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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Samstag 15. Juni 2013, 20:18 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Moonriver, jetzt ist es mal an mir, Du bist mir zuvor gekommen. Genau das ist mir wieder mal durch den Kopf gegangen als ich den Beitrag von Volker gelesen habe. Und so wie Dir, fehlen auch mir die richtigen Worte, außer vielleicht: Baclofen erzeugt mit der Zeit so eine Art innere Grundruhe, die ich zumindest bisher nie hatte. Wirklich überzeugend klingt das auch nicht. Wir arbeiten weiter daran LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Frodo01
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Samstag 15. Juni 2013, 23:05 |
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Registriert: Freitag 30. Juli 2010, 13:11 Beiträge: 381 Wohnort: Moers
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Sorry Rog.. aber so ist das manchmal, an manchen Themen wird auch schon mal der eigene Thread "benutzt" das zeigt aber auch, dass ein Thema spannend ist... @ Moonriver.. ja es ist so.. ohne Baclofen wäre ich nicht da, wo ich bin!!! Ich habe eine Gelassenheit entwickelt, die ich 52 Jahre gesucht habe.. Nicht vergessen möchte ich das Forum  nach mehrere tausend Threads ist man (frau) nicht schlauer, aber weiser. Gerade Deine Beiträge haben mich oft inspiriert, da Du sehr empathisch "rüberkommst"... Lieber Federico.. eine treffende Wortschöpfung für das Potential von Baclofen zu geben, muss jeder für sich selber finden.. Für mich: The sound of Silence... Zum Ende ein wenig Lobhudelei, da ich ja nicht oft schreibe.. DANKE für Deine konsequente und aufopfernde Arbeit, es wird!!! glg Volker
_________________ „Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“ George Bernard Shaw
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Sonntag 16. Juni 2013, 12:01 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Volker,
der Versuch, ein Gefühl in Worte zu fassen ist m. E. geglückt. Volltreffer! Der „Sound of Silence“ ist für mich im Zusammenhang mit Baclofen, wie: „Hello Darkness – Good by Darkness!“
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Sonntag 23. Juni 2013, 20:56 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Hallo @alle!
Vorab möchte mich zutiefst für meine späte Antwort entschuldigen! Riesige Schuldgefühle habe ich, denn gerade als ihr diese lieben, wertvollen, unterstützenden Beiträge geschrieben habt, war ich mitten in einem Absturz drin. Zu meinem Erschrecken häufen sich die Abstürze vermehrt, und dauern auch länger. Diesmal funf Tage. Dieselbe Zeit dauerte es, um wieder zu mir selbst zu kommen, meine immensen Schuldgefühle zu überwinden und wieder ins Forum einzusteigen.
Zunächst @Ralf
Vielen Dank für den Link, Zyklothymia könnte tatsächlich bei mir vorliegen. Ich werde mit meinem Arzt über Mirtazapin sprechen. Schön zu wissen, dass es dir gut geht damit.
@moonriver, die Suchtspirale, die du beschreibst, hat mich jetzt auch in dem Griff. Schön, dass dir bac daraus geholfen hat. Das gibt mir Hoffnung. Ich habe mich über deine Nachricht gefreut.
@Volker
Auch in deiner Geschichte kann ich mich wiedererkennen: ob ich BPS habe, weiss ich noch nicht ganz genau, aber ich sehe einige Symptome bei mir. Ist wahrscheinlich ähnlich zu der von Ralf beschriebenen Zyklothymia. Und ich sehe ein, dass ich Geduld haben muss, aber 3,5 Jahre sind mir doch ein wenig lange... Da wird mir schweren Mutes..
Last but not least @Federico
Meine Gefühle und Hoffnungen möchte ich hier auch weitergeben: "Patience is bitter, but its fruit is sweet" (nach Jean-Jacques Rousseau)
Liebe Leute, ich nehme jetzt eine zeitlang antabus. Erstens weil meine Frau mich sonst zwingt, eine Wohnung zu suchen. Das wäre erst recht eine Abwärtsspirale! Zweitens weiss ich leider auch sicher, dass ich ohne antabus ziemlich schnell einen Rückfall bekommen würde. Und weil der Kater diesmal verheerend war, mit erheblichen Kreislaufproblemen und Todesängsten (hätte ich mich entgiften sollen?), kann ich das Risiko nicht nehmen. Zugleicherzeit nahm ich noch jeden Tag mehr oder weniger 100mg bac ein. Vielleicht habe ich es sogar ein paar Tage ganz vergessen, wirklich keine Ahnung. 90% der Zeit des Rückfalls sind ein gewaltiges Blackout. Und trotz dieser sehr existenziellen Katererfahrungen, weiss ich, dass mein Horror-Gehirn sich in ein paar Wochen daran nicht mehr wird 'erinnern' können und es wieder soweit sein wird, mit sogar noch schlimmeren Folgen. Wenn sich der Zustand stabilisiert hat (mit mir, mit meiner Beziehung), setze ich antabus ab (ich denke 6 Monate oder so?). Zugleicherzeit nehme ich weiterhin baclofen, die positiven Auswirkungen habe ich ja am Anfang dieses Threads erwähnt, versuche meine Eigendosis zu finden und werde hier weiterhin über meine Erfahrungen berichten.
liebe Grüsse an Euch!
rog
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tom
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Sonntag 23. Juni 2013, 21:45 |
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Registriert: Donnerstag 31. Mai 2012, 15:17 Beiträge: 354
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Lieber rog,
ich habe in der Vergangenheit alle Medikamente am Markt probiert, auch Antabus -> alles ohne Erfolg. Erst Baclofen hat bei mir den Durchbruch gebracht. Aber ganz ehrlich: Wenn Du ein gewisses Medikament einnimmst, um Deine Freundin zu beruhigen oder dir ein Alibi zu verschaffen, das wird nie funktionieren. Eine Engiftung ist immer ein optimaler Anfang für die Baclofen-Therapie aber keine Bedingung. Wenn Du den bösen Kreislauf wirklich durchbrechen möchtest, tu alles, was dazu notwendig ist - ohne wenn und aber - aber Du musst es wirklich wollen! LG tom
_________________ Was hier ist, ist überall - was hier nicht ist, ist nirgendwo.
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aspino71
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Sonntag 23. Juni 2013, 21:52 |
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Registriert: Sonntag 8. April 2012, 22:16 Beiträge: 390
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Hallo rog,
erst einmal ein herzliches Willkommen im Forum von mir. Schade, dass es dir nicht auf einfachem Weg gerlingt den Absprung vom Alkohol zu finden. Mir scheint es immer so, als würden die Menschen die mehrere Medikamente zur Behandlung psychischer Störungen nehmen größere Probleme beim Absprung haben, Ich bin einer der Glücklichen, die mit 75 mg/d gut hinkommen - in besseren Phasen reicht auch weniger. In schlechten dosiere ich aber auch sprunghaft auf - und kann mit den Nebenwirkungen gut leben. Ich möchte die Handlungsanleitungen die im Forum ausgegeben werden aber nicht aushebeln. Auch bin ich kein Mediziner, der deine derzeitige Medikamentierung im Zusammenhang mit Baclofen einschätzen kann. Mir hat in schlechten Phasen oft eine drastische Anhebung der Baclofendosierung geholfen. Ich habe dann als Einzeldosis z.B. 62,5 mg eingenommen - danach konnte ich ausgezeichnet schlafen! Als Grenzwert für die Dosissteigerung habe ich immer die einsetzende Atemdepression beim Einschlafen gewertet. Ich möchte dich aber zu nichts verleiten, bin auch nicht ausreichend fachkundig.
LG aspino
_________________ »Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns / Vor uns liegen die Mühen der Ebenen« (Brecht)
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Sonntag 23. Juni 2013, 22:33 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Lieber rog
Als Erstes möchte ich sagen: Du hast Charakter und Profil und bist ein ehrlicher Mensch. Du wünschst Dir aus tiefster Seele von der Sucht loszukommen. Dies spürt man aus Deinem Bericht!
Zu Antabus: Diesen Vorschlag machte mir seinerzeit ein Therapeut (übrigens derselbe, welcher dann nach einer eingehenden Information auch bereit war, mir Baclofen mit Rezept zu verordnen...!), als mir das Wasser zum Halse stand. In privater wie auch beruflicher Hinsicht. Nachdem ich mich über Antabus informiert habe und aus der damaligen SGH weitere Eindrücke gewann, wusste ich, dass dies für mich nicht in Frage kommen kann. Ich habe es auch hier im Forum mal beschrieben. Es wäre für mich wie eine geladene Waffe an der Schläfe, den Finger am Abzug. Es ist ja bekannt, dass Antabus und Alkohol eine lebensgefährliche Kombination darstellt. Dies soll ja auch die "Wirkung" dieses Stoffes sein. Für mich eine absolute Form von Erpressung oder Nötigung mit eventuellen Todesfolgen... sogar mein damaliger Hausarzt kommentierte: "Ich wäre nicht bereit, ihnen dieses Medikament zu verschreiben"! Nun, ich kann Deine Beweggründe verstehen und möchte hier den folgenden Satz in den Raum stellen: Wie weit soll Partnerliebe gehen? Nimmst Du Antabus für Dich oder Deine Frau? Ist sie sich der Gefahren dieses Medikamentes bewusst?
Gut finde ich Deine Entscheidung, weiterhin Bac treu zu bleiben!
Und ich möchte bei dieser Gelegenheit @aspino unterstützen: Letzten Sommer machte ich zweimal einen "Kraftakt" entgegen allen Empfehlungen und Richtlinen und hatte innert Stunden mal kurz bis auf 120mg raufdosiert (mind. im gleichen Rahmen, wie aspino dies beschrieben hat). Trotz Kreislaufproblem, Übelkeit und halber Narkose bin ich am nächsten Morgen wie nach einem längeren Urlaub und nach einer Schlafdauer von mind. 12h mit einer ungeahnten Frische und voller Lebensmut erwacht... nicht ich war es, der den neuen Tag begrüssen "musste", nein, der neue Morgen hat mich begrüsst! Man mag mich nun schelten für diese Aussage, mir hat's geholfen... und Atemdepressionen machten sich dabei auch nicht bemerkbar.
Jedenfalls wünsche ich Dir viel Mut und Kraft. Schreibe häufiger im Forum, auch wenn Du Dich schlecht fühlst. Hier wird niemand aufgrund eines Absturzes als Versager angesehen. Schlussendlich ziehen wir am selben Strick!
LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Montag 24. Juni 2013, 10:17 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Paul Watzlawick hat geschrieben: „Die Prophezeihung des Ereignisses führt zum Ereignis der Prophezeihung.“ Lieber @rog, mich würde interessieren wie Deine Prophezeihung lautet. Antabuse war ein Misserfolg, über Baclofen berichtest Du allmähliche Fortschritte. Glaubst Du wirklich, mit der neuen Kombinationstherapie geht alles besser, schneller, leichter, sicherer? Warum willst Du nicht stattdessen Rosseau beherzigen: „Geduld ist bitter, aber sie trägt süße Frucht.“ Oder Rainer Maria Rilke: „Man muss den Dingen die eigene, stille ungestörte Entwicklung lassen, die tief von innen kommt und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann, alles ist austragen – und dann gebären… Vielleicht kannst Du mit einer neuen paradoxen Prophezeihung die Dinge drehen, wie z. B.: „weil ICH es will, werde ich nüchtern bleiben – denn es ist das Beste, was ich JETZT tun kann!“ Es ist wie gesagt, nur ein Beispiel. Versuche mit Deinen eigenen Worten ein für Dich passendes Mantra zu formulieren, das Du einsetzen kannst, wenn Deine nächste „binge session“ in Planung ist, besser lange vorher. Antabuse wirkt ganz ähnlich ... LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Montag 24. Juni 2013, 22:17 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Hallo herzlich liebe Leute Mein Bericht ist jetzt ein wenig länger, ich hoffe, niemanden langzuweilen. Zuerst: Ich verstehe euch vollkommen. Mein früherer Therapeut hatte mich schon von antabus abgeraten. @jivaro, eine sehr liebe und kompetente Fachperson, hat mich auch von antabus abgeraten. Mein jetziger Psychiater verschreibt es mir, er ist sehr verschreibungsfreudig. Für mich ist es aber eine vorübergehende, und ich betone ‚vorübergehende‘, Notwendigkeit, dafür zu sorgen, dass ich in ein paar Wochen nicht wieder einen Absturz habe und zumindest die jetzige Abwärtsspirale durchbrechen kann. Vorige Woche war es so schlimm. Normalerweise kann ich meine Abstürze besser planen, so dass Freunde, Umgebung und Arbeitsplatz meine monatliche Auszeit nicht (oder kaum) mitbekommen. Diesmal aber nicht, ich musste 3 Tage krank machen. Es ist jetzt das erste Mal, dass ich aus eigenem Willen, von mir aus, die Büchse mit antabuspillen geöffnet habe. Denn vor ein paar Jahren hatte ich schon mal Antabus-Erfahrung und fühlte ich mich wie von-meiner-Frau-auferzwungen, das Medikament zu nehmen, unter dem Motto ‚Wiese soll ich das Zeug eigentlich nehmen, ich möchte doch ab und zu mein Abstürzchen haben, ich brauch das, ich verdiene das, und meine Frau ist nicht gerecht, usw, usw..‘ Rückfälle waren natürlich vorprogrammiert. Jetzt aber weiss ich ganz sicher, dass ich keine solchen ‚Abstürzchen‘ mehr brauche, weil es sind mittlerweile schon entgiftungsreife Mega-Abstürze geworden. Dennoch kann ich mit meiner einzigen Willensstärke diese Spirale nicht durchbrechen. Und, ich weiss auch ganz sicher, dass ich mit antabus kein Alkohol trinken werde, weil ich es eben mal versucht habe. Ein, zwei Bier und todkrank. Seitdem nie mehr. Also bin ich der Meinung, dass ich in dieser Antabus-Zeit meine Sinuskurve zumindest symptomatisch durchbrechen werde, d.h. keine Kater, besseres Wohlbefinden, bessere Selbstreflektion. Und das kann ich zusammen mit baclofen besser bewältigen. Nach ein paar Monaten verlasse ich dann den antabus-Zug, und fahre weiter auf baclofen. Denn ich weiss auch, dass es im Moment das einzige Mittel ist, mal radikal nichts zu trinken. Ohne antabus gelingt es mir im wahrsten Sinne überhaupt nicht, absturzlos zu bleiben. Tatsache ist: In ein paar Wochen bin ich wieder topfit, und hat mein Geist diese furchtbare Woche emotionslos ausgerottet. Daher bin ich der Meinung, eine Periode lang wird mir antabus gut tun, und glaube ich – sorry @federico – im Moment stark an diese vorübergehende Kombinationstherapie. Ich glaube, @ralf und @Volker verstehen um so besser, was ich durchmache, weil ich ein ähnlicher Typ bin. Bei @ralf gelingt es mit baclofen und Mirtazapin, bei Volker mit baclofen und Meditation. Wichtig ist der gemeinsame Nenner. Obwohl ich erst im Anfangsstadium von baclofen bin, könnte es vielleicht sein, dass es bei mir wie bei @Volker ist: Frodo01 hat geschrieben: Als Mittel gegen craving oder als Suchtprophylaxe hat es leider nicht geholfen Andererseits glaube ich auch stark dran, dass @moonriver mit seiner These eher recht hat: moonriver hat geschrieben: Könnte es sein, dass Baclofen dennoch mitgeholfen hat, dass Du Dir selber auf einem anderen Weg näher gekommen bist...? Meine Erfahrungen in über 2 Jahren weisen auf einen solchen Effekt hin. Meines Erachtens hat Baclofen das Potential, einem auf einem nicht bewusst wahrnehmbaren Weg, irgendwie "meditativ" zu führen. Es ist schwierig in Worte zu kleiden... finde ich sehr plausibel. Daher mein bis jetzt starkes Vertrauen in baclofen, es macht mich weniger nervös, gelassener, ich ärgere mich weniger, kann demzufolge mehr vertragen, ziehe besser Zusammenhänge, kann mich selber und mein Trinkverhalten besser analysieren. Ohne bac wäre ich nicht imstande hier so ausführlich darüber zu schreiben. Mit bac sehe ich erstmals ein, dass diese Sinuskurve überhaupt keinen Sinn macht. Dass ich wirklich überzeugt bin, von dieser Trinkerei wegzukommen. Aber solange ich in dieser Spirale, in dieser Kurve mitten drin stecke, gibt es keinen Ausweg ohne dieses Radikalmedikament. Jedoch weiss ich auch, dass NUR antabus-Einnahme ohne bac einen Rückfall einleitet, irgendwann wird eine Absetzung des Mittels geplant um mein binge vorzubereiten. Das ist Tatsache. Dem will ich jetzt vorbeugen, indem ich unbedingt weiterhin baclofen nehme, weil ich mein Leben und alles viel besser damit analysieren kann, warum ich überhaupt trinke, usw.. usw.. Ich möchte jetzt gerne eure unverfälschte, objektive Meinung erfahren, ob ihr einen besseren Weg wisst und ob ihr versteht, warum ich diesen Weg gehe. Einen anderen – nochmals: temporären – Weg sehe ich nicht. Meditation und so ist meines Erachtens sehr sinnvoll, aber wirkungslos mit dieser hohen Rückfallfrequenz. Zuerst eine zeitlang trocken bleiben, wenn auch mit einem radikalen Mittel. Zusammengezählt gibt es hier meinem Alter entsprechend so 45x das Wort ‚ich‘. Fast peinlich. Aber schön und hoffnungsvoll ist es, hier Erfolgsgeschichten zu lesen. @jivaro, hoffentlich liest du auch hier mit. Mein immenser Dank an Euch, wie ihr Menschen in Not vorbehaltslos helft. Liebe Grüsse rog
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Sinuskurve Verfasst: Montag 24. Juni 2013, 22:35 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Lieber rog,
klar lese ich mit....da kannst Du ganz sicher sein! Wenn Du sagst und für Dich entschieden hast, dass Du es nur mit Antabus schaffst ist das für mich - schweren Herzens- ok. Hauptsache Du bekommst zunächst den Trinkstop hin.
Wie kam es zum "Ausprobieren" der Biere....Hier denke ich, dass Deine Baclofendosis noch etwas gesteigert werden müsste....Du solltest wirklich "Cravingfrei" werden. Und dann -unter Antabusschutz - die Abstinenz "üben".
Du siehst, dass sehr viele Antworten hier ganz klar sagen: Du musst eine Veränderung wollen; DU für DICH! Nicht weil Dein Verstand es Dir sagt (das tut der schon lange), nicht für Deine Frau, nicht für Deine Arbeit!
Ich halte ganz fest alle Daumen! GGG...(Geduld)!!! Herzlicher Gruss jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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