Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Und wieder ein Neuer! :)
BeitragVerfasst: Dienstag 20. März 2018, 15:12 
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Registriert: Dienstag 20. März 2018, 14:25
Beiträge: 2
Hi Leute,
wollte mich auch mal vorstellen. Ich bin zufällig auf Baclofen gestoßen und habe dieses Forum entdeckt. Da ich wenig von Ärzten halte und keine Lust hatte, mir einen zu suchen, der offlabel verschreibt, habe ich mir Lioresal in Spanien bestellt. Diese sind nun auch heute hier angekommen.

Vorgeschichte:
Ich habe mit 14 angefangen zu kiffen und tat dies dann auch schnell jeden Tag. Mein damaliger Umgang kiffte immer und ich wollte es dann natürlich auch ausprobieren. Ich habe dann 2-3 mal Pilze ausprobiert, gefiel mir aber nicht. Andere Drogen habe ich nie genommen. Alkohol war uninteressant für mich.
Mit 18 habe ich dann eine Psychose vom Kiffen bekommen, die sich in Derealisation und Depersonalisierung äußerte und mir extrem große Angst machte. Ich hörte dann sofort mit dem Kiffen auf. Die Psychose war dann nach ca. 3 Horror-Wochen verschwunden und ich blieb anschließend 1 Jahr drogenfrei.

Mein Vater ist ebenfalls Alkoholiker, wenngleich er auch "nur" sein Six-Pack Bier pro Abend trinkt. Ebenso war sein Bruder Alkoholiker, aber nun seit 20 Jahren trocken. Ich vermute, dass ich das "Suchtgen" geerbt habe.
Nun hat mein Vater natürlich immer Bier da gehabt. Nach einer langen Zeit, wo ich keine Drogen genommen habe, fing ich an, mir ab und zu ein Bierchen bei meinem Vater zu klauen, um dann am PC mit Kumpels zu Zocken. Und da mein Suchtgedächtnis natürlich nicht erloschen war, nahm alles seinen üblichen Weg. Dann jedes Wochenende saufen, dann irgendwann jeden Tag.

Nun trinke ich seit ca. 10 Jahren nahezu jeden Tag 1,5-2 Liter Wein (der Gute aus dem Tetrapack!). Im Gegensatz zu anderen habe ich tagsüber keinerlei Craving und denke auch nicht viel ans Saufen (freue mich nur ein bisschen auf den Feierabend). Ich bin selbstständig und habe eine tolle Ehefrau seit 10 Jahren.
Erst am Abend, nachdem alles erledigt ist und ich dann entspannen will, mache ich mir den Wein auf.
Mein Gehirn kann ohne Alkohol nicht "Feierabend" machen, das heißt, ich benutze Alkohol um abzuschalten, sämtliche Gedanken zu verdrengen um dann für mich alleine zu entspannen. Teilweise ist es natürlich auch Belohnung. Der Faktor Belohnung ist bei mir recht stark. Wenn ich mal abends nichts trinke (sehr selten), habe ich das starke Gefühl, dass ich keinen Feierabend hatte und mir der Abend "genommen" wurde. Ich male dann oder spiele am PC/Playstation mit Kumpels. Aktuell undenkbar ohne Saufen (meine Kumpels saufen nicht unter der Woche).
Manchmal fange ich um 20 Uhr, meistens aber zwischen 22-23 Uhr (manchmal auch erst um 1-2 Uhr nachts). Dann trinke ich innerhalb von 4-5 Stunden die 1,5-2 Liter und gehe anschließend ins Bett. Am nächsten Tag geht's mir natürlich scheisse, aber es "funktioniert" (denkt man).

Ein weiteres Problem, was ich dann habe, dass ich nach dem Saufen am nächsten Tag keine Weizenprodukte vertrage. Ich bekomme nach Weizenkonsum starkes Herzrasen und Unwohlsein (nach anderen Kohlenhydrate leichte Symptome). Komischerweise habe ich das nicht, wenn ich am Abend zuvor nichts getrunken habe. Kennt das einer von euch?

Wie dem auch sei, meine Fragen:
Muss ich morgens/mittags/abends das Baclofen nehmen, auch wenn ich NUR abends Craving habe?
Ich habe aus Versehen die 25mg Tabletten bestellt. Darf man die Vierteln?

Ansonsten freue mich auf eine positivere Zukunft!

Lieben Gruß


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 Betreff des Beitrags: Re: Und wieder ein Neuer! :)
BeitragVerfasst: Dienstag 20. März 2018, 22:09 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Lieber Vulcan0r

Herzlich willkommen im Forum und vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht.
Oje, Du hast einen unkonventionellen Alias... schwierig zum korrekt eintippen.

Zuerst ist's wichtig zu wissen, dass Baclofen seine Wirkung erst richtig bei kompletter
Abstinenz entfalten kann.
Ich weiss nicht sicher, ob du eine Entgiftung brauchst, denn ab und zu trinkst du gar nichts und
hast nicht über Entzugserscheinungen berichtet.
Aber eben, 1 bis 2 Tage Abstinenz soll der Baclofentherapie schon vorausgehen.

Was die Dosierung betrifft: Am Besten folgst du dem 'Königsweg', die Erfahrung hat gezeigt,
dass man hiermit die besten Ergebnisse erzielt. Die 25mg Tabletten habe ich auch, die kannst
du ruhig vierteln. Bitte benutze dafür ein geeignetes Tool, so dass die Tabletten nicht bröckeln.
Vulacan0r hat geschrieben:
Ich male dann oder spiele am PC/Playstation mit Kumpels. Aktuell undenkbar ohne Saufen
Während deiner Baclofen-Therapie wird's bestimmt schon EHER denkbar sein, dich
ohne Besäufnis auf dein Spiel zu konzentrieren. Ich kann mir durchaus eindenken,
dass du dann auch bessere Gewinnchancen erzielen wirst. :D
Aaber (!) du darfst nicht erwarten, dass Baclofen die ganze Arbeit für dich erledigt.
Baclofen ist nämlich kein Bodyguard und schlägt dir das Glas leider nicht aus der Hand.
Dennoch wird's dir zweifellos viel leichter fallen, PC, Schach, oder egal was mit den
Kumpels zu spielen OHNE den obligaten Tetrapack-Qualitätswein in deinen Körper zu versenken.

Vulcan0r hat geschrieben:
Ein weiteres Problem, was ich dann habe, dass ich nach dem Saufen am nächsten Tag keine Weizenprodukte vertrage.
Sowas habe ich hier noch nicht gelesen.
Ich selber konnte einige Tage nach einem Alkohol-Exzess keine Süssigkeiten vertragen.
Nun, vielleicht gibt's im Forum jemanden, der diese Weizen-Intoleranz auch hat.
Vulcan0r hat geschrieben:
Ansonsten freue mich auf eine positivere Zukunft!
Und diese hat für dich ab heute angefangen.
Ich wünsche dir viel Erfolg, alles Gute und berichte bitte ungeniert und unzensiert,
was dir bei der Therapie so alles durch den Kopf geht.

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Und wieder ein Neuer! :)
BeitragVerfasst: Mittwoch 21. März 2018, 04:00 
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Registriert: Dienstag 20. März 2018, 14:25
Beiträge: 2
Vielen Dank, rog, für deine Antwort.

Entzugserscheinungen habe ich, trotz 10 Jahre fast täglich saufen, wirklich nicht bemerkt. Vielleicht liegt es daran, dass ich von 24 Stunden "nur" 4-5 was trinke. Ich bin mir aber nicht sicher.

Meine Hauptfrage war allerdings (ich habe den Königsweg gelesen), ob ich Baclofen auch nur abends nehmen kann, weil ich nur abends das Craving habe. Ich arbeite auch meist bis 3-4 Uhr morgens, so dass ich um 8 Uhr keine Tablette nehmen kann. Entfaltet Baclofen nur seine Wirkung, wenn man es über den Tag verteilt nimmt, oder wurde diese Mechanik deshalb als Königsweg angepriesen, weil die meisten Alkoholiker von morgens bis abends Craving haben? Das habe ich ja, wie gesagt, nur abends/nachts.
Der Müdigkeitseffekt käme mir zu Gute, weil ich nur dann nix trinke, wenn ich wirklich todmüde bin. Dann lege ich mich einfach hin und penne ein. Manchmal nutze ich das auch und stehe sehr früh auf (5-6 Uhr), damit ich dann um 22 Uhr ohne Alk ins Koma falle.


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 Betreff des Beitrags: Re: Und wieder ein Neuer! :)
BeitragVerfasst: Mittwoch 21. März 2018, 07:56 
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01
Beiträge: 1457
Hallo,
Vulcan0r hat geschrieben:
Entfaltet Baclofen nur seine Wirkung, wenn man es über den Tag verteilt nimmt, oder wurde diese Mechanik deshalb als Königsweg angepriesen, weil die meisten Alkoholiker von morgens bis abends Craving haben?
??? Das wäre mir alles neu. Wenn du dich hier durch liest, wirst du sehr oft lesen, dass die meisten Baclofen angepasst an ihre Craving Zeiten nehmen. Im Königsweg steht nicht, zumindest habe ich es nicht so verstanden, dass man Baclofen regelmäßig über den Tag verteilen soll. Das wird nur für den Anfang empfohlen, um dann die individuelle Dosierung und Verteilung zu finden. Günstig ist, die Dosis 1/2-1 Stunde vor den Craving Zeiten zu nehmen, wenn man diese kennt. Oder, wenn man genau weiß, dass eine schwierige Situation bevor steht, auch als Notfalltablette. Ich persönlich habe die Erfahrung mit mir gemacht, dass es günstig ist, lange vor den Craving Zeiten sozusagen einen Spiegel aufzubauen. Außerdem hatte ich das Problem, dass ich bei zu hohen Einzeldosen nicht tolerierbare unerwünschte Arzneimittelwirkungen hatte. Deswegen habe ich zu den Zeiten, als meine Gesamtdosis recht hoch war, über den ganzen Tag verteilt. Aber das ist bei jedem anders und halt viel Ausprobieren. Aktuell, nachdem ich bereits wieder sehr gut runter dosieren konnte, nehme ich 25 mg um 16:00 Uhr und 10 mg um 20:00 Uhr, weil ich überwiegend Craving abends hatte, nach der Arbeit, und konsumierte, um runterzukommen. Die Tagesdosis, bei der ich kein Craving mehr hatte, lag bei 105 mg am Tag, wie gesagt, auf kleine Einzeldosen über den ganzen Tag verteilt. Für den Anfang würde ich dir empfehlen, schon regelmäßig über den Tag zu verteilen, halt angepasst an deinen Tagesablauf, wenn du erst spät auf stehst, fängst du eben spät an.

Nebenbei bemerkt, ich kenne keinen Alkoholiker der den ganzen Tag Craving hat. Auch nüchtern nicht.

LG

_________________
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