Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Neuvorstellung
BeitragVerfasst: Freitag 19. Januar 2018, 13:36 
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Registriert: Donnerstag 14. Januar 2016, 15:25
Beiträge: 1
Hallo zusammen,
nach einer längeren Zeit des Mitlesens möchte auch ich mich einmal kurz vorstellen und meine Erfahrungen schildern, bzw. habe ich auch einige Fragen bzgl. Baclofen und Naltrexon und hoffe, dass mir einige Mitglieder und mitlesende Ärzte ein paar Tipps dazu geben können.
Nun aber kurz zu mir… Ich bin 34 Jahre alt, weiblich und trinke schon seit meinem 16. Lebensjahr regelmäßig Alkohol. Ich habe mich in den vielen Lebensgeschichten anderer Mitglieder zum Teil immer wiedergefunden. Gerade vor kurzem hat Nadine/alias Klamsch hier ihre Geschichte geschrieben…
„Anfangs war es nur ein Feierabendbierchen, aus dem schleichend mehr wurden.
Der Alkoholgehalt des Bieres war irgendwann nicht mehr ausreichend und ich
kam auf den "Geschmack" von Wein. Geht einfach viel schneller in die Birne...
Zu Studienzeiten kamen dann auch noch viele Feiern mit härteren Sachen,
bzw. diversen Cocktails (Studenten sind da ja sehr kreativ) dazu.
Im Berufs- und Familienleben angekommen fielen diese "bunten" Sachen dann weg,
aber der Wein blieb.“
So ähnlich war es bei mir auch… Viel Gewohnheit dabei über die Zeit, aber allzu oft habe ich später den Wein gebraucht um mich am Abend zu entspannen und um meine Probleme zu „ordnen“ oder ihnen einfach zu entfliehen. Ich war irgendwann so ausgebrannt vom Studium, Arbeit, Kind und einer Ehe die nicht funktionierte. Mein ganzer Körper hat geschmerzt, dauernde Rückenschmerzen, wie ein schwerer Sack auf dem Rücken, und ein unerträglicher Druck auf der Brust. Ich lag nur noch heulend am Boden und fühlte mich leer. Nun möchte ich nicht weiter ins Detail gehen…
Ein- zwei Flaschen Wein jeden zweiten/dritten Abend waren dann normal. Mir haben diese fünf Jahre, und die darauffolgende Trennung von meinem Mann emotional/seelisch sehr zugesetzt. Versagensängste, Zweifel, Einsamkeit und Schuldgefühle habe ich weiter mit Alkohol bekämpft. Und das hat mich in einen Teufelskreis geführt. Diese depressive Stimmung ging ja nun mit dem Alkohol nicht weg, bzw. hat sich das eher noch verstärkt.

Ich habe es selbst vor ein paar Monaten mehrmals geschafft 2 Wochen trocken zu bleiben!!! Das wäre für mich in den letzten 5 Jahren undenkbar gewesen. Allerdings hat es mich mit voller Wucht immer wieder erwischt und ich hatte so einen enormen Suchtdruck. Eines Morgens habe ich sogar mit einer FL Rotwein angefangen...

Aus diesem Kreislauf aus - Kater und trinken- habe ich nur sehr schwer wieder raus gefunden. Ich konnte mich nur schwer aufraffen. Da ich zu der Zeit wieder neu liiert war, derjenige von meiner Problematik wusste, aber das Ganze nicht mehr lange mitmachen würde, hat es mich wieder in eine Spirale aus Versagensängste und Schuldgefühle katapultiert. Es fühlte sich furchtbar an, wenn man sich und andere so enttäuscht. Der Alkohol hatte die Kontrolle übernommen. Das hat er wahrscheinlich schon viel früher, aber das war mir nicht so bewusst, bzw. habe ich es geleugnet. Ich habe immer gedacht, ich funktioniere ja trotz des Alkohols… Studium, Kind… Haushalt, Arbeit…, aber jetzt war es so, dass ich ohne nicht mehr funktioniert habe.

Dieser neue Mann hat mich schlussendlich verlassen… weil er sich so eine Zukunft, wir haben über eine eigene Familie gesprochen, nicht vorstellen konnte. Und da kann ich ihm auch gar keinen Vorwurf machen. Versetze ich mich in seine Lage, würde ich das auch nicht wollen. Er hat mal zu mir gesagt: „Wenn du mich lieben würdest, würdest du aufhören zu saufen.“ Aber so einfach ist das nicht.

Diese Trennung hat nun dazu geführt, dass ich mich mit meiner Situation intensiv auseinander gesetzt habe. Ich erkannte wieviel Raum der Alkohol in meinem Leben einnimmt und das er dauernd präsent ist. Ich habe darüber nachgedacht was ich alles so gerne hätte: nämlich in dem Beruf zu arbeiten, für den ich so lange studiert habe, eine neue Partnerschaft, vielleicht wieder eine Familie. All das scheint so unerreichbar für mich mit meiner Sucht. Mir wurde klar, dass ich es alleine nicht schaffen würde und habe mich deshalb an einen Suchtmediziner gewandt, der mir Baclofen verschrieb. Ende November 2017 habe ich begonnen und bin mit dem Königsweg gestartet. Die ersten 2 Wochen war ich sehr euphorisch. Eine angenehme Entspannung setzte ein. Mein Körper war davor so sehr verkrampft, eine dauernde innere Unruhe, und ich hatte die letzten Jahre einen unangenehmen Druck auf der Brust. Das hatte sich schon mit der ersten Einnahme verbessert. Ich hatte Antrieb und viele neue Ideen. Es hat sich wirklich gut angefühlt.

Ich habe mich strickt an den Dosierleitfaden gehalten. Allerdings meinte mein Arzt, dass ich das nicht zu streng nehmen sollte und schon ruhig höher gehen könnte. Ich war nach 4 Wochen bei 75 mg angelangt. Ab da an habe ich gemerkt, dass mir Alkohol nicht mehr schmeckt und ich es stehen lassen kann. Allerdings waren die Nebenwirkungen enorm… Ich habe meinen Körper nicht mehr gespürt. Ich habe massive Schlafstörungen bekommen und bin in der Nacht durch schmerzende „Gummi-Gliedmaßen“ aufgewacht. (Ich weiß gar nicht wie ich das anders beschreiben soll). An Sport war gar nicht mehr zu denken. Ich konnte ab da an nicht länger als eine Stunde am Stück schlafen, insgesamt nie mehr als 4 Stunden. Ich konnte keinem Gespräch mehr folgen und wusste nicht mehr was jemand vor zwei Minuten zu mir gesagt hat. Ich musste mich so sehr darauf konzentrieren, dass mein Kopf beim Abendessen nicht auf den Tisch knallt.

Bis zu der „magischen“ Grenze von 75mg hat sich mein Trinkverhalten nur minimal verändert, aber es war ein spürbarer Unterschied zur Trinkmenge da. Ich habe nicht mehr als eine Flasche Wein „geschafft“. Der Suchtdruck war jedoch immer noch enorm. Und ich hab ihm nachgegeben, um mich nicht mit der schmerzenden Trennung, meiner Einsamkeit und meinen Zukunftsängsten auseinander setzen zu müssen. Dann kam Weihnachten und Silvester und überall die Verführungen um mich herum….An Silvester war es dann ganz vorbei und ich habe extreme Kreislaufprobleme bekommen. Alkohol und 87,5 mg waren zu viel und ich wäre fast ohnmächtig geworden… Ich hatte auf dosiert trotz Nebenwirkungen und Alkohol… Aber ich wollte so sehr, dass der Suchtdruck verschwindet. Denn über die Jahre hat sich das Trinken verändert. Die ersten Gläser wurden runter gekippt, und auch die Menge hat sich dementsprechend erhöht, und es fiel mir immer schwerer von alleine aufzuhören. Aufhören war gezwungener Maßen erst möglich, als ich so betrunken war, dass ich nur noch schlafen wollte und unfähig war weiteren Wein zu bestellen.

Danach habe ich wieder runter dosiert, die Nebenwirkungen gingen weg (25mg), aber der Suchtdruck war wieder da. Hier im Forum habe ich einige Beiträge dazu gelesen, dass Baclofen sich nicht entfalten kann, wenn dem Medikament zu viel Alkohol entgegengesetzt wird. (Jemand hat etwas von „Speicher“ geschrieben) Das habe ich sicher unterschätzt. Ich war einfach noch zu sehr in meiner Routine, obwohl ich mich wochenlang mit Ameisens Buch und diverser Fachliteratur darauf vorbereitet hatte…Ich habe große Angst vor dem Suchtdruck, der, so wie es Ameisen es in seinem Buch schreibt, dich immer und überall kriegt.
Ich habe dann meinen Arzt vor 2 Wochen aufgesucht. Und er meinte, dass Baclofen bei mir vielleicht nicht wirke, oder mein Körper ziemlich lange bräuchte, um sich daran zu gewöhnen.

Er hat mir Adepend (Naltrexon) verschrieben. Ich sollte mit 25mg (für 6 Tage) starten, und dann eine ganze Tablette (50mg), dabei könnte ich die Baclofen-Dosis beibehalten. Die Wirkung hat sich am ersten Tag gezeigt. Ich hatte kein Verlangen nach Alkohol, keinen Suchtdruck, keine Gedanken daran etwas zu trinken. Nach zwei Tagen habe ich bei einem Freund einen Schluck Bier probiert und es hat mich geschüttelt. Das war wirklich sehr erfreulich. Allerdings habe ich die Dosis nur 5 Tage durchhalten können. Die Nebenwirkungen waren sehr stark. Am schlimmsten waren die Schlafstörungen, die Alpträume und diese extreme Abgeschlagenheit. Dazu kam, dass mein Magen wie versiegelt war. Ich konnte keine Nahrung mehr aufnehmen, hatte keinen Appetit und musste mich zwingen Flüssigkeit zu trinken. Nach den 5 Tagen hat mich ein Freund mit dem Taxi zum Hausarzt gebracht, der mir eine Infusion gelegt hat, weil ich mich nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Ich bin allem gegenüber gleichgültig geworden… Ich hatte keine Freude daran etwas einzukaufen, etwas zu kochen, etwas zu essen und habe in den knapp 14 Tagen fast 3 Kilo abgenommen. (Ich bin 1.60m und wiege jetzt 52 Kilo).
Meinen Arzt konnte ich nicht erreichen, er ist im Urlaub, aber seine Kollegin hat mir dazu geraten die Dosis zu halbieren für ein paar Tage (ich habe mich für drei Tage entschieden), und dann diese Viertel Dosis (12,5mg) danach nur noch alle 2 Tage zu nehmen(ab heute)… Ich hoffe, die Nebenwirkungen gehen damit langsam weg. Ich fühle mich körperlich nämlich im Moment in die Zeit zurückversetzt, als ich mich so sehr ausgelaugt gefühlt habe… Schlafstörungen, innere Unruhe, Gereiztheit, massive Konzentrationsstörungen.

Ich würde Baclofen eigentlich im Moment gerne weiter nehmen, weil ich mir einbilde, dass es den Muskelverspannungen, die Naltrexon hervorruft, entgegenwirken kann. Allerdings habe ich hier im Forum auch schon ein Beispiel gelesen, wo einer Patientin empfohlen wurde Baclofen auszuschleichen wenn sie Naltrexon nimmt. Ich wüsste jetzt keinen Grund dafür, aber beide Medikamente wirken ja eher Blutdrucksenkend und das zusammen unterstützt dann vielleicht auch die Abgeschlagenheit/Müdigkeit.
Nun habe ich Angst was passiert, wenn ich Naltrexon ausschleiche. Bzw. bin ich verunsichert, ob das der richtige Weg ist (wie oben beschrieben), oder ich zu schnell bin.

Ich fürchte mich am Meisten vor beliebenden Schäden (Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, körperliche Symptome) und natürlich vor dem Suchtdruck. (Naltrexon hat eine lange Halbwertszeit (70-100 Stunden)). Das mag sich vielleicht alles sehr ungeduldig anhören, aber die Nebenwirkungen sind zu stark für mich. In einigen Fachaufsätzen habe ich gelesen, dass man auch Naltrexon einschleichen sollte. Allerdings liegt die Tagesdosis bei Erwachsenen bei 50mg, dann wären ja 25mg schon eine Art Einstieg gewesen. In anderen Aufsätzen zu LDN (Low Dose Naltrexon – in der Krebstherapie, hier werden nur sehr geringe Mengen eingesetzt) wird auch davon geschrieben, dass LDN bei Alkoholabhängigkeit wirken könnte.

Ich bin sehr verunsichert. Leider finde ich auch kein Forum für/über Naltrexon, in dem ich mich mit anderen austauschen könnte.
Im Moment habe ich noch keinen Suchtdruck oder das verlangen Alkohol zu kaufen, aber die Halbwertzeit ist schon sehr lang. Mein Ziel liegt im Moment darin, dass ich ein Jahr lang erstmal abstinent sein will, um meinem Körper und meinem Geist die Möglichkeit zu eröffnen sich zu erholen. Ich hoffe ich schaffe es.

Ich freue mich auf eure Antworten, Erfahrungen, Tipps und Anregungen.
Herzlichst Sterni.


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung
BeitragVerfasst: Freitag 19. Januar 2018, 19:08 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
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Herzlich Willkommen Sterni,

zu Nalmefene (Selincro) könnte ich mit Informationen dienen, bei Naloxon muss
ich passen. Ausser dass es bei Opiatüberdosierung als Antidot verwendet wird.

Nalmefene ist eine Weiterentwicklung von Naloxon ohne dessen Nebenwirkungen.
Aus deiner Vorstellung entnehme ich, dass Baclofen ja ganz okay für dich war.
Geduld wurde uns allen nicht in die Wiege gelegt, das Forum ist voll von Klagen über
den Mangel daran. 75mg ist häufig eine Grenze die für viele schwierig wird, andere
klagen erst über Probleme ab 150mg. Auf jeden Fall wäre es ratsam und vielleicht auch
einfacher, auf Alkohol für die Einschleich-Zeit möglichst ganz zu verzichten.

So lassen sich Nebenwirkungen besser eingrenzen, bzw. tauchen gar nicht auf.
Ein- und Durchschlafprobleme sind nicht ganz unbekannt, ich nehme abends 15mg
Mirtazapin, ein gut verträgliches Antidepressiva. Vielleicht sprichst du nochmal mit
deinem Arzt über Nalmefene bevor du die Geduld verlierst. Ich hoffe Jivaro schreibt noch
etwas zu diesem Thema.

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung
BeitragVerfasst: Freitag 19. Januar 2018, 20:14 
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Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:10
Beiträge: 369
Liebe Sterni,

schön das Du zu uns gefunden hast.
Ja, unsere Geschichte ähnelt sich wirklich sehr. Ich habe nur das Kinder kriegen ausgelassen. Einen Partnerwechsel hatte ich in meiner ärgsten Zeit auch. Allerdings nicht wegen meiner Trinkerei. Ich habe von einem Partner der mäßig trank zu einem Partner der mit mir mitgehalten hat gewechselt. So haben wir uns gegenseitig immer weiter hoch geschaukelt. Der Anstoß zur Mäßigung kam dann aber auch von Ihm. Zum Glück!
Wirklich traurig, daß Dich Deine Partner im Stich gelassen haben, als Du sie am meisten gebraucht hättest. Aber man kann natürlich auch keinem wirklich böse sein. Bei den meisten ist es einfach Hilflosigkeit und letztendlich Selbstschutz, der sie aus dieser Beziehung ausbrechen lässt.
Alkoholismus ist ein gemeine Erkrankung aus der man nicht so einfach und eigenständig wieder herauskommt.
Aber Du hast rechtzeitig die Notbremse gezogen und Dir Hilfe beim Arzt und bei Baclofen gesucht. Mit Mitte Dreissig hast Du Dein Problem wirklich früh erkannt. Mir selbst war zwar auch schon nach dem Studium klar, daß ich ein Problem habe, aber ich war zu feige es sofort anzugehen. Und genauso wie Du es auch schreibst: Ich habe ja auf allen Ebenen funktioniert.

Ich glaube auch, daß Baclofen Dir helfen wird. Du hast ja geschrieben, daß der Suchtdruck bei 75mg/d nachließ. Vielleicht warst Du etwas zu schnell beim aufdosieren. Die von Dir beschriebenen Nebenwirkungen deuten darauf hin.
Das Baclofen deutlich besser wirkt wenn Du keinen Alkohol konsumierst, hatte Dir Federico ja auch schon geschrieben. Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, daß das gar nicht so leicht ist.
Auch ich hatte anfangs eine unglaubliche Euphorie verspürt, habe dann aber doch wieder zur Flasche gegriffen.
Ich weiß nicht wie weit Du meinen Thread gelesen hast, aber letztendlich habe ich eine Dosis von 175mg/d gebraucht um wirklich abstinent zu bleiben. Das jetzt nun schon seit 11 Monaten (mittlerweile habe ich etwas abdosiert auf 125mg/d).
Das soll jetzt aber bitte nicht heissen, daß das für Dich die anzustrebende Dosierung sein könnte. Was ich damit sagen möchte ist das Du dem Medikament und Dir (ganz wichtig!) Zeit geben musst.
Dosiere langsam auf, horche in Dich hinein wie es Dir geht, wie groß ist der Suchtdruck. Dann warte ab, bis die Nebenwirkungen abklingen und wenn der Suchtdruck immer noch hoch ist, dosiere langsam weiter auf.
Ich hatte ebenfalls alle die von Dir beschriebenen Nebenwirkungen, ich bin teilweise in Besprechungen gesessen und habe darum gekämpft nicht vom Stuhl zu fallen. Es war wirklich eine ganz schlimme Zeit. Aber... für mich war immer wichtiger, daß ich nicht mehr trinken musste. Alles andere war für mich nebensächlich.
Heute habe ich kaum noch Nebenwirkungen, ausser daß ich ab und zu nachts wach werde und dann 1-2 Stunden nicht mehr einschlafen kann. Dann höre ich einfach ein Hörbuch oder ein bisschen Musik. Ich habe mich daran gewöhnt, bin trotzdem morgens ausgeschlafen und fühle mich rundherum wohl.
Es ist letztendlich alles besser als diese elende Trinkerei!

Liebe Sterni, ich drücke Dir die Daumen, daß auch Du Deinen Weg findest und bald frei bist von den Fesseln des Alkohols.

Viele liebe Grüße

Nadine

_________________
Ich muss nicht sein was Du willst, dass ich es bin.
Ich bin frei zu sein was ich will...und glaub mir, ich bin frei!


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung
BeitragVerfasst: Freitag 19. Januar 2018, 21:27 
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Registriert: Dienstag 20. Juni 2017, 09:06
Beiträge: 188
Hallo liebe Sterni,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Ich bin jetzt ein halbes Jahr mit Baclofen dabei. Ich habe ganz, ganz langsam hochdosiert, ich bin derzeit und erst seit kurzem bei 70 mg Tagesdosis, Baclofen
Ich hatte zu Beginn auch mit starken NW zu kämpfen und hab mich langsam an das hochdosieren ran getastet.

Zu Beginn der "Baclofentherapie" hab ich es dann mal geschafft 4 Tage nichts zu trinken,dann 6 Tage, 7 Tage, dann bin ich längere Zeit nicht über 12 nüchterne Tage hinausgewachsen.
Ich habe den Forumsmitgliedern einfach vertraut,die mir immer wieder versichert haben,das schon alles seinen Gang nehmen wird und ich Geduld mit mir haben soll, auch wenn es nicht gleich klappt mit dem trocken werden...

Gut,die Geduld hab ich!Derzeit bin ich bei 19 trockenen Tagen.

Mich hat auch mal ein Mann zwecks meiner Trunkenheit verlassen,das war 1998,da war ich 28 Jahre jung, ich bin dann in eine 2 monatige Therapie gegangen und regelmäßig zu den AA und war von 1998-2015 trocken. Also rückblickend bin ich froh das der mich verlassen hat, dies hat mich damals bewegt eine Therapie zu machen, in der ich dann unter anderem auch gelernt habe,das es um mich geht und das ich für mich trocken sein soll...

Nach 17 Jahren Trockenheit,bin ich dann leider wieder in den Alkoholfalle getappt, bin dennoch zuversichtlich,das mit Geduld,Ausdauer und auch meinem Wunsch wieder dauerhaft trocken zu bleiben schon alles seinen Gang nehmen wird!

Bleib am Ball und hab Geduld mit dir!

LG

Spirit

_________________
Wahre Worte sind nicht immer schön;
schöne Worte sind nicht immer wahr.

Laotse


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