Schlaglicht Nalmefen

Bewertung
Aus klinischer Sicht erscheint die trinkmengenreduzierende Behandlung mit Nalmefen keine
Alternative für die alkoholabhängigen Patienten, die bisher erfolgreich abstinenzorientiert
behandelt werden. Das durch die Zulassung vorgegebene Behandlungskonzept eröffnet aber
die Chance, Patienten zu erreichen, die (noch) nicht bereit sind, ein Abstinenzziel anzustreben.
Im Sinne eines „stepped care“ kann hier die Trinkmengenreduktion, im ersten Schritt ohne,
im zweiten Schritt mit medikamentöser Unterstützung, eine sinnvolle Erweiterung der
Therapieoptionen darstellen (Kiefer & Dinter 2013).

Klingt nicht so gut. Im Ergebnis ist lt. Kiefer, Abstinenz das Ziel einer erfolgreichen Behandlung.
Fosumos Praxis Suchtmedizin CH

Interessant, denn was lese ich unten auf dieser Seite?

Mein Psychiater hat mich immer vorgehalten, das Medikament sei nicht vor September erhältlich.
Ich habe ihm gerade eine Email geschickt und gefragt, wie der Stand der Dinge ist.


LG

Patrick

@Patrick,

warum glaubst Du immer noch, dass Du diesen „Anker“ benötigst?
Ich meine jetzt immer noch.

LG Federico

Hi Federico

Nein, ich würde es nicht als Anker bezeichnen, das habe ich höchstens nach den anfänglichen, euphorischeren Berichten von Dir und Rodolfo gemacht. Nachher wurde mir schon klar, dass auch das keine Wunderpille ist.
Nein, vielmehr will ich das Medikament für mich als Individuum und als BD ausprobieren, und möglichst objektiv beurteilen. Wenn's nicht nutzt, schadet's auch nicht, vorausgesetzt, man testet's in kontrolliertem Rahmen.
Von Typologie her scheint Selincro - wenn überhaupt - besser für BD's als für herkömmliche Alkoholkranke geeignet zu sein. Das ist wenigstens dasjenige, was ich hie und da in den letzten Monaten gelesen habe.
Das alles macht mich neugierig. Wenn's so ist, dass Selincro nicht hilft, macht's mir wirklich nichts aus, denn ich habe einigermassen mein Ziel erreicht. Letztendlich brauche ich jetzt keine Medikamente mehr, es sei denn mal eine Notfalldosis Baclofen. Trotzdem nehme ich noch 10mg/Tag, eher pro Forma, als Gewohnheit.
Wenn Selincro nun noch helfen würde, in dem es hält was es verspricht, dann ist's höchstens eine zusätzliche Stütze oder Hilfsmittel. Aber keinesfalls betrachte ich das als ein Anker. Den Anker habe ich mir selber erarbeitet. Und daher ist mein persönlicher Anker fester, zuverlässiger und wertvoller als irgendein in Pillenform verabreichter Anker. Denn ein Anker, der rein aus Tabletten besteht, gibt es nicht. Auch Baclofen schlägt dir bekanntlich das Glas nicht aus der Hand.
Schade finde ich, wenn Leute 'out of the blue' all ihre Hoffnungen in dieses neue, auf schlaue Art vermarktete Medikament stellen und denken, alle Probleme seien gelöst.
Was noch mehr stört, ist der surrealistische Zustand, dass eine offenbar mittelschwer bis schwer geisteskranke Person den Namen 'Selincro' missbraucht, sogar vergewaltigt, indem ein kafkaeskes Theater in Form eines als Forum getarnten One-Man Shows auf nie gesehene Art aufrechterhalten wird. Burlesker geht nicht.
Darüber hinaus wird diese Situation in diesem und anderen Foren ad libidum belächelt. Zwar mit Recht, und lustig zu lesen ist es manchmal auch, aber irgendwann reicht es und ich bin - genauso wie Moonriver - der Meinung, wir sollten dieser Comedy Show keine Andacht schenken. Denn je mehr der Skorpion geplagt wird, umso mehr manifestiert sich sein Stachel. Und wenn man Stachel auf Englisch übersetzt, weisst du was ich meine.

LG

Patrick

@Patrick,

so ähnlich dachte ich, dass Du denkst. Gott sei dank.
Im Hinterkopf hatte ich bei Dir immer noch das Antabus-Gespenst.
Ant Abuse gibt es nicht. Es gibt nur Dich und den Umgang mit Abuse.

Im Sinne der suchtmedizinischen Grundversorgung bist Du mit Baclofen
bestens versorgt. Darüber hinausgehende Sicherungen halte ich für Placebo.
Wenn Du glaubst, du brauchst es, benutze es.

Unser gemeinsamer Freund ist nicht mehr so überzeugt.

LG Federico

Ant Abuse gibt es nicht. Es gibt nur Dich und den Umgang mit Abuse.

Gutes Wortspiel.
Aber Antabuse habe ich seit fast ein Jahr nicht mehr genommen, und es gibt ganz einfach kein Bedürfnis mehr.

Rog won't abuse no ants no more!

LG

Patrick

Heute morgen habe ich folgende Nachricht meines Psychiaters bekommen:

Vielen Dank für Ihre Nachricht. Selincro ist seit Ende Juni zugelassen, jedoch noch nicht erstattungsfähig. Das heisst, dass wir es nun rezeptieren können, es aber von der Krankenkasse noch nicht erstattet werden muss. Die Aufnahme in diese Liste erfolgt nach Angaben der Firma im September. Ich kann Ihnen aber gerne jetzt schon ein Rezept ausstellen.

Für alle Deutlichkeit, dies gilt für die Schweiz.
Da im Moment kein akuter Bedarf herrscht, warte ich mal ab und unternehme nichts.
Wenn meine jetzige Situation so weiter bleibt und sich langfristig stabilisieren kann, sehe ich keinen Grund, mit dem Medikament zu experimentieren. Wenn's denn doch so weit käme, werde ich ausführlich darüber berichten.

LG

Patrick