Sonntag 10. August 2014, 11:35
Lieber Dieter
Stell dir bloss nicht vor, du hättest dieselbe Szene, bei Hitze in der Stadt mit gereizten Kids, arg verkatert, mit Kopfschmerzen und Übelkeit erleben müssen.
Ich wünsche dir schönen Urlaub und ganz viele erfolgreiche Schritte:
Es gibt keinen Weg - der Weg entsteht im Gehen.
Antonio Machado
lg
Lisa
Sonntag 10. August 2014, 12:39
Hi Dieter,
Palma bietet viele Verlockungen, sowohl im positiven als im negativen Sinne. Du weisst was ich sagen will.
Und
Familyman hat geschrieben:Die Hauptgefahr zum jetzigen Zeitpunkt lautet Euphorie.
Wachsamkeit, Dieter, Wachsam bleiben!
Familyman hat geschrieben:von Schritt zu Schritt denken.
Guter Ansatz. Carpe Diem, d'Artagnan, geniesse den Urlaub.
LG
Patrick
Sonntag 10. August 2014, 18:34
Hallo Dieter
Familyman hat geschrieben:Oder klingt das alles schon wieder zu konstruiert-akademisch?
Nein, Dieter, das tönt sehr gut. Richtig aus dem Leben gegriffen, nein, besser gesagt, aus dem Leben begriffen!
Gratuliere für jeden
Eine schöne Urlaubszeit unter südlicher Sonne
LG
moonriver
Montag 11. August 2014, 11:32
lisa64 hat geschrieben:Stell dir bloss nicht vor, du hättest dieselbe Szene, bei Hitze in der Stadt mit gereizten Kids, arg verkatert, mit Kopfschmerzen und Übelkeit erleben müssen.
Lieber Dieter,
bitte nicht an einen „Blauen Elefanten“ denken ...
LG Federico
Dienstag 12. August 2014, 10:49
Hallo zusammen,
danke für all die wahren Worte und die Unterstützung! Tage, an denen man schon voller Vorfreude hier ins Forum geht, haben gute Aussichten, gute Tage zu werden. Danke, Lisa, ein guter Gedanke! Das Ganze verkatert, und die nächste Katastrophe wäre vorprogrammiert gewesen.
Es kann nicht schaden, aufmerksam in sich hineinzuhören. Ich versuche das hier im Urlaub ein bisschen intensiver als sonst. Zu oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Blitz aus scheinbar heiterem Himmel einschlägt. Tatsächlich schlug er aus dunklen Regenwolken ein, die sich schon Tage vorher langsam, aber unaufhaltsam zusammengebraut hatten. Die Trinkentscheidung war längst getroffen, durch das Unterbewusstsein, ich vermute: in einer nicht mehr nachvollziehbaren Zehntelsekunde. Der Schalter wurde in diesem Wimpernschlag umgelegt, ganz ohne eine bewusste Entscheidung, ganz ohne unser Bewusstsein, ganz ohne uns. Ist das nicht teuflisch, und wie ist so etwas möglich? Sind wir denn nicht der Herr dessen, was tief in unserer Seele geschieht? Welche Entscheidungsfreiheit hat unser Kopf überhaupt?
Das erste Zusammenbrauen verhindern, diese unterbewusste Zehntelsekundenentscheidung nicht zulassen, mit allen verfügbaren Mitteln dagegenstemmen, das ist die Aufgabe. Wachsamkeit, Patrick, Du sagst es!
Aber nach heiterer Gelassenheit klingt das nicht...
Stabil abstinent, aber nachdenklich grüßt
Dieter mit 15
Dienstag 12. August 2014, 12:23
Hi Dieter
Familyman hat geschrieben:Die Trinkentscheidung war längst getroffen, durch das Unterbewusstsein, ich vermute: in einer nicht mehr nachvollziehbaren Zehntelsekunde.
Das stimmt zwar, aber die Umlegung dieses Schalters sorgt furs Erste nur für wenig 'Spannung', das heisst, der Bewusstsein hat noch die Möglichkeit, den Schalter wieder zu öffnen.
Wenn jedoch der Gedankenkaroussel nach Umlegung dieses Schalters angefangen hat, die Spannung zu erhöhen indem schon der Gedanke, Alkohol zu trinken konkret geplant und beabsichtigt wird, gibt es keinen Zurück mehr.
Daher hat mir AT* sehr geholfen, einen Kurzschluss einzuleiten, sobald dieser Schalter aktiviert wurde, damit die Alkoholgedanken blockiert wurden.
Das kann mehrere Male pro Tag, pro Stunde, sogar pro Minute passieren, speziell wenn man an Urlaubsorten wie z.B. Palma an unzähligen Bars vorbeiläuft, Bier am Pool ausgeschenkt wird, Wein im Restaurant serviert wird, usw. usw.. Daher, sei bitte wachsam und achtsam. Aber du schaffst das.
Gratuliere zu 15!
LG
Patrick
*
Autogenes Training
Mittwoch 13. August 2014, 10:50
Hallo Patrick,
ja, da hast Du sicherlich recht, und das ist sehr beruhigend. Ganz so wehrlos sind wir dem Schalter nicht ausgeliefert. Zum Glück liegen die Therapie- und Gruppengespräche noch vor mir, sie können mir bestimmt einen Halt geben, wenn das Unterbewusstsein mal wieder am Schalter spielt.
Palma war keine Gefahr, wir haben es nur zweimal besucht, und ich hatte ja immer meine Kinder dabei. Wir wohnen im herrlichen Hinterland im Südosten der Insel, hier bin ich dreimal wunderbar gelaufen, viel geschwommen, und alles in allem waren das sehr entspannte Tage, meine Sorgen waren unbegründet. Heute fliegen wir wieder nach Hause.
Dieter grüßt mit 16
Mittwoch 13. August 2014, 12:01
Hi Dieter
Viele Therapien, darunter Autogenes Training, stärken das Bewusstsein, dein rationales Ich, den Teil deiner Persönlichkeit, der nicht trinken will, und das ist vorne im Gehirn lokalisiert, im präfrontalen Cortex. Die regelmässige Training, Konditionierung, Massierung, Übung, Knetung, Formung - you name it - dieses Rationalen Selbstbewusstseins hat einen unschätzbaren Wert. Bei mir war dies erst mít Baclofen und mít dem Forum möglich. Der Rest kam mit sehr viel Geduld und Arbeit von selbst.
Ich habe 25 Jahre nach einer Lösung gesucht. Hier im Forum hab ich sie gefunden. Gegenüber letztem Herbst fällt es mir jetzt erstaunlich leicht, Nein zu sagen. Die Arbeit zahlt sich aus und zwar unspektakulär langsam aber sicher.
Nun, es ist wie mit einer Diät: In ein paar Wochen nimmt man einige Kilos zu, und man braucht dann ein halbes Jahr um dieses Gewicht wieder loszuwerden. Ähnlich kann es mit dem Alkohol gehen, evor man es weiss, rutscht man in alte Muster hinein und kann man mit viel Arbeit und Geduld wieder von vorne anfangen. Daher erlaube ich mir immer wieder zu betonen, wie wichtig Wachsamkeit und Achtsamkeit ist. Zusammen mit Arbeit und Geduld gehören diese Wörter zu meinem Tagesvokabular.
Die Therapie- und Gruppengespräche werden bestimmt sehr wertvoll sein, sie bieten tatsächlich einen Halt und bieten dir eine Umrahmung, eine Struktur an der du festhalten kannst, ein Anker, der dich vor Stürmen schutzt, wenn Gefahr droht, abzudriften. Du hast beste Voraussetzungen, ohne Therapie hast du ca. 3 Monate Abstinenz geschafft, diesen Rekord wirst du bestimmt pulverisieren. Und diese Eggheadserie vor einem halben Jahr ist eine Erfahrung, auf der du wirst aufbauen können. Wenn die Sinuskurve in 2-3 Monaten nach oben pendelt, bist du bestens vorbereitet, es nicht mehr zu einem Rückfall kommen zu lassen. Ich glaube, du hast geschrieben, dass du immer abstinent bleiben willst. Das ist ein edles Ziel. Wie wär's um mit kleineren Zielsetzungen anzufangen, und auf diese Erfolge aufzubauen? Ich könnte mir vorstellen, dass eine Durchhaltung der Eierkopfserie bis Ende Jahr (ca. 155 Stück?) auch ein erstes, ehrgeiziges Ziel sein könnte.
Wenn du willst, können wir, genauso wie letztes Mal, zusammen versuchen diese Endejahresreihe zu absolvieren. Vielleicht gibt es noch weitere Teilnehmer, die mitmachen wollen, wer weiss.
Lieber d'Artagnan, Alle für Einen, Einer für Alle!
LG & gute Heimreise
Patrick
Mittwoch 13. August 2014, 12:18
Oh ja, da würde ich gerne mitmachen. Dir eine gute Heimreise, Dieter. Schön zu hören, daß Dein Urlaub so entspannt war.
LG Fallada
Mittwoch 13. August 2014, 12:47
Liebe Fallada
Gestern noch las ich bei dir Folgendes:
Fallada hat geschrieben:ich stimme Euch ja zu, mag mich mit dem Thema "abstinente Tage zählen" im Moment aber noch nicht befassen, ich habe ja eigentlich auch noch nicht wirklich angefangen zu zählen, wobei mir Familymans Eggheads schon sehr gefallen. Ich trau mir einfach selber nicht
Ich bin froh, dass du dir heute zutraust, deine persönliche Eggheadreihe aufzubauen.
Weisst du, wenn alle in einer Gruppe das gleiche Ziel anstreben, wirkt es motivierend, schafft es Disziplin und macht es auch noch Spass. Willkommen also bei den Musketieren; Dieter und ich laden dich sehr herzlich ein, hier regelmässig über deine Egghead-Erfolge zu berichten. Wichtig ist, wir haben keinen Scham oder Gewissensbisse wegen einem durch Alkoholeinnahme verursachten Eggheadreihen-Unterbruch, sondern fangen einfach munter von vorne an, mit dem Ziel die alte Bestmarke zu verbessern.
Der Hintergedanke ist, die von @Jivaro in diesem Forum propagierte Abstinenzperiode von mind. 6Mt einzuhalten.
Baclofen + Eggheads = der ideale Einstieg Richtung Metamorphose!
LG
Patrick