@all,
ich hatte heute morgen ja schon so ein Gefühl....
Mal kam es, ging wieder, dann steigerte sich das Craving zum Nachmittag. Ich war sehr nah dran, einen 11 er zu besorgen.
Ich hatte bis dahin schon 50 mg seit heute morgen genommen.
(Übliche Tagesdosis sonst 62.5 mg)
Nochmal 12,5 und gewartet.
Mir wurde etwas schwindelig (37,5 innerhalb von 2 Std.)
Aber seit 18:00 ist Ruhe.
Verhaltene Freude. Vielleicht hab ich ja morgen wieder Ruhe.
Jetzt ist es 23:00 Uhr, weiterhin kein Druck mehr, ich bin ziemlich erleichtert.
@Willo,
auch ich freue mich wieder von Dir zu hören!
Danke für Dein einfühlsames Intro und danke auch für Deine wertvollen Fragen!
Wertvoll aber auch keine leichte Kost.
Ich bemühe mich zu antworten.
Zitat:
Haderst Du irgendwie immer noch mit der nicht erreichten - ja was? Abstinenz?
Nein, Abstinenz ist nicht mehr das was ich anstrebe.
Dafür trinke ich gelegentlich viel zu gerne.
Zitat:
Wie viel trinkst Du denn in Deinen Trinkphasen? Ist die Leber in Sicherheit oder hast Du nur die Angst verloren, sie kaputt zu trinken?
Ich trinke, wenn ich dabei bin 6-10 große Bier, durch die etwa gleichlangen Trockenepisoden ergibt sich eine Durchschnittsmenge von etwas über 2 Liter Bier am Tag also 80 Gramm Alkohol.
Die Leber ist definitiv nicht in Sicherheit. Meine Angst ist wohl begründet.
Zitat:
Ich werde das Gefühl nicht los, dass bei Dir eigentlich alles rund und gut ist, Du aber irgendwie immer noch meinst, dass irgendwas Undefiniertes anders sein sollte? Wenn ja, wie sollte es sein?
Vielleicht ist es wirklich so, daß ich es mir nicht "erlaube", daß es mir gut geht. Würde schon zu meiner Biografie passen.
Vielleicht trinke ich um es zu zerstören. Vielleicht trinke ich um es zu verstärken. Ein altes PT-Thema, die Antwort weiß der Wind...
Zitat:
Willst Du die Trinkphasen nicht, sie kommen aber trotzdem über Dich? Oder sind sie im Grunde ganz o.k., Du meinst aber, sie dürften gar nicht erst auftreten, weil Bac das aufgeräumt haben sollte?
Hier muss ich etwas ausholen.
Nein! Ich will die TrinkPHASEN nicht!
Sie sind nicht ok!
Nicht so jedenfalls!
OK wären die Phasen, wenn sie nur 1,2 Tage anhielten.
Ok wäre auch, wenn nach 2, 3 Bieren die Lust drauf nachließ.
Wie geschrieben, mir geht es blendend ohne Alk, dann cravt es und prost. (Ich habe mir zuletzt nicht mehr die Mühe gemacht gegen den Einstieg zu kämpfen, habe mich auf meine Kampferfahrungen beim Ausstieg verlassen)
Sofort von 0 auf 90, (fast gleiche Trinkmenge wie vor der Baclofenbehandlung).
Die ersten 2 Bier schmecken und turnen, eigentlich sollte jetzt gut sein. Hebel fällt um und ich trinke weitere 6 Flaschen ohne deutlich mehr Rausch zu spüren. Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Affen.
2. Tag, was soll`s , 3. Tag körperliche Beschwerden deutlich, ich frage mich, warum ich mir das immer antue, nur für die paar Stunden angenehmen Rausch. 4.,5. oder 6. Tag. Ausstieg. Manchmal erst nach 2 Wochen.
Erster Tag ohne Alk. Fast immer problemlos, gelegentlich 1/2 Dipiperon. Schlaf gut. Ab Tag 2 bin ich voll da. Zufrieden, ausgeschlafen, aktiv, ohne psychsomatische Probleme, kein Craving, richtig gut eben.
Nach 1-2 Wochen setzt sehr überaschend und heftig dann der Druck wieder ein.
Scheiß Spiel.
Deshalb war ich auch lange sicher, daß Abstinenz wohl die bessere Lösung ist. Vielleicht denkt ein Teil in mir das immer noch?
Aber was soll das, wenn ich noch sicherer weiß, daß ich viel zu gerne mal am Zaubertrank naschen würde. Und es wohl auch werde.
Lieber Willo,
viel Text von mir.
Aber ich würde mich sehr freuen, wenn Du damit was anfangen kannst und den Ball zurückwirfst.
Danke nochmal und schonmal.
LG
Obelix