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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Samstag 19. April 2014, 18:46 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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lisa64 hat geschrieben: Vom Risikotrinker zum Alkoholiker sind es nur ein paar Schritte oder Jahre. @Lisa, die Gruppe der Risikotrinker kann man schon sehr bald vernachlässigen. Diesen wird dahingehend (in wenigen Tagen) durch ein neues Medikament die Trinkmenge quasi halbiert werden können. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Frodo01
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Sonntag 20. April 2014, 08:02 |
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Registriert: Freitag 30. Juli 2010, 13:11 Beiträge: 381 Wohnort: Moers
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Guten morgen.
Risikotrinker, Gewohnheitstrinker laufen m.E. allenfalls Gefahr, Abhängig (psychisch – später physisch) zu werden. Für mich ein klassischer Fall von Konditionierung Das beschreibt aber noch nicht das Phänomen der SUCHT.
Sucht liegt tiefer. Sie ist das irrationale Verlangen, die unerfüllte Sehnsucht.
Wir sprechen deshalb ja auch von Suchtverlagerung und nicht von Abhängigkeitsverlagerung.
Sucht vs. Abhängigkeit – ein spannendes Thema.
_________________ „Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“ George Bernard Shaw
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Sonntag 20. April 2014, 08:33 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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@Lisa @Volker Frodo01 hat geschrieben: Sucht liegt tiefer. Sie ist das irrationale Verlangen, die unerfüllte Sehnsucht. Diesen Worten möchte ich mich anschliessen. Bac hat mir dies eigentlich erst richtig vor Augen geführt und bewusst gemacht. Abhängigkeit erachte ich auch als die Folge der (Sehn)-Sucht. Die ersten Monate der Bac-Therapie haben mir dies glasklar vor Augen geführt. So be-sinnlich wie damals war ich lange Zeit nicht mehr... LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Sonntag 20. April 2014, 10:24 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Wenn ich euch beide lese, kommen Zweifel auf, ob ich nach eurer Definition noch süchtig bin (wie vermessen nur schon der Gedanke!). Zumal ich eben gerade durch die Baclofen-Behandlung die HOCHEMOTIONALITÄT und SEHNSUCHT losgeworden bin. Ich trauere beidem nicht nach, keine Sekunde, sondern lasse sie noch so gern ziehen. Lasst es mich an einem Beispiel erklären: Es gibt ausgesuchte Seiten der Emotionalität, die meinem nächsten Umfeld fehlen. Das Gesamtpaket "gelassene Impulskontrolle und Sorge für meine Bedürfnisse/Wünsche" ist offenbar nicht ausschliesslich bezogen auf Trinkverhalten zu haben. Viele andere jahrelang eingefahrene Reaktionsmuster laufen nicht mehr autopilotisch ab - weil die Macht von zuviel Emotionalität aufgehoben ist. Da sagt mein klarer Kopp nun z.B.: Nein. Ich spüre innerlich Widerstand, mein/dein Bedürfnis wie gewohnt spontan zu erfüllen: Worum geht es genau? Lass uns die Emotionen auseinander nehmen. Das geschieht ohne Angst zu verletzen oder verletzt zu werden. Ich spüre die Sehnsucht des anderen und merke, wie sie mich unter Druck setzt. Aus dem Mitleiden (hochemotional) mit mir selbst und dem anderen, in dem ich mich und meine Grenzen aufgebe, wird Mitfühlen unter Wahrung meiner Grenzen und Wahrung derjenigen meines Gegenübers. Mein Verstand bleibt nicht auf der Strecke, sondern wachsam. @Volker: Zitat: Sucht vs. Abhängigkeit – ein spannendes Thema. und Sucht ist eine hochemotionale Ebene. Du erläuterst dazu in deinem Blog: Zitat: Eine Abhängigkeit kann ich durch Konditionierung des Körpers nach einer gewissen Zeit erreichen. Dementsprechend kann diese Konditionierung auch wieder rückgängig gemacht werden. Bei der Sucht ist es komplizierter, weil sie stark emotional behaftet ist. Sucht ist dennoch kontrollierbar, wenn ein adäquater Ersatz gefunden werden kann. Dies ist aber eine langwierige, ja lebenslange Aufgabe. Ich würde gern mehr dazu lesen, z.B. wie sich das bei dir persönlich entwickelt. @moonriver: Zitat: Sucht liegt tiefer. Sie ist das irrationale Verlangen, die unerfüllte Sehnsucht. Diesen Worten möchte ich mich anschliessen. Abhängigkeit erachte ich auch als die Folge der (Sehn)-Sucht. Gedankenspiel: Was bliebe, wenn die Sehnsucht sich sang- und klanglos verabschiedet hätte? Analogie: Es war unvorstellbar und absolut unmöglich, dass ich jemals kein Verlangen mehr nach Alkohol und Rausch haben würde. Heute ist es schlicht und ergreifend Fakt und krempelt alles um, woran ich während Jahren gearbeitet hatte, ohne durchschlagenden Erfolg. Ist es vorstellbar und ist es wünschbar, dass es der Sehnsucht ebenso gehen könnte? lg Lisa
_________________ Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick
Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Sonntag 20. April 2014, 11:18 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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lisa64 hat geschrieben: Gedankenspiel: Was bliebe, wenn die Sehnsucht sich sang- und klanglos verabschiedet hätte? Bullshit-Bingo? LG Federico
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Sonntag 20. April 2014, 14:58 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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@Lisa lisa64 hat geschrieben: Was bliebe, wenn die Sehnsucht sich sang- und klanglos verabschiedet hätte? Dann wäre ich wie tot... ein für mich absolut nicht erstrebenswerter Zustand. Tot, ohne Gefühle, ohne Mitgefühle. Der Stillstand meines Lebensmotors, der Kreativität, des Wollens und Seins. Kurz, das Ende meiner Existenz... LG moonriver
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Sonntag 20. April 2014, 17:07 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Also kann ich schliessen: Sehnsucht ist positiv besetzt und erstrebenswert?
Ich schätze, irgendwie hat es sich ergeben, dass ich das Sehnsuchts-Konzept, ohne es zu bemerken, länger nicht mehr bedient habe, sondern mich anderen Konzepten zuwandte. Was ist wirklich, was ist wahr, was ist jetzt? Meine Wahrnehmung und was ich mit meinen Gefühlen anstelle, hat sich geändert, verloren habe ich die Gefühlsbreite deswegen nicht. Aber ich stelle keine Dummheiten mehr an deswegen.
Ich lebe so gut damit, ich möchte dieses allgegenwärtige Sehnen nach etwas undefinierbar Erfüllenderem wirklich nicht mehr zurück. Es hat seine emotionale Erklärungskraft verloren.
Und auch diese Worte wird jeder in Nuancen oder ganz grundlegend anders aufnehmen und interpretieren, als ich sie für mich meine.
... meinte schon Herr Watzlawick
lg Lisa
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Sonntag 20. April 2014, 17:58 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Lisa,
wenn ich nur alleine meine alljährliche Sehnsucht nach dem Frühjahr nehme ... und mir vorstelle, ich müsste darauf verzichten. Du meine Güte, ich würd' sterben.
LG Federico
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Sonntag 20. April 2014, 18:17 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Der Andersdenkende ist kein Idiot, ist kein Idiot, ist kein ... lg Lisa 
_________________ Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick
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kuni
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Betreff des Beitrags: Re: In der Spur: Lisa Verfasst: Sonntag 20. April 2014, 19:43 |
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Registriert: Dienstag 17. September 2013, 12:05 Beiträge: 297
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Zitat: Zumal ich eben gerade durch die Baclofen-Behandlung die HOCHEMOTIONALITÄT und SEHNSUCHT losgeworden bin. Ich trauere beidem nicht nach, keine Sekunde, sondern lasse sie noch so gern ziehen. Lasst es mich an einem Beispiel erklären: Nun Lisa, da widersprechen sich unsere Erfahrungen. Ob nun durch Baclofen respektive die Anwendung: bei mir ist es anders. Du musst dazu nur meinen Strang lesen, meine vermeintliche Abgeklärtheit. Gefühle, Emotionalität - jep, die waren gut dazu, auf den Tisch zu hauen und irgendwelche politischen Entscheidungen zu kommentieren. Nur nichts zulassen ... suhlen in der Vergangenheit, die Zukunft im Ungewissen. Jetzt, nach einigen Monaten Baclofen, sieht es anders aus, ich staune über mich selbst. Es beginnt schlichtweg damit, dass ich morgens lächelnd aufstehe. Es gibt die letzten Jahre (!)kein einziges Bild, auf dem ich lächelnd zu sehen bin, sofern es nicht gestellt war. Plötzlich öffnete sich eine andere Ebene, es fehlt mir eine andere Beschreibung. Und nun - Hals über Kopf verliebt, glücklich. Etwas, was ich für mich völlig ausgeschlossen hatte. Dem ich noch nicht mal den Raum eingeräumt hätte. Aber auch hier dazu: Dieses getragene Gefühl kommt nicht durch die Verliebtheit, sondern es war schon davor da ... hat dies erst möglich gemacht. Ich sehe es auch anders, die Rationalität ist ja immer noch da, der Wunsch, alles zu kontrollieren. Frieder, Moon, Rog ...sie kennen meine meine "Geschichten", die ich "vorher" schrieb. Sie bleiben weiter, gerade sitze ich nun am dritten Buch, dass zweite erscheint im Mai. Aber es ist etwas dazu gekommen, wie z.B. dieses Gedicht gestern: Du So ließe doch ein Feenstreif mich in deiner Herzensnähe mich in deinem Wimpernschlag still verglühen und vergehen. Wie die durstend Wüstenplanze nochmal gelabt im Schatten leis dann seelig zart im Sand verweht verschwunden in der Liebe Kreise. Es ist mir nichts abhanden gekommen, sondern ich habe etwas dazu gewonnen, ein Gleichgewicht (...und einen solchen Schmalz, der mir heute nicht mehr als Schmalz vorkommt, hätte ich nie nie im Leben geschrieben, Stand Kuni Januar 2014). Leben mit Baclofen, so mein Fazit, schließt Emotionalität und Sehnsucht nicht aus. Liebe Grüße Kuni
_________________ Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens. (Friedrich Nietzsche)
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