Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Markus möchte sich vorstellen
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. November 2017, 21:55 
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Registriert: Mittwoch 15. November 2017, 15:49
Beiträge: 2
Wohnort: Emsdetten
Hallo,

nun bin ich auch hier gelandet und möchte mich bevor ich hier aktiv mitwirke vorstellen.

Ich bin 43 Jahre alt und blicke auf ein Leben der Höhen und Tiefen zurück wie vermutlich die meisten hier auch. Da ich bedingt durch mein Studium (Sozialarbeit) die Materie Sucht von der theoretischen Seite kennengelernt habe, habe ich schon recht früh, auch bedingt durch diverse Drogenerfahrungen, begonnen mich einerseits für Sucht im allgemeinen wie auch für mein eigenes Verhältniss zu suchterzeugenden Substanzen zu interessieren. Seit meinem dreizigsten Lebensjahr ringe ich immer wieder mit der Substanz Alkohol.

Zur Zeit befinde ich mich nach längerer zufriedener Abstinenz von ca dreieinhalb Jahren in einer sechswöchigen sogenannten qualifizierten Entgiftung nachdem der Alkoholkonsum in den letzten anderthalb Jahren wieder bedrohliche Ausmaße angenommen hat.

Da ich gefühlte hundertmal entgiftet und zwei Langzeittherapien hinter mir habe und auch diverse Therapeuten "verschlissen" habe kann man mich durchaus als Therapieerfahren sehen.

Auch habe ich eine Zeitlang Campral genommen welches bei mir jedoch keinerlei Wirkung zeigte. Gestern habe ich dass Buch von Olivier Ameisen gelesen und kann absolut den Gedanken teilen dass genauestens geschaut werden muss in welchem Zusammenhang Angststörungen und Depressionen mit dem Konsum bzw. Missbrauch von Alkohol stehen.

Dieser wird auch in der jetzigen Entgiftung wieder seitens der Ärzte so gesehen dass die Ängste und Schlafstörungen vergehen wenn das Alkoholproblem gelöst sei sprich absolute Abstinenz.

Diese absolut dogmatische Haltung stört mich im allgemeinen bei Therapeuten die die Materie nur in der Theorie kennen als auch bei Selbsthilfegruppen allen voran den AA die die Materie zwar praktisch erfahren haben jedoch quasi blind ohne nach rechts oder links zu schauen die Annahmen der sogenannten Profis übernehmen.

Zu meinem Glück hatten wir im Studium eine Dozentin die über langjährige Erfahrung in der Suchthilfe verfügte und uns schon vor 16 Jahren lehrte kritisch mit diesen Dogmen umzugehen. Auch gab sie uns Berichte aus den USA über Forschungen hinsichtlich kontrolliertem Trinken. Es ist mit Sicherheit nicht für jeden etwas kontrolliert zu trinken aber es als eine Möglichkeit der vielen zu akzeptieren würde vielen die Angst vor einer Therapie nehmen.

Als ich in einer Gruppenstunde zum Thema "Suchtdruck verhindern" Baclofen ansprach merkte ich sofort an den Augen der Therapeutin dass ich in ein Wespennest gestochen hatte. Das wäre ja wie den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben und wir Alkoholiker müssen lernen die durch das Nichttrinken entstandenen Löcher anders auszufüllen. Das stark depressive Menschen ihr Leben lang Antidepressiva und auch andere Mittel als "Krücke" nehmen zählte hier nicht. Wir sind ja Alkoholiker. Also doch keine Krankheit????

Ich denke auch dass hier finanzielle Interessen einer Lobby wie die Rehakliniken und Suchstationen eine große Rolle spielen. Dabei und das schreibt Ameisen ja eröffnen sich durch die Gabe eines Anti Craving Mittels doch eher mehr Möglichkeiten der Bearbeitung der eigenen Geschichte da der Kopf freier und empfänglicher ist.

Ich will mir kein Hintertürchen offen halten kenne ich doch durchaus die Vorteile einer zufriedenen Abstinenz. Aber die Unterstützung durch ein Medikament erscheint mir hilfreich und logisch da ja auch wie beschrieben selbst Rückfälle weniger dramatisch verlaufen.

Ich jedenfalls möchte den Weg mit Baclofen gerne gehen. Weiß noch nicht an welchen Arzt ich mich wenden kann. Erhoffe mir hier Hilfe dabei und auch bei der Anwendung Begleitung indem ich dieses Forum nutzen werde. Stehe bei Fragen gerne zur Verfügung und würde mich über regen Austausch freuen.

Markus


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 Betreff des Beitrags: Re: Markus möchte sich vorstellen
BeitragVerfasst: Donnerstag 16. November 2017, 07:21 
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Registriert: Freitag 6. April 2012, 14:01
Beiträge: 1457
Guten Morgen, lieber Markus,

Herzlich Willkommen hier im Forum. Interessant, was du erzählst. Ich bin mir sicher, dass bald einer der Moderatoren vorbei schaut und sich wegen Arztadressen kümmert.

Hier zwei wichtige Links, die du, falls du es noch nicht getan hast, unbedingt lesen solltest.

All you need

Königsweg

Alles Gute und viele Grüße
Fallada

_________________
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 Betreff des Beitrags: Re: Markus möchte sich vorstellen
BeitragVerfasst: Donnerstag 16. November 2017, 08:24 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Lieber Markus

Herzlich willkommen im Forum. Schön, dass du den Weg mit Baclofen gehen willst. Wenn du mir eine PN (private Nachricht) schickst mit der Angabe, in welcher Region du einen Arzt suchst, kann ich dir weiterhelfen.

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Markus möchte sich vorstellen
BeitragVerfasst: Freitag 17. November 2017, 12:31 
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Registriert: Mittwoch 15. November 2017, 15:49
Beiträge: 2
Wohnort: Emsdetten
So habe gerade mit meinem Gruppentherapeuten hier in der Einrichtung über Baclofen gesprochen. (Befinde mich ja derzeit im qualifizierten Entzug).

Entgegen meiner Annahme hinsichtlich der Haltung der Klinik war er der Meinung es ist egal was in meinem Fall helfen würde Hauptsache es hilft. Das Buch hat er nicht gelesen. Dies ist mir unvorstellbar bei Menschen die im Suchtbereich arbeiten. Müssten sie doch auch über Forscherdrang verfügen um auch mal die Sichtweise ändern zu können. Aber wie gesagt wer sägt schon gerne an seiner Daseinsberechtigung. Jedenfalls will er auch mit einem der beiden Ärzte hier sprechen der eher dafür empfänglich sei. War schon interessant da wie gesagt eine andere Therapeutin quasi die Hände über dem Kopf zusammenschlug als ich Baclofen ins Spiel brachte.

Mal sehen was weiter passiert. Hab noch zwei Wochen hier und schon freundlicherweise zwei Adressen bekommen. Werde mich schnellstmöglich um einen Termin bemühen da die Ausgangsposition sieben Wochen trocken mir sehr günstig erscheint. Weiteres folgt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Markus möchte sich vorstellen
BeitragVerfasst: Freitag 17. November 2017, 13:50 
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Moderator

Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10
Beiträge: 1683
Lieber Markus

Ähnlich wie die Öl- und Waffenlobby in den USA, wehren sich auch Suchttherapeuten und kämpfen um ihre Existenz. Lass dich bitte weiterhin nicht davon beeindrucken. Letztendlich hängt dein Weg zum Erfolg von dir selber ab und Baclofen kann dir dabei sehr behilflich sein.
notinar hat geschrieben:
Weiteres folgt.

:daumen:

LG

Patrick


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 Betreff des Beitrags: Re: Markus möchte sich vorstellen
BeitragVerfasst: Freitag 17. November 2017, 15:37 
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Gründer †
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Markus hat geschrieben:
Das Buch hat er nicht gelesen. Dies ist mir unvorstellbar bei Menschen die im Suchtbereich arbeiten.
Müssten sie doch auch über Forscherdrang verfügen um auch mal die Sichtweise ändern zu können.

Hallo Markus,

ein gutes Beispiel von mangelndem Interesse an Forschung ist Ignaz Semmelweis, der mangelnde
Hygiene bei Ärzten als Ursache für häufig auftretendes Kindbettfieber nachgewiesen hat.

Die sogen. „qualifizierte Entgiftung“ wird oft überbewertet. Mit Baclofen plus Eigenhirn plus
Geduld kannst Du viel für Dich herausholen, bis hin zu Abstinenz.

Viel Erfolg wünscht
Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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