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P.S. In liebevoller Erinnerung an den verstorbenen Gründer des Forums Friedrich Kreuzeder (Federico), hier noch ein Video.
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Federico
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 30. Mai 2010, 15:24 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@isbeau,
fast bin ich versucht, Dir eine Angsterkrankung an den Hals zu wünschen, sorry. Fatale Situation, Du sagst es. Du mutierst also im Suff übergangslos ab dem ersten Glas vom Dr. Yekyll zu Mr. Hyde. Deine Schilderungen deuten auf eine Persönlichkeitsstörung in Richtung Borderline hin. In diesem Fall wären Deine alkoholbedingten „Verwandlungen“ als Selbstverletzung zu sehen.
Es steht mir natürlich nicht zu hier Ferndiagnosen zu stellen, Deine Selbstbeschreibungen lassen Vermutungen in diese Richtung lediglich zu. Mit Hilfe eines Selbsttests kannst Du es sehr schnell eingrenzen. Der Test wurde gemäß den Kriterien des DSM IV entwickelt. http://www.borderline-borderliner.de/se ... sttest.htm
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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isbeau
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 30. Mai 2010, 16:28 |
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 16:20 Beiträge: 143
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@federico
bingo, 53 punkte dort erreicht.
ich sehe.., ein weites feld ist zu beackern..., da brauchs viel geduld oder riesige landmaschinen....
....danke für den link!
liebe grüße
isbeau
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invorio
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 30. Mai 2010, 16:38 |
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@isbeau
Angst, Depressionen und Alkoholismus lassen sich sehr häufig auf Ungleichgewichte im gabaergen Neurotransmittersystem zurückführen. Baclofen gleicht die Ungleichgewichte in der richtigen Dosierung aus und beeinflusst zum Glück auch das glutamaterge (deutlich geringeres craving).
Jedes der 3 Symptome kann jedoch ohne die anderen auftreten. Daher musst Du nicht Angst haben, um mit Alkohol aufhören zu können und nicht Alkoholiker sein, um Deine Angst mit Baclofen zu unterdrücken.
Es ist nur häufig so und mehr als verständlich, dass Angstpatienten erst mal auf Alkohol als angstlösendes Mittel ( "Mut antrinken") verfallen und nicht auf einen GABA-B-Agonisten.
Ich glaube bei Dir wäre Psychotherapie das Zauberwort.
LG invorio
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isbeau
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 30. Mai 2010, 17:03 |
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 16:20 Beiträge: 143
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@ invorio
bitte nicht lachen..., denn die psychotherapie mache ich schon seit jahren.
alle 14 tage.
aber: es ist vielleicht so, wie emelie es bei sich beschrieben hat. es geht nicht tief und ehrlich genug zu, weil ich herumtrickse...,dh, zwar vom alkoholismus rede, auch zoloft, campral und nun bac bekomme, jedoch bei wirklich schmerzhaften erkenntnissen vorher blocke bzw. soviel über etwas "leichteres" rede, als die wohl wahren gründe....
warum? puh, das weiß ich nicht. vielleicht angst, dass es erst einmal bodenlos wird, ich im luftleeren raum hänge, ohne mich an irgendwas festhalten zu können....
ich glaube jedoch, dass es zeit wird !
danke und liebe grüße
isbeau
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invorio
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 30. Mai 2010, 17:29 |
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@isbeau
Ich glaube lombok hat mal irgendwo im Forum geschrieben, dass, seitdem er Baclofen nimmt, seine vorher erfolglose Psychotherapie für ihn eine neue Dimension bekommt, weil er in der Lage ist, sich der Probleme zu stellen und nicht eine/seine Rolle in der Therapie spielt.
LG invorio
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Isabell
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Sonntag 30. Mai 2010, 20:51 |
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Registriert: Donnerstag 1. April 2010, 21:43 Beiträge: 52 Wohnort: Bayern
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Zitat: sie haben eine im unbewussten verborgene ursache, die in der vergangenheit liegt und nicht mehr veränderbar ist, die der betroffene in der regel nicht bewusst erinnern kann
Hallo,
die Vergangenheit ist für mich auch ein großes Problem, mit der ich oft nicht fertig werde.
Hat jemand Erfahrung mit "The Journey"?
Liebe Grüße
Isabell

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eva
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Betreff des Beitrags: Re: Die Kunst und der Rausch Verfasst: Sonntag 30. Mai 2010, 22:16 |
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Registriert: Sonntag 30. Mai 2010, 15:12 Beiträge: 96
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Federico hat geschrieben: Musik: Janis Joplin, Jimi Hendrix, Jim Morrison, Kurt Cobain, Bob Marley, Miles Davis, Rory Gallagher usw. hätten der Welt und mir persönlich gerne noch ein paar Alben mehr hinterlassen können.
Ich weiß, ist ein ganz alter Beitrag - aber ich möchte zwei Musiker anführen, die es geschafft haben:
- David Bowie war Kokainabhängig und Alkoholabhängig. Seine meiner Meinung nach drei geniasten Alben fallen in die Zeit, nachdem er mit Koks aufgehört hat. Mein nächstliebstes Album fällt in eine Zeit, als auch der Alkohol endlich aus dem Spiel war.
- Lou Reed war Heroinabhängig und hat gesoffen wie ein Loch. Und hat beides hinter sich gelassen, ohne seine Genialität einzubüßen.
Und ich möchte sagen, dass ich Autorin bin. Ein zentraler Grund, warum ich mit dem Saufen aufhören will: Ich brauche mein Hirn noch, um zu schreiben.
Künstlersein und Alk bzw. Abstinenz - wäre das evtl. wirklich einen eigenen Thread wert?
LG, Eva
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emelie
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Betreff des Beitrags: Re: Die Kunst und der Rausch Verfasst: Sonntag 30. Mai 2010, 22:47 |
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Registriert: Dienstag 2. März 2010, 11:17 Beiträge: 575
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[ Zitat: Künstlersein und Alk bzw. Abstinenz - wäre das evtl. wirklich einen eigenen Thread wert?
LG, Eva
Hallo,
ich habe unter Alkoholeinfluss gemalt... nicht wirklich professionell, aber es war einiges Gutes darunter. Ich hatte keine Hemmungen, habe, natürlich immer ein Glas Wein neben mir, einfach so darauf losgemalt...
Seit ich aufgehört habe zu trinken 2003 (meine Rückfälle nicht eingerechnet) habe ich keine Leinwand mehr zur Hand genommen.....
Ich konnte immer nur ab einem bestimmten Pegel mit dem Malen beginnen, aber diese Kreativität muss ja trotzdem tief in mir stecken.
Warum nur kann ich sie jetzt, in nüchternem Zustand nicht mehr zu Tage fördern... wo bleiben meine Ideen?
Ich werde es wieder versuchen, es werden vielleicht ganz andere Bilder entstehen.... Einen Versuch ist es wert.
Liebe Grüsse
Emelie
_________________ Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst Du im HEUTE von neuem beginnen
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Jan
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Betreff des Beitrags: Verfasst: Montag 31. Mai 2010, 01:28 |
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Registriert: Dienstag 1. Dezember 2009, 01:29 Beiträge: 210 Wohnort: Ruhrgebiet
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Huch! Hier ist aber mal Betrieb.
Mein Mitgefühl allen Beteiligten, von Herzen.
Emelie, isbeau, ich weiß aber nicht nur keinen Rat, sondern hab selber auch noch ein frisches Problem.
Was ich jetzt schreibe, gefällt mir ja selbst nicht.
Ich habe den Eindruck, mittlerweile etwas zu betreiben, das schon einmal im Forum auftauchte,
und ich hielt es damals noch für gleichermaßen lachhaft wie ausgeschlossen:
Baclofen-Missbrauch.
Also. Ich trinke wieder meine vorherige Menge (1,5 l Wein | Tag), ABER: wohl dank Baclofen (aktuell 50 mg | Tag) geht das jetzt viel besser. Ich trinke langsamer, ohne Gier, werde nicht mehr wirklich blau, habe praktisch nie einen Kater, der gelegentliche Tremor ist Geschichte.
Schlechtes Gewissen oder Katzenjammer, innere Unruhe – weg!
Tja. Das ist eigentlich nicht gut. Überhaupt nicht gut.
Andererseits: wäre da nicht dieses Wissen, dass es sich eigentlich um einen Missstand handelt –
ich müsste zu Protokoll geben, dass ich mich verdammt wohlfühle. Wie präzise eingestellt auf das, was ich gerne möchte, kann und will.
Bin ich dann jetzt in der Matrix? Hm. Echt nicht übel hier.
J
_________________ ______________________________
Liebe macht blind
Oder Absinth
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eva
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Betreff des Beitrags: Re: Die Kunst und der Rausch Verfasst: Montag 31. Mai 2010, 10:16 |
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Registriert: Sonntag 30. Mai 2010, 15:12 Beiträge: 96
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emelie hat geschrieben: Ich hatte keine Hemmungen, habe, natürlich immer ein Glas Wein neben mir, einfach so darauf losgemalt...
Seit ich aufgehört habe zu trinken 2003 (meine Rückfälle nicht eingerechnet) habe ich keine Leinwand mehr zur Hand genommen..... Ich konnte immer nur ab einem bestimmten Pegel mit dem Malen beginnen, aber diese Kreativität muss ja trotzdem tief in mir stecken. Warum nur kann ich sie jetzt, in nüchternem Zustand nicht mehr zu Tage fördern... wo bleiben meine Ideen?
Es hört sich für mich so an ... als würde da die im "Vorstellungsthread" schon erwähnte Angst vor Misserfolg hinterstecken.
Dass man "es" einfach nicht kann ohne den Alk.
Meine persönliche Erfahrung:
- Schreiben unter Alk: Viele Seiten, es fließt und sprudelt nur so. Großes Genialitätsgefühl - aber am nächsten Tag dann viel Arbeit, aus dem breitgetretenen Quark, den ich da fabriziert habe, etwas Brauchbares rauszufiltern.
- Schreiben ohne Alk: Geht langsamer voran, zuweilen etwas frustrierend, letztlich aber handwerklich solider. Nicht so pathetisch, geschwollen, adjektivüberfrachtet und um die Ecke gedacht. Nüchterner eben.
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