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Montag 22. März 2010, 05:26

Ja, aber es ist hart, mit anzuschauen wie der eigene Bruder auf seine eigene Katastrophe zusteuern darf. Wenn er Schnupfen hat, dann nimmt er ja auch ein Nasenspray, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Würde ihm irgendein Arzt Baclofen verschreiben, dann würde er es sehr wahrscheinlich einnehmen.

Montag 22. März 2010, 08:03

Hallo Anke,

vielleicht ist das [Würde ihm irgendein Arzt Baclofen verschreiben, dann würde er es sehr wahrscheinlich einnehmen.] ja eines der Unterschiede, der uns von anderen Süchtigen unterscheidet. Wir nehmen Baclofen, auch wenn wir keinen Arzt finden, der es uns verschreibt. Das hat für mich ganz viel mit Eigenverantwortung und Selbstbestimmung zu tun. Vielleicht kann oder will das nicht jeder, weil es für manche leichter scheint, anderen die Verantwortung für sein Leben zu übertragen und es gibt so viele, die sich diese Verantwortung auch noch aufladen (auch hier im Forum, glaube ich).

Ich weiß nicht, was noch schlimmer ist, als das einem geliebten Menschen hilflos bei Absturz zusehen zu müssen. Diese Ohnmacht, der man alternativlos ausgesetzt ist, ist kaum auszuhalten.

Anke, ich drück Dir ganz fest die Daumen, dass Du die Kraft findest, trotzdem oder gerade deshalb auf Deinem Weg zu bleiben. Wie Emelie schon meinte, denke ich auch, dass die einzige Möglichkeit, Deinem Bruder zu helfen, die ist, ihm durch Dein eigenes Beispiel zu zeigen, dass es eine Alternative zum süchtigen Leben gibt.

LG
Anima

Montag 22. März 2010, 09:15

Ungeduld ist eine unserer herausragendsten Eigenschaften. Mit uns selbst haben wir keine Geduld, müssen sie immer wieder neu erlernen. Mit uns nahestehenden Menschen haben wir keine Geduld, egal wieviel Geduld sie uns gegenüber aufbringen mussten.

Ungeduld ist eine unserer herausragendsten Eigenschaften. Damit meine ich nicht uns als (ehemalig) alkoholktranke Menschen. Geduld ist eine Eigenschaft die keinem Menschen in die Wiege gelegt wird, sie muss ausnahmslos erlernt werden.

„übe Dich in Geduld.“

nur so meine Gedanken ...
Federico

Montag 22. März 2010, 10:16

.........Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge anzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden.

Gott gebe mir Geduld mit Veränderungen, die ihre Zeit brauchen, und Wertschätzung für alles, was ich habe, Toleranz gegenüber jenen mit anderen Schwierigkeiten und die Kraft, aufzustehen und es wieder zu versuchen, nur für heute.


Habt alle einen guten Wochenstart

Liebe Grüsse Emelie
:smt006

Montag 22. März 2010, 11:01

@ emelie:

Danke, Emelie, für die Gedanken und guten Wünsche zum Wochenstart.
Sie passen zur Zeit sehr gut zu meiner persönlichen Situation. Ich stehe vor der emotional und organisatorisch nicht einfachen Aufgabe, die Überleitung meines dementen Vaters in einePflegeeinrichtung zu "managen". Diese Aufgabe hatte mich vor meiner Baclofen-Therapie "zwangsläufig" zum Erleichterungssaufen gebracht. Ich bin jetzt in der 123. Woche nüchtern und zufrieden, weiß um die Gefahrensituation, in der ich jetzt bin und nehme deine o.g. Wünsche mal so direkt für mich persönlich an.

LG :smt008

Montag 22. März 2010, 11:02

Sorry: 13. Woche

@elgarlopin

Montag 22. März 2010, 11:37

Ein "Hallo" aus München. Das mit Deinem Vater tut mir leid - meiner wird bald 90 Jahre, ist aber noch relativ fit. Ich kann gut verstehen, dass dieser Schritt für Dich sehr schwer ist. Halte durch und wenn es Dir zu viel wird, schreib einfach - wir sind da für Dich. Liebe Grüße! Ele :smt006

Montag 22. März 2010, 11:48

Lieber (((( Elgalopin ))))

ich habe grosses Mitgefühl mit Dir.

Meine Mutter war an Alzheimer, was ja ähnlich wie Demenz verläuft, erkrankt und ist am 29. Aug. 2008 verstorben.

Leider steht es nicht in unserer Macht, helfen zu können, wir können einfach nur dasein und müssen Loslassen üben.....

Der Schritt, der nun vor Dir liegt ist der Schwierigste, aber unvermeidbar. Du hast die Kraft und den Rückhalt hier im Forum.... schreib Dir die Finger wund.... es ist immer jemand da, der Dir "zuhört".

Baclofen wird Dir auch helfen und wenn es nötig ist, die Dosis vorübergehend zu erhöhen.

Du schaffst das! Ich sende Dir ganz viele gute Gedanken, weiss ich, was vor Dir liegt.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen viel Kraft und Geduld

:smt008 Emelie

Montag 22. März 2010, 11:55

...ich schließe mich an und schicke hiermit ein Päckchen KRAFT!

Montag 22. März 2010, 12:00

Nur mal zwischendrin............

ich freue mich, dass wir hier ein so total tolles, sensibles Forum haben mit ganz vielen fantastischen Leuten.

Wenn Ihr mögt, drücke ich Euch alle mal feste (((((((((((()))))))))))))

:smt006 Emelie
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