Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Vorstellung
BeitragVerfasst: Donnerstag 28. Februar 2013, 11:31 
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Registriert: Donnerstag 28. Februar 2013, 10:25
Beiträge: 25
Hallo Zusammen,

ich möchte mich hier auch mal kurz vorstellen, bin mittlerweile 42 Jahre alt geworden.... von denen ich mit Sicherheit gute 25 Jahre im Rausch verbracht habe. (mal mehr, mal weniger)

Nachdem so ziemlich alles auf dem Spiel stand und alle Bäume lichterloh brannten, war ich endlich bereit für eine Veränderung, obwohl ich eigentlich überhaupt keine Lust auf eine Entzugsklinik hatte, war mir sehr klar, es muß eine Entgiftung her....

So, da stand ich nun, Entgiftung vom Alk... von den härteren Sachen hatte ich das immer recht einfach hinbekommen, da ich mich medizinisch vielleicht zu gut auskenne.
Aber beim Alk stand ich da, wie klein Doofi, wohl wissend, das das Ganze in Eigenregie auch ganz schnell mal ausser Kontrolle geraten konnte.
Da mir auch klar war, das die Entgiftung in der Klinik nicht mal die halbe Miete war und ich danach richtig was zu tun bekommen würde, hab ich mich also schlau gemacht.... naja versucht und bin damals mit 40mg Baclofen in die Entgiftung gegangen. (13.07.2010)
Habe während dieser Woche die Dosis auf 80mg hochgefahren. Aber so richtig spursicher war ich nicht, als ich rauskam...
Immerhin hab ich mich mit Bier und Wein danach in der Spur gehalten, ganz im Gegensatz zu meiner Ex, die mit in der Entgiftung war.... und ich am dritten Tag nach der Klinik, von der Arbeit kommend in der Küche wieder ne Pulle Korn vorfand!! [-X
.... und ich roch zum ersten Mal die ekelhafte Schnapsfahne.....

Was folgte war eine Blitztrennung und die Aufdossierung von Baclofen.
Aber irgendwie hielt ich mich so bei 150 - 175mg auf, hatte zwar verminderten Trinkantrieb, war das Problem aber auch nicht richtig los....
Hab dann im Dez.2010 noch mal richtig ausgeholt und war nach Sylvester und Schnapsgelage wieder beim Thema entgiften, welches ich dann in Eigenregie durchführte mit der Reduzierung von Alk und dem Anheben von Baclofen.

An Fasching 2011 war ich dann richtig gut feiern gewesen, bis in die frühen Morgenstunden mit 250 - 260mg Baclofen.... völlig sorglos, befreit und endlich ohne die quälenden Gedanken, konsumieren zu müssen.(ohne einen Tropen Alk...etc.)

Ein Wunder? Nein, mein Wunder, denn daran hätte ich nie geglaubt...

Nun bin ich seit fast 18 Monaten ohne Baclofen, trinke gelegentlich bis selten Alk und konsumiere keine illegalen Substanzen mehr.

Mein Wunsch wäre es, hier Leute kennen zu lernen, die sich auch mal persönlich treffen. Einfach um dieses Wunder mal zusammen zu diskutieren, sich auszutauschen...

Auf Selbsthilfegruppen kann ich getrost verzichten, dort sind wir "Baclofener" eh nicht gerne gesehen und ich habe auch keine Lust mehr, mein Handeln und tun; vor Leuten die sowieso Neuem gegenüber nicht offen sind, zu rechtfertigen!!

Dann verbleibe ich mal mit

netten Grüßen
Marco

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Menschen die lügen, schwimmen in ihrer eigenen geistigen Dummheit ohne es zu merken schlagen sie eine Tür nach der anderen zu....


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Donnerstag 28. Februar 2013, 12:20 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@Marco,

erstmal das obligatorische „herzlich Willkommen im Forum“.
Und Glückwunsch zum gelungenen Recovery, kann man das so nennen?
Egal, ich machs einfach.

18 Monate ohne Baclofen klingt angesichts der geschilderten Vorgeschichte
abenteuerlich. Allerdings sind mir persönlich zwei ähnliche Recovery´s bekannt und
aus Frankreich mehren sich Berichte dieser Art. Es ist also anzunehmen, dass wir dieses
Thema in Zukunft im Focus behalten werden.

Deinen Wunsch nach Austausch (auch persönliches Treffen), kann ich gut verstehen.
Wir treffen uns z.B. immer am letzten Dienstag des Monats in einer
ganz normalen Location im Herzen von München.

Solltest Du also Lust verspüren ein paar von uns persönlich zu treffen,
bist Du hiermit herzlich eingeladen. Ansonsten freue ich mich über einen regen
Erfahrungsaustausch hier im Forum, ich hätte da noch einige Fragen ...

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Donnerstag 28. Februar 2013, 12:44 
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Registriert: Donnerstag 28. Februar 2013, 10:25
Beiträge: 25
Hallo Federico,

danke erstmal für die schnelle Antwort. Recovery... das ist das richtige Wort. Ich nannte es immer das resetten der Festplatte, oder die Löschung des Suchtgedächnisses...
Am wichtigsten ist doch die Zielerreichung!! Frei sein und nicht mehr drüber nachdenken müssen...

Ich muß allerdings auch eingestehen, das ich in der Zeit ohne Bac einige "Versuche" mit Suchtstoffen gemacht habe... ich denke, ich wollte einfach wissen, ob die Sucht mich wieder einholt!
Ein Spiel mit dem Feuer.... aber dazu gerne später mehr.

Hmmm, das mit dem persönlichen Austausch wird so ein kleines Problem, da ich aus dem Frankfurter Raum komme.... aber naja, München ist nicht sooo weit weg und das wäre mir die Sache auf alle Fälle wert!!

Freue mich auch auf regen Austausch und bedanke mich für das freundliche Wellcome.

NG
Marco

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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Donnerstag 28. Februar 2013, 12:57 
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Registriert: Mittwoch 27. Februar 2013, 16:38
Beiträge: 6
H.M.P. hat geschrieben:
...An Fasching 2011 war ich dann richtig gut feiern gewesen, bis in die frühen Morgenstunden mit 250 - 260mg Baclofen.... völlig sorglos, befreit und endlich ohne die quälenden Gedanken, konsumieren zu müssen.(ohne einen Tropen Alk...etc.)

Sehr beeindruckend! Könntest Du diesen Abschnitt ein bisschen näher beschreiben? Gerade da wird es ja interessant! Und wie gelang es Dir dann später vom Bac runterzukommen?

LG - Don.


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Donnerstag 28. Februar 2013, 13:47 
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Registriert: Donnerstag 28. Februar 2013, 10:25
Beiträge: 25
Hallo Don.

Klar kann ich das machen, also eigentlich fühlte ich mich am Faschingswochenende(220mg) noch nicht sicher... Am Faschingsmontag (250mg) ich hatte Urlaub, wie immer zu Fasching und fuhr an einer Tankstelle vorbei und mir fiel auf das der Gedanke sich noch schnell ein Bier zu holen gar nicht auftauchte... da war ich allerdings schon im nächsten Ort und diese Gedanken waren immer da. Ich mußte sie immer niederkämpfen und plötzlich fahre ich da vorbei und es war nichts, es hat mich einfach nicht mehr berührt....
Ich lenkte mein Auto zum Angelverein, stieg aus und versuchte es zu fassen, war verwirrt... und doch...
Von da an wußte ich,DAS ist der "SCHALTER" ein Gefühl von nie gekanntem Glück, von Zufriedenheit und Freiheit durchströmte mich. Ich lief durch die Natur, ich lachte und weinte gleichzeitig...

Von da ab steigerte ich meine Dosis noch auf 300mg, in der Hoffnung auch noch meine Nikitinsucht zu überwinden.... leider hat das nicht funktioniert, also habe ich Bac langsam reduziert und mir gedacht, wie wäre es ohne Baclofen "Du bist verändert", es hat Klick gemacht... Ich bin wieder ICH !
Es wäre doch ein Versuch wert...
Ich setzte also Bac langsam ab, nach der letzten Einnahme hatte ich eine schlaflose Nacht, fühlte mich aber dennoch safe!

Nach zahlreichen Versuchen in Umgebung und Konsum, ist meine Feststellung das es(vorsichtig ausgedrückt) kontrollierbar geworden ist.

So, nun muß ich schließen, die Pflicht ruft...

NG
Marco

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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Donnerstag 28. Februar 2013, 13:50 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@Marco,

andere Geschichte, anderer Typus, andere Resettings. HD's kann man schließlich auch auf verschiedene Arten überschreiben, bzw. löschen. Jeder Mensch ist anders verdrahtet, im Bezug auf Sucht würde ich gerne von interindividuell sprechen. Sensation Seeking ist in unterschiedlicher Ausprägung mehr oder weniger Teil unserer Biografie. Mit der Vorgeschichte Angsterkrankung könntest Du mich mit harten Drogen nicht locken, dafür habe ich ein Faible für Horrorfilme. Dies alles ohne verordnete „Zwangsabstinenz“ irgendwie in den Griff zu bekommen ist nicht immer einfach aber umso befriedigender, wenn man es schafft. Irgendwann verzichtest Du von selbst auf Deine Sensations, vielleicht ist dann Abstinenz echt und selbstgewählt und Du kannst Dein Leben ohne Ritt auf der Rasierklinge genießen.

Diesen Kommentar habe ich heute aus einem Focus-Bericht zu kontrolliertem Trinken entnommen: „Als Betroffener kann man das Leben nicht genießen, und erst recht nicht "nach-und-nach-weniger-trinken".

Wenn ich als Betroffener das Leben nicht genießen kann, würde ich mich fragen weshalb ich es dann lebe. Na denn Dankeschön,

Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Donnerstag 28. Februar 2013, 17:37 
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Registriert: Dienstag 31. Januar 2012, 06:23
Beiträge: 394
Hallo Marco,

fuer persoenliches Treffen fehlt eine (meinetwegen ungenaue) Ortsangabe.
Ich suche sowas auch bisher erfolglos. PLZ 47...
Mehr per PN wenn der Reiseweg vertretbar ist.
Besonders, da wir beide Gruppen fuer so wirkungsvoll halten wie Magnete an der Wasseileitung.

Rico


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Donnerstag 28. Februar 2013, 19:03 
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Registriert: Freitag 4. Januar 2013, 19:35
Beiträge: 44
Hallo Marco,

auch von mir ein herzliches Willkommen!

Was mich interessieren würde. Wie war Deine Entgiftung mit Baclofen im Vergleich zu der Stationären? Welche Entzugserscheinungen hattest Du? Bist Du auch körperlich Abhängig? Tägliche Trinkmenge? Jetzt ohne Bac und Alkoholkonsum ohne wiederkehrendes Craving?

Hört sich verblüffend an Deine Story, würde mich freuen mehr von Dir zu erfahren.l

LG krombi


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Freitag 1. März 2013, 01:31 
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Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo Marco

und herzlich Willkommen!

Mit Staunen habe ich Deinen Bericht gelesen...
Nach nunmehr 2 Jahren Dauer-Einnahme mit einer doch recht satten Erhaltungsdosis von 62.5mg/Tag und der Hoffnung eben auch auf "Recovery" bin ich an diesem Thema sehr interessiert. Jedoch habe ich grossen Respekt davor. Momentan möchte ich noch nichts verändern.

Staunen auch über die hohe Dosis! Offenbar hast Du es gut vertragen, denn bei etwas über 100mg war bei mir Ende der Stange vor lauter Nebenwirkungen.

Jedoch
Zitat:
Ich lenkte mein Auto zum Angelverein, stieg aus und versuchte es zu fassen, war verwirrt... und doch...
Von da an wußte ich,DAS ist der "SCHALTER" ein Gefühl von nie gekanntem Glück, von Zufriedenheit und Freiheit durchströmte mich. Ich lief durch die Natur, ich lachte und weinte gleichzeitig...
diesen Zustand habe ich auch kennengelernt. Seither ist ein Prozess im Gange, den ich nicht mehr für möglich gehalten hätte.

Zu einem Treffen kann ich nicht mitreden. Die Distanz von der Schweiz ist etwas zu gross... andererseits schätze ich auch meine Anonymität. Vieles hätte ich ohne sie kaum in den letzten 2 Jahren diesem Forum anvertraut.
Übrigens komme ich mir hier in diesem Land in Sachen Bac fast wie ein Rufer in der Wüste vor. Ich glaube, wir haben noch tüchtig Nachholbedarf.

LG moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung
BeitragVerfasst: Freitag 1. März 2013, 01:47 
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Registriert: Donnerstag 3. Dezember 2009, 13:49
Beiträge: 1725
Wohnort: Hannover
moonriver hat geschrieben:
Staunen auch über die hohe Dosis! Offenbar hast Du es gut vertragen, denn bei etwas über 100mg war bei mir Ende der Stange vor lauter Nebenwirkungen.
Die Erfahung von moonriver kann ich bestätigen, frage mich allerdings wie man an eine Dosis von 300mg herankommt :-\

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