Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Krasse Fehler beim Einschleichen und die Konsequenzen
BeitragVerfasst: Donnerstag 21. April 2011, 10:27 
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Registriert: Dienstag 29. September 2015, 16:13
Beiträge: 125
Guten Tag!

Ich möchte Euch eine möglicherweise ungewöhnliche Erfahrung mitteilen. Ich habe beim Einstieg in Baclofen so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann - und bin trotzdem bestens damit gefahren.

Ich will mit meinen Zeilen überhaupt nicht dazu aufrufen, den Königsweg nicht zu gehen. Es handelt sich wie immer um höchst subjektive, vielleicht befremdliche Erlebnisse, die den einen oder anderen abstoßen mögen.

Als ich Mitte Februar 2011 auf eigene Faust (aber nicht alleine) mit Hilfe von Diazepam fünf Tage lang entgiftete, weil ich das Saufen so sehr satt hatte, hatte ich von Baclofen nur mal so beim Googeln gehört. Auf dieses sehr gut funktionierende Forum war ich gerade erst über das Internet gestoßen, hatte vom Königsweg noch nichts gehört und konnte ihn mithin auch nicht beschreiten.

Schon nach drei Tagen Entgiftung - man sagt ja, dann sei der "Akutalkohol" schon mal draußen - griff ich zu Baclofen, das ich sofort bekommen konnte, nahm also am

4. Tag nach Beginn der Entgiftung 30 mg (Erstdosis)
am 5. Tag 40 mg,
am 6. Tag 70 mg,
am 7. Tag 90 mg.

Bei 90 blieb es dann eine knappe Woche, bis ich auf 85 und 65 mg runterdosierte.

Dazu anfangs noch nicht gerade wenig Diazepam, allerdings ausschleichend.

Diese Dosierungen wirken abenteuerlich, wenn man hier so die Berichte liest, wie langsam und vorsichtig manche Nutzer einschleichen. Ich hatte davon aber neben Unannehmlichkeiten auch einige wichtige Vorteile:

1. Die Wirkung von Baclofen setzte sofort und massiv ein. Gerade in der wackeligen Phase, wo man sich ja gerne fragt: "Jetzt habe ich fünf Tage nichts gesoffen, könnte ich eigentlich mal wieder!" war mir überhaupt nicht danach. Das Craving war derart "brutal" unterdrückt, dass ich unmöglich Alkohol hätte anrühren können. Nebenbei bestanden bei dieser Dosis auch keinerlei Zweifel, es könne sich etwa um ein Placebo halten. No way!

2. Ich neige seit langem zum zusätzlichen Diazepam-Gebrauch als "Additiv" gegen Zittern, Ängste, vegetative Dystonie und Unwohlsein am Morgen danach. Deswegen gilt für mich eine Entgiftung mit Hilfe von Diazepam prinzipiell auch als sehr problematisch. War es aber nicht mit Baclofen! Diazepam war in dieser ungewöhnlichen Einstiegsphase für mich überhaupt kein Thema mehr - ebensowenig wie Alk. Ich muss sagen: Das kam für mich schon sehr, sehr überraschend. Ich deutete es so, dass ich auf einem guten Weg sei.

Die Nachteile einer solchen Rosskur:

Starke Nebenwirkungen, vor allem Tagesmüdigkeit. Sehr schlimm war anfangs der Sekundenschlaf. Am Arbeitsplatz schlief ich mittags auf dem Klo ein, zu Hause im Sitzen vorm Computer. Riskant war jedwede Beteiligung am Straßenverkehr, täglich 70 km Motorradfahren grenzte an Harakiri. Hinzu kamen andere Nebenwirkungen, aber schließlich ging es mir ja um den Einstieg in den Ausstieg aus einer schweren Erkrankung.

Heute bin ich auf 6,25 (6 mal täglich), also 37 mg täglich, habe nach wie vor kein Craving, zurzeit keine Notsituationen, kaum Gedanken an Alk, ein sicheres Gefühl, dass es so weitergeht, allerdings einen fast addiktiven Drang zu diesem Forum. ;)

Ich will damit - wie anfangs erwähnt - mein Vorgehen und die relativ verrückte Dosierung nicht empfehlen. Zu groß ist wohl vor allem die generelle Gefahr der Atemdepression.

Andererseits wäre der Königsweg für mich schwierig wenn nicht unmöglich gewesen, weil ich anfangs mehrere Tage Karenz gar nicht hinbekommen hätte.

Ich brauchte Dröhnung, um der Dröhnung zu entkommen.

Heute erscheint mir Baclofen heute als sehr gutartiges und überaus hilfreiches Mimetikum bestimmter Effekte des Alkohols. Hat man sein therapeutisches Fenster gefunden, ist beides weg: das Craving und die Nebenwirkungen.

Ich habe das so empfunden: am Anfang ein Befreiungsschlag, anschließend sensibles Suchen der individuell optimierten Dauerdosis.

LG
warzo


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 Betreff des Beitrags: Re: Krasse Fehler beim Einschleichen und die Konsequenzen
BeitragVerfasst: Donnerstag 21. April 2011, 17:50 
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Zitat:
Ich habe beim Einstieg in Baclofen so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann

Was genau, glaubst Du falsch gemacht zu haben? Ich kann da keinen Fehler erkennen – Du bist exakt dem Königsweg gefolgt – Deinem Königsweg.

Gratulation
Federico

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Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Krasse Fehler beim Einschleichen und die Konsequenzen
BeitragVerfasst: Samstag 23. April 2011, 14:55 
ich würde mich nicht wundern, wenn wir hier öfter miteinander puzzeln, mein lieber @warzo... :)) ...macht spaß mit dir.

leider keine zeit, also in kürze... :)) :

ich bin im november ´10 nach 3 tagen kaltem entzug ohne alles (naja, ich hab den tee eben gleich wieder ausgekotzt...war aber wohl zu erwarten...(wo ist eigentlich der kotzsmily, @federico) zu hause und es war die HÖLLE...zu meiner ärztin...und hab ihr gesagt, WAS ICH WILL - und ich hab´s gekriegt.

ich habe am ersten tag mit 75mg (3x25 - 15.00, 18.00, 21.00) angefangen (vielleicht haben mich die profis hier deswegen schon gleich abgeschrieben...keine ahnung... :)) ).

ich bin seitdem dabei geblieben und habe zwischenzeitlich auf bis zu 150mg aufmunitioniert - war nicht mein ding, weil diese "scheißegalhaltung" konnte ich nicht gebrauchen.

die erste nacht war absolut ungewöhnlich, aber es war mir echt egal, ob ich wieder aufwache... :)) . ein angenehmes kribbeln am ganzen körper vor dem einschlafen...UND endlich schlafen...zwar nur 5h, aber ich war vorher nach 3h immer schon wieder wach...und das mit schlaftabletten UND thc UND wein.

seitdem ist alles gut...WIRKLICH...ich hab meinen geist und meine radikalität von vor achtzehn jahren wiedergefunden (jaja, leute. meine große klappe hatte ich auch schon früher... \:D/ ).

und ICH finde MEINE erhaltungsdosis, wenn mein leben in ruhigeren bahnen läuft...im moment bin ich mit 75 sicher. es wird noch ein stück harter arbeit (mein leben betreffend), aber ich sehe schon einen streif am horizont.

grußp.

ps: hahaha, paß mal auf, wer jetzt noch aus dem off kommt und uns erzählt, daß er gleich mit ameisens nicht erhaltungsdosis sondern das andere dingsda angefangen hat... :-h .

und wenn sich in diesem forum mehr beteiligen würden, wäre es für die altvorderen viel einfacher, diese wichtige arbeit da draußen zu machen, als hier die neuen zu begrüßen und "eieiei"zu machen...das würden dann nämlich schon andere übernehmen und @willos traum der virtuellen shg könnte ein stück näher rücken.

pps: ab heute les´ich nicht mehr korrektur, also entschuldigt bitte schusselfehler und ungelenke formulierungen... O:-)


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 Betreff des Beitrags: Re: Krasse Fehler beim Einschleichen und die Konsequenzen
BeitragVerfasst: Montag 25. April 2011, 19:11 
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Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Ihr Lieben,

irgendwie fasse ich es nicht, da setzen sich idealistische Menschen zusammen und mühen sich, mit dem Königsweg eine möglichst sichere Anleitung zu basteln, mit der „nichts schief laufen soll“. Was ich hier lese erinnert mich in fataler Weise an Traumreisen, Bluelight….und ähnliches. Es gibt Menschen, die eine Dosis von initial 50 mg einfach nicht vertragen, Atemnot bekommen oder ähnliches, also warum muss es unbedingt immer der steile Aufstieg sein, wenn es normal und sicher, mit langsamer individueller Steigerung auch ginge. Was sollen denn die „Newcomer“ denken?

Klar gibt’s sowas ja auch im Fitness: nur was weh tut, tut auch gut, SEUFZ! Und dann noch ans Steuer: Harakiri für sich selbst: ok, aber gegenüber der "Allgemeinheit", och nee.

Selbst unsere französischen Nachbarn empfehlen zwar insgesamt auch höhere Dosen, aber immer mit kontinuierlicher, bei guter Verträglichkeit auch gegebenenfalls rascher Steigerung (Ameisen…..Ameisen… Ameisen).

lieber @warzo: was tust Du nur? Bei Deinen Dosierungsangaben wird mir schon beim Lesen schwindelig, verzeih mir: geht’s noch?
Zwischen 3 mal 6,5 mg bis s.o. ist in kurzer Zeit fast „alles“ dabei, die Notration hast Du ja wenigstens schon akzeptiert (uff); aber warum brauchst Du das? Ständiges „hoch- und runter dosieren“ halt ich für kontraproduktiv. Wenn Dir das ein Arzt verordnen würde….das kann doch nun echt nicht gesund sein. Individualität ist klasse, aber bei Deinen Posts, weiss ich manchmal nicht ob Du es ernst meinst. Wo bleibt denn die vielgepriesene Gelassenheit, Geduld?
By the way: ich denke, Du bist momentan noch ein wenig unterdosiert (craving- und emotionstechnisch), ich glaube Captain hatte die richtige Idee, remember?

Benzos und Alk wirken am gleichen Rezeptor, was GABA betrifft (GABA-A), also kein Wunder, dass „craving“ gegenüber beiden Substanzen unter Baclofen nachlässt, ist doch auch schon in älteren Tierversuchen mit Kokain, Heroin beschrieben.

@Peppino: och Mensch... in Deinem Kopfkino wär ich nicht gern zuhause....sei doch ein wenig lieber zu Dir selbst....no further word....aber die 75 klingen GUT, richtig gut! Und dass der Mensch viel Arzt verträgt wussten wir ja....ich geb die Hoffnung nicht auf...

@Willo: Du bist einfach so schlau, um Dich mach ich mir weniger Sorgen: Du bekommst die Kurve immer wieder, Du weisst einfach ganz sicher wie es geht.

Fazit: der freie Wille ist unantastbar!


LG jivaro

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"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
Marcus Aurelius


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 Betreff des Beitrags: Re: Krasse Fehler beim Einschleichen und die Konsequenzen
BeitragVerfasst: Montag 25. April 2011, 19:33 
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@jivaro

Naja, viele von uns sind ja auch in Bezug auf Alk einen sehr schnellen, steil ansteigenden Weg gegangen. Dass man das vielleicht nicht sofort rausbekommt, leuchtet schon ein. In Bezug auf Alk hatte ich schnell raus: viel hilft viel. In Bezug auf andere Sachen, war ich durchaus auch experimentierfreudig. Denke mal, dass keiner so blöd ist eine Ampulle Bac auf Ex zu schlucken. Und am anfang etwas des guten zuviel zu tun, ist in meinen Augen durchaus verständlich.

Der Königsweg ist als sehr sichere Vorgabe hier in dem Forum deutlich eingestellt, wer sich nicht dran hält oder halten möchte....ist wohl bereit das Risiko einzugehen.

Nun, ich bin erwachsen. Ich habe den Weg in dieses Forum gefunden, habe mich anfangs an den Königsweg gehalten, aber dann auch abgekürzt und auch recht deutliche Nebenwirkungen verspürt. Das heißt, ich dosiere erstmal wieder runter. Ich freue mich, die Freiheit zu haben Bac auf diese Art kennezulernen.

Und solange freundliche Forums-Mitglieder wie Du immer mal wieder darauf hinweisen, dass es nicht so gut ist, zu große Sprünge mit Bac zu machen und zuviel hoch und runter zu dosieren, ist die Welt doch noch in Ordnung :) (Meine das ernst, sollte jetzt keine Verarsche sein!)

Lieben Gruß,
Nordlicht.

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Was ist eigentlich alt? Was ist jung? Jung, wo die Zukunft vorwaltet. Alt, wo die Vergangenheit die Übermacht hat. (Novalis , dt. Dichter)


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 Betreff des Beitrags: Re: Krasse Fehler beim Einschleichen und die Konsequenzen
BeitragVerfasst: Montag 25. April 2011, 19:35 
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Registriert: Dienstag 29. September 2015, 16:13
Beiträge: 125
jivaro hat geschrieben:
Ihr Lieben,

irgendwie fasse ich es nicht, da setzen sich idealistische Menschen zusammen und mühen sich, mit dem Königsweg eine möglichst sichere Anleitung zu basteln, mit der „nichts schief laufen soll“. Was ich hier lese erinnert mich in fataler Weise an Traumreisen, Bluelight….und ähnliches.

lieber @warzo: was tust Du nur? Bei Deinen Dosierungsangaben wird mir schon beim Lesen schwindelig, verzeih mir: geht’s noch?
Zwischen 3 mal 6,5 mg bis s.o. ist in kurzer Zeit fast „alles“ dabei, die Notration hast Du ja wenigstens schon akzeptiert (uff); aber warum brauchst Du das? Ständiges „hoch- und runter dosieren“ halt ich für kontraproduktiv. Wenn Dir das ein Arzt verordnen würde….das kann doch nun echt nicht gesund sein. Individualität ist klasse, aber bei Deinen Posts, weiss ich manchmal nicht ob Du es ernst meinst.


Jivaro,

ich habe mich über Deine Zeilen ziemlich geärgert und bin enttäuscht.

Die Foren "Traumreisen" und "Bluelight" kannte ich bisher nicht einmal dem Namen nach und wünsche auch nicht, mit ihnen in irgendeine Verbindung gebracht zu werden, nicht einmal in einem anonymen Forum.

Was den Königsweg angeht, hatte ich in meinem Post doch deutlich genug gemacht, dass ich ihn zur Zeit des Beginns mit Baclo noch nicht kannte und also auch nicht befolgen konnte.

Das unstete Finden der Dosis ist vielleicht Teil meines Problems, aber angetrieben von dem Bedürfnis, das für mich Richtige zu finden und umzusetzen. Willo hat mich da einmal viel besser verstanden.

Deinem Hinweis auf die Verkehrs(un)sicherheit kann ich nichts inhaltlich entgegensetzen, empfinde ihn aber als moralinsauer. Auf diese Ebene, dass man sich hier in diesem Forum gegenseitig Verkehrsverstöße vorwirft, will ich mich gar nicht erst begeben; das ist mir zu primitiv.

Wenn Du mir aber unterstellst, dass ich meine Posts hier selbst nicht ernst nehme, sie ergo nicht ernst zu nehmen seien, dann bleibt mir wirklich die Spucke weg, und ich frage mich, was ich hier zu suchen habe.

Grüße
warzo


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 Betreff des Beitrags: keine fehler
BeitragVerfasst: Montag 25. April 2011, 23:19 
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Beiträge: 38
hallo warzo, ich freue mich über deinen ehrlichen bericht. wie du aus meinen berichten lesen kannst konnte auch ich nicht mit einer geringen dosis starten. dabei brauch ich ja nicht erwähnen dass jeder eine andere dosis braucht. wir alle haben eine unterschiedliche vorgeschichte. rücksicht auf neulinge ok. klar ist es gut wenn man mit einer geringen dosis und ohne diaz auskommt. doch es ist auch schade wenn die dosis zu gering ist und deshalb die resignation eintritt und man in alte muster zurrückfällt. dies ist ein individueller austausch. es ist nicht korrekt wenn man seinen persönlichen königsweg nichr schreiben "darf" um niemanden zu ferführen höher zu dosieren oder andere sachen auszuprobieren. jeder ist für sich selbst verantwortlich. warzo, aus meiner sicht hast du alles richtig gemacht!
LG äskulap

irgendwie fasse ich es nicht, da setzen sich idealistische Menschen zusammen und mühen sich, mit dem Königsweg eine möglichst sichere Anleitung zu basteln, mit der „nichts schief laufen soll“. Was ich hier lese erinnert mich in fataler Weise an Traumreisen, Bluelight….und ähnliches.

lieber @warzo: was tust Du nur? Bei Deinen Dosierungsangaben wird mir schon beim Lesen schwindelig, verzeih mir: geht’s noch?
Zwischen 3 mal 6,5 mg bis s.o. ist in kurzer Zeit fast „alles“ dabei, die Notration hast Du ja wenigstens schon akzeptiert (uff); aber warum brauchst Du das? Ständiges „hoch- und runter dosieren“ halt ich für kontraproduktiv. Wenn Dir das ein Arzt verordnen würde….das kann doch nun echt nicht gesund sein. Individualität ist klasse, aber bei Deinen Posts, weiss ich manchmal nicht ob Du es ernst meinst. [/quote]

Jivaro,

ich habe mich über Deine Zeilen ziemlich geärgert und bin enttäuscht.

Die Foren "Traumreisen" und "Bluelight" kannte ich bisher nicht einmal dem Namen nach und wünsche auch nicht, mit ihnen in irgendeine Verbindung gebracht zu werden, nicht einmal in einem anonymen Forum.

Was den Königsweg angeht, hatte ich in meinem Post doch deutlich genug gemacht, dass ich ihn zur Zeit des Beginns mit Baclo noch nicht kannte und also auch nicht befolgen konnte.

Das unstete Finden der Dosis ist vielleicht Teil meines Problems, aber angetrieben von dem Bedürfnis, das für mich Richtige zu finden und umzusetzen. Willo hat mich da einmal viel besser verstanden.

Deinem Hinweis auf die Verkehrs(un)sicherheit kann ich nichts inhaltlich entgegensetzen, empfinde ihn aber als moralinsauer. Auf diese Ebene, dass man sich hier in diesem Forum gegenseitig Verkehrsverstöße vorwirft, will ich mich gar nicht erst begeben; das ist mir zu primitiv.

Wenn Du mir aber unterstellst, dass ich meine Posts hier selbst nicht ernst nehme, sie ergo nicht ernst zu nehmen seien, dann bleibt mir wirklich die Spucke weg, und ich frage mich, was ich hier zu suchen habe.

Grüße
warzo[/quote]


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 Betreff des Beitrags: Re: Krasse Fehler beim Einschleichen und die Konsequenzen
BeitragVerfasst: Dienstag 26. April 2011, 01:09 
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Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Also,

ich bin nicht sicher, ob es sich bei dem Bekenntnis zu Individualität, Freiheit und Abenteuer der selbstbestimmten Dosisfindung nicht einfach nur um den guten alten Hang zur Selbstsabotage handelt, den wir doch alle so gut kennen.

Darum gibt’s in Frankreich anfangs nur Rezepte mit exakter Dosisberechnung für maximal 14 Tage!

Ich habe nicht gemeint, dass sich jeder sklavisch an den „Königsweg“ halten sollte, aber mit echt lebensgefährlichen Dosen zu starten halt ich einfach nicht für gut, sorry!

Jeder Patient, der mit einem „Baclofenproblem“ beim Notarzt oder in der Klinik landet, ist schlecht …. Für den Betroffenen, aber auch für die Akzeptanz der „Sache“.

LG zur guten Nacht
jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Krasse Fehler beim Einschleichen und die Konsequenzen
BeitragVerfasst: Dienstag 26. April 2011, 01:43 
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Beiträge: 8253
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Aber aber warzo,
Zitat:
Krasse Fehler beim Einschleichen und die Konsequenzen
So lautet doch Dein Fred-Titel oder? Wundert es Dich wirklich, wenn Du in dieser Selbsterkenntnis bestätigt wirst?

Zitat:
4. Tag nach Beginn der Entgiftung 30 mg (Erstdosis)
am 5. Tag 40 mg,
am 6. Tag 70 mg,
am 7. Tag 90 mg

Ich frage mich schon was Dich zu dieser Dosissteigerung bewogen hat. My-way-out? Ameisen? Kein Wunder wenn Jivaro sich da an Traumreisen, Bluelight….und ähnliches erinnert fühlt, mir erging es ähnlich - kein Grund allerdings deshalb beleidigt zu sein.

Zitat:
Ich brauchte Dröhnung, um der Dröhnung zu entkommen.
auch das erinnert mich fatal an experimentelle Foren der vorgenannten Art.

Zitat:
Riskant war jedwede Beteiligung am Straßenverkehr, täglich 70 km Motorradfahren grenzte an Harakiri.
Auch diesen Vorwurf hast Du selbst erhoben, hattest Du dafür etwa Beifall erwartet?

Zitat:
Heute bin ich auf 6,25 (6 mal täglich), also 37 mg täglich, habe nach wie vor kein Craving, zurzeit keine Notsituationen, kaum Gedanken an Alk, ein sicheres Gefühl, dass es so weitergeht, allerdings einen fast addiktiven Drang zu diesem Forum.
Das freut uns alle doch, 65 Einträge in kurzer Zeit bestätigen den „additiven“ Drang und den Sinn des Forums.

Zitat:
Wenn Du mir aber unterstellst, dass ich meine Posts hier selbst nicht ernst nehme, sie ergo nicht ernst zu nehmen seien, dann bleibt mir wirklich die Spucke weg, und ich frage mich, was ich hier zu suchen habe.
Deine rethorischen Qualitäten in allen Ehren, aber aus diesem harmlosen Satz von Jivaro:
Zitat:
Individualität ist klasse, aber bei Deinen Posts, weiss ich manchmal nicht ob Du es ernst meinst
sollte man nicht ernsthaft ein derart abenteuerliches Konstrukt ableiten.

Aufgrund eines wirklich nett gemeinten „Anraunzers“ gleich das Forum als Ganzes in Frage zu stellen, kann doch nur an der Tagesform gelegen haben. Aus der Tatsache, dass ich diesen Beitrag nachts um 1.40 Ur verfasse, kannst Du ersehen wie ernst ich Dich nehme.

Gute Nacht Johnboy
Federico

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Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Krasse Fehler beim Einschleichen und die Konsequenzen
BeitragVerfasst: Dienstag 26. April 2011, 07:23 
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Registriert: Dienstag 29. September 2015, 16:13
Beiträge: 125
jivaro hat geschrieben:
Also,

ich bin nicht sicher, ob es sich bei dem Bekenntnis zu Individualität, Freiheit und Abenteuer der selbstbestimmten Dosisfindung nicht einfach nur um den guten alten Hang zur Selbstsabotage handelt, den wir doch alle so gut kennen.

Mit echt lebensgefährlichen Dosen zu starten halt ich einfach nicht für gut, sorry!

Jeder Patient, der mit einem „Baclofenproblem“ beim Notarzt oder in der Klinik landet, ist schlecht …. Für den Betroffenen, aber auch für die Akzeptanz der „Sache“.

jivaro


Bei meiner Anfangsdosierung haben weder abenteuerliche Missbrauchforen Pate gestanden, deren Kenntnis ich Euch verdanke, noch Sigmunds Thanatos (Hang zur Selbstzerstörung), noch der Marlboro-Man ("Geschmack von Freiheit und Abenteuer") sondern etwas ganz Simples, was jedem anderen auch passieren kann, so hatte ich es auch geschrieben:

1. Ich hatte kaum eine Ahnung von Baclofen, und gar keine vom Forum und vom Königsweg.

2. Ich holte mir das Medikament und guckte auf den Beipackzettel. Nach meiner Erinnerung (bin gerade im Urlaub und habe Zettel nicht vor mir) stand da etwas von 70 und maximal (Klinik) 100 mg. Von den Ameisen-Dosierungen hatte ich auch schon mal gelesen. Hat ja am Ende sogar funktioniert. Die kritische Abstinenzphase direkt nach der Entgiftung überstand ich gut und ohne Rückfall.

3. In meinem Post, mit dem ich diesen Thread eröffnete, hatte ich von Beginn an höchst redundandt darauf hingewiesen, dass es Fehler waren, dass ich niemand etwas empfehle, ich hatte sogar die Gefahr der Atemdepression/-suppression ausdrücklich erwähnt. Das war nicht der Duktus dieser Missbrauchsforen, wie ich ihn mir vorstelle; Du kennst ihn offenbar besser.

Ich finde die Dosierungen, die ich vorvergangene Woche hatte (12,5 / 12,5 / 12,5 mg = 37,5 mg) und vergangene 12,5 / 12,5 / 12,5 / 12,5 mg = 50 mg) durchaus nicht flippig, sondern sehr konstant und verantwortungsvoll - sowohl mir gegenüber als jedem, der dies lesen mag. Sie sind auch nicht niedrig, sondern liegen genau in dem Rahmen, von dem man hier von erfahrenen Anwendern liest.

Es ist halt schwierig, die individuell beste Dosis zu finden. Libido hin, Libido her, Flatulenzen und Kreuzschmerzen ... Für mich ist einziges Hauptkriterium das Ausbleiben von Craving vor dem Hintergrund einer schweren Erkrankung (Alleinstellungsmerkmal von Baclofen). Andererseits wäre es ein Grund auszusteigen, wenn ich dauerhaft das Gefühl hätte, als abgestumpfter Zombie in Watte gepackt meine Tage zu fristen.

Wenn es in diesem Forum verboten sein sollte, von solchen selbst erklärten Ausrutschern wie bei mir in der ersten Woche (vor fast drei Monaten) auch nur zu berichten, weil dies die Öffentlichkeit irritieren könnte, dann frage ich mich aber wirklich, wie schnell man hier an Grenzen stößt. Was sollte ich dann erst machen, wenn ich mal einen schweren Rückfall erleiden sollte? Es schamhaft verschweigen, denn so etwas wäre ja sicher nicht im Dienst der Sache? Das kann es ja wohl nicht sein.

Nach all meinen Ergüssen hier meine Ernsthaftigkeit in Frage zu stellen, das verstehe ich nach wie vor nicht, aber andere Mitglieder (schöne Grüße!) haben es ja recht schnell korrigiert. Manches dessen, was ich hier in verschiedenen Formen geschrieben habe, liest sich vielleicht bizarr. Aber so viel Toleranz sollte man doch aufbringen. Ganz besonders liebe Grüße an dieser Stelle an peppino, den Du, jivaro, bei dieser Gelegenheit auch angeraunzt hast: "In Deinem Kopfkino möchte ich nicht zu Hause sein." ist eine Frechheit! Merkst Du nicht, er ist hochintelligent und kreativ. Für das Vertrauen, hier frei zu assoziieren, sollte man ihm danken, nicht ihn dafür bemitleiden. Er scheint auch immer wieder die Kurve zu kriegen. Noch nicht gehört, dass es große Geister, Künstler und Exzentriker gab und gibt, die tranken. Sollen die hier weg bleiben? Das wüsste ich dann aber auch gerne.

Bei den Sachen, die ich schrieb, ging es mir unter anderem um folgendes:

1. mich zu informieren / es ist ja kein einfaches und ungefährliches Thema

2. verschiedene sprachliche Mittel (Tagebuch, Kommentar, selten auch etwas Polemik etc.) auszuprobieren, um zu sehen, was wie weit führt / das mag mitunter bizarr wirken, aber jedes Wort, das ich hier geschrieben habe, stimmt. Ich habe nichts erfunden oder übertrieben. Ich war noch nie in irgendeinem Forum geschweige denn in einem so wichtigen mit so interessanten Mitgliedern, von dem ich mich aber auch momentan ungern wegdiskrimieren lasse.

3. mit meinen Inhalten wie auch immer meinen Beitrag zu leisten dieses Forum lebendig zu erhalten, denn am schlimmsten wäre ein totes Forum. Mit dem Google-Bot (trinkt der auch? :)) ) nachts alleine zu sein ist ganz schön trist!

LG
warzo

BTW
Ich finde Willos Antwort (s.o.) immer noch am coolsten. Er hat es kurz und knackig auf den Punkt gebracht.


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