Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
alkohol-und-baclofen-forum

 
Aktuelle Zeit: Freitag 26. April 2024, 20:58

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]



Schliessung des Forums: Das Forum wurde mangels Beteiligung zum 31.12.2019 eingefroren und dient künftig als Nachschlagewerk.
Für aktuelle Informationen besuchen Sie bitte unser Nachbarforum.

Das Forumsteam

P.S. In liebevoller Erinnerung an den verstorbenen Gründer des Forums Friedrich Kreuzeder (Federico), hier noch ein Video.





Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 17 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Baclofen UND Alkohol
BeitragVerfasst: Donnerstag 21. März 2013, 20:37 
Offline

Registriert: Sonntag 17. März 2013, 05:01
Beiträge: 9
Ich vertrage Alkohol MIT Baclofen sogar besser als ohne. Leider...
Denn gerade DAS verführt mich ja dazu es so "weiter zu treiben".

Unangenehme Nebenwirkungen verspüre ich nicht.
Ausser Tages-Müdigkeit und Antriebsschwäche / Antriebslosigkeit.
Das kann aber auch am Alkohol allein liegen.
Oder auch meiner schweren Depression (mit generalisierter Angststörung) wegen der ich in der längeren Vergangenheit schon mehrfach stationär (leider erfolglos) behandelt wurde.
Diesbezüglich gelte ich als "austherapiert".

Ich nehme derzeit 100mg ein. 50 mg vormittags, 50 mg zur Nacht.
Wenn ich die zur Nacht mal vergesse und "gut" getrunken habe, schlafe ich extrem schlecht.
Werde zig mal wach, und habe eine furchtbare "Unruhe" in den Beinen.

LG
sisu


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Langer Rückfall trotz Baclofen
BeitragVerfasst: Donnerstag 21. März 2013, 20:45 
Offline

Registriert: Sonntag 17. März 2013, 05:01
Beiträge: 9
Der Grund (bzw. Auslöser) meines langen Rückfalls
ist mir sehr wohl bekannt: absolute Überforderung!

Ich hatte mir im Januar 2011 vom Erbe meines Vaters (mit zusätzlicher finanzieller Unterstützung meiner Mutter) ein sanierungsbedürftiges Mini-Reihenhäuschen gekauft. Denn nach dem Scheitern meiner 14-jährigen "Ehe" mit anschließendem ebensolchem Scheitern die immerhin noch freundschaftliche Beziehung als WG fortzusetzen, konnte ich die Miete für unsere vormals gemeinsame Wohnung allein nicht stemmen (Und die war nicht mal luxuriös und für hiesige Verhältnisse besonders teuer).
Aber ich bin seit 2001 frühberentet und muss mich mit einer kleiner EU-Rente durchbringen...

Das Häuschen wurde umgebaut, teilweise saniert und vom Keller bis zum Dachboden komplett renoviert. Und ich hatte dabei keine Hilfe, ausser bezahlter (die ich mir wirklich nur für das leisten konnte, was ich selbst aufgrund Unkenntnis nich selbst hätte tun können).
So stand ich damit völlig allein da, bis auf eine Freundin die mir hin und wieder mal zur Seite stand, wofür ich ihr noch heute sehr dankbar bin.
Und blauäugig wie ich war, kündigte ich die Mietwohnung viel zu früh, so dass ich auf eine regelrechte Baustelle eingezogen bin und dort eher "hauste" als zu wohnen...
Die Mietwohnung musste natürlich auch komplett renoviert übergeben werden und wurde beim ersten mal nicht mal abgenommen, so dass ich bis zur letzten Minute noch nachbessern musste.
Der Umzug erwies sich dann noch obendrein als Katastrophe, denn plötzlich stand ich ohne die bezahlten Umzugshelfer da!
Dank Baclofen und "Trockenheit" war ich damals aber so belastbar, dass ich mich nur über mich selbst wundern konnte!

Doch dann kaufte meine Mutter sich im April 2011 plötzlich eine Eigentumswohnung in der Innenstadt! Dabei hatte ich mir extra ein Häuschen in ihrer Umgebung ausgesucht, um ihr mal "schnell" beistehen zu können, wenn sie mal Hilfe braucht.
Ihre neue Wohnung musste natürlich auch renoviert werden, und zwar gründlich! Die alte Mietwohnung aus der sie ausziehen wollte obendrein.
Dadurch entwickelte sich ein unheimlicher (Zeit)druck, denn auch bei meiner Mom waren Aus- und Einzugstermin quasi "gleich"...

Und eine Woche vor ihrem Umzug kam dann mein Rückfall.
Ich konnte einfach nicht MEHR! Mehr, als ich eh schon tat.
Nämlich bei mir alles stehen- und liegenlassen (ich fand noch nicht mal meine Unterwäsche in meinen zimmerhoch gestapelten Umzugskartons und musste meine jeden Abend durchwaschen).
Bei ihr bis nachts renovieren, "nebenbei" die dort vorhandene Einbauküche bei eBay versteigern, damit ihre vorhandene vorm Umzug noch aufgebaut werden konnte (natürlich auch erst wenige Tage vorm Umzug - denn sonst hätte sie ja in ihrer alten Wohnung keine mehr gehabt). Die alte Wohnung fristgerecht renovieren...
Und ihr obendrein noch beim Packen zu helfen, da die alte Dame sich damit allein bereits schon überfordert fühlte...

Egal wieviel ich leistete, es war nie genug! Der Zeitdruck und der meiner Mom auf mich wuchs täglich! Und irgendwann "klappte ich dann zusammen" und kaufte das 6-Pack...
Dummerweise stellte sich nach dessen "Genuss" sofort die alt bekannte "Leichtigkeit" wieder ein, und die "nutzte" ich dann auch "gern" weiter um nach Moms Umzug hier in meinem Chaos (völlig allein) weiter zu kommen. Mein "Akku" war zu dem Zeitpunkt schon völlig leer, aber es musste ja weitergehen.
"Dank" Alkohol schaffte ich das dann auch irgendwie. Nüchtern wäre ich wohl gar nicht mehr aus dem Bett aufgestanden, angesichts des Berges Arbeit der noch vor mir lag.
Ich "nutze" Alkohol nämlich "gern" und meine Antriebslosigkeit auszuschalten!


LG
sisu


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Langer Rückfall trotz Baclofen
BeitragVerfasst: Donnerstag 21. März 2013, 20:56 
Offline
Moderator
Benutzeravatar

Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo sisu
Zitat:
Ich vertrage Alkohol MIT Baclofen sogar besser als ohne. Leider...
Denn gerade DAS verführt mich ja dazu es so "weiter zu treiben".
Mag sein, aber verspürst Du den tiefen inneren Wunsch, Dich vom Alkohol zu befreien? Ich glaube, dass dies zu einer erfolgreichen Therapie mit Bac Bedingung ist.

Wie ich sehe, bist Du gerade am Schreiben Deiner Geschichte. Ich wollte einfach mal diese, vielleicht etwas kurzen Worte, herüberbringen.

LG moonriver

_________________
„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Langer Rückfall trotz Baclofen
BeitragVerfasst: Donnerstag 21. März 2013, 20:59 
Offline
Moderator
Benutzeravatar

Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Ergänzung:
Zitat:
Ich "nutze" Alkohol nämlich "gern" und meine Antriebslosigkeit auszuschalten!
Dies kannte ich auch. Bac schenkte mir jedoch genau diesen Antrieb wieder zurück.

Mit Alkohol wird leider auch ein Teil der Wirkung von Bac kompensiert.

LG moonriver

_________________
„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Langer Rückfall trotz Baclofen
BeitragVerfasst: Donnerstag 21. März 2013, 21:10 
Offline

Registriert: Sonntag 17. März 2013, 05:01
Beiträge: 9
Aufgaben:

Aufgaben hatte ich derzeit mehr als ich bewältigen konnte und das mit enormem Zeitdruck.
Ich kam mir vor wie ein Hamster im Rad, der nicht mehr da raus durfte!
So sah ich den "Sprit" tatsächlich wie (m)einen "Treibstoff" an.
Und eine Weile lang hat das sogar funktioniert.
Aber inzwischen bin ich vom Alkohol obendrein ausgepowert.

Mag sein, dass ich unter "normalen Umständen" nach dem 6-Pack nicht weitergesoffen hätte.
Aber unter "normaleren Umständen" hätte ich erst gar keine Lust drauf gehabt...

Sinnfindung:

genial bin ich sicher nicht, aber dass ich "hoch intelligent" bin wurde mir schon von Grundschulzeiten an bescheingt, und bestätigte sich später durch zwei IQ-Tests (einer beim Arbeitsamt, der zweite in der Klinik).
Ich hab das eher als Last empfunden, denn ich neigte immer dazu mir zuviel Gedanken um alles zu machen, und auch um Dinge die ich eh nicht ändern konnte.

Inzwischen bin ich älter und gelassener. Möglicherweise hab ich mir aber auch nur schon genügend Hirnzellen weggesoffen, so dass ich jetzt "abgestumpfter" bin?

(M)einen Sinn des Lebens finde ich schon noch, falls ich überhaupt einen "besonderen" brauche.
Für die nähere Zukunft würde es mir reichen, wenn mein Leben erstmal nicht nur noch aus Arbeit bestehen und mir mehr Raum für die schönen Dinge lassen würde.

LG
sisu

PS: Die beste Droge ist ein klarer Kopf.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Langer Rückfall trotz Baclofen
BeitragVerfasst: Donnerstag 21. März 2013, 21:19 
Offline
Gründer †
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
@sisu,

Überforderung, die Baustelle kenne ich nur allzu gut. MannMannMannoMann ...
und klar, dagegen hilft jede Menge Alkohol. Jedenfalls solange bis der Vorhang fällt.

In Verbindung mit hohen Dosen Baclofen ist das ein Spiel mit den Ressourcen die Du sicher besser nutzen kannst. Wie ist die Situation derzeit? Kannst Du dir eine Auszeit nehmen? Ein Zeitplan zum Abdosieren (Alk) wäre nicht schlecht. Ich habe gesehen, es gibt immer wieder Tage dazwischen, an denen Du nichts trinkst. Vielleicht solltest Du daran anknüpfen und am Tag darauf versuchen, mit etwas weniger auszukommen. Die Baclofendosierung scheint mir auch nicht unbedingt optimal, Du könntest die Dosis auf 4 x täglich verteilen um den Spiegel besser halten zu können, wurde schon oft berichtet.

Gut ist, wie ich lese, Du bleibst dran am Problem. Und das ist das Wichtigste.
Ich wünsch Dir, dass Du möglichst bald aus dieser Situation herausfindest.

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Langer Rückfall trotz Baclofen
BeitragVerfasst: Donnerstag 21. März 2013, 22:05 
Offline

Registriert: Sonntag 8. April 2012, 22:16
Beiträge: 390
Hallo Sisu,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum, ich weiß gerade nicht ob ich dich schon an anderer Stelle ggf. begrüßt habe.
Ich kann deine heutigen Ausführungen zu 100 % nachvollziehen - psychische und physische Überlastung sind der größte Feind des "Baclofenikers". Ich habe oft das Gefühl, allem nicht mehr gewachsen zu sein - leider kann man meist nicht den Gang raus nehmen. Seitdem ich Baclofen nehme, bin ich sehr viel ruhebedürftiger i-) . Man muss auf sich achten - dass ist mir inzwischen klar geworden. Solche Aktionen, wie du sie beschrieben hast, würden bei mir ebenso zum Kollaps führen. Oft reicht schon weniger! Dank Baclofen kann ich aber, wenn es mal schief gegangen ist, gut wieder aufhören. Bei Alkohol (ab 2 Fl. Bier) und Baclofen kenne ich auch die Unruhe insbesondere in den Beinen :huepf: .


LG Aspino

_________________
»Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns / Vor uns liegen die Mühen der Ebenen« (Brecht)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 17 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 13 Gäste


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron



YouTube facebook_button

Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
© 2009-2015 Alkohol und Baclofen Forum.de
Template made by DEVPPL - Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 StopForumSpam 



@MEMBER OF PROJECT HONEY POT
Spam Harvester Protection Network
provided by Unspam