Federico hat geschrieben:
das verstehe ich natürlich. Im Hoferland gibt's schließlich so gut wie keine
alkoholabhängigen Menschen. Man hilft sich so gut wie's geht untereinander.
Nur der Nachbar darf um Himmelswillen nichts mitbekommen.
Des Gred' wär' nachan' grad' des Ärchere ... und wenn doch mal jemand was sagen sollte,
ist es eben „Daabs Gewaaf“. Unvergesslich ist mir der Wirt von der „Kurv'n“ in Wüstenselbitz geblieben,
der sich für alle gut sichtbar zu Tode gesoffen hat ...
Lieber Federico,
dieser Beitrag ist mehr erst "zur Nos'n nauf" wie die "Hochfranken" so sagen. Im Kern hast du jedoch schon recht, ein Franke mischt sich nur im äußersten Notfall in die persönlichen Angelegenheiten ein anderen Franken. Schon gar nicht, wenn es um Alkoholkrankheit und Therapie geht, das ist im äußerst suspekt. Wenn er doch nicht mehr zuschauen kann oder gar um Hilfe gebeten wird, wird er sich mit Taten und nicht nur mit leeren Worten um seinen Mitmenschen kümmern und alles für ihn tun. Als "daabs Gewaaf" wird er dies sicher nicht abtun.
Dazu eine kleine Begebenheit aus meiner Kindheit:
Ich war wohl ein intelligentes Kind und wurde auf's Gymnasium geschickt. Die Busverbindung von zu Hause zur Schule war jedoch so schlecht, dass man mich bei Verwandten in der näheren Umgebung der Schule untergebracht hat. Ich bekam jedoch solches Heimweh, dass ich manchmal einfach im Bus sitzen blieb - obwohl ich keine Fahrkarte dazu hatte - um heim zu kommen. Der Busfahrer hat mich immer bemerkt und mich stillschweigend ohne Fahrkarte mitgenommen weil er wohl gemerkt hatte, warum ich nach Hause wollte, ohne mit mir groß darüber zu sprechen.
So sind halt die Franken auch.
Noch was,
der Arzt, der mir Bac veschreibt ist übrigens ein waschechter
Berliner!
Liebe Grüße
Elfie