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 Betreff des Beitrags: Re: Sucht und umgeschulter Linkshänder
BeitragVerfasst: Montag 16. November 2015, 01:48 
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Hallo Annatelope,

Links schreiben wäre für mich derzeit absolut nicht förderlich, da meine linke Hand damit derzeit überfordert wäre...anschwellen würde...ich Schmerzen haben würde...und damit alles wieder schlimmer werden würde. Alles schon erfahren in den letzten Wochen, da ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin und gerne an meine Grenzen und darüber hinaus gehe.

Von Barbara Sattler habe ich bisher nichts gelesen und normalerweise habe ich den Anspruch an mich, das zu tun bevor ich widerspreche. Hier mache ich eine Ausnahme: Nach 40 Jahren Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und den Untersuchungen an vielen, vielen tausenden von Probanden dürfte die Annahme, das alle Menschen bei Geburt zunächst Beidhänder sind und sich die Händigkeit (egal ob Links-/Rechts- oder Beid-) erst in den ersten Lebensjahren ausbildet, wohl als gesichert gelten. Insofern gibt es vermutlich eine Menge Beidhänder.

Es ist eine Sache - und kann eine gute Sache sein - sich aus eigener Betroffenheit mit Behandlungsmöglichkeiten zu befassen, die hilfreich sind. Man sollte sich aber darüber im Klaren sein, daß man nur einen kleinen Einblick auf eine geringe Anzahl von Betroffenen hat (umerzogene Linkshänder in dem Fall von Barbara Sattler) und sich bewußt sein, daß man hier besonders in Gefahr ist, selektiv wahrzunehmen (Tunnelblick).
Es gibt ein Beispiel eines Menschen, der genau das geschafft hat, sich nie als das Maß aller Dinge sah und eine heute höchst erfolgreiche Therapie entwickelt hat die sehr vielen Menschen hilft. Ich meine Prof. Marsha M. Linehan, Professorin für Psychologie an der University of Washington. Aus eigener Betroffenheit und der traumatisierenden Erfahrung einer Fehldiagnose (paranoide Schizophrenie) und daraus folgender Fehlbehandlung entwickelte sie und entwickelt noch weiter die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) für Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen. Diese Therapie besteht aus verschiedenen Behandlungsmodulen, u.v.a. Imagination und Achtsamkeitsübungen, die heute nicht nur den Borderlinern, sondern auch vielen Menschen mit Depressionen, Angsterkrankungen und mehr helfen. Linehan hat sich nie zu einer Aussage wie "ich bin der Ansicht daß es das und das nicht gibt oder das das und das für alle gültig ist" hinreißen lassen, sie plädiert für Offenheit in alle Richtungen.

Um allen Fragen gleich vorzubeugen: Nein, ich habe keine Borderline Persönlichkeitsstörung. Aber ich bewundere Menschen wie Linehan, die so frei von jeglichem Dogma, von jeglicher Engstirnigkeit sind.

So, und nun schreibe ich etwas, womit ich wahrscheinlich sehr provoziere. Darum möchte ich voranstellen, das ich Folgendes nicht mit Linkshändigkeit zusammenbringe:

Die Politiker, Schulpsychologen und Psychiater der 70er Jahre, die weltweit aber besonders in Deutschland die fatale Umerziehung der Linkshänder in den 70er Jahren initiierten und vorantrieben saßen einer Engstirnigkeit, selektiven Wahrnehmung auf und handelten aus Angst:

Nach dem ersten Weltkrieg und in den großen Schwierigkeiten der damaligen Wirtschaftskrise machte ein Linkshänder in Deutschland politische Karriere, der aufgrund seiner psychotisch eingeengten selektiven Wahrnehmung sich einen Feind erdacht hatte. In den hypomanischen Phasen seiner schizoaffektiven Erkrankung begeisterte er Millionen, so daß sie ihm folgten. Dies führte Deutschland zwar scheinbar aus der Wirtschaftskrise hinaus, aber die Welt auch in den 2. Weltkrieg mit unzählbaren Opfern. Und dies führte außerdem zum größten Genozid der deutschen Geschichte, wobei mehr als 6 Millionen Menschen ihr Leben verloren.

Aus Angst vor Wiederholung ignorierten oben genannte Politiker, Schulpsychologen und Psychiater in ihrer Engstirnigkeit einen allseits bekannten philosophischen Grundsatz: Der Umkehrsatz eines allgemein gültigen Satz muß nicht zwangsläufig auch gültig sein. Heißt: Jeder Dackel ist ein Hund aber nicht jeder Hund ist ein Dackel.
Heißt hier: Hittler war Linkshänder, beileibe heißt Linkshändigkeit nicht, Hitler zu sein.

Damit gute Nacht

Fallada

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 Betreff des Beitrags: Re: Sucht und umgeschulter Linkshänder
BeitragVerfasst: Montag 16. November 2015, 18:13 
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Registriert: Mittwoch 29. Juli 2015, 18:57
Beiträge: 79
Hallo Fallada,
ich wusste nicht, dass es Deiner Hand noch nicht gut genug geht, um ein Experiment zu machen. Dann erst mal gute Besserung.

Du schreibst folgendes: "Nach 40 Jahren Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und den Untersuchungen an vielen, vielen tausenden von Probanden dürfte die Annahme, das alle Menschen bei Geburt zunächst Beidhänder sind und sich die Händigkeit (egal ob Links-/Rechts- oder Beid-) erst in den ersten Lebensjahren ausbildet, wohl als gesichert gelten."

Alle Forschungen, die ich kenne, bezeugen, dass es von Geburt an Links und Rechtshänder gibt, auch im Tierreich. Bei Pferderennen (Galopp) z.B. ist dies Wissen von großer Bedeutung, da das Pferd mit dem stärkeren Beinen außen kräftiger durch die Kurve kommt und damit schneller sein kann. Bitte teile mir die Quellen, bzw. die Studie mit den PET-Probanten mit, damit ich das selbst nachlesen kann, was Du schreibst.

Wenn Deine Annahme, der Beidhändigkeit bei der Geburt, richtig wäre, würde es logischerweise keine umgeschulten Linkshänder geben, denn unsere ganze Welt der Spielzeuge, Werkzeuge, Maschinen, Küchengeräte, usw. basiert auf rechtshändigen Gebrauch. Alle würden sich dann diesen Gegebenheiten anpassen können, was aber de facto nicht so ist. Sobald das Kleinkind zu greifen beginnt, bevorzugt es eine Hand.

Keineswegst ist die Umschulung von Linkshändern erst in den 70zigern entstanden. Es ist genau andersherum, denn ab Mitte der 60ziger war bereits in den schulischen Richtlinien verankert, dass der Linkshänder mit links schreiben soll, wenn er nicht freiwillig rechts schreiben will. Die Freiheit, Links zu sein zu dürfen, ohne gesellschaftliche fixierte Nachteile, ist ein enormer Fortschritt des letzten Jahrhunderts. Das Umlernen auf rechts wurde zuvor, d.h. auch in den Generationen der Groß- und Urgroßeltern, mit Schläge durchgeführt. Das Linkssein wurde von der Kultur, vor Allem von der Religion verteufelt, das ist selbst in der Bibel verankert. Daher wurde es generell abgelehnt und niemand wollte diesen Makel haben. Man beachte nur die Sprache: ... der ist linkisch ..., mit dem linken Fuß aufstehen ..., usw.

Dass Hitler Linkshänder war ist allseits bekannt. Auch er war allerdings auf rechts Schreiben umerzogen worden. Denn gerade im 3.Reich galt Linkshänigkeit als Anormalie oder krankhaftes Nervenleiden, was aber nicht erblich bedingt sein kann. "Man könne den Linkshänder ja umerziehen". Gerade in dieser Zeit durfte es nicht angeboren sein, sonst hätte Hitler sich selbst ins Lager bringen müssen. In diesem Sinne, und dabei möchte ich Dir nicht zu nahe treten, kommt der Gedanke des Nicht-Angeboren-Seins aus der ekelhaften Drickkiste des Diktators.
LG Annatelope


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 Betreff des Beitrags: Re: Sucht und umgeschulter Linkshänder
BeitragVerfasst: Montag 16. November 2015, 20:02 
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Annatelope hat geschrieben:
Dass Hitler Linkshänder war ist allseits bekannt.
Auch er war allerdings auf rechts Schreiben umerzogen worden.
Denn gerade im 3.Reich galt Linkshänigkeit als Anormalie oder
krankhaftes Nervenleiden, was aber nicht erblich bedingt sein kann.

@Annatelope,

Es dürfte auch allseits bekannt sein, dass das 3. Reich vor und während
Adolf Hitler's Adoleszenz noch nicht erfunden war. 1889 erblickte der kleine
Adolf das Licht der Welt, seine wahrscheinlich mit „Rechts“ geschriebenes
„Mein Kampf“ erschien 1925. Das von Dir erwähnte Dritte Reich wurde 1933
ausgerufen.

Dass Diktatoren wie Stalin und Hitler Linkshänder gewesen sein sollen,
ist übrigens nichts als ein hartnäckiges Vorurteil wie man hier nachlesen kann.

LG Federico

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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Sucht und umgeschulter Linkshänder
BeitragVerfasst: Montag 16. November 2015, 21:09 
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Manno federico, sicherlich ist der Begriff 3. Reich erst später tituliert. Doch Herr H hat sich das zurecht geschrieben, wenn er Linkshänder war. Ich frage mich, wenn alle Schwulen, Lesben und alles was nicht dieser Philosophie entsprach, ausgeschlossen wurden, warum wurden dann die jahrhundertlang geächteten Linkshänder verschont. Ich glaube nicht, dass es eine Fehlinfo ist, dass H. links war.Es gibt auch Quellen, wo auch Himmler Linkshänder sein soll. Dein zitierter Artikel ist lesenswert, beweist doch nichts.
LG A


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 Betreff des Beitrags: Re: Sucht und umgeschulter Linkshänder
BeitragVerfasst: Dienstag 17. November 2015, 03:16 
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Es ging mir gar nicht um Linkshändigkeit. Auch nicht um Hitler: Es ging mir darum, über den eigenen Tellerrand hinauszusehen, eigene Engstirnigkeit zumindest im Bereich des Möglichen zu sehen. Um Zusammenhänge erkennen zu können, die man sonst nicht sehen kann. Wofür Kommunikation natürlich unerläßlich ist.

Ich sag es mal so: Oh Verzeihung, dass ich in einem Linkshänder-Thread Linkshändigkeit nicht in den Mittelpunkt gestellt habe.

Fallada

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 Betreff des Beitrags: Re: Sucht und umgeschulter Linkshänder
BeitragVerfasst: Dienstag 17. November 2015, 15:05 
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Hallo Fallada,
mir gehts auch um Kommunikation, Hinschauen, Zusammenhänge zu begreifen und Wissen aneignen. Daher frage ich Dich nochmal, woher nimmst Du das, dass alle als Beidhänder geboren werden und sich erst später in eine Richtung entwickeln? Auf welche Studien beziehst Du Dich?
LG Annatelope


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 Betreff des Beitrags: Re: Sucht und umgeschulter Linkshänder
BeitragVerfasst: Dienstag 17. November 2015, 21:17 
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Hallo Annatelope,

Klar mach ich - brauch nur etwas Zeit, um das zusammenzustellen. By the way: bitte gib mir doch info über die These, es gäbe keine Beidhänder. Die Studien darüber interessieren mich schon sehr...

LG Fallada

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 Betreff des Beitrags: Re: Sucht und umgeschulter Linkshänder
BeitragVerfasst: Mittwoch 18. November 2015, 19:07 
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Hallo Fallada,
wie stark letztendlich links oder rechts dominiert, ist völlig individuell. Es gibt durchaus auch Menschen, bei denen keine Seite wirklich deutlich ausgeprägt ist, auch wenn das sehr sehr selten ist. Ich kenne niemanden. Mir geht es darum, dass die Gehirnhälftendominanz in der Wissenschaft als angeboren gilt, wie folgende Arbeit bezeugt: http://linksschreiben.de/media/assets/S ... arbeit.pdf. Die Arbeit ist von 2014. Die Dominanz der Gehirnhälfte führt dann zur Bevorzugung der jeweiligen Seite. Rechte Hirnhälfte zu Linkshänder und umgekehrt. Wäre die Dominanz nicht angeboren, gäbe es das Thema umgeschulten Linkshänder nicht, ist doch logisch, oder. Das habe ich oben schon geschrieben. Über das Schlagwort Gehirnhälftendominanz findet man viel dazu im Netz.
LG Annatelope


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 Betreff des Beitrags: Re: Sucht und umgeschulter Linkshänder
BeitragVerfasst: Mittwoch 18. November 2015, 19:40 
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Genetische Probleme der Händigkeit
Michael Reiß

Zeitschrift für Morphologie und Anthropologie


Abstract
The present review discusses the heredity of the most famous and important lateral sign, namely handedness. There are some problems in assessing the handedness and so it is not ever easy to describe the phenotype of handedness in relation to the genotype. Another important point is the biological foundation. It is possible to argue that genes are left-right agnosic. All available family studies on handedness are presented and altogether they show a clear intrafamiliar relationship. Data of adoption studies on handedness are rare but they indicate that the effects of shared biological heritage are more powerful determinants of handedness than sociocultural factors. Several genetic models are discussed shortly favoring the Annett- and the McManus-model because they calculate a directional and a fluctuating asymmetry. Finally the present review describes the factors favoring a genetic influence (presence of asymmetries in infants, structural and behavioral asymmetries) and those favoring sociocultural determination (twin data). The body of data offers substantial evidence for the influence of genes. Die vorliegende Übersicht diskutiert die Vererbung des wohl bekanntesten und bedeutendsten Lateralitätsmerkmals, nämlich der Händigkeit (Hk). Aufgrund der zum Teil unterschiedlichen und schwierigen Bestimmung der Hk ist es nicht immer einfach, den richtigen Phänotyp der Hk in Beziehung zum Genotyp zu beschreiben. Ein weiteres wichtiges Problem sind die biologischen Grundlagen; es liegt nahe, daß die Gene rechtslinks-blind sind. In dieser Arbeit werden alle verfügbaren Familienstudien über die Hk zusammengefaßt, und es wird eine klare intrafamiliäre Beziehung gezeigt. Untersuchungen über Adoptivkinder bezüglich der Hk sind selten, sie können aber eine biologische Genese der Hk unterstreichen, während soziokulturelle Faktoren eine geringere Rolle spielen. Verschiedene genetische Modelle werden kurz dargestellt, wobei insbesondere die Modelle von Annett und McManus hervorgehoben werden müssen, da sie den Aspekt der Richtungs- bzw. der fluktuierenden Asymmetrie berücksichtigen. Zum Schluß werden die Faktoren, die die genetische Beeinflussung der Hk stützen (Vorliegen von Asymmetrien bei Kindern, strukturelle bzw. funktionelle Asymmetrien), den Faktoren gegenübergestellt, die eine soziokulturelle Grundlage der Hk (Zwillingsdaten) unterstreichen. Insgesamt muß davon ausgegangen werden, daß Hk biologisch bzw. genetisch determiniert ist.

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 Betreff des Beitrags: Re: Sucht und umgeschulter Linkshänder
BeitragVerfasst: Mittwoch 18. November 2015, 23:44 
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Die Frage ob die Händigkeit durch Vererbung bestimmt oder durch externe
Einflussnahme erlernt wird, ist zwar interessant aber höchst umstritten. Eindeutige
Hinweise sind in den einschlägigen Publikationsverzeichnissen kaum zu finden.

Möglicher Grund könnte mangelndes wissenschaftliches Interesse sein.
Die nachfolgende Diplomarbeit ist sehr ausführlich und mit umfangreichen
Literaturhinweise versehen. Vielleicht findet jemand über diese oder andere
Hinweise mehr heraus.

Studie zur Entwicklung eines Elternfragebogens zur Erhebung
anamnestischer Daten in Bezug auf die Entwicklung der Händigkeit des Kindes
zum HAPT 4-6

Diplomarbeit, Universität Wien. Fakultät für Psychologie

Abstrakt
Ziel der vorliegenden Diplomarbeit war es, eine Studie zur Entwicklung eines Elternfragebogens zur Erhebung anamnestischer Daten in Bezug auf die Entwicklung der Händigkeit des Kindes und damit in Zusammenhang stehender Faktoren durchzuführen. Dieser Fragebogen soll eine strukturierte Möglichkeit der Anamneseerhebung zum Handpräferenztest für 4 bis 6-jährige Kinder (HAPT 4-6, Bruckner, Deimann & Kastner-Koller, 2011a) bieten. Im theoretischen Teil der Arbeit erfolgt nach einer kurzen Einführung in die Thematik der Händigkeit die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Entwicklung der Händigkeit des Kindes und damit zusammenhängender Faktoren. Mögliche Beeinflussungsfaktoren (zum Beispiel Vererbung, Schwangerschafts- und Geburtstraumen, sozialer Druck, Nachahmung) der Händigkeit werden dargestellt und im Zuge dessen wird auch die Anlage-Umwelt-Problematik erläutert. Des Weiteren werden Zusammenhänge mit motorischen und sprachlichen Fertigkeiten aufgezeigt und auch kurz die in der Gesellschaft und in der Forschung mit Linkshändigkeit in Verbindung gebrachten Talente und Störungen behandelt. Abschließend erfolgt eine Darstellung der gängigsten Verfahren und Fragebögen zur Erfassung der Händigkeit, die unter anderem als Grundlage für die Erstellung des Elternfragebogens dienten. Der auf dem theoretischen Hintergrund entwickelte Fragebogen wurde den teilnehmenden Eltern in Form eines halbstrukturierten Interviews vorgelegt. Zudem wurden die 4 bis 6-jährigen Kinder der Eltern unter anderem mit dem HAPT 4-6 getestet. Aus jenen 62 Kindern (17 linkshändig, 45 rechtshändig) und deren Eltern (61 Mütter, 1 Vater) besteht daher die Stichprobe. Die Elternangaben wurden zu den Aspekten der Händigkeit in Bezug gesetzt, um herauszufinden, welche Informationen von den Eltern Zusammenhänge aufzeigen und daher in dieser Form erhebbar sind. Es zeigt sich, dass linkshändige Kinder signifikant mehr linkshändige Familienmitglieder ersten Grades aufweisen als rechtshändige Kinder. Kinder, deren Eltern Auffälligkeiten in der allgemeinen Entwicklung angeben, sind signifikant häufiger rechtshändig, hingegen sind Kinder mit motorischen Auffälligkeiten (laut Elternangaben) signifikant häufiger linkshändig. Einen niedrigeren Ausprägungsgrad der Handpräferenz zeigen Kinder mit einer wechselnden Händigkeitsentwicklung im Vergleich zu Kindern mit einer stabilen laut Elternaussagen, sowie Kinder mit Auffälligkeiten in der allgemeinen und Kinder mit Auffälligkeiten in der zeichnerischen Entwicklung im Vergleich zu Kindern ohne Auffälligkeiten in diesen Bereichen laut den Elternangaben. Eine niedrigere Händigkeitskonsistenz weisen Kinder auf, deren Eltern Komplikationen in der Schwangerschafts- und Geburtsanamnese angeben, sowie Kinder mit Auffälligkeiten in der allgemeinen Entwicklung im Vergleich zu Kindern ohne Komplikationen oder Auffälligkeiten laut den Elternangaben. Zusammenfassend erhebt der entwickelte Fragebogen mit dem offenen Antwortformat von den Eltern wichtige Informationen zur Entwicklung der Händigkeit des Kindes und zeigt sich damit als eine gute Grundlage für die Weiterentwicklung eines Elternfragebogens zur Erhebung relevanter Informationen zur Händigkeitsentwicklung des Kindes zum HAPT 4-6.

Schlagwörter in Deutsch
Fragebogen / Händigkeit / Handpräferenztest / HAPT / Kinder / Eltern / Entwicklung

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