Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Dienstag 2. Juli 2013, 06:06 
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Moderator
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Lieber rog,

also war der Traum doch schon ein möglicher Hinweis auf die noch bestehende Unterdosierung, schau nochmal in den "Leitfaden" und erhöhe allmählich, derzeit irgendwelche unerwünschten Wirkungen? Als Notfalldosis empfehle ich Dir 5-10mg!
Klasse wie Du die Situation gemeistert hast, wann nimmst Du abends die letzte Baclofendosis ein?

Herzlicher Gruss
jivaro

_________________
"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Dienstag 2. Juli 2013, 08:23 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Liebe jivaro

Wow, ich habe mich über die schnelle Antwort gefreut.
Tagesdosis heute: 80mg
Erste Dosis (2x10mg): 07h00
Zweite: 11h00
Dritte: 15h00
Vierte und letzte: 19h00

Nebenwirkungen habe ich keine. Angesichts der drohenden Rückfallgefahr möchte ich allmählich erhöhen, gem. Leitfaden alle 3-5T 10mg. Was würdest du mir empfehlen?

Ganz liebe Grüsse

rog


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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Dienstag 2. Juli 2013, 08:57 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Hallo rog,

erstmal gut gemacht, aber bitte nicht so weitermachen!

Schreckensbilder, schmerzhafte, peinliche Vorfälle usw. musst Du dir nicht bewusst zurechtlegen, sie kommen zur (un)rechten Zeit von ganz alleine hoch. Wenn es so funktionieren würde, hätten die anonymen Alkoholiker eine Erfolgsquote von 95%.

Weitaus sinnvoller ist die positive Aufladung, die mit der Zeit und mit jeder erfolgreich gemeisterten Situation zu neuem Selbst-Bewusst-Sein führt. Der Weg ist lang, er erfordert große Geduld und er wird Dir zumindest am Anfang paradox vorkommen. Gerade dann, wenn alles gut läuft und man sich stark fühlt, sind die positiven Prophezeihungen in Form geeigneter Mantras am wichtigsten. Für den Anfang ist das „Jetzt nicht !“ hilfreich, wenn Du es immer seltener anwenden musst, brauchst Du andere Prophezeihungen. Eigentlich ist es irgendwann nicht länger eine Prophezeihung, sondern die Vorwegnahme eines wünschenswerten Zustands.

„Ich kann jederzeit meine Flatline erreichen“ klingt sicher zur Zeit noch unglaublich, aber der Glaube versetzt bekanntlich Berge – vielleicht hilft Dir der Volksmund dabei, der weiß: Übung macht den Meister.

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Dienstag 2. Juli 2013, 09:07 
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Registriert: Donnerstag 31. Mai 2012, 15:17
Beiträge: 354
Hallo rog,

Leitsätze und Warnbilder ins Gedächtnis rufen ist m.E. eine hilfreiche Methode. Ich hatte mir u.a. dazu folgendes Bild gemalt: Wenn ich jetzt was trinke, überquere ich eine Brücke über einen reißenden Strom in ein fremdes Land, in eine andere Welt und sprenge die Brücke hinter mir weg. Keine Möglichkeit mehr einer einfachen Rückkehr – schwimmen ganz schwierig, geeignete Boote schwer aufzutreiben (im schlimmsten Fall der Dampfer "Entgiftung" nötig).
Oder: Wenn ich unruhig werde, mich nicht wohl fühle, unzufrieden bin (mein Suchtgedächnis fängt an zu flüstern, das Alk helfen würde), versuche ich herauszufinden, was mich gerade unruhig macht. Das "Kleine Ich" WILL wieder was, ist nicht zufrieden, mit dem was gerade ist!!! Aber das sind nur Gedanken, die kommen und wieder gehen. Gedanken können nur in der Vergangenheit oder Zukunft existieren – sie sind Illusionen und haben nichts mit der scheinbaren Realität im Hier und Jetzt zu tun. Wenn ich den jetzigen Moment annehme, so wie er ist, schwinden die Probleme. Dazu gehört auch, das ich einfach akzeptiere, dass ich mich vielleicht gerade Scheiße fühle – das geht vorbei. Dann noch eine Portion Dankbarkeit dazu, einfach dankbar sein, dass ich als bewusstes Wesen in diesem Moment auf dieser schönen Welt Dasein darf …

LG tom

PS.
Das Leben hat ein Vorteil, ein Nachteil und ein Geheimnis:
Vorteil: Wenn es dir schlecht geht – das geht vorbei
Nachteil: Wenn es dir gut geht – geht auch vorbei
Geheimnis: Worum geht es eigentlich?

_________________
Was hier ist, ist überall - was hier nicht ist, ist nirgendwo.


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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Dienstag 2. Juli 2013, 10:09 
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Registriert: Sonntag 23. Juni 2013, 15:14
Beiträge: 31
Das Gedanken nicht die Realität sind , das will nicht so richtig sacken bei mir. Kopfmäßig geht das klar, doch meine Gefühle sind da auch immer andere.
Momentan habe ich Angst vor mir selbst. Ein 3-tägiger Ausflug mit meinen Sportfreunden steht kommendes Wochenende an. Das bedeutet für mich: ohne Kontrolle meiner Familie.
Ich weiß, das klingt so, als würde ich nur für andere meinen Alkoholkonsum einstellen wollen.So ist es aber nicht.Ich weiß wohl, was die Stunde seit Jahren geschlagen hat.
Meine eintägigen Exzesse (binge-drinking , wie bei Dir, Rog) betrachte ich manchmal-wider besseres Wissen-noch als mein "Recht".
Bei diesem "Recht" sind mir seit Jahren aber ausschliesslich peinliche, unschöne Sachen passiert.Ich war jedes Mal unglücklich, auch wenn meine Familie nichts mitbekam.(Geschäftsreise etc.)
Letztes Jahr bei dem Ausflug (machen wir jedes Jahr!) habe ich heimlich getrunken, mich blamiert,übergeben etc. Meine Freunde trinken alle sehr moderat, keinesfalls bis zum Rausch!
Ich hatte Bac extra hoch dosiert, doch ich wollte trinken. Dieses Jahr gehen mir wieder 1000 Trinkideen im Kopf herum.(nur ein Bisschen; Du hast die Kontrolle etc.).
den Schmarrn kennt hier wohl jeder.Stundenlang grübel ich nach der richtigen Getränkemischung, bin voller Freude und Unruhe.Mit einem Schlag ist das dann weg.Ich überlege kopfschüttelnd, wie ich solch detaillierte Pläne schmieden konnte.(Wo versteck ichs/wo kauf ich es/wie und wann trinke ich ).

Ich merke dann, dass ich den Moment des Konsums, die Wirkung des ersten Schluckes völlig überbewerte, idealisiere, mich weit von der Wirklichkeit entferne.
Am nächsten Tag geht das Spielchen wieder los.

Ich freue mich auf diese Tage, da ich diese Menschen mag. Ich möchte mich nicht wegbeamen, das Schöne noch schöner machen. Irgendwo hier hat Jivaro geschrieben, dass ich mir nicht alles gefallen lassen muß, auch nicht von mir selbst.
Warum dauert es aber immer noch Stunden, trotz Bac,PT etc., daß ich wieder ruhiger werde? Traurig macht mich das. Habe schon überlegt, mir Reisegold in der Apotheke zu kaufen und zusätzlich zu nehmen, wenn diese Unruhe kommt.( das ich über meine Bac-Notfallration gehe, das habe ich schon öfter erlebt-leider).

Ich bin natürlich auch für andere Ratschläge dankbar! (Bac:3X 25 mg:Notfall:50 mg; Zoloft:100 mg, 1x täglich)

LG
BN


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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Dienstag 2. Juli 2013, 10:45 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Hallo tom und bennter

@tom: Ich möchte mich vor allem an dem Vorteil festklammern :) und GGG üben, bis es wieder gut geht. Danke für die Allegorie. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man verantwortungsvoller mit Alkohol umgeht, wenn man ein derartiges Bild vor Augen hat.

@bennter

An der einen Seite beruhigend, an der anderen Seite erschreckend, wie sehr ich meine eigene Geschichte in deinem Bericht wiedererkenne.
Das, was du jetzt erlebst, hatte ich bis vor ein paar Jahren auch: die gleichen Gefühle, Zustände, heimlich trinken, planen, usw.. Im Moment bin ich schon ein-zwei Stadien weiter abgerutscht. Statt eintägigen binges geht es jetzt um ein paar Tage, kürzere Erholungsfasen etc.. Bei mir ist die eigene Familie auch die 'Kontrolle', ohne die ist die Gefahr eines binges natürlich unendlich viel grösser. Auch ich empfinde es als mein 'Recht'.
Aber: Mit Hilfe dieses Forums, baclofen, mir selber, jivaro und anderen möchte ich jetzt mich selber zwingen, wenigstens darüber nachzudenken, wieso, warum, weshalb ich das als ein 'Recht' erfahre. Seitdem ich baclofen nehme, bin ich mir mehr bewusst, was ich meiner Familie, meiner Tochter, die fast im Teenager-Alter ist, antue. Und fest entschlossen bin ich, bei Sport-Anlässen, Besuchen usw.. emotionslos zu sagen, ich trinke jetzt nichts. Aus welchem Grund auch immer. Federico hat mal geschrieben, man kann sagen, dass man ein Medikament gegen Hypertonie nimmt. Egal.
Weil ich weiss, dass wenn ich anfange, zu planen, dafür zu sorgen, dass niemand etwas merkt usw.. es dann genau vorprogrammiert ist, schief zu laufen. Immer. Trotz allen guten Vorsätzen. Bei mir hat der ganze Stress also keinen Zweck. Zuerst mal will ich 6 Monate absolut abstinent bleiben. Ich habe versucht, moderat zu trinken mit baclofen, aber das geht nicht. Bac ist kein Wundermittel, man soll keine unrealistischen Erwartungen hegen. Ein halbes Jahr abstinent, Bis 15 Monate wenn es sein muss. Ich hoffe, es gelingt mir.
Du hast deine Situation irgendwie noch gut im Griff, dass deine Umgebung nichts mitbekommt. Andererseits hast du natürlich den Stress, der dich beschäftigt, die Planerei usw.. Genau diesen Stress möchte ich mittels baclofen los werden. Ich selber kann es natürlich nicht beurteilen, aber an deiner Stelle würde ich z.B. jivaro mal fragen, ob eine Dosissteigerung für dich in Frage käme?
Kleine Frage noch: Was meinst du genau mit Reisegold?

LG

rog


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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Dienstag 2. Juli 2013, 11:17 
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Registriert: Sonntag 23. Juni 2013, 15:14
Beiträge: 31
Hallo rog,

Reisegold ist ein freiverkäufliches Mittel in Apotheken gegen Reiseübelkeit.Nebenwirkung: es macht müde.

Dosissteigerung mit Bac hatte ich schon. Leider vertrage ich dies nicht so gut.Warum auch immer, es gibt ja auch menschen, die kein ASS vertragen.

Schlimm finde ich, meine akribische Planung, die Unruhe und Vorfreude, die damit verbunden ist. Da werden schon fröhlich Endorphine ausgeschüttet. Wenn diese Phase vorbei ist, dann erfolgt immer solch eine Ratlosigkeit, als würde ich einen anderen Menschen beobachtet haben. Freude kommt dann auf, daß ich das dann doch nicht wirklich will. Ich denke, diese Phase habe ich Bac zu verdanken.( aus dem Gedanken-Planungskarusell wieder auszusteigen).

Auch ich habe mit Bac in mir getrunken. Allerdings wird mir umgehend schlecht, langweilig etc., doch aufhören tue ich dann trotzdem nicht. Bei mir ist es so, daß ich weiß, das ich nie wieder kontrolliert,nett, freudig, normal trinken kann. Ich habe mal 6 Jahre keinen Alkohol getrunken (ohne Medis/PT/Gruppen). Aus Eitelkeit.Ich bin doch kein Alki..., he Leute, ich doch nicht...Nach 6 Jahren war es dann schlimmer als vorher.

Ja, das "Recht auf Rausch"...Meine Therapeutin rät mir, andere "rauschhafte" Situationen zu erleben.Doch so viel Sex, Erfolg, Dope,Musik und inneren Frieden kann es gar nicht geben, daß ich das gleiche fühle, wie beim Trinken.

Meine tatsächlichen Abstürze sind aber nicht schön. Schön sind für mich meine "Erinnerungen" an unbeschwertes Trinken. Leider kommen diese immer hoch, und nicht mein klägliches Bemühen, ein vollgepinkeltes Hotelbett zu vertuschen, Filmrisse und andere unsägliche Blamagen. Wenn ich mich dann nach ca.3 Tagen wieder berappelt habe (Kater oder Entzugerscheinungen, wer weiß!), dann bin ich wieder der Herr Saubermann, eitel und gesundheitsbewusst.Es ist wirklich krank, wie ich mir in die Tasche lüge, abblocke und verharmlose.(Jetzt wollen die mir auch noch mein größtes Vergnügen nehmen. Denen zeig ichs!). Bis zum nächsten,geplanten (!!!!) Absturz, weil ich ja darf....dann geht der Mist wieder von Vorne los.Wie Phönix aus der Asche-Absturz.

Natürlich bekommen Kinder alles mit, auch wenn ich nicht vor ihren Augen rumtorkle.
Unterschwellig ist ja da eine Atmosphäre, die nicht ehrlich,authentisch ist.

Ich hab wirklich alles durchleuchtet und besprochen (LZ Lassbruch) in den letzten Jahren.
Trotzdem ist dieser Wunsch so groß.

Dir viel Erfolg bei Deinem Vorhaben, nichts zu trinken! Nicht jeder ist so bescheuert wie ich.Jeder hat seine eigene Chance, laß Dich nicht verunsichern!

LG
BE


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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Dienstag 2. Juli 2013, 12:40 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Hallo bennter

Während der Mittagspause habe ich mir deinen Bericht durch den Kopf gehen lassen. Ich habe soeben auch noch deine Antwort an Schaboo gelesen. Was soll ich dazu sagen? Ich kann nur bejahen, den Kopf beugen und sagen, genau: mir geht es auch so. Narzissmus, Selbsmitleid, bei mir kommt dann noch Bedarf an Aufmerksamkeit, ein gewisses Mass an BPS dazu. Und genetisch auch noch: Vater, beide Grossväter, Onkel, Bruder in geringerem Masse, Umfeld: An allen Studentenparties war ich anzutreffen. Das war vor 20 Jahren. Dann habe ich als Single 4 Jahre in den USA gearbeitet und war in jeder Bar im ganzen Südosten anzutreffen. Damit fing es an, das Rausch-Bedürfnis ist nie mehr weggegangen.
Aber damit möchte ich jetzt radikal Schluss machen. Baclofen hat mir bewusst gemacht, dass ich kein Recht auf einen Absturz habe. Schon alleine wegen mir selber. Jede Planung, Vorfreude usw.. ist reiner Selbsbetrug, Selbsttäuschung.
Mein Therapeut hat auch geraten, die Kicks anderswo zu suchen. Aber wie du sagst, nichts kommt in der Nähe vom Trinken. Und er war überzeugt, das sei die richtige Lösung, weil 'ich so ein breites Interessenfeld habe'. Weit gefehlt.
Das Einzige was mich jetzt noch masslos erschreckt sind Geschäftsreisen. Da bekomme ich auch Vorfreude, fange ich an wie besessen zu planen. Zugleicherzeit ist starke Disziplin gefordert, weil Alkohol überall gratis und reichlich fliesst, das fängt schon im Business-Lounge im Flughafen an, im Flug selber, bei Ankunft im Hotel gibt es dann Begrüssungsbanketts usw... Bis dahin kann ich mich noch beherrschen, spätestens alleine im Zimmer gibt's dann den Vollrausch. Zum Glück sind in nächster Zeit keine Reisen geplant, weil ich weiss, dass die schlimm enden. Vor einem halben Jahr in Moskau war's mir nach 3 Tagen so schlimm, dass ich die U-Bahn zum Spital genommen habe wo ein Blutdruck von 200 festgestellt wurde.

Ich verliere fast meinen Mut, wenn ich deinen Bericht lese. 6 Jahre warst du abstinent, und nachher war es schlimmer als zuvor. Hattest du schon während dieser Zeit baclofen genommen?
Was ich bei dir nicht lese, bennter, sind deine Pläne, deine Ziele. Ich spüre eine gewisse Resignation bei dir. Anscheinend funktionierst du gesellschaftlich in dem momentanen Zustand ohne grössere Probleme. Ich auch (noch), aber es geht schon an die Limite. Was willst du unternehmen? Ich hoffe, du unternimmst was und berichtest darüber.

Auch meine Sinuskurve sorgt dafür, dass ich immer wieder zum Absturz komme. Aber ich gebe nicht auf, Erst recht nicht, wo ich baclofen und das Forum entdeckt habe.

LG,

rog


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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Dienstag 2. Juli 2013, 13:36 
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Registriert: Sonntag 23. Juni 2013, 15:14
Beiträge: 31
rog,
ich wollte Dir keine Angst machen!
Als ich nach 6 Jahren wieder zum Alkohol gegriffen habe, kannte ich Baclofen Zoloft,PT etc. noch nicht.
Ich wollte mich auch nicht damit beschäftigen, denn ich hatte ja kein Problem.
Erst massive Panikattacken und eine Art Zusammenbruch brachten mich dazu, etwas zu unternehmen. Von Alkohol erzählte ich allerdings meinem shrink nur Halbwahrheiten. Denn ich war ja kein Alkoholiker, sondern der einzige, bei dem alles anders war.

Die Quittung kam. Vielleicht kann man andere verschaukeln, sich selbst aber nicht. Ich ging dann eben in die Oberbergklinik.Ich habe sehr viel verstanden, noch mehr gefühlt.
Meine Abstürze verringerten sich auf ca.8 pro Jahr, immer jeweils einen Tag oder Abend. Meist auch allein.
Doch seit diesem Punkt sind die Trinktage immer eine Entäuschung.Seit ca.3 Jahren nehme ich Bac. Habe hier im Forum gelesen, auch im anderen Forum.
Wer trinken möchte, der trinkt.Da hilft nischte.
Ich verstehe Bac auch so, daß es mir die Möglichkeit gibt, eine Entscheidung zu treffen.
Wenn ich dann immer noch alle Schranken überrenne, dann ist das nicht die Schuld der Medizin. Mein Wunsch nach Zerstörung scheint dann größer zu sein als der nach Frieden und Heilung. Ich täusche dann mich, was letztendlich das Traurigste ist.

Resigniert? Vielleicht, doch eigentlich nicht.Schau, auch ich bin seit Studententagen dabei-vielleicht auch schon früher-das sind Jahrzehnte! Da sind meine 3 Jahre, die ich mich nun auf den Weg gemacht habe noch nichts gegen.
Ich hab mich immer für smart gehalten, doch vieles muß man fühlen.Da hilft mir mein Kopf nicht, ganz im Gegenteil.
In der Oberbergklinik hat man uns geraten, immer die Sekretärin im Hotel vorher anrufen zu lassen und zu klären, dass kein Alkohol in der Minibar ist. Sicher nicht der Stein der Weisen, doch mir hat es so manches mal meine Kehrseite gerettet.
Ansonsten lüge auch ich und sage, daß ich ein starkes Medikament nehmen muß. Dann ist Ruhe. Oft stehe ich auch mit alkoholfreiem Bier/Sekt/Aperol dabei. Das vertrag ich, bringt mich nicht auf die Idee, nun etwas mit Promille zu kaufen.
Eigentlich war ich sogar recht stolz auf mich, daß ich mir vor dem diesjährigen Segelturn so viele Gedanken mache. Traurig machte mich, daß ich mich wieder dabei erwischte, wie ich Trinkpläne/Situationen schmiedete. Immerhin: das läuft nicht mehr unbewußt ab, ich krieg das mit !!!

Du schaffst das. Wir müssen nur begreifen, daß uns da nichts weggenommen wird.

LG
BT


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 Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve
BeitragVerfasst: Dienstag 2. Juli 2013, 14:27 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Hallo bennter

Self-destruction. Daran sind schon viele zugrunde gegangen. Vielleicht noch ich inklusive. Wegen massiven Herzrasen, Extrasystolen und Kopfdruck in den Nächten nach einem Absturz und extrem gefährlichen Bluthoch- und -tiefdruck habe ich mich beim Radiologen untersuchen lassen (MRI, CT) und Belastungs-EKG beim Kardiologen machen lassen. Ironie: ich sei sehr fit für mein Alter. Ich jogge ja regelmässig, zum Glück noch etwas Positives. Dann habe ich mein Alkoholverhalten jeweils gebeichtet, und die meinten aber es sei trotzdem nichts los. Was ich aber weiss, ist dass ich keine Handvoll Abstürze wie die letzten paar mehr überleben werde. Es würde mir schon sehr helfen, wenn die Ärzte sagen würden, ich solle unbedingt von heute auf morgen aufhören mit Trinken. Aber ich sei ja sehr fit. Zum Verzweifeln.
Im Forum suche ich auch einen Weg in eine eventuelle medikamentöse Therapie, z.B. Nalmefen, Mitrazapin usw..
Ich habe noch nie von Zoloft gehört. Was bewirkt das genau?

LG

rog


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