Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Hallo von Anna
BeitragVerfasst: Mittwoch 23. November 2011, 13:36 
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Registriert: Dienstag 22. November 2011, 20:52
Beiträge: 13
Hallo Leute,
ich lese seit kurzem und will mich mal vorstellen. Ich finde dieses Forum ziemlich gut, den Ton und auch den Humor hier. Ich bin 51 Jahre alt und habe mit dem Alkohol seit gefühlten 20000 Jahren zu tun. Nie so richtig hardcore, aber er war immer dabei. Und seit vielen Jahren versuche ich, einen Frieden mit dem Wein auszuhandeln. Mal mit "nie wieder" (!!...), mal mit "nur 200 ml" na gut dann eben "täglich 400 geht auch noch", mal mit einer Flasche aber dann werden es auch mal zwei. Ich hatte immer auch Wochen, die ich ganz ohne geschafft habe, aber es hat eben nie gehalten. Ich fühle mich versklavt und unfähig, aus eigenr Kraft irgendein tolerierbares Mittelmaß zu finden. Ich rutsche immer wieder in diesen Eimer (Wein oder Sekt, nichts stärkeres). Ich war früher viele Jahre lang unglücklich und voller ungelöster innerer Knoten; das ist vorbei, ich habe viel Psychotherapie gemacht und mich wirklich sehr freigeschaufelt. Heute lebe ich in einer stabilen, guten Beziehung (mit einem Rotweinliebhaber, der auch gern eine Flasche trinkt leider...) und einer Tochter, die stabil und geliebt zwischen uns aufwächst. Ich mag auch meinern Beruf sehr gern und überhaupt ist mein Leben sehr schön geworden. Nur dieser Sog, den kriege ich nicht in den Griff. Immer abends zwischen 18 und 21h. Wenn ich diese Zeitspanne clean überstanden habe, gehe ich frei und unbetrunken und im allerangenehmsten nüchternen Zustand zu Bett. Bloß kriege ich das von alleine nicht gehalten. Nun habe ich Antabus gegoogelt, mich aber an den Nebenwirkungen erschrocken, bin dabei auf Baclofen gestoßen und auf dieses Forum. Das macht mir eigentlich Mut, es mal damit zu versuchen. Ich brauche eine Haltehilfe, und dieses Mittel scheint einem das geben zu können. Hab es schon bestellt, kann es nachher abholen, aber nun sagt ihr, man soll erst mal drei Tage abstinent bleiben, das macht ja auch Sinn. Was passiert denn, wenn man gleich den Alkohol gegen das Medikament austauscht??

Ich freue mich, ehrlich gesagt, über diese Entdeckung und über dieses Forum.
Viele Grüße und danke für eine Antwort!, Anna


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo von Anna
BeitragVerfasst: Mittwoch 23. November 2011, 15:22 
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Registriert: Donnerstag 11. August 2011, 15:42
Beiträge: 16
Wohnort: Fulda
Hallo Anna,
ich nehme jetzt seit 2 Wochen Baclofen, habe die 3 abstinenten Tage nicht geschafft.
Ich habe morgens einfach mit 5mg angefangen, Tagesdosis war 15mg.
Den ganzen Tag habe ich kein Alkohol getrunken ( meinen Zeit ist 16-20 Uhr).
Nach einer Woche habe ich dann 4 Bier gebraucht und gemerkt das die Dosis zu wenig ist.
Bin nun bei 25 mg am Tag und bei besonderem Druck abends 10 mg extra und der Druck ist weg.
Um mich zu der genannten Uhrzeit abzulenken habe ich mit Yoga begonnen.
Das ist so ein gute Gefühl und bin richtig stolz auf mich keinen Alkohol zutrinken.

Gruß K.Neumann


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo von Anna
BeitragVerfasst: Mittwoch 23. November 2011, 18:46 
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Beiträge: 8253
Wohnort: München
Hallo Annafiume,

herzliches willkommen auch von mir. Ganz klar nach dem lesen Deiner Vorstellung, Baclofen wird Dein Problem lösen. Es gibt dafür unzählige Beispiele, speziell für Deine niederschwellige Situation. Den Rotweinschlürfer am Tisch zu haben, ist nur für den Anfang etwas schwieriger, danach wird Dich das eher periphär tangieren. Und wenn Dein Herzallerliebster ein achtsames Auge auf Dich hat, wird er nach einer gewissen Zeitspanne möglicherweise selbst etwas weniger trinken. So in der Art wurde es mir jedenfalls schon mehrfach berichtet.

Nur bitte, erzähl ihm das nicht. :D

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo von Anna
BeitragVerfasst: Mittwoch 23. November 2011, 19:57 
Hallo Annafiume,

auch von mir, herzlich willkommen hier in diesem Forum. Als ich Deine kurze Vorstellung las, fand ich mich in vielen Punkten wieder. Du kannst so gut wie sicher sein, daß Dir Bac hilft Deinen eigenen ganz persönlichen Weg zu gehen. Jeder beschreibt hier seinen "alkoholischen Werdegang" anders. Aus den vielen Berichten kannst Du Dir das auf Dich Zutreffende herausklambüsern. Bei der Einnahme des Bac´s wird es ebenso sein. Der hier beschriebene Königsweg ist sicher der Beste und resultiert wohl auf breiter Erfahrung der Moderatoren. Ich bin zu Anfang einen etwas anderen Weg gegangen, aber ich hatte den gleichen, erhofften Erfolg. Ich habe mich für die momentane Abstinenz entschieden, andere Forumsteilnehmer für das von fast allen irgendwann Mal erträumte, moderate/ kontrollierte Trinken. Welchen Weg Du gehen willst mußt Du ganz für Dich entscheiden.
In der Phase der Bac- Einnahme hilft das Forum ganz enorm, denn das BAc wird wirken, wie und in welcher Form mußt Du herausfinden. Mögliche Nebenwirkungen sind hier ausführlich beschrieben und kein Grund in Panik zu verfallen. Die meißten NW verschwinden nach einigen Tage der Einnahme. Les Dich hier quer durch´s Forum und Du wirst immer etwas finden was auf Dich zutrifft. Auf jede Art von Fragen bekommst Du hier Antworten.

Viel Erfolg und Durchhaltevermögen und wie Federico immer sagt, Geduld, Geduld und nochmals Geduld.

Viele Grüße, benaulim


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo von Anna
BeitragVerfasst: Mittwoch 23. November 2011, 20:19 
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Registriert: Dienstag 22. November 2011, 20:52
Beiträge: 13
Danke für die vielen freundlichen Antworten! Es freut mich zu lesen, daß ihr denkt, ich liege richtig mit der Idee, Baclofen auszuprobieren. Schön wärs!!, dieser ewige Kampf ist mir so über und das ständig aufs Neue Unterliegen macht einen ja echt mürbe auf die Dauer. Ich verstehe den Druck auch nicht. Gut daß es ein Wort dafür gibt?, "craving", ich kannte das noch nicht. Was ist das bloß?, auch wenn es mir gut geht und meine Laune stabil und heiter ist,muß ich doch abends an die Flasche!, das ist doch bescheuert? und trotzdem komme ich meistens nicht dazwischen...Falls mir jemand dazu was erklären könnte, wäre ich ehrlich froh. Ich kann mir nur vorstellen, daß eben so alte Ängste und Verzweiflungsreste von früher im Körper abgelagert sind. Ich habe auch ein Körpersymptom und mit Überraschung gelesen, daß bei einer Forum-Teilnehmerin es durch die Baclofen-Medikation auch mit den Körperschmerzen besser wurde. Ich habe so einen chronisch verspannten Muskel, der auf nichts lange anspricht und sich immer wieder verkrampft. Der quält mich zur Zeit ziemlich doll. ich habe den Verdacht, daß beides zusammenhängt, die Körperspannung und der Alkoholdruck.
Na genug gequasselt. Jedenfalls: danke für die freundliche Aufnahme bei euch! Ich habe das Baclofen schon hier und jetzt muß ich wohl erstmal die drei Vorbereitungstage schaffen...Tut auf alle Fälle gut und wirkt schon im Vorfeld als Unterstützung, daß ich hier bei euch Orientierung und Antwort finden kann.
Dankeschön.
Anna


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo von Anna
BeitragVerfasst: Donnerstag 24. November 2011, 11:02 
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Beiträge: 13
Hallo und guten Morgen in die Runde!

an K.Neumann: ich habe mich nun an dein Beispiel gehalten und gestern schon angefangen mit 5mg, obwohl ich noch am Dienstag 1 Glas Wein getrunken hatte (aber eben nicht mehr). War um fünf Uhr wach, dabei gut gestimmt. Halb acht heute früh die zweite Dosis. Hattest du /hast du Nebenwirkungen? ich hab schon überlegt, ob es riskant ist, meine Tochter mit dem Auto von der Schule abzuholen? Vielleicht fahre ich heute lieber mit dem Bus.

an Federico: ja das wär schön, wenn mein "Herzallerliebster" sich auch etwas mehr enthalten könnte; es tut ihm nicht gut, er hat Neurodermitis und das Trinken ist ja überhaupt keine erfüllende Beschäftigung! Hoffe du behältst Recht, ich werde berichten.

Ich bin ganz guten Mutes.
Ach wär das schön, den giftigen Mist loszuwerden...!!
LG Anna


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo von Anna
BeitragVerfasst: Donnerstag 24. November 2011, 12:04 
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Zitat:
Ich bin ganz guten Mutes.

@anna,
dann will ich mal noch einen draufsetzen. Ich kenne persönlich ein Forenmitglied, dass allerdings noch keinen Beitrag verfasst hat. Deine Situationsbeschreibung liest sich auffallend ähnlich wie die ihre. Familie intakt, netter Mann, schönes Haus und der Mann trinkt gerne einen guten Roten.

Nach den ersten 4 Wochen (100mg) hat sie der Drang nach Alkohol komplett verlassen, das ist jetzt so ca. 2 Jahre her. Diesen Sommer haben wir uns zuletzt getroffen und sie erzählte mir wie ihr Mann ganz allmählich immer weniger Wein getrunken hat. Ihr Mann wurde in die Baclofen-Therapie nicht groß eingeweiht, sein Interesse hielt sich auch in Grenzen.

Bei besonderen Anlässen, Feiern, schick essen gehen usw. trinkt sie mit ihrem Mann 1, 2 Gläser mit, niemals mehr. „sie war erstaunt und erkannte, dass die Unentbehrlichkeit des Alkohols, die sie ein Leben lang begleitet hatte, plötzlich verschwunden war.“ Dieses abgewandelte Zitat von Annie Rapp (Paris)* drückt in ganz wunderbarer Weise aus, was ich auch Dir wünsche.

LG Federico
*das Original findest Du in der Blackbox auf Seite 3

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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo von Anna
BeitragVerfasst: Donnerstag 24. November 2011, 17:33 
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Beiträge: 13
@ Federico:

Danke für den black box tip, da steht viel drin. Ihr habt da eine erstklassige Arbeit auf die Füsse gestellt!!!, incl. dieses Forum. Habe mir eben das Buch von Ameisen aus dem Buchladen geholt. Gehe ich fehl in der Annahme, daß es einen wirtschaftspolitisch relevanten Hintergrund (Lobby) dafür gibt, daß kaum jemand etwas davon weiß... oder bin ich nur so uninformiert? Falls es ungefähr so bleibt wie es mir heute geht: WOW. Bin sehr gespannt auf den Abend.
Gruß!
Anna


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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo von Anna
BeitragVerfasst: Donnerstag 24. November 2011, 17:50 
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Beiträge: 8253
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@Anna,

na kaum ist übertrieben, es hat sich schon herumgesprochen. Der Hauptgrund für die schleppende Akzeptanz ist wohl das industrielle Desinteresse für ein Medikament, dessen Patentschutz schon lange abgelaufen ist. Es gibt dafür schlicht kein Marketing das bei neuen Medikamenten sehr schnell bis in die letzte Arztpraxis hineinwirkt. Der zweite Grund ist die fehlende Zulassung für die Behandlung in dieser Indikation (off-label). Und dann brech' ich noch eine Lanze für unsere verschreibungsunwilligen Ärzte, sie wollen abwarten und ganz auf Nr.-Sicher gehen, da es schon viele Wundermittel gab, die sich im Nachhinein als Flop erwiesen haben. Das kann man ja auch verstehen.

LG Federico

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 Betreff des Beitrags: Re: Hallo von Anna
BeitragVerfasst: Sonntag 27. November 2011, 15:31 
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Hallo Anna,
ich habe dir eine PM geschrieben.

Schöne Adventszeit an alle hier im Forum.

Gruß K.Neumann


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