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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Freitag 3. Januar 2014, 11:31 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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@Dieter
Jetzt verstehe ich die Ärgernis nicht ganz. Es ging doch darum, 'wenn Du noch ein Schluck Alkohol trinken würdest, würde ich mir erlauben, dasselbe bei Dir zu machen.'
LG
Patrick
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Familyman
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Freitag 3. Januar 2014, 11:56 |
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Moderator |
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
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@Patrick, von Ärgernis keine Spur Ich habe das als Motivation verstanden, stark zu bleiben. Und gemeinsam sind wir stark! Auf zum 42. Egghead! Einer-für-alle-Gruß Dieter
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Freitag 3. Januar 2014, 12:25 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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@Dieter Was mir spontan dazu einfällt: Hast du mal darüber nachgedacht, was sich ändern würde, wenn deine trinkfesten Freundschaften wüssten, dass du dich mit einem problematischen Alkoholkonsum auseinandersetzt?
Ich bin äusserst vorsichtig mit Outing geworden, rate niemandem einfach so dazu, und du kennst deine Wanderfreunde am besten. Aber die eine trinkfeste Runde in meinem Umfeld war bereit, sich mit dem Thema zu befassen, ihr eigenes Trink-Verhalten zu hinterfragen und ihr persönliches Unbehagen zu thematisieren. Der Alkohol verlor seine Unschuld - das war sehr unangenehm für sie. Gleichzeitig waren sie erleichtert, dass ich nicht mehr abstürzte; die angenehme Seite daran. Unsere Treffen wurden - auch dem älter werden geschuldet - punkto Alkoholkonsum gemässigter, bewusster. Das ist 10 Jahre her.
Anders ist es mit einem Freund, der sein manifestes Alkoholproblem tabuisiert, obwohl sein ganzer Freundeskreis ihm das Thema wieder und wieder vorsichtig anbietet. Er vermeidet um jeden Preis, über Alkohol zu sprechen (ausser Lobhymnen auf neue Weinentdeckungen), hat den Kontakt mit mir auf ein Minimum eingeschränkt, trifft sich fast ausschliesslich nur noch mit meinem Mann allein, wechselt das Thema, wenn dieser während eines Rückfalls von seinen Nöten zu erzählen versucht. Die Freundschaft leidet extrem unter diesem Tabu.
Was ich sagen will: "Ich trinke zuviel, ich mache mir Sorgen und unternehme was dagegen" kann Türen öffnen und Freundschaften erhalten und vertiefen. Tabuisierung und Tabu-Bruch sind per se gleichermassen Zumutung für Freundschaften.
lg Lisa, die sich hier und da traut, sich zuzumuten
_________________ Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick
Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Freitag 3. Januar 2014, 12:47 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@all, Über das Thema hat Konrad Lorenz erschöpfend geschrieben. Eine Graugans die pinkfarbig gefärbt wurde ... usw. Lassen wir das Thema, unser Thema mal einfach beiseite. Färbt Euch die Haare rosarot oder lasst Euch einen Irokesenenschnitt wie Sascha Lobo verpassen. Was glaubt Ihr wie Eure Freunde reagieren würden? LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Familyman
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Freitag 3. Januar 2014, 12:51 |
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Moderator |
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
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Liebe Lisa,
sehr interessant und alles gut nachvollziehbar.
Was die Wanderrunde angeht, hatte ich das Thema bereits vor 11 Jahren erstmals platziert, von der damals leider nur vorübergehenden Einsicht geleitet, dem Alkohol lieber komplett zu entsagen. Das hatte ich so auch in der Runde geäußert und sogar noch deutlicher. Die Reaktion damals war erstaunlich: Nicht nur, dass ich nichts trank und dies absolut respektiert wurde, nein, auch die anderen tranken deutlich weniger. Es war wohl die zivilisierteste Wanderung überhaupt bisher. Nun, die folgenden Jahre verliefen dann wieder anders... Und diesmal war es eben so, dass meine Entscheidung zwar erneut respektiert wurde, aber der Konsum der anderen keineswegs sank. Vielleicht lässt man sich in fortgeschrittenem Alter nicht mehr so leicht beeinflussen...
All die Themen, die Du ansprichst, die Offenheit bei den einen, das Verdrängen und Tabuisieren bei anderen, meist selbst Betroffenen, kennen hier ja viele aus eigenem Erleben. Ich habe auch lange tabuisiert, beschwichtigt und das Thema gewechselt. Das war im Rückblick eine elende, unfreie Zeit, und sie ging viele Jahre.
Jetzt ist es besser. Ja, auch weil ich mir, weil wir uns hier und "da draußen" mehr zumuten.
Herzlich - Dieter
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
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lisa64
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Freitag 3. Januar 2014, 13:39 |
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31 Beiträge: 854 Wohnort: Schweiz
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Zitat: Ich habe auch lange tabuisiert, beschwichtigt und das Thema gewechselt. Das war im Rückblick eine elende, unfreie Zeit, und sie ging viele Jahre. Danke für den Spiegel, ich war ebenso. Zitat: Rog: Denn gerade jetzt, dass Du diese Meilensteine geschafft hast, darf die Konzentration und Wachsamkeit keinesfalls nachlassen. Im Fussball spricht man von der Gefahr des Gegentors innert Minuten nach dem eigenen Treffer, nicht? lg Lisa
_________________ Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick
Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster
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Familyman
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Freitag 3. Januar 2014, 14:03 |
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Moderator |
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
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@Lisa, @Patrick,
ja, oder auch vom Blitz aus heiterem Himmel. Ein ganz eigenes Thema. Alles scheint gut zu laufen, beachtliche Klippen sind schadlos überwunden, vor uns die freie, fruchtbare Ebene - und plötzlich schlägt's ein. Dieses verführende "Ach, geht's mir gut, jetzt kann ich ja mal wieder..." ist vielleicht unsere größte Gefahr in den nächsten Wochen. Konzentration und Wachsamkeit, genau so ist es!
LG Dieter
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
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Familyman
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Samstag 4. Januar 2014, 00:40 |
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Moderator |
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
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So, wieder ein Abend geschafft. Wieder Klassik auf MDR Figaro. Na ja, ich kann ja verstehen, wenn manchem diese Eggheadzählerei albern vorkommt. Aber es hat halt jeder so seine eigenen kleinen Motivationsstrategien, clean zu bleiben. Manch einer geht sogar in ein Baclofen-Forum, erzählt regelmäßig von seinen alkfreien Tagen und malt sich täglich eine Null, verziert als Eierkopf, in den Tischkalender und virtuell in seine Beiträge. Bescheuert, oder? Wobei: Mir fallen zwei bis drei bescheuertere Sachen ein... Noch etwas beschäftigt mich: Der Dieter hat doch alles, Familie, Job, Sport, Freunde, das Forum. Wenn der es nicht schafft, wer dann? Diese Frage ist Verantwortung und Bürde gleichzeitig. Aber ich schultere sie gern. Irgendwo ist ja jede Verantwortung eine Bürde. Schaffen, was ist das eigentlich? Na ja, vor allem doch, dem Alkohol den Steuerknüppel aus der Hand zu schlagen. Ob die Lösung dann die dauerhafte Abstinenz ist oder es doch einen Weg zum "Trinken kontrolliert und nur zu besonderen Anlässen" oder gar "moderaten Trinken" gibt, muss jeder für sich selbst entscheiden oder herausfinden. Hauptsache, wir halten das Steuer wieder selbst in der Hand, was mit Baclofen an Bord erwiesenermaßen leichter fällt. Für mich wird es ein moderates Trinken nicht mehr geben. Warum auch? Hat mich nie interessiert, warum also jetzt oder später? Und trinken zu besonderen Anlässen? Hm, kann ich für irgendwann mal nicht ausschließen. Aber wozu soll das dann gut sein? Moonriver ist mir hier das beste Vorbild. Hält sich alles offen, verschiebt aber jeden gedachten neuen alkoholischen Versuch jeweils um ein halbes Jahr. Ob mir das auch gelingen wird? Noch fühle ich mich nicht gefestigt genug, um das einschätzen zu können. Aber jeder Tag ist gut so, wie er ist. Hauptsache, die alte Seuche bleibt fort. Und ich hab's ja in der Hand, sie weit, weit auf Distanz zu halten. So als Steuermann... Steuermänner und -frauen, und alle, die es werden wollen und mit Baclofen auch schaffen können: Ich wünsche noch einen gemütlichen Abend, ein schönes Wochenende und vor allem einen klaren Kopf. Denn eigentlich, ja eigentlich führt nur der klare Kopf zum Glück, jeder andere Weg dorthin ist ein Irrweg. Herzlich - Dieter und 42 
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Samstag 4. Januar 2014, 00:52 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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@Dieter
Gratuliere zum weiteren Egghead. Diese 'Verantwortung und Bürde' gleichzeitig auf sich nehmen ist gut und motiviert zusätzlich, die Reihe unversehrt weiterzuführen, zusammen mit den neuen Einsichten und dem Ehrgeiz. Mach weiter so!
Auch mir ist @moonriver das beste Vorbild. Ich lese seine Memoiren regelmässig durch, und das möchte ich übrigens @allen empfehlen.
LG
Patrick, 42 ebenfalls
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Familyman
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Betreff des Beitrags: Re: Dieters Durst Verfasst: Sonntag 5. Januar 2014, 01:16 |
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Moderator |
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
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Wachsamkeit, Wachsamkeit. Das Nichttrinken wird so selbstverständlich, dass man ans Trinken gar nicht mehr denkt - ja, so soll's früher oder später eigentlich sein. Aber die Weinflasche, die auf dem Tisch steht, und aus der sich meine Frau an einem Samstagabend vielleicht ein oder anderthalb Gläser einschenkt, steht nun mal auf dem Tisch. Wie egal muss mir diese Flasche noch werden, bis sie mir wirklich egal ist? Geduld, Geduld, Geduld... Und erst mal durchatmen und festhalten, was geschafft ist. Dieter grüßt mit 43 
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
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