Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Sonntag 1. April 2012, 16:25 
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Registriert: Sonntag 1. April 2012, 14:23
Beiträge: 174
Hallo,
ich habe mich hier als bettyblue angemeldet und habe entschieden, dass heute 01.04.2012 der erste Tag meines Lebens ohne Alkohol sein soll. (Kein Aprilscherz ;-))
Vor einigen Wochen habe ich angefangen, wieder mal im Netz zu recherchieren zum Thema Alkoholabhängigkeit und Aufhören, Therapieansätze und soweiter.

Ich habe nämlich mit Schrecken festgestellt, dass ich es nicht mehr schaffe, einfach so aufzuhören. Habe es sonst immer noch einigermaßen geschafft, Trinkpausen einzulegen.
Aber jetzt schaffe ich das nicht. Höchstens 1-2 Tage und die werden zur Qual.
Ich trinke seit langem viel zu viel (20 Jahre oder mehr) mit steigender Tendenz. Inzwischen sind es zwei Flaschen Wein täglich!! Und es geht mir nicht gut!!

Als ich vor kurzem dann auf das Thema Baclofen und euer Forum gestoßen bin, war ich wie elektrisiert. Ich hatte sofort das sichere Gefühl: das ist mein Weg. Und ich dachte noch, komisch, warum ist mir das nicht schon bei früheren Recherchen begegnet?
Ich dachte, das gibt es doch nicht, sollte es wirklich so einfach sein?
(Schon klar, dass es nicht sooo einfach ist, ich habe hier schon ein bißchen gelesen, und sehe dass es trotz Baclofen für die meistens von euch ein langer und auch schwieriger Weg ist.)
Aber sollte es wirklich ein Medikament geben, das mir hilft, meine Sucht zu heilen? Gibt es wirklich ein Chance für mich, aus meinem jahrelangen (oder lebenslangen?) Negativkreislauf herauszukommen? Das wäre zu schön, um wahr zu sein!! Bin direkt gerührt, wenn ich das denke. Sagt mir, dass es wahr ist. Ich kann ein bißchen Mut und Hoffnung gebrauchen.

Ich habe das Baclofen im Internet bestellt, soll wohl in den nächsten Tagen da sein. Und wollte dann direkt damit anfangen, nach dem Königsweg. Vielen, vielen, ganz lieben Dank übrigens den Menschen, die das alles ausgearbeitet haben, hier reinstellen und Leuten wie mir zugänglich machen. Danke! Und Respekt für euer Engagement!

Einen Arzt, der mich betreut muss ich erst suchen. Am liebsten auch einen Therapeuten. Vor zwei Wochen war ich (zum ersten Mal!!) in der Suchtberatung. Der Psychologe dort kannte Baclofen nicht und hatte auch von Dr. Ameisen noch nie etwas gehört. Ich habe ihm das Buch zum lesen dagelassen. Morgen hole ich es ab. Mal hören, was er sagt.

Vielen Dank fürs lesen und noch einen schönen Sonntag
LG, Betty


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Sonntag 1. April 2012, 17:02 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Hallo und Herzlich Willkommen Betty,

Gratulation zu Deinem Entschluss und ja, es ist wahr. Der Eindruck eines langen und schwierigen Weges kann beim lesen leicht entstehen, für viele war der Weg vom Start weg leicht und unbemüht. Diejenigen denen dieses Glück beschieden war, schreiben logischwerweise nur wenig bis gar nicht. Ich bin da eher ein Sonderfall und schreibe unentwegt obwohl ich vom Start weg problemlos mit Baclofen lebe.

Von einem Suchtberater der bis heute von Baclofen noch nichts gehört hat, halte ich persönlich wenig bis, mhm na ja. Nimm ihm das Buch am besten schnell wieder ab, es könnte sein Weltbild (zer)stören.

LG Federico
PS hab's erst jetzt gesehen, 850tes Mitglied und das am 1. April ... wenn das kein gutes Zeichen ist.

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Sonntag 1. April 2012, 18:03 
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Registriert: Donnerstag 1. März 2012, 10:15
Beiträge: 7
hallo Betty,

willkommen.

Ich nehme jetzt seit 3 Wochen Baclofen und bin bis jetzt begeistert. Seit drei Wochen kein Alkohol. Der Königsweg war für mich genau richtig. Angefangen habe ich mit 3x5 und bin jetzt bei 20/20/10. Manchmal bin ich etwas müde oder träge, aber das ist kein Vergleich mit dem Zustand, in den ich mich nach zwei Flaschen Wein befand...

Und Du willst es ja wirklich wissen. Es ist wahr! Der Mut und die Hoffnung sind berechtigt. So scheint es mir zumindest nach 3 Wochen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg auf deinem neuen Weg.

Gruß, Martin


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Sonntag 1. April 2012, 18:27 
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Registriert: Sonntag 1. April 2012, 14:23
Beiträge: 174
Hallo Federico,

vielen Dank für deine nette Begrüßung. 850 Mitglieder - wow eine ganz Menge! Das heißt, ich bin nicht allein? ;-)

Ich finde es wunderbar, dass es dieses Forum gibt und freue mich auf den Austausch hier. Ich werde sicherlich auch Hilfe und Unterstützung brauchen, da mir die Sache mit dem Baclofen natürlich auch ein bißchen Angst macht. Ich muss gestehen, dass ich selbst nach dem Lesen des Buches und einiger Beiträge hier den ganzen biochemischen Hintergrund nicht wirklich verstehe. Außerdem bin ich mehr so der naturheilkundliche Typ und nehme generell nicht gern Medikamente. Nicht ganz konsequent für jemanden, der sich dafür täglich 100-200 g reinen Alkohol reinschüttet...

Ja, über den Suchtberater habe ich mich auch gewundert. Aber ich gehe morgen noch mal hin zum Gespräch. Wenn dann allerdings kein guter Draht entsteht zwischen uns, werde ich weiter nach einer Beratung/Therapie suchen. Denn das habe ich dieses Mal entschieden, dieses Mal - hoffentlich mein letztes Mal - werde ich mir Hilfe suchen für das Aufhören. Denn bisher habe ich alles mit mir alleine ausgemacht.
Alleine getrunken, alleine versucht aufzuhören, gescheitert, mir tausend Selbstvorwürfe gemacht, noch einsamer geworden, wieder alleine getrunken ....usw. usf.
Für mich ist also schon dieser Schritt in Forum ein erster Schritt.

LG, Betty


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Sonntag 1. April 2012, 18:37 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo Betty

Willkommen auch von mir. Habe selber nun über 1 Jahr Bac-Erfahrung und möchte es nicht mehr missen. Ich hielt mich an den Königsweg. Die anfänglich auftretenden Nebenwirkungen sind den Preis wert keinen Alk mehr konsumieren zu müssen! Die recht bald einsetzende Wirkung ist verblüffend und fühlt sich tatsächlich wie ein Wunder an, da wir in der Abhängigkeit mit so etwas gar nicht mehr rechneten

In meinem letzten Bericht schrieb ich sinngemäss: "Baclofen zwingt einem nicht brutal auf das Trinken zu verzichten, sondern es schenkt die Freiheit es einfach zu lassen..."

In diesem Sinne alles Gute zu Deinem Start.

LG moonriver

_________________
„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Sonntag 1. April 2012, 18:41 
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Registriert: Sonntag 1. April 2012, 14:23
Beiträge: 174
Hallo Martin,

danke für deine guten Wünsche.

Also genau solch eine Erfahrung wie deine macht mir Mut. Ich wünsche mir so sehr, dass Baclofen bei mir auch wirkt.
Vor einer eventuellen Müdigkeit habe ich keine Angst. Was glaubst du wie müde und antriebslos ich bin bei meinem täglichen Weinkonsum!!!! Zu müde, um überhaupt mein Leben richtig zu leben!!
Irgendwo stand, man soll unter der Einnahme von Baclofen nicht Auto fahren. Da konnte ich nur bitter lachen!! Wenn die wüssten in welchem Zustand ich schon Auto gefahren bin, um an der Tanke Nachschub zu holen!!!

Ich möchte solche Dinge nie mehr tun müssen.

LG, Betty


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Sonntag 1. April 2012, 18:51 
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Registriert: Sonntag 1. April 2012, 14:23
Beiträge: 174
Hallo moonriver,

noch ein Beitrag! Ach, wie cool ist das denn! Und wie nett von euch, mich willkommen zu heißen und mir Mut zu machen.Vielen Dank!

So wie du es beschreibst geht es mir. Ich will aus dem Zwang raus, trinken zu müssen. Ich will aber auch raus aus den zwanghaften und meist vergeblichen Aufhörversuchen.

"...die Freiheit, es einfach zu lassen...." Das klingt wunderbar!!

LG, Betty


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Sonntag 1. April 2012, 19:39 
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Alles Liebe zum raschen Start!

jivaro

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"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Sonntag 1. April 2012, 19:47 
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Registriert: Freitag 17. Februar 2012, 14:15
Beiträge: 209
und noch einer!

hallo betty, willkommen hier.
ich hoffe du schreibst auch im mai noch in diesem forum, wenn du die wirkung von bac erlebt hast.
ich bin zuversichtlich, dass es dir so ergeht wie den meisten hier.
mir jedenfalls geht es gut und ich habe immer aktiv am straßenverkehr teilgenommen - ohne probleme.
(zudem nehme ich aus anderen gründen zusätzlich medikamente, bei denen vor der aktiven teilnahme gewarnt wird. ich seh das eher als einen juristischen trick.... von wegen haftung etc.)


also, lass deine positiven berichte lesen...
lg
lamo

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Carum est quod rarum est et veri amici rari sunt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Ich fange jetzt auch an mit Aufhören
BeitragVerfasst: Dienstag 3. April 2012, 19:24 
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Registriert: Sonntag 1. April 2012, 14:23
Beiträge: 174
Hallo,

Tag 3 meines Wegs in die Unabhängigkeit - und ich wollte mal einen kurzen Zwischenbericht geben. Die ersten beiden Tage ging es ganz gut, nüchtern zu bleiben, aber heute ist es mir schwer gefallen.
Die innere Unruhe steigt, habe schlecht geschlafen, ich konnte mich nicht auf die Arbeit konzentrieren und habe nichts fertig gebracht. Dabei habe ich ein zunehmend schwammiges Gefühl im Kopf, manchmal bis kurz vor dem Schwindel, manchmal auch mit kurz aufsteigender Übelkeit. Das sind wohl die Entzugserscheinungen.

Und ich dachte, na ist ja super, ich fühle mich genauso beduselt, als ob ich gesoffen hätte: benebelt, unruhig, gleichzeitig antriebslos, totmüde und stehe irgendwie neben mir.
Bei einer normalen Trinkpause hätte ich mir gesagt, komm halt durch, noch bis zum Wochenende, dann darfst du wieder.
Aber jetzt, wo es für immer sein soll, erscheint mir das ganze wie eine zu große Nummer, die mir Angst macht. Gestern hatte ich Zeiten, die gut waren und ich das Thema Alkohol vergessen konnte. Heute überhaupt nicht. Ich war stündlich, halbstündlich, minütlich eigentlich nur damit beschäftigt, das craving auszuhalten. Konnte nichts Produktives dagegensetzen. Jetzt am Abend bin ich total fertig von dieser Anstrengung, Muskelschmerzen überall, brennende Augen, kurzatmig, als ob ich den steilsten Berg hochgelaufen wäre.

Und ich dachte, nee, das will ich nicht haben, nicht die nächsten Tage, Wochen, Monate. Da sind ja die Tage mit Alk noch besser, da kann ich wenigstens stundenweise arbeiten oder mich etwas entspannen.

Mir ist also noch einmal ganz klar geworden, dass ich mit dieser Methode - der reinen Willensanstrengung - nicht vom Alkohol wegkomme. Ich sag mal so, mein Tag war heute mehr vom Alkohol bestimmt als an einem Trinktag. Paradox oder? Oder ist genau das meine Sucht? Ich kann nicht mit aber auch nicht ohne?

Jetzt hoffe ich umso mehr auf das Baclofen. Hoffentlich kommt es bald (sollte eigentlich schon vor Tagen aus Spanien angekommen sein). Aber nach dem Tag heute steigt auch meine Angst: was wenn es nicht wirkt? Was ist dann meine Alternative? Weiter trinken und nicht wirklich leben, oder solche Tage wie heute und ebenfalls nicht wirklich leben?

Bitte nicht !!
Leben wäre nämlich eine prima Alternative !!!
(Das ist ein Buchtitel aus den Achtzigern - für die etwas älteren unter uns...)

Das Schreiben hat mich abgelenkt. Vielen Dank dafür!!
Ich werde jetzt versuchen, noch irgendwie zu entspannen heute abend und hoffentlich früh schlafen.

LG, Betty


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