleicht brauchst Du ja doch noch mehr Gesamttagesdosis und bekommst die auftretenden UAW (hiermit meine ich jetzt die depressiven Symptome und das Zunehmen von Verlangen bei höheren Dosen) mit einer Umverteilung besser in den Griff.

Hoffe Dir damit helfen zu können
Ganz, ganz liebe Grüße
Fallada

Liebe Bine,

ich bin auf dem Sprung, möchte dir aber unbedingt was erzählen.

Wenn du schreibst, dass dein Vater dich überlebt o.ä. kriege ich immer mächtig Angst um dich. Ich habe als Jugendliche mit erlebt, wie unendlich mühsam und aufreibend die Pflege eines Angehörigen ist. Meine Mutter hat meinen Opa, der auch im Haus lebte gepflegt. Ich habe das also wirklich nur indirekt erfahren, aber es hat mir Angst für's Leben gemacht. Alleine diese Belastung rund um die Uhr. Es gibt ja keinen Feierabend, kein Wochenende nix. Dauer-Bereitschaft. V.a. aber diese ständigen Kränkungen, das kann gar keiner aushalten können. Ich habe erlebt, wie meine Mutter immer "weniger" wurde.

Auch wenn ich nerve, warum geht keine Kurzzeitpflege, wenigstens das? Oder kann deine Schwester mal einspringen kurz?

Besser vorher Bine, weil du dann leichter auf die Beine kommst und v.a. weil du es verdient hast verdammt noch mal - tschuldigung - Zeit für deine Pflege und deine Gesundheit zu haben.

Die Sch...egal-Pille gibt es nicht, aber vielleicht gibt es ergänzend zum Baclofen Medikamente, die dich zusätzlich untertützen. Wäre eine Frage für einen Facharzt.

Zu Baclofen hat Falldada dir ja schon ausführlich und aus eigener Erfahrung geschrieben.

Bine, es ist nicht das Baclofen es sind die Umstände und da muss es Wege geben, sie für dich entlastender zu gestalten.

Ich drück dich mal du starke Bine!

Hi Bine,

wovor genau hast du eigentlich Angst? Dass Alkohol Ängste verstärkt, braucht dir keiner zu erklären. Und: Alk ist bekanntermaßen ein wunderbares Mittel, in der Opferrolle zu verharren, sich unverstanden zu fühlen und vor allen Dingen nix zu ändern, so beschissen die Situation auch sein mag. Aber momentan säuft die arme, unverstandene Bine halt lieber, anstatt den Allerwertesten hochzukriegen und was an ihrem persönlichen Zustand zu ändern. Den übrigens nur du selbst ändern kannst und niemand sonst. Aber auch das weißt du ganz genau.

Sorry, aber ich glaube, dir muss wirklich mal jemand gründlich den Kopf waschen. Da kannst du mich jetzt als Streber oder Besserwisser hinstellen, und dass du selbst ja noch Anfänger bist usw., ist mir völlig Wurscht. Tritt dir mal gepflegt selbst in den Hintern, nimm das Heft des Handelns und Entscheidens wieder in die Hand, hol dir entschlossen Hilfe und lass die verfluchte Pulle stehen, dein Leben ist zu schade und zu wertvoll dafür!

Herzliche Grüße
Dieter

Juhu Dieter,
genau das brauche ich nicht ! Mir den Kopf mächtig waschen zu lassen. Danke trotzdem für deine Meinung, aber ich denke sowas kommt meistens eher kontraproduktiv an, wenn man sowieso schon gerade ziemlich am Ende ist mit seinem Wissen, wie man überhaupt mit diesen Situationen umgehen soll, kann, ohne das saufen wieder anzufangen.

Die "ARME UNVERSTANDENE BIENE" naja, ich bleib jetzt mal ruhig.
Kann ich ändern, könnte mich ja tot saufen !!!! Hab ich geschrieben, das ich saufe ? Ich habe geschrieben das mein Konsum gestiegen ist und ich jeden Tag am kämpfen bin !!!
Weil ich nicht wieder saufen will. Soll ich ausziehen ? Weg laufen ? Wohin ? Meinen Mann alles alleine durchstehen lassen ? Was ? Wie ? Soll ich ändern lieber Dieter ?

Liebe Bine,

ich habe mich hier lange zurückgehalten, da ich weiss, dass in deinem Fall gute Ratschläge nicht angenommen werden. Ich sehe hier Parallelen zu meinen Eltern, und wie das ausgegangen ist, hast du ja hautnah miterlebt. Vater hatte einen letzten Wunsch - und zwar seine Heimatstadt noch einmal besuchen - hierzu wäre lediglich eine Auszeit von etwa einer Woche nötig gewesen. Aber nee, eine vorrübergehende Heimunterbringung der Mutter kam für ihn nicht in Frage
Bitte denke nicht nur an dich sondern auch an deinen Mann.

Just my two cents...