Juli hat geschrieben:
Micha aussem Pott hat geschrieben:
Es ist jetzt wirklich "nur" eine Kopfsache
Mach dich mal nicht so klein. Das ist durchaus
KopfARBEIT und
CHEFsache
Das ist Rhetorik, durchaus charmant, aber Rhetorik

Ich denke, in diesem Forum muss ich niemandem erklären, was "nur" eine Kopfsache ist.
Ja, ich gebe ja zu, ein wenig ein Erfolgserlebnis verspüre ich schon (tatsächlich, ich höre und lese öfter auch, dass ich stolz sein kann), ich komme recht gut mit der Abstinenz zurecht, wenn evtl. auch mit meiner Krücke in Form des Plans, ein Jahr Trockenheit als Ziel zu setzen, und mich dann mit KT zu beschäftigen. Wir hatten das ja schon teilweise per PM.
Wenn ich dann sehe, wie relativ leicht mir das fällt, kann ich nur froh sein.
Relativ, weil die Gedanken halt schon da sind, verrissen habe ich es, wenn ich den Wodka am Hals habe, nicht in Gedanken. Jedenfalls ist das meine Meinung.
Während meiner Entgiftung (ich verwende hier nur noch den Singular, die ersten drei Versuche kann man nicht zählen, weil sie entweder gar nicht angefangen haben, oder nicht sauber bis zum Ende kamen, so dass ich nach dem Verlassen der Klinik immer stante pede in den nächsten Supermarkt bin …) habe ich Leute kennengelernt, die in dem Jahr schon das sechste Mal da waren.
Ende Mai!
Einer von uns wurde am ersten Tag in "Freiheit" rückfällig, zwei Mädels während sie noch in der Klinik waren.
Ich behelfe mir damit, dass "nur ein Jahr" zwar lang ist, aber deutlich überschaubarer als "nie wieder" oder "bis ans Ende des Lebens". Obwohl letzteres laut Dr. Haasen nicht mehr länger als 2 Jahre dauern würde, wenn ich weitergemacht hätte wie im Januar (Delir, abgebrochene Entgiftung, langsam wieder angefangen, dann schnell wieder in den alten Trott zurück, 9 Uhr Wodka.)
Ich habe auf einem anderem Screen ca. 20 Tabs zum Thema KT offen, versuche mir da erstmal einen Überblick zu verschaffen.
Einfach gesagt: Entweder klappt es, oder nicht.
Aber dann weiß ich es.
Wenn es klappt, in welcher Form auch immer, super!
Habe auf einer Seite, sehr AA-lastig, dazu (frei) folgenden Satz gefunden.
"Du kannst in eine Kneipe gehen, ein Getränk bestellen, dieses trinken, und dann aufhören und nach Hause gehen? Wenn ja, Gratulation, Du hast es geschafft. Ich glaube nur nicht dran."
Das stelle ich mir auch schwer bis unmöglich vor. Ja, ich weiß, "gesunde" Menschen können das.
Viele, aber auch nicht alle, obwohl sie nicht als Alkoholiker gelten, und sich selber erst Recht nicht so sehen.
Realistischer sehe ich, 1x die Woche (liebe Grüße @einfachich, und Gratulation!), oder 2x im Monat oder so, ohne ein Beschränkung auf eine Menge, die basierend auf meiner jetzigen Erfahrung keinerlei Wirkung hat.
Wie gesagt, bin noch in der Phase der "Grundlagenforschung", ich denke Sachen wie nicht zwei Tage hintereinander und so werden selbstverständlich sein.
Funktioniert das, nach so einem Abend wieder den Absprung zu finden (sicherlich auch "nur" eine Kopfsache), wäre das toll.
Funktioniert es nicht, geht es, flapsig formuliert, danach halt wieder 10 Tage in die Trockenspülung, ich kann das Experiment als gescheitert ansehen, aber ich weiß, dass es nicht klappt, und schiebe nicht aus Angst jahrelang die Ungewissheit vor mir her.
(Ich habe die schriftliche Zusage, 14 Tage werden quasi unbegrenzt oft am Stück genehmigt, wenn ein ärztlicher Befund das als angeraten ansieht.
Wenn man mit 2,8 bis 3,2 Promille in die Klinik kommt, und weder beim Reden, Laufen noch Stehen Ausfallerscheinungen hat, bekommt man diesen Befund wohl immer.)
Meine 21 Tage im Mai/Juni hat die Versicherung auch komplett übernommen.
(War schon ein Risiko, ich wurde belehrt, dass ich auf Kosten von 7x250€ [zzgl. 70€ EZ] sitzen bleiben könnte).
Aber probieren werde ich es. Wenn aus dem Forum Zuspruch kommt: Super.
Wenn Ablehnung kommt: Schade, es bleibt trotzdem mein Leben.
Ich habe auch schon mit alkoholhaltiger Nahrung experimentiert, den Geschmack gemerkt (laut Recherche hat z.B. Rotwein Mousse 3,5 Vol%, also mehr als ein Radler), einfach um zu wissen, ob mich das triggert oder nicht. Hat es nicht.
Ich will nicht "umsonst" den Rest meines Lebens gucken müssen, ob in Zahnpasta (OK, jetzt ein doofes Beispiel

) oder Senf oder Kinderschokolade (jetzt nicht mehr, früher schon) oder was auch immer (Brot!) Alkohol ist, um das dann zu vermeiden.
Zitat:
Vielleicht kramst du dir die Sachen, die dir helfen, das durch zu stehen irgendwo zusammen. Einfach so zum Reflektieren, Erweitern und parat haben. Hier kursieren ja kreative Ideen für so eine persönliche Notfall-Liste.
Arbeit und 25mg Baclofen extra wirkten schon Wunder, habe dann sogar fast 2 Stunden geschlafen

Zitat:
Micha aussem Pott hat geschrieben:
Demnächst ist mein Frau ma wieder für 4,5 Tage weg. Das wird auch noch mal schwer.
Versuche die Zeit gut durchzuplanen, dich abzulenken, nicht nur mit Arbeit. Verabrede dich, gönn dir was Schönes. Aber da kommst du jetzt auch durch. Ist ja nicht die 1. Feuerprobe.
Ich werde mal sehen, eigentlich hätte ich Besuch bekommen sollen, das hat sich aber aus Termingründen erledigt. Irgendwas wird mir einfallen.
Arbeit habe ich eh immer genug.
Zitat:
Was macht das Fahrrad? Du wolltest es doch "reanimieren". Seid ihr Freunde geworden?
Wie hiess es bei GoT S7? Winter is here …
Na ja, auf jeden Fall ist der Sommer vorbei, und ich habe bis jetzt auch noch keine Motivation gefunden.
Zitat:
Schönes Wochenende Micha! 4 Monate sind

. Spätestens zum halbjährigen sollte was ganz Besonderes für dich raus springen. Fang schon mal an zu planen. Gönn dir was!
Danke schön.
Ich habe mir jetzt schon was gegönnt, baue meinen Server@Home neu auf.
Wurde (natürlich) teurer als geplant, würde, wenn fertig konfiguriert auch für ein Büro mit 50 Arbeitsplätzen als Server für sämtliche Dienste reichen, aber es macht mir halt auch Spass

Und ich bleibe am Ball, falls in dem Bereich mal wieder ein Job ansteht, die letzte Serverfarm (da aber mit 1500 Clients) habe ich Anfang der 2000er (mit)aufgebaut.