Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: 2. Versuch oder Drei Jahre später....
BeitragVerfasst: Montag 24. Februar 2014, 11:58 
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Registriert: Mittwoch 6. April 2011, 23:04
Beiträge: 236
Ich hatte mich ja schon mal vor drei Jahren vorgestellt, deswegen hier nur die Kurzform:

Meine Suchtkarriere begann mit 18 Jahren mit Cannabis, recht zügig kam der Alkohol hinzu. Cannabis täglich, Alkohol phasenweise für mehrere Tage. Das Kiffen habe ich nach knapp vier Jahren ohne weitere Hilfe von heute auf morgen beendet, Alkohol blieb.

Seit ca. 20 Jahren Quartalssäufer - Abstand der Exzesse 4-8 Wochen nach Ausklingen der letzten Entzugserscheinungen. Dazwischen gesundes Leben mit Sport, guter Ernährung, Hobbies, Arbeit (lange selbstständig).

2007 für 2 Jahre komplett in jeglicher Hinsicht über die Stränge geschlagen. Ich hatte gerade eine komplizierte langjährige Beziehung beendet und der Wunsch nach Leben und Erleben setzte sich durch.

Exzesse bis zum wirtschaftlichen Ruin, Firmenaufgabe, Privatinsolvenz.
Während der Jahre 2007-2009 wurden die "Quartale" immer kürzer, so dass meine Trinkpausen, kaum mal drei Wochen überstiegen (Ausnahme: nachdem ich volltrunken hingefallen bin und mir zwei Rippen gebrochen hatte, waren es dann doch mal 6 Wochen).

Cannabis wurde wieder aktuell, so dass ich in der Zeit phasenweise entweder gekifft oder gesoffen oder beides kombiniert habe. Auch Kokain spielte zu der Zeit hin und wieder eine kleine aber durchaus auch maßgebliche Rolle (vor allem in Bezug auf den finanziellen Untergang)

2011 erster Versuch mit Baclofen. Alles falsch gemacht, viel zu schnell hochdosiert, viel zu früh moderates trinken ausprobiert, gleichzeitig stationäre Therapievorbereitung in Angriff genommen, regelmäßige Besuche bei AA.

Baclofen mir ausreden lassen...sowohl von den AAs als auch von der Suchtberatungsstelle.

Therapie begonnen (Kurzzeit, wurde um 2 Wochen auf insgesamt 10 verlängert). Voll arbeitsfähig entlassen. Bestens eingestellt, leicht verliebt, euphorisch... dann 6 Wochen später Rückfall.

In der 7 Woche durfte ich dann zur Nachsorge...

Den ersten Vorfall während der Nachsorge (Cannabis) konnte ich noch erklären, den 2. Vorfall dann nicht mehr, Rausschmiss (ich nenne es so, denn ich hätte verdammt gerne weitergemacht, gerade da wäre es wichtig gewesen mir die Chance zu geben, weiter dran zu bleiben).

Weiter AA - Gruppen besucht. Mich wieder etwas aufgebaut, dann…
schwere Rückfälle, Entzüge mit Todesangst, Notarzt, etc.

Keine SHG mehr besucht, mich aber trotzdem irgendwie aufgerappelt.
2012 halbjährige Weiterbildung gemacht, erfolgreich mit Zertifikaten abgeschlossen, insgesamt 4 Vorfälle, mit insgesamt 5 Wochen Unterrichtsausfall. Erstes Zertifikat noch unter Rest- Entzugserscheinungen gemacht, wäre während der Prüfung vorm PC fast eingeschlafen, so fertig war ich, aber es hat geklappt.

Danach -bisher - kein Bein in die für mich neue Branche gesetzt bekommen.

Phasenweise Rückfälle mit mittelschweren Entzügen (@home, wie immer, alleine, ohne Medikamente).

2013 Tagesklinik in einer großen Hamburger Klinik besucht. Richtige Zeit, richtiger Ort, beste Gruppentherapie, begeistert von dem undogmatischen Ansatz, Ansätze eines Paradigmenwechsels sind dort zu spüren gewesen, selbst Baclofen hätte man mir verschrieben, wenn ich drauf bestanden hätte...aber ich wollte es immer noch ohne schaffen.

Bestens eingestellt, selbst von dem (mittlerweile sehr) gelegentlichen Cannabiskonsum hatte ich mich gedanklich schon verabschiedet.

Zur "Stabilisierung" danach in die Tagesklinik einer recht bekannten Hamburger Therapieeinrichtung, von der ich überall nur gutes gehört hatte. 3 Monate waren geplant.

Kurz und gut, es war die totale Destabilisierung.

(Für mich) die falschen Leute, schlechteste Gruppentherapie ever, es wurde mehr über Zwistigkeiten in der Gruppe und die Arbeitsdienste gesprochen. Ausfälle ohne Ende, wahnsinnig nette Leute, aber niemand, mit dem ich mich vernünftig über das Thema Sucht unterhalten konnte.

Und aus den wöchentlichen Einzelsitzungen, von denen ich mir so viel erhofft hatte, wurden nach den ersten drei Stunden, dann Sitzungen von jeweils 20 min (!) Dauer. ("Wir müssen sparen, die Rentenversicherung..." – was so aber nicht im Prospekt stand….)

Nach einem Monat habe ich die Therapie abgebrochen.

Um die Weihnachtszeit gab es dann einen erneuten Vorfall, nicht ganz so schlimm, wie es hätte sein können, aber es hat mich wieder aus allem rausgerissen. Ebenso vor drei Wochen und ein klein wenig habe ich Sorge, dass die „Quartale“ wieder kürzer werden könnten…

Daher jetzt die Notbremse!!

Vor 1 ½ Wochen mein erneuter Entschluss es mit Baclofen zu probieren (es war noch reichlich da vom ersten Versuch). Ganz vorsichtiger Beginn, bisher OHNE nennenswerte NW.

Letzte Woche hatte ich einen Termin in der Klinik von Prof. Dr. Haasen.
Ärztliche Begleitung bei meinem Vorhaben habe ich nun also, wobei mir auch gesagt wurde, dass der erste Weg der ist, die Patienten zur Abstinenz zu bewegen, aber nachdem ich meine Geschichte erzählt hatte, wurde mein Anliegen akzeptiert.

Hoffnung…

Von jetzt an dürfte in ca. 4-5 Wochen meine nächste "Übermut- Phase" eintreten. Bis dahin dürfte Ruhe sein, nutze die Zeit, um mich bis dahin vorsichtig hoch zu dosieren, anvisiert ist ein Bereich zwischen 30-50 mg. Bin aktuell immer noch bei 31,25 mg. Kein experimentelles hochdosieren mehr, wie beim ersten Mal! GGG - Sport - intensive Beschäftigung mit dem Thema. Sollte Nalmefen demnächst auf den Markt kommen und halten, was es verspricht ist auch das eine zusätzliche Option.

Gleichzeitig mache ich mich nun auf die Suche nach einer für mich geeigneten Psychotherapie. Ich dachte ja, dass ich im Rahmen der Einzelgespräche während der Therapien schon einiges lösen könnte, aber abgesehen davon, dass die Einzelgespräche alles andere als erhellend waren….:

1.Therapie (stationär): 3 Einzelgespräche in 10 Wochen (Standard)

2. Therapie (Tagesklinik): wöchentlich, 45 min. hatte aber das Pech, dass meine (gute!) auszubildende Psychotherapeutin, nach vier Wochen für drei Wochen in Urlaub ging. (Ok, sie kam sehr erholt wieder, aber ICH war raus....)
3. Therapie (Tagesklinik) : 3 x 45 Min, danach wöchentlich 20 (!) min.

2 Einzelgesprächssitzungen während zweier Ambulanter Entgiftungen in den letzten Jahren in meiner Suchtberatungsstelle wurden regelmäßig durch krankheitsbedingte Ausfälle meiner Therapeutin unterbrochen, was dann meinerseits in einem Fall zum Abbruch geführt hat.

Erklärtes Ziel ist eine möglichst langfristige Abstinenz vom Alkohol, gerne auch für immer, aber ich bin nicht mehr so blauäugig von lebenslanger „zufriedener“ (oder unzufriedener) Abstinenz zu träumen, die ersten Rückfälle nach der Therapie und der während Nachsorge hätten mir mental fast das Genick gebrochen.

Cannabis reizt mich außerhalb meiner exzessiven Phasen eh nur noch zu ganz bestimmten Anlässen, Dauerkiffen ist schon lange nicht mehr meins, bin mir aber sehr wohl der Gefahr bewusst, dass es auch ein Trigger für weiterführende Alkohol-Vorfälle sein könnte, ich bin mir in der Hinsicht aber noch nicht sicher, kann hier gefühlsmäßig noch kein Fanal setzen.

Zusätzlich habe ich mir ein Berichtsheft angelegt, in dem ich täglich die Dosis, Einnahmezeiten, UNW, Stimmungen und weitere Therapiemaßnahmen dokumentiere.
Kurz und gut: mir geht der Arsch auf Grundeis, wenn ich es jetzt nicht schaffe, wird es irgendwann nicht mehr zu schaffen sein. Und ja, man kann auch als grundsätzlich positiv eingestellter Quartalssäufer („periodischer exzessiver Trinker“) alles verlieren. Überhaupt kein Problem, ich habe es bewiesen.

Das einzige, das ich noch habe ist mein Glaube an mich selbst und eine bisher wohl noch ganz ordentliche Gesundheit (vermute der Sport in meinen regelmäßigen Trinkpausen macht sich gerade bezahlt).

Gerne würde ich auch dieses Forum nutzen, um meinen Verlauf zu dokumentieren und in Kontakt mit anderen zu treten und mich auszutauschen. Es sind noch sehr viele Fragen offen und es werden mit Sicherheit noch einige Fragen entstehen. Möchte aber keine Chance ungenutzt lassen und werde auch im anderen Forum nach Gesprächen und Hilfe suchen. Gerade auch vor dem Hintergrund, dass ich als „Quartalstrinker“ ja eher zu einer Minderheit gehöre und mir meine Mitstreiter regelrecht zusammensuchen muss.

Nachdem der erste Versuch, gefühlt auch Forumsmäßig, irgendwie nach Hinten losgegangen ist, nun mein zweiter Versuch.

Danke fürs Lesen.

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Was ist eigentlich alt? Was ist jung? Jung, wo die Zukunft vorwaltet. Alt, wo die Vergangenheit die Übermacht hat. (Novalis , dt. Dichter)


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 Betreff des Beitrags: Re: 2. Versuch oder Drei Jahre später....
BeitragVerfasst: Montag 24. Februar 2014, 13:22 
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Beiträge: 1015
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Liebes oder besser "lieber" Nordlicht,

danke für deine ausführliche Schilderung.
Du gehst sehr reflektiert, und diesmal wohl auch entschlossen, an die Sache ran.
Das ist prima ! Die richtige Betreuung hast du in Person von Dr. Haasen auch.

Wie es aussieht, hast du noch einige "Baustellen", die es zu bearbeiten gilt.
Denkst du an eine Psychotherapie ?
Mir hat das sehr geholfen, genau wie meine SHG (Kreuzbund), die ich jede Woche gerne besuche.

Ich drück' dir beide Daumen für den neuen Anlauf !

LG, Werner

Beim Anschauen deiner Beiträge aus 2011 fielen mir Namen auf, die ich momentan im Forum vermisse (u.a. peppino, Diana, Äskulap, rafberg84, Ardok, Rolidor). Vielleicht lest ihr ja noch mit und meldet euch gelegentlich mal...

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„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.“.
Seneca


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 Betreff des Beitrags: Re: 2. Versuch oder Drei Jahre später....
BeitragVerfasst: Montag 24. Februar 2014, 19:02 
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Beiträge: 236
Hallo Werner,

Danke für die freundliche Begrüßung. Tut gut!

Ich hatte das Thema Psychotherapie immer wieder dezent nach Hinten geschoben, vielleicht auch weil ich weiß, dass eine erfolgreiche Psychotherapie von so vielen Faktoren abhängt, dass sie damit letztendlich auch reine Glückssache ist.

Aber da ich den Weg mit Baclofen - den ich zur Zeit durchaus als letzte Chance sehe (großer Begriff, ich weiß), gehen werde, möchte ich mir neben ärztlichen Beistand auch Psychotherapeutischen Beistand holen - auch wenn das nun nicht von heute auf morgen geht.

Zumindest ahne ich aber schon mal, in welche Richtung die Arbeit an mir selbst gehen wird, so ganz ohne Erkenntnisse bin ich aus den drei Therapien natürlich auch nicht rausgegangen.

Werner1503 hat geschrieben:
Ich drück' dir beide Daumen für den neuen Anlauf !


Danke!!

LG
Nordlicht

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 Betreff des Beitrags: Re: 2. Versuch oder Drei Jahre später....
BeitragVerfasst: Dienstag 25. Februar 2014, 06:18 
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Beiträge: 381
Wohnort: Moers
Hallo Nordlicht,

Du hast eine gute Entscheidung getroffen. Einige hier sind gekommen und gegangen. Du bist wieder da – gut so.
Du hast vieles hinter Dir und ein Neuanfang ist immer eine Option.

Wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht.

LG V.

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„Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.“
George Bernard Shaw


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 Betreff des Beitrags: Re: 2. Versuch oder Drei Jahre später....
BeitragVerfasst: Dienstag 25. Februar 2014, 10:43 
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Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo Nordlicht (ich bewundere Deinen Avatar...geht an die Seele...)

Meinen Account hier im Forum habe ich seinerzeit im Februar 2011 gestartet, also nunmehr seit 3 Jahren (wie doch die Zeit so vergeht!). Ich weiss nicht, ob wir bereits in direktem Kontakt zueinander waren. Somit möchte ich Dir ein herzliches "Wieder-Willkommen" im Forum zukommen lassen!
Du hast eine lange Geschichte hinter Dir, da ist meine Abhängigkeit geradezu ein Klacks dagegen.
Lass mich die kurze Geschichte meines Weges der letzten 3 Jahre darlegen. Aus einer inneren Verzweiflung mit dem Messer am Halse (beruflich wie privat) stiess ich mit Recherchen im Internet auf O. Ameisen und dieses Forum. Meinen Arzt konnte ich dank den Unterlagen dieses Forums zu einer "off label" Verschreibung bewegen. War damals noch nicht so einfach... heute habe ich ein repetierbares 1-jähriges Dauerrezept, bei welchem die Krankenkasse die Kosten voll übernimmt (bin in der Schweiz).
Nun, seit 3 Jahren nehme ich ohne Unterbruch Bac (Lioresal in der CH) und habe mir da so eine Philosophie aufgebaut, welche sich zu bewähren scheint. Ich schiebe jede Entscheidung immer wieder 6 Monate vor mich her, ohne daran zu zerbrechen, ob nun eine lebenslange Abstinenz das Ziel ist oder nicht. Vor 1 Jahr wagte ich einen Trinkversuch und musste dabei feststellen, dass Alk offenbar nach längerer Bac-Therapie ganz andere Wirkungen zeigt, jedenfalls nicht mehr diejenigen, welche man sich gewohnt ist... es blieb eine Form von Enttäuschung zurück... auch eine Form von verlorener Sehnsucht...?
Anyway, auf der anderen Seite habe ich gerade vor kurzem erlebt, dass Bac abzusetzen (wäre mein Wunschtraum) nach so langer Zeit zu einem Horrorerlebnis werden kann... über dieses Erlebnis möchte ich an dieser Stelle noch keine Details bekanntgeben, werde dies aber in meinem Thread noch versuchen darzustellen.

Was ich Dir eigentlich sagen möchte: Steige wieder ein mit Bac. Egal, wie die Vorgeschichte aussieht. Wo alle Stricke reissen, kann Bac die Lösung sein. Ich bin nunmehr davon überzeugt, dass es momentan keine bessere Alternative gibt.
Ob Hochdosieren oder moderates Vorgehen das Richtige ist? Es ist und bleibt eine individuelle Sache. Die Reaktionen sind ja sehr verschieden.
Gehe den Weg, welcher für Dich der Richtige ist! Das fühlst Du in Deinem Herzen. Selber fahre ich auf 50mg/d und werde aufgrund meiner letzten Erfahrung daran nichts mehr schrauben... und ich habe mich darauf vorbereitet, dieses Medikament weiterhin einzunehmen, so wie ein Zuckerkranker sein Insulin braucht.

Dies ein paar Hinweise eines von Bac überzeugten "Abhängigen".

Ich wünsche Dir auf Deinem wiederentdeckten Weg mit diesem Medikament von Herzen alles Gute und den erhofften Erfolg!

LG
moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: 2. Versuch oder Drei Jahre später....
BeitragVerfasst: Dienstag 25. Februar 2014, 11:52 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Herzlich Willkommen Nordlicht,

das waren damals ungünstige Zeiten, mit endlosen Diskussionen die mit
Baclofen meist nur wenig zu tun hatten. Einer flog über's Kuckucksnest,
andere haben sich verabschiedet, darunter auch Du.

Das ganze Ausmaß Deiner Geschichte kannte ich nicht.

Übrigens sprechen wir hier nicht mehr von Quartalstrinkern.
Binge Drinking auf sehr hohem Level trifft es möglicherweise besser.
Und ja, es gibt Hinweise auf die Wirksamkeit einer Kombinations-Behandlung
mit Selincro (Nalmefen). Was man sonst noch so braucht, weißt Du selbst.
Das oft belächelte *GGG* und Durchhaltevermögen dauert leider lange.

LG Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: 2. Versuch oder Drei Jahre später....
BeitragVerfasst: Dienstag 25. Februar 2014, 21:39 
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Registriert: Mittwoch 6. April 2011, 23:04
Beiträge: 236
Frodo01 hat geschrieben:
Du hast eine gute Entscheidung getroffen. Einige hier sind gekommen und gegangen. Du bist wieder da – gut so.


Hallo Frodo,

gerade neulich hatte ich hier im Forum gelesen, dass irgendjemand vom Gang nach Canossa geschrieben hat, wenn er nach einem Rückfall wieder zu den AA gegangen ist. Dieses Gefühl kenne ich nur zu gut. Ganz so schlimm war es bei mir nicht, aber so ein unterschwelliges "Ich hab´s doch gewusst", gepaart mit einer seltsam "zufriedenen" Ausstrahlung desjenigen, das reichte eigentlich schon....

Nun, dieses Gefühl habe ich hier nicht. Wenn es so wäre, hätte ich mich hier einfach neu angemeldet und niemand hätte gewusst, dass ich es bin.

Aber ich bin der Lügen, der halbausgesprochenen Wahrheiten, der Verheimlichungen im "klassischen" alkoholtherapeutischen Umfeld, der man da ja schon zwangsläufig begegnet, so dermaßen leid, dass ich mich entschieden habe, zumindest hier ganz offen fortzusetzen, wo ich abgebrochen habe.

Frei nach dem Motto: Hier stehe ich und kann nicht anders.

Danke Dir, Frodo, für die freundliche Begrüßung.

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 Betreff des Beitrags: Re: 2. Versuch oder Drei Jahre später....
BeitragVerfasst: Dienstag 25. Februar 2014, 21:59 
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Beiträge: 236
Hallo Moonriver, Hallo Federico!

Auch Euch ein Dankeschön!

moonriver hat geschrieben:
Du hast eine lange Geschichte hinter Dir, da ist meine Abhängigkeit geradezu ein Klacks dagegen.

Schlimmer geht´s eigentlich immer, wenn man es nicht stoppen kann. Auch ich habe Menschen und Schicksale kennengelernt, dagegen nimmt sich meines dann doch noch recht harmlos aus. Ich habe mir "lediglich" meine Existenz versoffen, nichts was man nicht langsam wieder aufbauen kann, wenn man sich von dem Schock und den depressiven Phasen erholt hat - und die Krankheit in den Griff bekommt. Aber ich denke, ein jeder von uns hat das Recht, sein Schicksal zu bedauern (ich rede nicht von Selbstmitleid), dass ihm der Alkohol beschert hat - ohne sich beim Vergleich mit anderen irgendwie belangloser zu fühlen.

Meine Probleme sind meine Probleme, Deine Probleme sind Deine Probleme - und jeder hat das Recht seine Probleme für sich selbst zur Chefsache zu erklären, meine Meinung.

Danke für die Kurzvorstellung Deines Weges....so unterschiedlich klingt das gar nicht, nur dass ich die Reißleine nicht rechtzeitig genug gezogen habe - mangels Wissen um Alternativen und der richtigen Einstellung und eines nicht optimalen Umfelds.

Es hätte mir damals, in meiner schlimmsten Zeit, vielleicht vieles erspart, wenn ich den Konsum erstmal nur hätte reduzieren können…

Aber gut, ich akzeptiere die aktuellen Gegebenheiten, dafür brauchte ich zwar meine Zeit, sogar eine sehr lange Zeit, aber nun ist es nunmal so. Und vielleicht sollte es für mich ja auch so sein.
moonriver hat geschrieben:
Ob Hochdosieren oder moderates Vorgehen das Richtige ist? Es ist und bleibt eine individuelle Sache.

Ich werde vorsichtig aber beständig hochdosieren. Ich weiß, dass da in einigen Wochen wieder was auf mich zukommen wird, was ich am liebsten ganz vermeiden möchte...


@ Federico

Dir schreibe ich erst mal nur eines: Respekt!


So, nun aber auch genug der netten Worte! Nicht, dass es noch heißt, ich würde hier rumschleimen ;-)

Freue mich auf interessante Themen und Diskussionen und hoffe, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann.

LG
Nordlicht

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 Betreff des Beitrags: Re: 2. Versuch oder Drei Jahre später....
BeitragVerfasst: Dienstag 25. Februar 2014, 23:55 
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Beiträge: 417
Wohnort: Münsterland/Tecklenburger Land
hallo Nordlicht !

ob 2. Versuch, oder 3 Jahre später...
( oder immer wieder auf´s neue... (bei mir )...)

eines gefällt mir :
- und das habe ich mir auch an - / und abgewöhnt :
immer so lange nachdenken zu müssen, was man gesagt hat ... :))

... der Umgang mit der Wahrheit ist "eckig" ...

Zitat:
Aber ich bin der Lügen, der halbausgesprochenen Wahrheiten, der Verheimlichungen im "klassischen" alkoholtherapeutischen Umfeld, der man da ja schon zwangsläufig begegnet, so dermaßen leid, ..........


...- aber weitaus einfacher ...

alles Gute für Dich !!! :daumen: , Ralf.


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 Betreff des Beitrags: Re: 2. Versuch oder Drei Jahre später....
BeitragVerfasst: Mittwoch 26. Februar 2014, 00:52 
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Registriert: Dienstag 19. November 2013, 14:31
Beiträge: 854
Wohnort: Schweiz
Zitat:
Ganz so schlimm war es bei mir nicht, aber so ein unterschwelliges "Ich hab´s doch gewusst", gepaart mit einer seltsam "zufriedenen" Ausstrahlung desjenigen, das reichte eigentlich schon....

Ach ja, wie ... hilfreich, zu wissen, dass du da jedes Mal wieder durch musst. (Zufrieden oder vielleicht sogar selbstgefällig?)

Ich schüttle mir gerade den Staub aus den Haaren, den ich beim Durchforsten deiner alten Beiträge im Archiv aufgewirbelt habe. Welcome (back), Nordlicht!

lg
Lisa

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Der Andersdenkende ist kein Idiot, er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert. Paul Watzlawick

Handle stets so, dass die Anzahl der Wahlmöglichkeiten größer wird. Heinz von Foerster


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