Baclofen Forum vs Alkoholismus

To whom it may concern

Ich habe mich jetzt einfach mal getraut. Bin 49,glücklich verheiratet, Mutter eines 20 jährigen Sohnes und selbstständig mit großer Verantwortung. Meine Mutter ist Alkoholikerin und bei mir würde vor ca 15 Jahren eine bipolar 2 Störung festgestellt, also Gefühle im Aufzug, Gott sei Dank nur leicht depressiv und ab und an hypoman. Habe es mit Medikamenten gut im Griff. Seit Jahren merke ich dass sich mein Alkoholkonsum auf hohem Niveau eingependelt hat, ca. 1-1,5 Liter Weißwein pro Tag. Aufgrund der Erblast habe ich Angst weiter abzurutschen. Heute war ich bei meiner Neurologin und habe mich erstmals einer Ärztin anvertraut mit meinen Ängsten. Im Vorfeld habe ich mich über Baclofen informiert und sie gebeten, mir damit zu helfen, die Alkohol Dosis zu reduzieren, denn komplette Abstinenz kann ich mir noch nicht vorstellen. Sie hat es mir heute verschrieben und gemeint ich solle mit 5-5-5 anfangen und langsam auf 10-10-10 aufdosieren. Ich bin 1,70 und wiege 60 kg. Morgen werde ich die erste Tablette nehmen. Wie lange dauert es bis das Verlangen nach Alkohol nachlässt? Ich trinke tagsüber nicht erst so ab 18.00 Uhr und habe auch keine Entzugserscheinungen, jedoch nach dem 3-4 Glas den Kontrollverlust. Über viele Zuschriften von euch würde ich mich freuen, denn als Neuling sauge ich alles zu dem Thema auf. Auf der einen Seite freue ich mich auf morgen, dann habe ich wieder Angst was da auf mich zukommt.

Das wars fürs erste. Jetzt warte ich mal ab was ihr so schreibt und hoffe auf Hilfe.

Alles liebe und schönes Wochenende.

Timesquare

Liebe Timesquare

Gut, hast du dich einfach mal getraut. Der erste Schritt ist nicht immer einfach, aber diesen hast du jetzt gemeistert, bravo.Da brauchst du keine Angst zu haben, ganz im Gegenteil. Die Neurologin hat gut gehandelt und eine gute Basisdosis verschrieben. Ein solider Anfang.
Ich wünsche dir viel Erfolg; hier im Forum wirst du auf jeden Fall viel Respons bekommen.

LG

Patrick

PS Wie bist du auf Times Square gekommen? Fan von Bright Lights, Big City?

Hi Timsquare,
auch von mir ein Hallo.
Schön das du schon einen Arzt an deiner Seite hast, die Dosierung is okay denke ich,
ich habe mit 5-5 angefangen.
Angst muẞt du nicht haben, du hast schon Arzt an deiner Seite.
Und schön das du dich getraut hast! Wann es wirkt ? Kann glaube ich keiner sagen.
Kannst du denn versuchen den Wein runter zu fahren ? Ein Glas weniger ?
Komplette Abstinenz brauchst du dir auch noch nicht vorstellen, fang einfach mal an später zu trinken. Fine Tuning kommt später.
Lies dich mal durch..
All
you need
Gruss Bine

Hallo Timesquare

und herzlich willkommen!

Ergänzend zu den bereits erwähnten Informationen möchte ich Dich auf die interne Suchfunktion des Forums hinweisen (ganz oben in der Menüleiste). Dieses Forum ist in den letzten Jahren zu einem grossen Fundus angewachsen. Der Kontrollverlust wird bei der Bac-Therapie als erstes verschwinden! Meine Ansicht, bitte berichte dann darüber.

LG
moonriver

Test! Habe gerade ganz viel geschrieben und konnte nicht abschicken. Komme gleich wieder

beim abschicken von Nachrichten kommt immer eine Fehlermeldung

Erste halbe Tablette ist seit einer Stunde intus, ich werde weiter berichten...

Ich stelle mich glaube ich am Anfang ziemlich blöd an, erstens wegen meiner Haarfarbe und dann habe ich null Erfahrung in Foren, also übt Nachsicht.

Der Vorschlag mal ein Glas Wein weniger zu trinken funktioniert nicht, weil wenn ich angeschickert bin, ich die Kontrolle eben nicht mehr habe.....

Und der Name Timesquare weil New York einfach eine Hammer Stadt ist.

Die erste Tablette ist drin, ich freue mich jetzt, den Schritt mit Baclofen gewagt zu haben und werde euch weiter berichten.

Nach wie vor freue ich mich über Infos von euch und eure Erfahrungen

Schönes Wochenende an alle.

Hi Timesquare,

herzlich willkommen!

Da Du medikamentös gut eingestellt bist: wunderbar! Achte unter Baclofen aber darauf, ob im Laufe der Zeit eine "hypomane" Phase auftritt. Unter Baclofen kann so etwas passieren, meist NUR wenn die Erkrankung nicht bekannt und nicht behandelt ist. Ich möchte Dir keine Angst machen, aber Dich dazu ermutigen genau hinzuschauen. Viele berichten von einer Euphorie zu Beginn der Therapie - es ist ja auch sensationell wenn Mensch merkt, er muss nicht mehr trinken. Ich denke aber Dir ist dieser Unterschied sehr bewusst - sodass Du rechtzeitig mit Deiner Ärztin reden kannst.

Die Genetik muss Dich nicht so sehr beeindrucken, es gibt möglicherweise "genetische Konstellationen" die eine Suchtentwicklung begünstigen können. Eine Vererbung im engeren Sinn gibt es nicht. Meist ist es die "Übernahme" von Gewohnheiten oder fehlerhaten Problemlösungsstrategien aus der Herkunftsfamilie, die die Entwicklung von Suchtverhalten beeinflussen. Also nichts, was nicht veränderungsfähig ist.

LG jivaro

Liebe jiavro,

Vielen Dank für den Tipp und die Tatsache dass du dir so viele Gedanken machst. Ich werde mich genau beobachten, zumal ich mittlerweile schnell merke wenn ich "Fahrt"aufnehme