Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
alkohol-und-baclofen-forum

 
Aktuelle Zeit: Mittwoch 4. Juni 2025, 21:34

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]



Schliessung des Forums: Das Forum wurde mangels Beteiligung zum 31.12.2019 eingefroren und dient künftig als Nachschlagewerk.
Für aktuelle Informationen besuchen Sie bitte unser Nachbarforum.

Das Forumsteam

P.S. In liebevoller Erinnerung an den verstorbenen Gründer des Forums Friedrich Kreuzeder (Federico), hier noch ein Video.





Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 172 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1 ... 14, 15, 16, 17, 18  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Re: Eaglespark sagt Hallo
BeitragVerfasst: Mittwoch 3. Dezember 2014, 22:02 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Montag 21. Juli 2014, 16:04
Beiträge: 72
Wohnort: Kreis Recklinghausen/NRW
Hallöchen...
jivaro hat geschrieben:
Es gibt gewisse genetische Konstellationen, die eine Suchtentstehung "erleichtern".
Es muss aber immer noch "etwas anderes" hinzutreten, damit dies auch geschieht.

So sehr die Wissenschaft sich bemüht, es gibt eine "zwingende" Genetik. Vielmehr ist es wahrscheinlich, dass Kinder von alkoholkranken Menschen das Bewältigungsmuster der Eltern übernehmen, lernen.
LG jivaro


Mir wurde letztens bewußt wie viele Verwandte-väterlicher seite- am Alkohol zu grunde gegangen sind...

Ich komme auf 3 die sich zu tode getrunken haben,meinen Opa sowie 2 meiner Onkel....
2 haben den Suizid gewählt aufgrund des saufen's..Mein Vater und sein Zwillingsbruder( aber den hab nie kennengelernt,hat sich anfang der 70er erhängt).... Wie es bei meinem Bruder aussieht weiß,ich nicht..meine Schwester hatte auch schon alkoholbedingt einen Suizid versucht..ich selber hab 2 hinter mir(1999 und 2002)...aber solche Gedanken hab ich nicht mehr,will sie auch nie wieder haben...

Aktuell 50mg Bac kein Konsum...

lg Ralf


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Eaglespark sagt Hallo
BeitragVerfasst: Donnerstag 4. Dezember 2014, 08:01 
Offline
Moderator
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Oh, SORRY nochmal:

ES gibt KEINE "zwingende" Genetik.

Gelegentlich hüpfen hier meine Buchstaben. So ist das mit der Achtsamkeit.

LG jivaro

_________________
"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Eaglespark sagt Hallo
BeitragVerfasst: Donnerstag 4. Dezember 2014, 13:23 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31
Beiträge: 854
Wohnort: Schweiz
Zitat:
Es gibt gewisse genetische Konstellationen, die eine Suchtentstehung "erleichtern".
Es muss aber immer noch "etwas anderes" hinzutreten, damit dies auch geschieht.


Lieber Ralf

Ich sehe das so:

Wie ein Gesamt-Organismus auf die entspannende und/oder aufputschende Alkoholwirkung anspricht, macht einen Unterschied. Körper und Psyche spielen dabei schon zusammen, bevor es problematisch wird. Meist zeigt sich der Unterschied bereits im Jugendalter, wenn die ersten Erfahrungen mit Alk gemacht werden.

Manche Menschen empfinden bereits eine ganz leichte Alkohol-Wirkung als unangenehm und beeinträchtigend. Ihr Körper meldet zurück: Gefällt mir gar nicht. Der lässt das Glas nach drei Schlucken stehen. Oder lässt es ganz.

Auf der entgegengesetzten Seite stehen Organismen, denen die Alkohol-Wirkung unmittelbar und stark Entspannung und Wohlbefinden verschafft. Das ist nicht allein die Psyche, sondern der ganze Organismus, dem die Wirkung "viel zu gut" tut. Was uns gut tut, wird für weitere Wiederholungen abgespeichert - so sichert das Hirn das Überleben des Gesamtorganismus in allen wichtigen Bereichen (Hunger, Durst, Fortpflanzung etc.). Der neigt dazu, weiter einzuschenken.

Wie ein Organismus beschaffen ist, wie empfänglich er für positive Wirkung ist, wenn man Alkohol in sein Leben einführt, wird neben genetischen Vorgaben mitentschieden durch Erlebnisse und Prägungen und durch die Situation, in der er aktuell steckt. All das bildet sich im Nervensystem und Körper ab.

Zwischen diesen beiden Polen gibt es ein weites Feld. Wo wir stehen, ist nicht unveränderbar.

lg
Lisa

_________________
Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick

Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Eaglespark sagt Hallo
BeitragVerfasst: Donnerstag 4. Dezember 2014, 15:19 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sonntag 7. Oktober 2012, 13:56
Beiträge: 1015
Wohnort: Saarland
Lieber Ralf, liebe Lisa,

ich vermute doch, dass es eine genetische Veranlagung gibt :
Mein Großvater mütterlicherseits war starker Trinker, mein (verstorbener) Vater war sicher Alkoholiker, auch wenn er nie als solcher aufgefallen ist (als Todesursache wurde angegeben : Herzversagen).

Es gibt auch Forschungsergebnisse, die darauf hinweisen.
Ich werde sie mal raussuchen.

LG, Werner

_________________
„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“.
Seneca


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Eaglespark sagt Hallo
BeitragVerfasst: Donnerstag 4. Dezember 2014, 18:07 
Offline
Moderator
Benutzeravatar

Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Lieber Ralf
@Lisa, jivaro, Werner...

Aufgrund des angesprochenen Themas in Deinem Thread hier noch meine persönliche Erfahrung dazu:

Aufgewachsen in einem Milieu, welches sicher nicht als abhängig bezeichnet werden kann, pflegte ich bis in ein Alter von über 50 Jahren eine sehr seltene Beziehung zu Alkohol. Mal an einem Fest anstossen und das Glas dann halbvoll stehenlassen, vielleicht 1x pro Monat ein Bier. Kurz gesagt, es schmeckte mir nicht und relativ schnell bekam ich Kopfschmerzen davon. Also bestand eine Form von Aversion. Das Leben hat mir manche Situation geboten, bei welcher der Griff zur Flasche verständlich gewesen wäre... aber nein, es war gar kein Verlangen vorhanden. Im Gegenteil, einen klaren Kopf zu bewahren stand stets an erster Stelle.

Was sich dann im fortgeschrittenen Alter so verändert hat, dass es mir "den Ärmel reingenommen hat" und ich fast "lautlos" in eine Abhängigkeit gerutscht bin, ist mir heute noch ein Rätsel...
War der Faktor eine "Midlife-Crisis", oder die langsame hormonelle Veränderung im Körper (Männer sollen ja auch eine Form von Wechseljahren haben)? Jedenfalls kann ich von keinem entscheidenden Ereignis berichten, welches dazu geführt hat!

Genetische Faktoren kann ich bei meinen Vorfahren keine erkennen. Jugendlichen "Übermut" bei mir in Sachen Alkohol auch nicht. Selbst das Umfeld erklärt es nicht.
lisa64 hat geschrieben:
Zwischen diesen beiden Polen gibt es ein weites Feld. Wo wir stehen, ist nicht unveränderbar.
Lisa, ich glaube, mit diesem Satz triffst Du den Nagel auf den Kopf!

Was hat mich so spät "auf den Geschmack" gebracht?

LG
moonriver

_________________
„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Eaglespark sagt Hallo
BeitragVerfasst: Donnerstag 4. Dezember 2014, 18:15 
Offline

Registriert: Dienstag 4. Dezember 2012, 12:55
Beiträge: 40
Lieber Ralf, lieber Werner,

in meinem jahrelangen Bemühen meine Alkoholkrankheit zu verstehen habe ich intensiv Familienforschung betrieben und auch mit entfernten Verwandten sowohl mütterlicher- als auch väterlicherseits Kontakt aufgenommen. Herausgekommen ist dabei dann ein wunderbar
recherchierter Stammbaum über den sich alle gefreut haben.
Es hat sich aber kein einziger Alkoholiker darunter gefunden. Für mich ist das Rätsel umso grösser weil auch meine Schwester betroffen ist. Wie ist das möglich, dass in einer unbelasteten Familie plötzlich zwei Geschwister (wir sind nur zu zweit) so schwer betroffen sind? Das müsste dann schon eine Spontanmutation gewesen sein.

Liebe Grüsse,

Trixie


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Eaglespark sagt Hallo
BeitragVerfasst: Donnerstag 4. Dezember 2014, 19:03 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31
Beiträge: 854
Wohnort: Schweiz
Ich halte "es ist möglich, dass..." in diesen Fragen für die hilfreichere Antwort als "es ist so, dass...". Ich lebe gut, seit ich zu einem "mag sein, vielleicht" gefunden habe.

Daran, dass sich die Herausforderung stellt, ändert eine genetische Vorgabe nichts.
Auch nicht am Hadern: Warum ich?

(Warum eigentlich gerade ich nicht?)

lg
Lisa

_________________
Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick

Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Eaglespark sagt Hallo
BeitragVerfasst: Donnerstag 4. Dezember 2014, 19:35 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sonntag 7. Oktober 2012, 13:56
Beiträge: 1015
Wohnort: Saarland
Hallo ihr Lieben,

ich habe einen älteren Beitrag gefunden, der zum Thema passt.

Aber ich gebe euch allen Recht : zu einer (eventuellen) genetischen Veranlagung muss noch etwas dazukommen (dauernde Überforderung, Nichtanerkanntsein, gravierende familiäre Probleme und mehr...).

Sei's wie's ist : Wir haben das Problem und wir müssen damit zurecht kommen.
Eines ist sicher : Mit Baclofen fällt uns dies leichter (auch wenn es immer noch nicht einfach ist).

GLG, Werner

_________________
„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“.
Seneca


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Eaglespark sagt Hallo
BeitragVerfasst: Donnerstag 4. Dezember 2014, 20:07 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Sonntag 19. Januar 2014, 11:21
Beiträge: 256
Seid gegrüßt

jivaro hat geschrieben:
Es gibt gewisse genetische Konstellationen, die eine Suchtentstehung "erleichtern". Es muss aber immer noch "etwas anderes" hinzutreten, damit dies auch geschieht.

So sehr die Wissenschaft sich bemüht, es gibt eine "zwingende" Genetik. Vielmehr ist es wahrscheinlich, dass Kinder von alkoholkranken Menschen das Bewältigungsmuster der Eltern übernehmen, lernen.

Dem kann ich nur beipflichten.

Es gibt zwar gewisse genetische Marker, welche den Verdacht nahelegen könnten, ob eine Person für Alkoholmissbrauch „geringes“, „normales“ oder „erhöhtes“ Risiko aufweist. Die Krux ander Sache: Bei einem einzelnen alkoholabhängigen Patienten können alle diese Marker auf „erhöht“ stehen, alle Marker auf „gering“ und auch alles dazwischen durch.

Bei allem Respekt vor Deinen Leistungen als Rechercheur, @Werner, aber ich befürchte, dass Du da nichts Handfestestes wirst auftreiben können. Um es mit Jivaros oder ähnlichen Worten nochmal zu sagen: „So etwas wie ein ‘Alkoholiker-Gen‘ gibt es nicht“.

Natürlich kann es sinnvoll sein, seine eigene Familiengeschichte aufzuarbeiten. Ein wesentlicher Faktor für das Entstehen einer Sucht ist das psychosoziale (auch familiäre) Umfeld, in welchem man aufwuchs und in welchem man derzeit lebt. Leider werden falsche Mechanismen zur Stress- und Konfliktbewältigung dort erst erlernt. Aber Achtung: Auch hier gibt es keine Automatismen! Man wird nicht automatisch zum Alkoholiker, weil Vater und / oder Mutter und / oder Brüder /Schwestern, und / oder Onkels / Tanten schon „gesoffen“ haben. Es ist verflixt nicht einfach.

Ich selbst habe mein Genom vor geraumer Zeit bei 23andMe entschlüsseln lassen. Im Vordergrund standen die eigentlichen Erbkrankheiten, wo dann aber zum Glück nichts war. Oder einer meiner Ahnen hätte ja Chinese, Inder oder Afrikaner sein können *kicher*. War es dann aber nicht. Verstohlen richtete ich dann natürlich auch einen Blick auf die oben bereits genannten Marker. Bei einem Marker wird das Risiko als „erhöht“, bei einem anderen als „gering“, und bei zwei weiteren als „normal“ angesehen. „Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor“, hätte wohl Goethe an der Stelle gesagt.

DonQ

P.S: Oh, und mein Neandertaler-Anteil sei mit 2,3 % etwas tiefer als beim europäischen Durchschnitt (2,7 %). Ob das nun gut oder schlecht ist, schreibt die Firma dann leider nicht …

_________________
„Die Gerichtshöfe der Moral kennen keine Strafprozessordnung“ (Hermann Lübbe) Erklärung …


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Eaglespark sagt Hallo
BeitragVerfasst: Freitag 5. Dezember 2014, 00:08 
Offline

Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32
Beiträge: 485
Wohnort: Oberhausen
Hallo ihr Lieben - sicher ist bisher nur, dass es Menschen gibt, die aus genetischen Gründen (betrifft den Alkoholmetabolismus) Alkohol schlecht vertragen und deswegen grundsätzlich nur wenig oder gar keinen Alkohol trinken. Es gibt auch Menschen, die Alkohol ohne nennenswerte Folgen in größeren Mengen tolerieren als andere, also keinen "Kater" bekommen und dadurch in größerer Gefahr sind, übermäßig zu trinken.
Die Suche nach dem von Jelinek postulierten "somatischen Faktor X" ist seit Jahrzehnten erfolglos geblieben, während es sehr viel mehr gesicherte Hinweise auf eine "soziale Vererbung" von Drogen- und Alkoholkonsum gibt - wie von DonQ beschrieben: Mehr als 50% der Kinder aus Haushalten mit mindestens einem konsumierenden Elternteil werden selbst früh und schwer abhängig von Alkohol und/oder Drogen.

LG

Praxx


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 172 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1 ... 14, 15, 16, 17, 18  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 13 Gäste


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron



YouTube facebook_button

Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
© 2009-2015 Alkohol und Baclofen Forum.de
Template made by DEVPPL - Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 StopForumSpam 



@MEMBER OF PROJECT HONEY POT
Spam Harvester Protection Network
provided by Unspam