Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: 3. Versuch
BeitragVerfasst: Sonntag 30. Oktober 2011, 18:00 
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2011, 08:01
Beiträge: 13
hallo liebe leser und betroffene,

was bisher geschah:

von 16 j bis 20 j steigerung meines konsum´s bis auf 1,5 fl. weinbrand/tag.

von 21 j bis ca 35 j etwa gleiche trinkmenge. beim feiern auch mehr.
dann entgiftung mit anschließender langzeittherapie, die ich dann nach 3 wochen abgebrochen habe.

trotzdem 1 jahr lang trocken.

danach gings dann munter weiter, diesmal mit bier. 10 bis 15 fl/tag.
nebenbei auch noch spielsucht.

2. versuch im jahr 2006.
ambulante entgiftung mit psychologischer betreuung, die sich auf die verschreibung von johanniskraut und lamotrigin beschränkte. (lamotrigin weil ich angst vor krampfanfällen hatte.)

ich war dann 3 jahre trocken, hatte aber ständig craving. meine ganze neugewonnene energie ging dabei drauf. die meissten von euch kennen das ja. leider wusste ich damals nichts von baclofen.

stattdessen half ich mir mit thc, was auch ganz gut klappte, allerdings bekam ich den daraus resultierenden hunger nicht unter kontrolle, sodaß ich 2009 mittlerweile 150 kg wog.

keiner konnte mir helfen, weder ärzte noch beratungsgespräche mit der krankenkasse.

also beschloss ich, doch wieder, diesmal kontrolliert, zu trinken. eigene vorgabe war max 6 fl. bier und auch nur abends ab 21:00.
und natürlich gleichzeitige ernährungsumstellung.

habe in den 2 jahren bis heute die trinkmenge eingehalten und 30 kg abgenommen.

aber...

... bin jetzt 58J und möchte meine lebensqualität verbessern

mein ziel ist mt - mit hilfe vom baclofen.

ich bin sehr froh, dieses forum vor ein paar wochen entdeckt zu haben und bereite mich nun "seelisch" auf meinen 3. versuch vor.

beste grüsse

uwe


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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Versuch
BeitragVerfasst: Montag 31. Oktober 2011, 09:37 
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2011, 08:01
Beiträge: 13
@ warzo

vielen dank für deine begrüssung und die aufmunternden worte. mein gefühl sagt mir, daß ich hier richtig bin.

@ alle

ich möchte möglichst den königsweg gehen. dazu sind ja 72 std. abstinenz erforderlich. mein plan ist bis auf 3 fl bier/tag runter zu dosieren und nach dem 3. bier sollen die 72 std. laufen. während dieser zeit dann thc zur beruhigung.

dazu hätte ich zwei fragen:

wie gross ist bei dieser methode die gefahr eines krampfanfalls oder sorgt das beruhigende thc auch hier für abhilfe?

oder hat jemand einen besseren vorschlag. nur nicht mit diazepan. da bekomme ich atemprobleme.

noch zur info: bisher hatte ich noch keinen krampfanfall. habe das aber bei meiner ersten entgiftung bei einem mitpatienten life miterlebt.

beste grüsse

uwe


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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Versuch
BeitragVerfasst: Montag 31. Oktober 2011, 10:45 
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Registriert: Sonntag 24. Januar 2010, 13:44
Beiträge: 351
@warzo
Zitat:
Lasse Dich durch meinen automatisierten Titel "Cheftherapeut" nicht veräppeln. Ich bin hier nur so eine Art Klo-Mann (analog zur Klofrau)

:)) :)) :))


@ Goldstaub

Herzlich willkommen erstmal.
Ich habe mehrfach zuhause entgiftet, teilweise mit, meistens ohne Distra. Vielleicht waren die Vorraussetzungen bei mir besondere oder ich hatte schlicht Glück, daß es immer ohne Komplikationen (die lebensgefährlich sein können) ablief.
Ich kann Dir, wenn Du die Gefahr von Krampfanfällen möglichst sicher ausschließen willst, nur zur stationären Entgiftung raten.

Was das THC angeht, finden sich viele gegoogelte Seiten, die eine Krampfgefahr veringernde Wirkung darstellen.
Ich persönlich bin aber eher skeptisch, wegen der gesteigerten Sinneseindrücke und zusätzlichem Durcheinander im Kopf.

Andererseits bin ich nicht sicher, ob geregelte 6 Flaschen Bier, die Du auf 3 reduzieren willst Deine Befürchtungen begründen, zumal Du (willkommen im Club) ja auch nicht der dünnste Hering bist und schreibst, auch noch nie einen Anfall gehabt zu haben.

Ich hoffe, das Du einen Arzt hast, mit dem Du das besser besprechen kannst und solltest. Die Verantwortung über das WIE kann Dir sicher keiner abnehmen.

Eine Anmerkung noch.
Mir hat (unter Umgehung von Tranquilizern) auch ein niedrig dosiertes Neuroleptikum oft gut geholfen. (Dipiperon)

LG
Obelix


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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Versuch
BeitragVerfasst: Montag 31. Oktober 2011, 11:38 
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Beiträge: 8253
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Zitat:
bisher hatte ich noch keinen krampfanfall. habe das aber bei meiner ersten entgiftung bei einem mitpatienten life miterlebt.
@Uwe,

wer das mit eigenen Augen gesehen hat, wird die Bilder nie mehr los und hat infolgedessen bei Entzügen immer Angst, selbst einen KA zu erleiden. Tatsächlich erleiden nur ca. 5% der alkoholkranken Patienten einen Krampfanfall. Als vorbeugende Maßnahme bei einer Prädisposition empfiehlt der Suchtmediziner (nicht ich) Carbamazepin, z. B. Tegretal (Hausarzt fragen).

Baclofen ist nach Erfahrung vieler User ein hervorragendes Medikament zur Begrenzung der Angst während der Entzugsphase (7 bis 14 Tage). Die sklavische Einhaltung der 72-Stunden-Frist ist nicht gefordert, sondern stellt lediglich einen Richtwert aufgrund von Erfahrungen dar. Wenn Du unbedingt am THC festhalten willst, sollte Dir klar sein, dass das gute Stöffchen heutzutage nicht mehr das Hippiekraut von 1970 ist, sondern über einen 10-fach erhöhten THC-Wirkstoffgehalt verfügt. Das Suchtpotenzial von THC hat sich mit der angezüchteten Wirkstoffanreicherung gewaltig erhöht, weshalb die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung auch dramatisch gestiegen ist.

Die Schaukeltechnik, Entzug von Alkohol mit THC – Entzug von THC mit Alkohol und zurück ist mittlerweile sehr beliebt, dennoch nicht sehr zielführend. Wirklich zielführend ist nur der Entschluss eine gewisse Zeit (mind. 3 Monate) ohne Zufuhr von psychotropen Substanzen auskommen zu wollen, das nennt man dann ausreichende Motivation. Mit ausreichender Motivation und einschleichend dosiertem Baclofen befindest Du dich am Anfang des Königswegs – man kann natürlich auch durchs Dickicht brechen – einige haben es auf Nebenwegen irgendwann doch geschafft.

Das Forum kann helfen, den Königsweg zu finden und ihn zu gehen. Wenn Du dich verlaufen solltest, einfach auf die Stimmen achten. Da wo das meist fröhliche Gemurmel zu hören ist, wirst Du immer eine Gruppe finden, die dich freundlich begleitend mitnehmen wird.

Guten Erfolg und
LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Versuch
BeitragVerfasst: Montag 31. Oktober 2011, 11:58 
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Zitat:
Ich kann Dir, wenn Du die Gefahr von Krampfanfällen möglichst sicher ausschließen willst, nur zur stationären Entgiftung raten.
@Obelix,
stationäre Entgiftung kann die Gefahr eines erstmaligen Krampfanfalls nicht ausschließen oder gar verhindern.

Lediglich tagsüber auftretende Krampfanfälle können schnell verletzungsarm beendet werden, nachts auftretende Anfälle werden häufig gar nicht bemerkt. Auf ein prophylaktisches EEG wird aus Kostengründen zumeist verzichtet. Wichtig ist der Warnhinweis: nicht in stehenden Gewässern baden, man könnte ertrinken.

LG Federico

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Versuch
BeitragVerfasst: Montag 31. Oktober 2011, 18:04 
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2011, 08:01
Beiträge: 13
herzlichen dank für die schnellen antworten. das hilft mir enorm weiter.

habe am 8.11 einen termin bei meinem hausarzt. bin gespannt, ob er mir das bac verschreibt. falls ja, werde ich ein paar tage später mein hoffentlich "neues leben" einleiten. werde dann meine erfahrungen posten damit auch anderen mut gemacht werden kann.

Zitat:
Wenn Du unbedingt am THC festhalten willst, sollte Dir klar sein, dass das gute Stöffchen heutzutage nicht mehr das Hippiekraut von 1970 ist, sondern über einen 10-fach erhöhten THC-Wirkstoffgehalt verfügt.


ich nutze das thc nur für die 3 ersten entgiftungstage. sobald ich das baclofen einschleiche, ist wieder schluss mit thc.

l.g.

uwe


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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Versuch
BeitragVerfasst: Montag 31. Oktober 2011, 19:32 
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32
Beiträge: 485
Wohnort: Oberhausen
Alk-Entzug mit THC ????

Zu den möglichen Entzugssymptomen bei Alk gehören Wahrnehmungsstörungen, Herzjagen, Angst...

Zu den möglichen Effekten von THC gehören Wahrnehmungsstörungen, Herzjagen, Angst...

Lieber gleich Baclofen, für das ein deutlicher Effekt auf das Alkoholentzugssyndrom wenigstens schon nachgewiesen wurde!

ein kopfschüttelnder

Praxx


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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Versuch
BeitragVerfasst: Dienstag 1. November 2011, 00:52 
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Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
@praxx,
genau...

@Uwe
schon mal gepostet: bis zu 80 mg/d Baclofen ist der Konsum von Alkohol sicher nicht ok, aber "tolerabel". Einen Mix aus Alkohol, Baclofen und THC = no way!!! Sei vorsichtig mit Dir!
Beim aufmerksamen Lesen im Forum müsste Dir Deine Problematik bekannt vorkommen...

LG und viel Erfolg
jivaro

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"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Versuch
BeitragVerfasst: Dienstag 1. November 2011, 17:09 
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Registriert: Mittwoch 19. Oktober 2011, 08:01
Beiträge: 13
Federico hat geschrieben:
wer das mit eigenen Augen gesehen hat, wird die Bilder nie mehr los und hat infolgedessen bei Entzügen immer Angst, selbst einen KA zu erleiden.


ja , genauso empfinde ich das immernoch und deshalb mein, zugegebenermaßen kompliziertes, austeigermodell:



jetziger stand seit 2 jahren:

6 fl 0,5 l bier/tag. selten thc - maximal 1 joint in 4 wochen, wenn überhaupt



ich brauche 6 tage um auf 3 fl/tag herunter zu dosieren. in dieser zeit paralel 1/2 joint /tag.
(also eine geringe menge, die nicht turnen, sondern beruhigen soll.)

ab 7. tag kein alk und kein thc mehr.

stattdessen einschleichen von baclofen mit 3 x 0,5 mg - wie im königsweg beschrieben aber eben ohne die empfohlenen 3 tg abstinenz.



das ist für mich problemlos machbar und würde mir meine angst vor einem etwaigen krampfanfall nehmen, wenn es richtig ist, daß bac auch in dieser geringen dosis vorbeugend gegen einen etwaigen ka wirkt.

ansonsten ist mein ziel mind. 1/2 jahr völlig abstinent.
danach kann ich immernoch entscheiden, ob mt für mich noch infrage kommt.

l.g uwe


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 Betreff des Beitrags: Re: 3. Versuch
BeitragVerfasst: Dienstag 1. November 2011, 17:43 
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Beiträge: 8253
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Zitat:
wenn es richtig ist, daß bac auch in dieser geringen dosis vorbeugend gegen einen etwaigen ka wirkt.
@Uwe,
das ist nicht richtig. Baclofen verringert Entzugsbeschwerden und wirkt beruhigend, Krampfanfälle werden dadurch nicht verhindert, soweit bekannt. Wenn die verständliche Angst vor Krampfanfällen Dein primäres Problem ist, sprich Deinen Arzt auf Tegretal (Carbamazepin) an.

Ich bin kein Arzt, rate Dir aber dringend von der gleichzeitigen Einnahme Carbamazepin und Baclofen ab (Wechselwirkung evtl. verstärkend sedierend). Es spricht m.E. nichts dagegen Baclofen nach dem Absetzen von Carbamazepin einschleichend zu nehmen. Und bitte, lass das THC in diesem Fall unbedingt weg.

good luck
Federico

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