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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Stufen Verfasst: Mittwoch 16. August 2017, 21:04 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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moonriver hat geschrieben: Dies ist auch der Grund, dass ich mich hier im Forum etwas "rar" mache. Manchmal kann es die eigene Problematik noch verstärken... Lieber Moon, es ist auch in diesem Fall gut auf die innere Stimme zu hören. Aber wenn wir irgendwie für dich da sein können, wenn es gerade hilft, dann schreibe uns doch bitte. moonriver hat geschrieben: Sagen wir es so: Ich arbeite am Problem, bin jedoch aktuell nicht so in der Verfassung, gute Ratschläge zu erteilen. Das erwartet auch keiner. Du hast immer soviel gegeben, jetzt bist du mal dran. Es soll schließlich ein Geben und Nehmen sein. Es tut mir in der Seele weh, dass du gerade so kämpfen musst. Aber du kriegst das Problem klein. Das weiß ich. Take care, viel Kraft, Vertrauen, Geduld und auf bald!
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Stufen Verfasst: Donnerstag 17. August 2017, 17:04 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Liebe Mitglieder diese Forums.
Einen ganz herzlichen Dank für die Unterstützung.
Leider erhalte ich diese nicht überall, vor allem nicht in meinem nahen Verwandtenbereich...
Vielleicht war es ein grober Fehler, dass ich mich bei einem Familientreffen vor Jahren geoutet habe als Abhängiger mit einer vergleichsweise kleinen Dosis von Alkohol. Mit einer Ehrlichkeit sondergleichen. Ich glaubte, dass dies auch für mich die Lösung sein könnte und mich auf ein besseres Fahrwasser bringt. OK, hat Jahre funktioniert...
Die Erfahrung hat mir jedoch gezeigt, dass ich dies besser gelassen hätte. Nun habe ich das Stigma eingebrannt auf der Stirne als wie eine Tätowierung...
In meinem Umfeld ist es unter anderem üblich, jeden Abend eine halbe Flasche Rotwein zu vernichten... und kein Mensch schaut da hin, oder würde von einer Abhängigkeit sprechen. Jedenfalls würde ich es heute nicht mehr tun, mich da so zu outen... alle strecken sofort ihre Fühler aus und sagen einfach: Jetzt haben wir dich und lassen dich nicht mehr los. Der Sündenbock ist gefunden, welcher uns von den eigenen, vielleicht noch schlimmeren Problemen ablenkt.
Kennt ihr das auch?
Ich habe es sowas von satt... Wann ist man ein Abhängiger oder Alkoholiker? Wo liegt die Grenze?
Ein fragender moon aber mit lieben Grüssen ins Forum
moon
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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Bine
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Betreff des Beitrags: Re: Stufen Verfasst: Freitag 18. August 2017, 02:08 |
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49 Beiträge: 682
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Hi Moon, ich wollte schon auf der voherigen Seite schreiben, aber das was du jetzt geschrieben hast kann ich so mit leben.... moonriver hat geschrieben: Leider erhalte ich diese nicht überall, vor allem nicht in meinem nahen Verwandtenbereich...Vielleicht war es ein grober Fehler, dass ich mich bei einem Familientreffen vor Jahren geoutet habe als Abhängiger mit einer vergleichsweise kleinen Dosis von Alkohol. Mit einer Ehrlichkeit sondergleichen. Ich glaubte, dass dies auch für mich die Lösung sein könnte und mich auf ein besseres Fahrwasser bringt. OK, hat Jahre funktioniert...Die Erfahrung hat mir jedoch gezeigt, dass ich dies besser gelassen hätte. Nun habe ich das Stigma eingebrannt auf der Stirne als wie eine Tätowierung... Ja genau "EINGEBRANNT" Ich hab das mal erlebt, da hab ich gesagt: "Kleb mir doch nen Zettel auffen Rücken, wo drauf steht: Bine darf keinen Alkohol !" Fand ich Shit, wenn so auf einen aufgepasst, geguckt wird vom Gastgeber. Ich muẞ ja irgendwie selber dahinterstehen, nicht zu trinken. moonriver hat geschrieben: In meinem Umfeld ist es unter anderem üblich, jeden Abend eine halbe Flasche Rotwein zu vernichten... und kein Mensch schaut da hin, oder würde von einer Abhängigkeit sprechen Mag sein, aber wenn sie die nicht mehr hätten, was wäre denn dann ? Es ist soooo schlimm, Alkohol ist immer und überall dabei, gehört irgendwie dazu. Immer und überall. Ja, und wir ? Kämpfen mit allen Mitteln gegen an. Und befreien können wir uns nie mehr, wir sind süchtig. AAABEEER, das was wir nicht getrunken haben, hat uns nicht geschadet. Und du hast doch schon soo lange soo wenig getrunken. Mach dir nich son Kopp, du hast nicht versagt. Und das die Wirkung nachlässt, denke ich auch, also bleibt uns nur wieder der Kopf, der "NEIN" sagen muss. Was manchmal nicht einfach ist. Es bleibt: Wir sind süchtig. Wir haben irgendwann irgendein Molekül oder was auch immer zerstört. Also ich sag mal für mich, soweit es geht, mich weiter durchs Leben zu retten, ohne jeden Tag ab Morgens betrunken zu sein, oder Alkohol zu brauchen um überhaupt lebensfähig zu sein. Und nun häng ich mich mal ganz weit aussem Fenster, Bac ist am Anfang eine groẞe Hilfe, aber letzendlich geht doch nur ganz aufhören, für immer. Und da is auch kein alkoholfreies Bier mehr mit drin. Aber das ist Entscheidung von jedem alleine. Und diese ganzen Sachen, die einem im Leben als "SCHLECHT" über den Weg laufen sind nicht leicht zu überstehen, als Alkoholiker. Ich bin nach wie vor am kämpfen, seit Juni, und warte auf das Ende, welches auch immer....... das es hier endlich alles ein Ende hat und ich endlich für mich Leben, mein Leben leben darf. Und dann kommt was anderes, was wieder stört....... Muẞ man aber ja wieder durch, und darf dabei nicht in Selbstmitleid verfallen, weil ja nur Einem selber das so schlecht geht. Allen anderen geht es auch schlecht, wenn es uns nicht gut geht. moonriver hat geschrieben: Ich habe es sowas von satt...Wann ist man ein Abhängiger oder Alkoholiker? Wo liegt die Grenze? Hast du eigentlich selber beantwortet mit dem Rotweinkonsum, gibt auch Menschen die ihre Flasche/Flaschen Bier am Abend brauchen. Moon du hast es erkannt, andere denken noch gar nicht drüber nach, aber nimm denen mal die Pulle weg, wenn sie ruhig bleiben is okay, wenn nervös...... weiẞt selber.... Gruss Bine Ach und schreib weiter, alle da für dich, uhund du kriegst dich wieder hin, sonst erdrücken dich die Berge  is nicht böse gemeint 
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Klamsch
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Betreff des Beitrags: Re: Stufen Verfasst: Freitag 18. August 2017, 07:17 |
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Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:10 Beiträge: 369
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Lieber Moon,
ich glaube mit Deiner Ehrlichkeit Deiner Verwandschaft gegenüber, hast Du Ihnen einen großen Spiegel vorgehalten. Du schreibst, daß Du eine vergleichsweise geringe Menge getrunken hast, daß die halbe Flasche Rotwein am Abend Standardprogramm ist. Der ein oder andere in Deinem Umfeld wird sich damals sicher Gedanken über seinen eigenen Konsum gemacht haben. Aber sicher nur sehr kurz, wir kennen das ja alle, Alkohol macht gleichgültig und die Sucht trifft immer nur die anderen, nie einen selber. Deswegen wirst Du beobachtet und taxiert, weil Du als Alkoholiker MUSST Dich ja anders verhalten als die angeblichen Normal-Trinker. Es ist sicher ein teilweises verzweifeltes abchecken Deines Verhaltens, manch einer fragt sich vielleicht insgeheim, ob er nicht vielleicht doch auch so ein bisschen abhängig sein könnte. Der Rest versucht die Unterschiede zwischen Dir und sich selbst zu finden. Du hast großen Mut bewiesen Dich zu outen. Ich habe mich für die Feigheit entschieden und bin mein Problem heimlich still und leise angegangen. Wahrscheinlich bin ich jetzt diejenige, die andere beobachtet und taxiert. Ich habe immer gedacht, die Grenze zwischen Abhängigkeit und normalem Trinken ist fliessend. Mittlerweile ist sie das für mich nicht mehr. Es gibt einfach kein normales Trinken, für mich ist jeder Griff zum Alkohol eine Sucht. Mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Genauso wie eine Zuckersucht, auch diese gibt es mehr oder weniger stark.
Lieber Moon, ich wünsche Dir viel Kraft mit dieser so belastenden Situation umzugehen. Und ich freue mich darüber wieder mehr von Dir zu lesen!
Viele liebe Grüße
Nadine
_________________ Ich muss nicht sein was Du willst, dass ich es bin. Ich bin frei zu sein was ich will...und glaub mir, ich bin frei!
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Stufen Verfasst: Freitag 18. August 2017, 11:10 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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Lieber Moon,
ich weiß, dass es schwer ist, die in deinem Fall Verwandschaft zu ignorieren. ABER: Wer einen anderen stigmatisiert, aus welchen Gründen auch immer hat es nötig. Da liegt was im Argen bei einem selbst. Das ist deren Sache, viele können mit so blinden Flecken wunderbar leben, sei ihnen gegönnt. Andere können es nicht und fangen an, an sich zu arbeiten. Es lohnt sich nicht, sich so auf diese Menschen zu konzentrieren, die einen blockieren. Sie bündeln Energie und Aufmerksamkeit. Löst man den Blick erst mal von ihnen, lässt ihn schweifen finden sich andere Menschen mit ganz anderen Einstellungen.
Was ein Outing angeht. Das ist immer zweischneidig. Es kann aber sehr wohl schützen und unterstützen kann aber halt auch verletzlich machen.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass ich dünnhäutig gegen die Einschätzung und Beobachtung bin solange ich mir selber unsicher bin, sobald ich sicheren Boden unter den Füßen habe ist mir das zunehmend egal. Und erstaunlicher Weise, je gleichgültiger, oder gefestigter man ist, desto mehr verlieren Menschen der og. Kategorie das Interesse an einem und sie suchen sich andere "Opfer".
Ich möchte dir daher raten, ignorieren so weit als möglich, dazu gehört aber auch mal klare Kante zeigen, Grenzen aufweisen, aber in der Hauptsache "aussitzen".
Take care für dich!
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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Akito
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Betreff des Beitrags: Re: Stufen Verfasst: Freitag 18. August 2017, 11:57 |
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Registriert: Donnerstag 27. Juli 2017, 14:23 Beiträge: 66
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Bine hat geschrieben: Vielleicht war es ein grober Fehler, dass ich mich bei einem Familientreffen vor Jahren geoutet habe als Abhängiger Bine hat geschrieben: Die Erfahrung hat mir jedoch gezeigt, dass ich dies besser gelassen hätte. Nun habe ich das Stigma eingebrannt auf der Stirne als wie eine Tätowierung... Zu einem meiner Ziele gehörte bisher auch, angebotene Drinks wie etwa ein Glas Sekt zum Anstoßen ect. ausschlagen zu lernen. Und als Topping nach dazu das warum: "Ich habe ein Alkoholproblem und möchte nicht mehr trinken. Vielen Dank!" Meine Freunde und vor allem meine Kinder haben diese Ehrlichkeit doch verdient. Aber ich glaube du hast Recht. Es braucht auch keine Begründung.
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delle54
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Betreff des Beitrags: Re: Stufen Verfasst: Freitag 18. August 2017, 18:43 |
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Forumstechnik |
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Registriert: Donnerstag 3. Dezember 2009, 13:49 Beiträge: 1725 Wohnort: Hannover
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Klamsch hat geschrieben: ... manch einer fragt sich vielleicht insgeheim, ob er nicht vielleicht doch auch so ein bisschen abhängig sein könnte. So ist es. Ein ehemaliger Kollege hatte mich angesprochen, da er regelmäßig sein "Feierabendbier" trinkt und sich Sorgen machte, evtl. in die Abhängigkeit abzurutschen.
_________________ Aktuelle Baclofen-Dosis: 12,5, 12,5, 12,5 12,5 mg im Abstand von 4 Stunden = 50 mg/Tag, "Der Tod steht zwar nicht vor der Tür, sucht sich aber schonmal einen Parkplatz" Jochen Busse "Ihr habt mehr Angst als ich, weil Ihr mehr wisst." Meta Hiltebrand Forum, Blog, Verein (i.G.), Portal, Facebook
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Familyman
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Betreff des Beitrags: Re: Stufen Verfasst: Samstag 19. August 2017, 01:05 |
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Moderator |
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
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Lieber moonriver,
die Frage ist doch vor allem, was du selbst eigentlich willst. Wenn du es dir nach Jahren der Alkohol-Freiheit wünschst, nun ab und zu ein Glas zu trinken, und auch der Überzeugung bist, damit kein neues Problemfass zu öffnen, dann ist das deine souveräne Entscheidung, die auch deine Verwandtschaft zu akzeptieren hat. Alt genug für eine solche Entscheidung bist du jedenfalls. Traust du sie dir zu?
Herzlich grüßt dich Dieter
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Stufen Verfasst: Freitag 25. August 2017, 13:48 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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Ich hoffe, lieber Moon, es entwickelt sich weiterhin zu Dur.
I.d.S. ein schönes Wochenende!
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Stufen Verfasst: Freitag 25. August 2017, 17:34 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Liebe Juli
Einen ganz herzlichen Dank für Deine Nachfrage und ja, es ist etwas im Gange... ich spreche nun nicht nur betreffend Alkohol... Irgendwie greift wieder etwas im Getriebe des Lebens und beginnt zu synchronisieren...
Es ist jedoch zu privat und gehört nicht in das Forum. Hier möchte ich einfach die Worte anbringen: Es geht mir besser...
LG moon
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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