@all,
kann erst jetzt in die Diskussion einsteigen. Prinzipiell eine köstliche, aber auch traurige Geschichte, die mir sehr deutlich meine eigene Sozialisierung vor Augen führt.
Zitat:
mal unterstellt, dass hühner nicht blind sind und das federvieh nicht in spiegel schaut....
....die hühner haben die möglichkeit ungenutzt gelassen, den adler darauf aufmerksam zu machen, dass er anders ( nicht besser, den was weiß ein huhn schon von einem adler...) ist.
das huhn-sein bot ihm sicherheit etc.
der hühnerhaufen schwieg in personalunion.
ist das liebe?
lg
isbeau
Liebe? Nein ganz bestimmt nicht! Da zitiere ich nochmals so ungefähr: „Lieb Dich selbst wie die Anderen“ Erst sollte der Adler sich lieben lernen und dann kann er die Anderen lieben. Ob der Hühnhaufen zur Re-Liebe in der Lage ist , bzw. überhaupt will, bezweifele ich.
Schuld den Hühner geben? Nein, von Schuldzuweisungen wollten wir doch Abstand nehmen. Wer Außen im Hühnerhaufen die Schuld sucht, findet den Adler in seinem Inneren sicherlich nicht.
Huhn-sein bot ihm Sicherheit? Ja, er kannte kein anderes Leben als das eines Huhns. Erst mit erscheinen des Adlers am Himmel leuchtete ein Blitz in ihm auf. Leider für ihn scheinbar zu spät. Hier hätte ich der Geschichte gerne eine Wendung hin zur Erkenntnis gewünscht.
Schweigen? Kenne ich sehr gut aus meinem Hühnerhaufen. Warum sollten denn die anderen Hühner gackern und einem liebgewordenen Mithuhn-Exot, der dem Hühnerhaufen einen Flair von Anmut, Leichtigkeit und Glanz verleiht, aus ihrer Mitte verprellen? Dieser Exot scharrt doch gerne mit ihnen im Dreck, frisst mit ihnen die gleichen ekeligen Würmer und gackert selbstmitleidsvoll über ihr Leben im Dreck, ihrer niedrigen Stellung in der Hofgesellschaft etc.
Geerbte hatte der Adler all die Gene eines Adlers. Er wird in einen Hühnerhaufen hineingeboren (analog des Kuckuckseis). Die Umgebung (soziales Umfeld) prägt ihn. Freier Wille kann er m.E. nicht soweit entwickeln, da ihm die Möglichkeit der Wahlfreiheit, mangels Wissen derselben, erst einmal nicht zur Verfügung steht.
Was nun liebe Mithühner?