Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
alkohol-und-baclofen-forum

 
Aktuelle Zeit: Sonntag 25. Mai 2025, 00:39

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]



Schliessung des Forums: Das Forum wurde mangels Beteiligung zum 31.12.2019 eingefroren und dient künftig als Nachschlagewerk.
Für aktuelle Informationen besuchen Sie bitte unser Nachbarforum.

Das Forumsteam

P.S. In liebevoller Erinnerung an den verstorbenen Gründer des Forums Friedrich Kreuzeder (Federico), hier noch ein Video.





Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 23 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Rosenholz
BeitragVerfasst: Sonntag 8. Januar 2012, 18:13 
Offline

Registriert: Freitag 6. Januar 2012, 21:45
Beiträge: 19
Wohnort: Schleswig-Holstein
Hallo ihr Lieben,

die Menge eurer Antworten hat mich wirklich positiv überrascht. Vielen Dank an alle!

Diana hat geschrieben:
wäre es denn so unmöglich, selbst einmal 2-3 Wochen krank zu sein?


Natürlich nicht, keiner ist unersetzbar...und die Grippe kann ja jeden treffen, da dauert es halt, bis man wieder fit ist ;)
Hamsterrad trifft es schon, aber nach langem Nachdenken bin ich dazu gekommen, dass es nicht mein Berufsalltag ist, der mich stresst, sondern das Trinken und die Unfähigkeit, etwas -stattdessen- zur Entspannung zu machen.
Ich würde also schon aussteigen, wenn ich einen Plan hätte...oder eben Baclofen. Einfach nur nichtarbeiten bringt es nicht.

Familyman hat geschrieben:
...jetzt musst Du nur noch handeln...Versuche es JETZT mit Abstinenz für diese paar Tage...handle jetzt und geh nicht in Abwehrhaltung


"nur noch" ist gut. Wenn ich für ein paar Tage abstinent bleiben könnte, würde ich denken, dass ich einige Tage mehr schaffe und kein Baclofen bräuchte...
Handeln kann bei mir nur bedeuten, Baclofen auszuprobieren.

Peter hat geschrieben:
Ich habe lange und vergeblich nach einem Hausarzt gesucht...


Vielen Dank für den Tipp, ich werde es so versuchen.
Was mich nur zum Nachdenken bringt ist, dass ich ja bei verschiedenen Beratungsstellen war, und nie etwas von Baclofen gehört habe. Nicht mal in meinem Job...

Federico hat geschrieben:
In Deinem Fall greift die Ausnahmeregel, ich habe Dich freigeschaltet, bitte schau schnell nach und gib Bescheid.


Vielen Dank. Ich habe geschaut, aber ich komme da noch nicht rein?...
"In meinem Fall greift die Ausnahmeregel...", das klingt so, als ob ich ein besonders schwerer Fall bin. Ich hatte mich immer noch damit aufrecht gehalten, dass es noch viel schlimmere Kandidaten als mich gibt :-s

ina hat geschrieben:
Mein Tipp für dich ist, bitte sofort über die hier oft genannte Internetapotheke Baclofen bestellen und mit der Einnahme beginnen.


Mein erster Impuls wäre es, mir sofort Baclofen zu besorgen, wenn das denn wirklich so toll ist. Super: Internetapotheke, und zack.
Aber: a) Ist Baclofen ja kein Traubenzucker, sondern ein hochwirksames Medikament und ich traue mir nicht zu, mich selbst damit adäquat zu behandeln. Ich nehme noch andere Medikamente ein, und was ist zB mit Wechselwirkungen? Was für Nebenwirkungen sind zu erwarten? Kann ich weiterhin Auto fahren? Sollte ich lieber erst einmal 2-3 Wochen frei nehmen für die Aufdosierung, wie von Diana vorgeschlagen?
b) Wenn Baclofen tatsächlich so ein Hammer ist, dann muss das ja allgemein bekannter gemacht werden, nicht zuletzt angesichts der Millionen Alkabhängigen neben mir und uns. Von daher würde ich lieber meine Ärztin "zwingen", sich mit diesem Medikament auseinanderzusetzen, so dass sie damit auch andere behandeln kann.

blume hat geschrieben:
ich kann Deine Ärztin nicht verstehen wieso zwei Wochen warten


Im Prinzip kann ich sie schon verstehen, denn sie ist noch jung/neu und meint, dass es nicht ihr Fachgebiet wäre, sie zudem noch nichts davon gehört hätte. Die zwei Wochen finde ich auch krass, aber wer weiß, was sie noch zu tun hat. Es ist eine allgemeinärztliche und internistische Praxis und von daher finde ich nicht, dass ich an der falschen Stelle gefragt habe. Wäre ja nur gut, wenn dadurch andere auch in den Genuss einer wirksamen Therapie kämen.

blume hat geschrieben:
Er tringt übrigens auch jeden Tag sein Weinchen hat aber das Glück nicht abhängig zu sein und seine Leberwerte sind auch top.


Macht mich schon stutzig, dass du über die Leberwerte und den Konsum deines Arztes informiert bist. Sowas teilen doch nur Alkis mit... ^:)^
Meine Leberwerte waren bislang auch immer chico...

An alle ganz liebe Grüße,
Rosenholz


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Rosenholz
BeitragVerfasst: Sonntag 8. Januar 2012, 19:05 
Offline

Registriert: Montag 26. Dezember 2011, 21:08
Beiträge: 95
Wohnort: im schönem Harz
Hallo Rosenholz,

Der Arzt ist ein sehr guter Freund meines Vater,s und er kennt mich schon seit dem ich in die Windeln gemacht habe.Du solltest trozdem nicht lange zögern mit Baclofen bei mir gab es keine Nebenwirkung ausser vieleicht ein wenig Müdigkeit aber dagegen kann man ja was machen,nähmlich schlafen und das ist auch noch erholsam. Selbst wenn es Nebenwirkung gäbe sind die garantiert hundert mal angenehmer als Alkoholentzug! Wovor hast DU Angst, glaub mir Du wirst den zweiten Frühling erleben.Du siehst doch jeden Tag das Elend und was danach kommt ist auch klar,oder?

LG BLUME


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Rosenholz
BeitragVerfasst: Sonntag 8. Januar 2012, 19:13 
Offline
Moderator
Benutzeravatar

Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
@Rosenholz

Ich habe Deine Vorstellung nochmals gelesen und mit Deinen letzten geäusserten Bedenken verglichen.
Ich kann Deine Zurückhaltung diesem Medikament gegenüber nicht recht verstehen. Du schreibst, dass u.a. Deine Arbeitsstelle auf der Kippe ist. Schon dies allein hätte mir vor damals gereicht sofort mit Bac zu beginnen.

In Sachen Nebenwirkungen folgende Tatsachen: Baclofen ist seit 40 Jahren auf dem Markt und von daher gut "durchgetestet". Ich glaube, die Nebenwirkungen sind in keiner Art vergleichbar mit denen von Alkohol...
Die aufgelisteten Nebenwirkungen (Beipackzettel) sind via Google auffindbar.

Mich erstaunt die Tatsache, dass Du als "Insider" von Baclofen noch nie etwas gehört hast. Sind wir hier wirklich noch so auf verlorenem Posten mit unserer Therapie?

Nun, von meiner Sicht und Erfahrung kann ich Dir nur den Rat geben: Kipp Deine Zweifel in Sachen Baclofen über Bord und versuche es wenigstens. Aber beginne bitte nicht mit einer zu hohen Hammerdosis.

So, wie Du Deinen momentanen Zustand beschreibst könnte Dir nichts besseres passieren als die Wirkung von Bac zu erleben.
Der Alkohol wird Dich vergessen und dann wird sich wieder Dein Leben zeigen...

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute

LG
moonriver

_________________
„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Rosenholz
BeitragVerfasst: Sonntag 8. Januar 2012, 21:20 
Offline
Gründer †
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Zitat:
Ich bin Psychologin, und ich habe täglich mit Abhängigen zu tun und muss auf sie einwirken, dass sie ihre Suchtmittel sein lassen.
schreibt balticqueen in ihrer Vorstellung.

@moonriver,

du schreibst was ich denke, ich wundere mich auch. Vielleicht braucht die hilflose Helferin etwas psychologische Unterstützung, eine Art Suvervision wie diese. Für Rosenholz

@Rosenholz,

wenn Du weiterhin Abhängigen helfen willst, solltest Du dir ganz schnell selbst helfen (lassen). Stand der Dinge ist eindeutig: Baclofen hilft nur denen, die es nehmen.

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Rosenholz
BeitragVerfasst: Montag 9. Januar 2012, 00:00 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 4. Januar 2011, 18:57
Beiträge: 186
baltiqueen hat geschrieben:
Kann ich weiterhin Auto fahren? Sollte ich lieber erst einmal 2-3 Wochen frei nehmen für die Aufdosierung, wie von Diana vorgeschlagen?


Hi Rosenholz,

aus eigener Erfahrung: beim aufdosieren würde ich mich nicht mehr ins Auto setzen und losfahren. Die kleine Auszeit hatte ich empfohlen, um die Bac-therapie in Ruhe beginnen zu können und langsam aufzudosieren.

@all:

zur Bekanntheit von Baclofen in professionellen Helferkreisen:
ich habe mich mit einer Suchtberaterin kurz über Bac unterhalten, sie arbeitet in der Entgiftungsstation einer großen deutschen Klinik.
Bac sei ihr als Medikament bekannt, es spiele indes keine Rolle in ihrem Wirkungsbereich.
Dagegen würden die behandelnden Ärzte wieder vermehrt Antabus empfehlen :-B
Das war im Juni des vergangenen Jahres.

Man sollte nicht ausser 8 lassen, dass man sich in Sozialarbeiter/pädagogen und auch Psychologenkreisen ganz schnell das Label "unprofessionelles arbeiten" einhandelt, wenn man unkonventionelle Wege aus der Sucht befürwortet.
Kommt ganz auf den Arbeitgeber an. Am besten sind wohl selbständige Therapeuten dran.

_________________
Was die Götter angeht, so ist es mir unmöglich, zu wissen, ob sie existieren oder nicht, noch, was ihre Gestalt sei. Die Kräfte, die mich hindern, es zu wissen, sind zahlreich, und auch ist die Frage verworren und das menschliche Leben kurz. Protagoras


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Rosenholz
BeitragVerfasst: Dienstag 10. Januar 2012, 22:25 
Offline

Registriert: Freitag 6. Januar 2012, 21:45
Beiträge: 19
Wohnort: Schleswig-Holstein
Hallo ihr Lieben,

blume hat geschrieben:
Selbst wenn es Nebenwirkung gäbe sind die garantiert hundert mal angenehmer als Alkoholentzug! Wovor hast DU Angst, glaub mir Du wirst den zweiten Frühling erleben.Du siehst doch jeden Tag das Elend ...


Die Sauferei und deren Folgen sind übel, klarer Fall. Da sind wir uns ja sicher alle einig. Alkohol ist eine Droge, die ich mir selbst "verschreibe" und ich wäre glücklich, wenn diese Last von mir genommen wäre. Dazu gehört zum einen, dass ich einen anderen Wirkstoff erhalte, der mich davon erlöst, mich selbst medizieren zu müssen. Zum anderen aber auch, dass die Vergabe dieser neuen Droge kontrolliert erfolgt. Ich will nicht mehr vor mich hin wurschteln, sondern -adäquat behandelt werden-.

moonriver hat geschrieben:
Mich erstaunt die Tatsache, dass Du als "Insider" von Baclofen noch nie etwas gehört hast. Sind wir hier wirklich noch so auf verlorenem Posten mit unserer Therapie?


Ja, das ist wirklich so. Und wenn der Effekt wirklich so ist, wie ihr es beschreibt, werde ich als Multiplikator fungieren, um Baclofen bekannter zu machen.
Daher ist es mir ja auch so wichtig, mir eben nicht Baclofen irgendwoher zu besorgen und dann selbst die Dosisanpassung vornehmen zu müssen, sondern einen bislang unbeleckten Arzt dazu zu bringen, mich diesbezüglich zu versorgen.
Falls mir das nicht gelingt, werde ich definitiv auf Selbstmedikation via Internet ausweichen. Aber das wäre nur der letzte Ausweg.

Federico hat geschrieben:
hilflose Helferin...wenn Du weiterhin Abhängigen helfen willst, solltest Du dir ganz schnell selbst helfen (lassen).


Ich denke, ich habe meinen Punkt bis hierher klargemacht.
"Hilflose Helferin" trifft es schon sehr, denn ich kann meinen Patienten ihre Abstinenzbekundungen natürlich nicht abnehmen, da ich ja weiß, dass das so einfach nicht ist. Insofern bin ich ja wenigstens die Therapeutin, die ihren Job nicht erfüllt sieht, sobald der Patient bekundet, es jetzt verstanden zu haben und zukünftig die Finger vom Alk lassen zu wollen.
Ich habe allerdings bislang auch nichts Ergänzendes hinzuzufügen, außer "denken Sie nicht, dass das so leicht ist".
Daher bin ich natürlich sehr interessiert daran, einen Schritt weiter zu kommen, den ich dann -authentisch- weitergeben könnte. Wobei ich jetzt erst mal an meiner eigenen Heilung interessiert bin und das Berufliche ausklammere.

Diana hat geschrieben:
aus eigener Erfahrung: beim aufdosieren würde ich mich nicht mehr ins Auto setzen und losfahren. Die kleine Auszeit hatte ich empfohlen, um die Bac-therapie in Ruhe beginnen zu können und langsam aufzudosieren.


So hatte ich dich verstanden und so halte ich es auch für sinnvoll.

Diana hat geschrieben:
Dagegen würden die behandelnden Ärzte wieder vermehrt Antabus empfehlen


Jaha, das hatte ich schon, habe es aber nicht eingenommen, weil ich das schon vom Ansatz her fies finde, und völlig am Bedarf vorbei.

Diana hat geschrieben:
Man sollte nicht ausser 8 lassen, dass man sich in Sozialarbeiter/pädagogen und auch Psychologenkreisen ganz schnell das Label "unprofessionelles arbeiten" einhandelt, wenn man unkonventionelle Wege aus der Sucht befürwortet.


Sozialarbeiter/pädagogen und auch Psychologen sind völlig raus aus der Nummer, weil die Verschreibung von Arzneimitteln den Ärzten vorbehalten ist.
Das Label "unprofessionelles Arbeiten" zielt da darauf ab, dass man sich in die Medikation einmischt. Was übrig bleibt ist, mit Arzt-Kollegen Erkenntnisse zu teilen und diese dazu zu bringen, sich mit der Materie auseinanderzusetzen.

LG,
Rosenholz


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Rosenholz
BeitragVerfasst: Mittwoch 11. Januar 2012, 00:19 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Dienstag 4. Januar 2011, 18:57
Beiträge: 186
baltiqueen hat geschrieben:
Sozialarbeiter/pädagogen und auch Psychologen sind völlig raus aus der Nummer, weil die Verschreibung von Arzneimitteln den Ärzten vorbehalten ist.
Das Label "unprofessionelles Arbeiten" zielt da darauf ab, dass man sich in die Medikation einmischt. Was übrig bleibt ist, mit Arzt-Kollegen Erkenntnisse zu teilen und diese dazu zu bringen, sich mit der Materie auseinanderzusetzen.


Viel Erfolg. Kenne da mindestens einen fall B-)
Ich meinte nicht sich in die Medikation einzumischen (um Gottes Willen!), sondern Baclofen einfach nur ins Gespräch zu bringen/ als erster anzusprechen oder einfach nur zu befürworten, im Gespräch.

Aber - kommt vllt. auch drauf an, wer der Träger ist.
Ich bin mit meinem Anspruch, als Multiplikatorin erstmal gescheitert (ist aber schon ein Jahr her), weil wissenschaftliche Publikationen gefordert wurden und ausser Addolorato ich nichts wirklich verwertbares bringen konnte. Niemand wollte das Risko eingehen, Baclofen als Medikation zu befürworten und später etwas an Seriösität eingebüßt zu haben.

Ist jetzt alles ein Jahr her - wer weiss, vielleicht geht das heute alles ganz anders. Berichte doch bitte weiter, mich interessiert das ungemein.

LG Diana :)

_________________
Was die Götter angeht, so ist es mir unmöglich, zu wissen, ob sie existieren oder nicht, noch, was ihre Gestalt sei. Die Kräfte, die mich hindern, es zu wissen, sind zahlreich, und auch ist die Frage verworren und das menschliche Leben kurz. Protagoras


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Rosenholz
BeitragVerfasst: Freitag 20. Januar 2012, 01:06 
Offline

Registriert: Freitag 6. Januar 2012, 21:45
Beiträge: 19
Wohnort: Schleswig-Holstein
So, liebe Leute,
heute waren die zwei Wochen rum, die meine Hausärztin sich auserbeten hatte. Sie hätte sich schon Montag melden können, hat sie nicht getan. Mein Freund musste heute in die Sprechstunde und hat sie angeschubst, daraufhin hat sie sich bei mir gemeldet und mir mitgeteilt, dass es bei der Stadtmission einen Arzt gäbe, der Baclofen verschreibe. Toll, nur leider ist der hauptberuflich da beschäftigt, wo ich mich gerade hinbewerben will. klar: ärztliche Schweigepflicht, aber ich weiss ja, wie das real läuft... :-(
Ich bin megamäßig gefrustet...
OK, ich habe mir jetzt über einen Freund Baclofen im Ausland bestellt und er wird es mir mitbringen, aber das ist ja auch nur eine Übergangslösung.
Ich werde morgen zu meinem alten Hausarzt gehen, der mir in Massen Diazepam verschrieben hat, und dort versuchen, eine ärztlich betreute Baclofenbehandlung zu bekommen. Er erscheint mir mutig genug, nachdem er mich mit Diazepam zugeschmissen hat.

Ich sehe die ganze Sache von zwei unterschiedlichen Pespektiven aus.
Zum einen bin ich Betroffene, aber auch in der Sache informiert, so dass ich noch Plan B und C in der Tasche habe.
Zum anderen begleite ich selbst Suchtkranke, von denen ich weiß, dass sie niemals die Kraft hätten, solche Widerstände zu überwinden.

Es kann doch wirklich nicht sein, dass es so schwer sein sollte, an ein hilfreiches Medikament zu gelangen. Klar, ich bin Psychologin und sollte eigentlich von Haus aus auf Gesprächstherapie setzen und so. Das ist auch nicht schlecht, aber solange die Hirnchemie aus dem Lot ist, gibt es nur Quälerei.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Rosenholz
BeitragVerfasst: Freitag 20. Januar 2012, 02:16 
Offline
Gründer †
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@Rosenholz,

auf Seite 63 von „Das Ende meiner Sucht“ habe ich diesen,
wie ich finde denkwürdigen Absatz gefunden:
Zitat:
O. Ameisen: Ich ging zu dem weltbekannten Kardiologen Philippe Coumel,
der meine medizinische Doktorarbeit betreut hatte. Ich sagte ihm:
„Ich schäme mich so für mein Trinken. Ich sollte Sie gar nicht
mit Anrufen oder einem Besuch behelligen.“


Er erwiderte: „Wie können Sie sich als Arzt schämen,
dass Sie eine Krankheit haben?“

Dieser Absatz hat mich schon beim ersten mal durchlesen ganz besonders tief beeindruckt. Die verblüffende Einfachheit die in diesen wenigen Worten steckt, wollte ich Dir gerne zur mentalen Stärkung für das Gespräch mit Deinem Arzt mitgeben.

Um zu verdeutlichen in welcher Situation sich Olivier Ameisen zu diesem Zeitpunkt befand, hier der nachfolgende Absatz.
Zitat:
Im Rausch konnte es vorkommen, dass ich auf eine so freundliche, kluge Bemerkung mit einer Beleidigung antwortete, wie ich sie manchmal meiner Familie entgegenschleuderte.

Einmal rief ich Coumel um vier Uhr morgens an, weckte ihn und seine Frau und beschimpfte
ihn, er habe mich im Stich gelassen und sich von mir abgewendet, weil ich trank. Die Szene ging bei mir in einem Blackout unter.

Aber er schrieb mir am nächsten Tag einen Brief:
»Ich lasse Sie nicht im Stich und werde mich nie abwenden. Aber viel wichtiger ist:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein so kluger Mann wie Sie nicht die Lösung findet.«

Hast Du jetzt in PESA schon mal nachgesehen, ich habe zwei Adressen in NRW gefunden. Lengerich und Hannover.

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Vorstellung Rosenholz
BeitragVerfasst: Freitag 20. Januar 2012, 12:38 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Mittwoch 5. Oktober 2011, 18:28
Beiträge: 97
Hi Rosenholz

du hast weiter oben geschrieben, du hättest Bedenken wegen möglicher Wechselwirkungen und möchtest nicht alleine wursteln.

Einen Moment lang hatte ich drei ! Ärzte, ( sonst bin ich meinem Hausarzt treu )Hausarzt, Neurologe und Psychiater und keiner kennt Baclofen für andere als die ursprüngliche Indikation.

Trotzdem wurde es mir von einem verschrieben, ich hab ihm jeweils mitgeteilt, wieviel ich nehme.

Was sie trotzdem problemlos können, sind Wechselwirkungen abchecken, sonst auch der Apotheker..

So kann man sich trotzdem einigermassen sicher fühlen, vor allem wenn man mit den Königsweg langsam aufdosiert.

LG
milli


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 23 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 13 Gäste


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron



YouTube facebook_button

Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
© 2009-2015 Alkohol und Baclofen Forum.de
Template made by DEVPPL - Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 StopForumSpam 



@MEMBER OF PROJECT HONEY POT
Spam Harvester Protection Network
provided by Unspam