Neuigkeiten – Umfragen – Diskussionen
Samstag 3. März 2012, 18:10
hallo federico,
ich habe zwar den "tuborg-test" unbeschadet überstanden, werde ihn allerdings vorerst nicht wiederholen.
ich möchte den "teufel" lieber vorerst nicht unnötig reizen.....
lg
lamo
Samstag 3. März 2012, 19:16
Sehr vernünftig.
Samstag 3. März 2012, 20:00
Zur besseren Selbstkontrolle habe ich ein interaktives Formular erstellt, mit dem man ähnlich wie bei KT nach Körkel sich selbst überprüfen kann. Man legt vorab die Anzahl Tage, Gelegenheiten und Menge fest. Danach trägt man die tatsächlichen Mengen ein und erhält am Ende ein Ergebnis mit dem man zufrieden ist oder man verbessert sich von Woche zu Woche.
Es lässt sich interaktiv am Monitor ausfüllen und abspeichern oder ausdrucken. Für Windows wird dazu der
PDF-XChange-Viewer empfohlen, mit dem Acrobat-Reader kann man Dokumente nicht speichern.
Viel Erfolg wünscht
Federico
PS die beste Regel ist natürlich die „0-Promille-Regel“
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Dienstag 6. März 2012, 21:34
10 Punkte zur Relapseprophylaxe:
1. Die Eingrenzung von Relapsrisiken sollte immer höchste Priorität behalten.
Hohe Motivation am Anfang der Therapie geht nach Erreichen persönlicher Ziele leicht verloren. (Achtsamkeit statt Angst)
2. Wahrheit, Klarheit Bereitschaft zu absoluter Offenheit senken das Relapsrisiko. Geplante Dosierungsänderungen immer mit dem behandelnden Arzt und wenn nicht möglich, mit einer Vertrauensperson oder im Forum vorab besprechen.
3. Die Dosierung von Baclofen spielt eine übergeordnete Rolle und ist möglicherweise der erste Ansatz im Sinne der Relapsvermeidung. Nicht oder nur mittels starker Willenskraft beherrschbares Craving ist ernstzunehmender Hinweis auf Unterdosierung (Arztgespräch)
4. Stress, Ärger, Wut, Demütigung, Abweisung, Krankheit, Agressivität, Trauer, Depressionen und Ängste sollten zeitnah thematisiert und durch Gespräche im Vorfeld mit Vertrauenspersonen psychisch entlastend geführt werden.
5. Ein kurzzeitiger Relaps ohne Entwicklung toxischer Scham ist beherrschbar. Toxische Scham ist der selbstvergiftende Mechanismus der in fortdauernden Relaps führen kann (Abwärtsspirale).
6. Anonymität macht einsam und verschlossen, ist andauernd schambehaftet und kann die Relapsgefahr erhöhen. Anonymität ist selbstgewähltes Gefängnis – Persönlichkeitsentwicklung ist Aufbruch in selbstbestimmte Freiheit.
7. Das Forum kann nur bedingt zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen. Je nach individuell unterschiedlicher Vorgeschichte ist eine klientenzentrierte Therapie ratsam. Allgemeine Empfehlungen für die Art der Therapie kann nicht gegeben werden.
8. Situativ auftretendes Craving ist u. U. auch ernstzunehmender Hinweis auf blinde Flecken in der Persönlichkeitsentwicklung. Veränderungen im Leben?
9. Das sogen. „Suchtgedächtnis“ als über allem diffus schwebendes Damoklesschwert ist wenig hilfreich zur Relapsprophylaxe. Vielmehr kann es zu Vernachlässigung von Eigenverantwortung führen. Durch stärkere Beachtung von Punkt 1 bis 4 kann „Suchtgedächtnis“ ersatzlos gestrichen werden.
10. Hinterher ist man immer klüger. Mit Baclofen und Achtsamkeit ist es möglich, scheinbare Zwangsläufigkeiten als solche zu entlarven. Vorsicht ist Achtsamkeit.
Das ist natürlich nur der Versuch das Problem etwas einzugrenzen und ist aus eigener Erfahrung plus externen Berichten entstanden. Baclofen besitzt weitaus mehr Potenzial als lediglich Cravingunterdrückung. Baclofen verschafft uns den entscheidenden Zeitvorteil der enorm hilfreich ist, man muss ihn nur nutzen. Selbst wenn nur ein einziges Forenmitglied vor einem bevorstehenden Relaps bewahrt werden kann war es richtig den Versuch zu unternehmen.
LG Federico
Donnerstag 8. März 2012, 22:11
Regeln: da find ich die AAs eigentlich gut;
HALT:steht für die vier wichtigsten Situationen, in denen verstärkt craving auftritt - Vorsicht und Achtsamkeit bei:
Hunger (hungry)
Aerger (angry)
Einsamkeit (lonely)
Müdigkeit (tired),
O.Ameisen, Das Ende meiner Sucht, u.a. S. 69
LG jivaro
Samstag 10. März 2012, 21:34
Kontrollierte Änderung des Substanzkonsums – alternative Wege aus der Sucht auf Basis des KISS-Programms –Diplomarbeit Zur Diplomprüfung im Studiengang Psychologie des Fachbereichs
Psychologie der Universität Hamburg
Im weiteren Verlauf dieser Arbeit wird das Thema der Spontanremission im Bereich des missbräuchlichen und süchtigen Subtanzkonsums erörtert. Dabei findet eine Auseinandersetzung mit verschiedenen Sichtweisen, Studien und Vorurteilen zu Spontanheilung im Suchtbereich statt. Hierbei wird auch das Spannungsfeld zwischen Selbstheilung, ohne therapeutische Unterstützung, auf der einen Seite und Abstinenzdogmatismus auf der anderen Seite aufgegriffen (Klingemann & Sobell 2006).
Aktuelle Untersuchungen über Programme, die sich sowohl mit kontrolliertem Alkoholkonsum als auch mit kontrolliertem Drogenkonsum beschäftigen, zeigen positive Ergebnisse.
So ergab die Untersuchung 12 Monate nach Beendigung des Psychoedukativen Gruppenprogramms bei problematischem Alkoholkonsum (PEGPAK), dass 78 % der Klienten Abstinenz als Ziel anstrebten, was 48 % von ihnen auch erreichten. Die übrigen 22 % der Klienten steckten sich das Ziel eines risikoarmen, gesundheitsverträglichen Alkoholkonsums. Dieses Ziel erreichten 50 %.Die komplette Arbeit ist als Download ist verfügbar.
KISS oder ein ähnlich orientiertes Selbstmanagament-Programm in Verbindung mit Baclofen ist m. E. derzeit das Nonplusultra in der Behandlung des Alkoholismus.
LG Federico
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Samstag 10. März 2012, 21:44
@Jivaro,
@Federico,
Regeln sind super, da gebe ich euch vollkommen recht und bin voll dafür. Meine wichtigste Regel wäre:
Nicht vor 19:00 Uhr !!!
Aber kann man die Regeln einhalten bei hartem Craving, oder speziell bei mir, wenn z.B. morgens um 6:00 Uhr heftige Angst-Panik kommt... ? Bei nem ordentlichen Angst - Panik Erlebniss würde mich keine Regel der Welt aufhalten mir Verbesserung durch ein "verfügbares Mittel" zu schaffen. Ich hoffe es ist Baclofen und nicht Bier.
LG FF
Samstag 10. März 2012, 21:58
Hi Flipflop,
wie würde es sich für Dich anfühlen wenn die Frage etwas umgestellt würde, z. B. so:
Kann und will ich die Regeln einhalten die ich mir selbst gebe und wenn ja:
was könnte ich alternativ bei hartem Craving versuchen, damit ich meine Regeln trotzdem einhalten kann?
Bin gespannt auf Deine Antwort.
LG Federico
Samstag 10. März 2012, 22:13
Lieber FF:
verstehe Dich sehr gut, aber ich bin sicher: es kann Baclofen werden!!!
Halte alle Daumen.
LG jivaro
Samstag 10. März 2012, 22:42
Hi Federico,
für leichtes Craving / Angst -Panik, ich vergleich das einfach mal, ich bin mir selber nicht sicher, ob ich das unterscheiden kann, kann ich viel tun: Regeln, Sport, Hobby, Arbeit, einfach positive Ablenkung...
Für "hartes" Craving / Angst-Panik, fällt mir ehrlich gesagt nichts ein. Naja ein Benzo vielleicht. Aber das ist für mich keine Alternative.
Naürlich kann man versuchen es gar nicht erst dazu (hartes Craving) kommen zu lassen. Baclofen hilft uns ja dabei.
Aber man weis ja nie was passiert . . .
LG
FF
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