Baclofen Forum vs Alkoholismus

Informationen zu Baclofen bei Angststörungen, substanzinduzierten Störungen und Depressionen. Informationen und offenes Diskussionsforum zu Selincro (Nalmefen) sowie alle progressiven Therapieoptionen im Kontext mit Alkoholismus
alkohol-und-baclofen-forum

 
Aktuelle Zeit: Donnerstag 16. Mai 2024, 01:16

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]



Schliessung des Forums: Das Forum wurde mangels Beteiligung zum 31.12.2019 eingefroren und dient künftig als Nachschlagewerk.
Für aktuelle Informationen besuchen Sie bitte unser Nachbarforum.

Das Forumsteam

P.S. In liebevoller Erinnerung an den verstorbenen Gründer des Forums Friedrich Kreuzeder (Federico), hier noch ein Video.





Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 37 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Re: Schaboo
BeitragVerfasst: Freitag 10. Mai 2013, 14:32 
Offline

Registriert: Freitag 22. März 2013, 11:12
Beiträge: 19
Die Dosis war 75 mg , verteilt auf 3x am Tag.
Nebenwirkungen:sehr müde, auch noch nach einem halben Jahr.
Wahrscheinlich erwarte ich auch immer zu viel von einem Medikament. Es soll Wunder bewirken, mich der Mühe der Änderung entheben.
Und meine Gedanken an einen Rausch, das Gefühl, ganz bei mir zu sein nach 2 Gläsern, das konnte leider noch kein Medikament beheben.
Gedanken sind sehr mächtig. Und sie können einen belügen, obgleich es die eigenen Gedanken sind.Eine Paralellwelt zur Realität.

Ja, Familienfeiern sind mir ein Graus. Leider passieren meine Rückfälle aber auch grundlos.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Schaboo
BeitragVerfasst: Sonntag 12. Mai 2013, 20:44 
Offline

Registriert: Donnerstag 28. Februar 2013, 10:25
Beiträge: 25
Hallo Christian,

hmm, 25mg ist natürlich auch nicht grade wenig, wäre evtl. geschickter gewesen, die Dosis 5 x 10mg + 25mg abends zum schlafen gehen... aber so richtige Patentlösungen gibt es da leider nicht... im Moment heisst es einfach noch ausprobieren, zumal es jeder völlig unterschiedlich verträgt!!
Allerdings hast Du noch deinen SSRI, damit kenne ich mich nur bedingt aus, sodass ich hierzu leider nichts sagen kann. Generell kann man sicher sagen, je mehr Medis im gehirntechnischen Bereich wirken, desto schwieriger ist eine Dossierung mit entsprechend wenigen Nebenwirkungen und den gewünschten Hauptwirkungen zu erzielen.
Wünsche einen schönen Wochenstart

Netten Gruss
Marco

_________________
Menschen die lügen, schwimmen in ihrer eigenen geistigen Dummheit ohne es zu merken schlagen sie eine Tür nach der anderen zu....


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Schaboo
BeitragVerfasst: Sonntag 12. Mai 2013, 22:13 
Offline

Registriert: Freitag 22. März 2013, 11:12
Beiträge: 19
Danke für die guten Wünsche. Gebe sie gerne zurück.

Was mich bei Euch mal interessieren würde: wie ist das mit dem Kontrollverlust?
Ich habe ja nie getrunken um einschlafen zu können . Auch das sog. Spiegeltrinken kann ich schlecht nachvollziehen, denn da hat man ja keinen Rausch. Das war es, was ich immer wollte. Einen rauschhaften Zustand.
Will wahrscheinlich (fast) jeder, der Alkohol trinkt. Doch die anderen können aufhören, bevor es peinlich wird. Bei mir ist es so, dass ich, so bald Alkohol in meinem Körper ist, wie ein Magnet auf weiteren Alkohol zusteuere, bis nix mehr reingeht. Leider bei allen Medikamenten.(Baclofen Campral).

Natürlich ist mein Gedanke, kein Alki zu sein, in diesem Zusammenhang besonders absurd.Will hier auch gar nicht die alte Streitfrage aufleben lassen, ob es ein Suchtgedächnis gibt. Das mag jeder für sich erleben oder entscheiden.

Mich nervt nur mein ewiges rumgeiere. Das ich etwas als Verzicht empfinde, dass alles zerstört, was mich ausmacht.
Ich lauf doch sonst immer so überheblich durch die Welt.Und das begreife oder fühle ich nicht? Oder bin ich so arrogant, dass ich meine, auch über der Sucht zu stehen ?
Na, mal sehen, wie es Euch geht!


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Schaboo
BeitragVerfasst: Montag 13. Mai 2013, 06:30 
Offline

Registriert: Sonntag 8. April 2012, 22:16
Beiträge: 390
christian hat geschrieben:
Doch die anderen können aufhören, bevor es peinlich wird. Bei mir ist es so, dass ich, so bald Alkohol in meinem Körper ist, wie ein Magnet auf weiteren Alkohol zusteuere, bis nix mehr reingeht.


@christian

Was soll man zum Thema Kontrollverlust noch hinzufügen.

Unter Baclofen ist es bei mir jedoch so, dass ich bei einer Alkoholaufnahme nicht gleich abstürze, sondern es bedarf einer mehrtägigen oder auch mehrwöchigen Trinkperiode bis es zum "vollständigen" Kontrollverlust kommt. Meist spielen in den gesamten Zusammenhang noch erhebliche Stressbelastung und andere Probleme hinein.
Merke auch gerade wieder, dass einem Außenstehenden (in meinem privaten Umfeld) so etwas kaum vermittelbar ist.

LG Aspino

_________________
»Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns / Vor uns liegen die Mühen der Ebenen« (Brecht)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Schaboo
BeitragVerfasst: Montag 13. Mai 2013, 07:27 
Offline
Gründer †
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
christian hat geschrieben:
Das war es, was ich immer wollte. Einen rauschhaften Zustand.
Will wahrscheinlich (fast) jeder

Da wäre ich nicht so sicher. Nach allem was wir wissen, benützen Menschen Alkohol mehrheitlich um zu vergessen, zu verdrängen und um schwer aushaltbare Zustände besser aushalten zu können. Mit anderen Worten, sie benutzen Alkohol als schnell verfügbare und hochwirksame Medizin.

Der Spiegeltrinker trinkt ja nicht, um einen angenehmen Spiegel zu erreichen und zu halten. Er trinkt, weil er körperlich abhängig ist und deshalb einen gewissen Pegel halten muss, um nicht in einen unbeabsichtigten Entzug zu rauschen. Die Kontrolle über den Alkoholkonsum ist dabei längst verloren gegangen.

Nach Deiner Schilderung gehörst Du zur Gruppe der Rauschtrinker (binge drinker). Vermutlich hast Du auch kein Craving wenn Dein Verlangen nach Rausch wieder mal gestillt wurde. Das macht es schwer mit Baclofen. In Zeiten in denen Du kein Verlangen nach Rausch verspürst, müsstest Du trotzdem aufdosieren gegen jeden inneren Widerstand, gegen das eigentliche Wollen – einen rauschhaften Zustand zu erreichen.

Stellt sich die Frage: was fehlt in Deinem Leben? Was ist der Grund für den Wunsch nach Rausch?

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Schaboo
BeitragVerfasst: Montag 13. Mai 2013, 08:07 
Offline

Registriert: Freitag 22. März 2013, 11:12
Beiträge: 19
Ja, was fehlt mir ?
Laut Aussage meiner Frau vermittle ich den Eindruck, dass ich permanent in einer "falschen" Welt lebe.
Gut, in meinem Alter -und meiner Therapieerfahrung - müßte ich langsam wissen, was die "richtige" Welt für mich ist.
Materiell habe ich alles durch, was aber (leider) nie etwas an meinem Trinkwunsch änderte.

Auch ist dies bereits Ehe Nr.2, wenn auch meine erste Frau nicht wirklich ernsthaft etwas gegen meine Abstürze hatte bzw. unternahm. Wahrscheinlich war ich aufgrund meines schlechten Gewissens leicht zu handeln.
Als auch "Betroffene" sieht meine jetzige Frau natürlich genauer hin, legt -für meinen Geschmack- den Finger sehr tief in die Wunde. Sie meint, dass ich mich innerlich überhaupt nicht verändere, immer noch meiner inneren Scheinwelt verhaftet bin, weshalb ich auch immer am selben Punkt ende:dem Vollrausch.

Medikamenten steht sie skeptisch bei mir gegenüber.Die Betonung liegt auf "bei mir", da ich ihrer Ansicht alles tue, um nicht an die Wurzeln zu gehen.Eher schiele ich immer nach Hilfe von Außen. Bei anders strukturierten Menschen ist sie neuen medizinischen Wegen sehr aufgeschlossen gegenüber.

Es stellt sich mir natürlich schon lange die Frage:wovor habe ich Angst? Was verliere ich, wenn ich Veränderung wirklich zulasse. Ich merke dann, wie eine Wut in mir hochkommt, die ungefähr so klingt:verdammt, Menschen, die keine Alkis sind, die werden nicht ewig kritisiert und zu Veränderungen geschubst.Die dürfen sich benehmen (menschlich) wie die Sau, ohne das man ihnen mit Besserwisserei begegnet.

Ich weiß, klingt nicht gerade reif. Wenn ich wüßte, wohin ich mich innerlich bewegen soll, um meinen Nagel aus dem Kopf zu kriegen. Ich hab da keine Vision von einem Ziel, kein Phantasiealand der zufriedenen Abstinenz.

Eher Angst vor einer sehr,sehr großen Leere, wenn ich meinen Jahrzehnte alten Weg verlassen soll. Und wohl zu wenig Vertrauen- in mich und andere- dass das Neue besser ist. Um ganz ehrlich zu sein: ich möchte wohl lieber mein falsches, schwaches Ich behalten, da ich Angst habe, mir wird von anderen (Frau/Therapeut etc.) eine Persönlichkeit aufgezwungen, die ich nie sein wollte, die ich verabscheue. Wie Resignation statt Neustart.

Da hapert es bei mir. Die Idee, dass ich mich tatsächlich wohler fühlen könnte, die lass ich nicht zu. Das hält der Egomane in mir nicht aus, da muß Abwertung her.

Ich werde es wieder mit Bac versuchen, insbesondere dann, wenn der Wunsch (erst nur gedanklich) nach einem Rausch entsteht.(aufdosieren). Und ich weiß, dass das kommt. Erst nur ein Plätschern, dann wie eine Monsterwelle, die bricht. Dann wieder Ruhe.

Ich danke Euch!


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Schaboo
BeitragVerfasst: Montag 13. Mai 2013, 09:27 
Offline
Gründer †
Benutzeravatar

Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Lieber Christian,

deine Fähigkeit zu schonungsloser Selbstanalyse und -Kritik ist verblüffend. Mit Unterstützung durch eine(n) systemisch orientierte(n) TherapeutIn und in Verbindung mit Baclofen, sollte Dir gelingen, was Du dir wünschst. Systemische Therapie verändert oder verbiegt Dich nicht, sondern ermöglicht Dir Deine Ressourcen zu erkennen und ggf. darauf zurück zu greifen.

Nur das, was Du dir selbstgewählt zu eigen machst, machen willst, hat Bestand vor Dir. Alles andere kannst Du getrost in die Tonne treten, aber das weißt Du selbst sehr genau. Vielleicht fängst Du an nach „Systemischer Therapie“ oder „lösungsorientierter Ansatz“ zu googeln.

Nur so viel vorab, die Grundhaltung systemischer Therapeuten:
Positives Menschenbild
Wertschätzende Haltung
Nicht-Wissen
Fragen statt sagen
Die Klienten geben die Ziele vor
Ressourcen und Fähigkeiten erkennen, auf das Gelingen fokussieren
Mit dem Klienten sprechen, statt über ihn
Hoffnung kreieren

LG Federico

_________________
„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Schaboo
BeitragVerfasst: Montag 13. Mai 2013, 12:53 
Offline
Moderator
Benutzeravatar

Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo Christian

Zitat:
Um ganz ehrlich zu sein: ich möchte wohl lieber mein falsches, schwaches Ich behalten, da ich Angst habe, mir wird von anderen (Frau/Therapeut etc.) eine Persönlichkeit aufgezwungen, die ich nie sein wollte, die ich verabscheue. Wie Resignation statt Neustart.
Gehen wir mal davon aus, dass wir hier EIN Leben verbringen (andere Ansichten gibt es, auch für mich. Ein Thema, dessen Tragweite ich hier jedoch nicht streifen möchte...) darfst Du Dir bewusst sein, dass es DEIN Leben ist, welches sich hier im Jetzt verwirklichen will. Ich weiss, es braucht unglaublichen Mut "sich selber zu entdecken, zu sein und zu werden". Aber irgendwo ganz tief liegt der vorgezeichnete Weg verborgen und irgend ein Gesetz lässt einem leiden, wenn man ihn nicht geht. Aus irgendwelchen Gründen: Sachzwängen, "was denken die anderen" etc...

Ich bin mir dessen bewusst: Es tönt einfach, in der Praxis ist es alles andere... auch ich trage tief in mir eine "Bestimmung meines Weges". Diese in Einklang zu bringen mit dem real gelebten Leben ist nicht immer einfach. Es irgendwie auf die Reihe zu bringen ist schon mal ein Fortschritt. Es 100pro zu leben annähernd ein Ding der Unmöglichkeit.

Somit, Christian. Versuche über Deinen Schatten zu springen. Auch wenn andere den Kopf schütteln, Dich nicht verstehen können. Es ist Dein Leben, Dein Schicksal, welches da an die Türe klopft.

Mir kommt auch immer wieder Dein Satz in den Sinn:
Zitat:
Bei mir ist es so, dass ich, so bald Alkohol in meinem Körper ist, wie ein Magnet auf weiteren Alkohol zusteuere, bis nix mehr reingeht.
Erinnert mich stark an Menschen mit einer anderen Sucht: Ess-Sucht. Auch hier verbergen sich Probleme der tieferen Art in der Seele. Man sucht etwas und kann es auf eine dadurch induzierte Art nicht finden. Sei es nun Essen um die innere Leere aufzufüllen oder sei es der Alkohol um das schwarze Loch zu eliminieren; der Schuss geht immer nach hinten. Solange man den Mut nicht aufbringt sein Leben gemäss seiner Bestimmung zu realisieren wird man unglücklich bleiben, von Sehnsucht getrieben, von Sucht gejagt...

Sorry, wenn ich etwas schonungslos spreche, aber ich glaube, Du wirst mir diese Worte nicht übel nehmen.

Hast Du Träume, Vorstellungen, spürst Du sogar Deinen Lebensplan, wie Du wirklich sein könntest? Ich vermute es.

Du lebst momentan das Leben, welches Deine Frau und Dein Therapeut für Dich ausgelesen haben. Sie meinen es vielleicht sogar gut, aber ich sage Dir: Habe den Mut DEIN Leben zu leben und Deine innere Vorstellung zu realisieren.

aus der Seele gesprochen
LG moonriver

_________________
„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Schaboo
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. Mai 2013, 13:18 
Offline

Registriert: Freitag 22. März 2013, 11:12
Beiträge: 19
Danke für Eure ausführlichen Antworten!

Meine inneren Vorstellungen...an dem Satz bin ich hängen geblieben, schon am Montag, nach dem lesen Eurer Beiträge.
So traurig das sich nun anhört:irgendwie habe ich das Gefühl,keine inneren Vorstellungen zu haben.
Es war immer mehr ein "durchmogeln", was mich über die Jahrzehnte getragen hat.
Andere Menschen setzen sich ganz konkrete Ziele.Erreichen diese oder scheitern, doch sie bewegen sich. Bei mir persönlich habe ich eher den Eindruck, dass ich die positiven Ziele der anderen auch erreichen möchte, jedoch möglichst ohne jede Anstrengung. Deswegen habe ich mich immer an Menschen gehalten, die mir meine Ziele ermöglichen, ich aber nur als Antreiber in der zweiten Reihe agiere.
Und natürlich habe ich große Angst, diesen sehr bequemen Weg zu verlassen. Zur Not flüchte ich mich dann in Arroganz.Behaupte, dass das ja bislang noch immer geklappt hat.

Und da komme ich zu dem Punkt, den Federico heute in einem anderen Punkt mit Selbstliebe betitelt hat. Die fehlt mir. Narzischtische Selbstliebe, damit kann ich dienen. Doch in mir ist etwas, dem ich nicht traue.Zwei Schaboos sozusagen, die sich nur unter Einfluss von Alkohol deckungsgleich machen lassen. ( der beschriebene Wunsch nach dem Rausch). Dann bin ich für kurze Zeit (30 min.) eins mit mir.

Meine Frau ist ja selbst Betroffene. Anders als ich hat sie tatsächlich ihre Lebensmuster/Abläufe/Denkweisen verändert. Vielleicht gelang ihr das dadurch einfacher, da sie aufgrund ihres Alkoholkonsums einen Herzinfarkt hatte und einen Krampfanfall am Herzen.
Ich kannte sie ja nicht, als sie noch trank. Doch Menschen, die ihr seit Jahrzehnten nahe stehen bescheinigen ihr, dass sie sich in sehr vielen Gefühls-und Kopf-Dingen verändert hat.
Durch diese Veränderungen vermisst sie den Alkohol nicht. Er ist überflüssig geworden.

Ich bin mit mir eben innerlich noch uneins.Meine Ichs sind nicht deckungsgleich. Das eine ich kann dem anderen nicht trauen.(klingt vielleicht albern, ist aber so).
Und ja, natürlich erzeugt es Druck, wenn der Partner selbst Betroffene ist. Es geht ja auch um ihr Leben, da sie wirklich verzweifelt ist, wenn ich alle 8 Wochen abstürze.
Es muss doch möglich sein, diesen Wunsch nach einem Rausch durch gelebtes Leben zu ersetzen.
Mir geht es objektiv gut, doch möchte ich in meiner "Allmachtswelt" immer noch etwas draufsetzen. Ich empfinde Verbote immer als persönliche Kränkung. Das sie vielleicht zu meinem besten sein könnten, das negiere ich wie ein Teenager.

LG
Schaboo


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Schaboo
BeitragVerfasst: Mittwoch 15. Mai 2013, 20:44 
Offline
Moderator
Benutzeravatar

Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo Christian
Zitat:
irgendwie habe ich das Gefühl,keine inneren Vorstellungen zu haben.
Jeder Mensch hat sie..., aus irgend einem Grund kommen sie bei Dir nicht "raus", etwas versperrt Dir den Weg zu Deiner Bestimmung, zu Deinem Lebensplan.
Zitat:
dass ich die positiven Ziele der anderen auch erreichen möchte, jedoch möglichst ohne jede Anstrengung.
Christian, das Leben lebt sich nicht von alleine, es kann knallhart sein, bis zu einem täglichen Kampf ausarten. Die Realität ist alles andere als ein Wohlfühlprogramm... ohne ein Wollen und Sein läuft da gar nichts mehr.
Zitat:
ich aber nur als Antreiber in der zweiten Reihe agiere
Die erste Reihe gehört auch Dir, vielleicht schon morgen. Auch Du hast mal das Rampenlicht zu gut. Also gehe auf der Bühne des Lebens nach vorne. Nur Mut. Schlimmer kann es nicht kommen.
Zitat:
... diesen sehr bequemen Weg zu verlassen
Selbsterkenntnis? :-?
Zitat:
Doch in mir ist etwas, dem ich nicht traue.
Mut zu sich selbst? Vertraue einmal im Leben und wage den Sprung in das Ungewisse... dann wirst Du sehen, dass Dich wie ein Wunder etwas auffängt, als würdest Du sanft in einem Netz landen...
Zitat:
Zur Not flüchte ich mich dann in Arroganz.
Genau dies vertreibt dann die Menschen um Dich, welche Du eigentlich so dringend nötig hättest.
Zitat:
Doch in mir ist etwas, dem ich nicht traue.Zwei Schaboos sozusagen, die sich nur unter Einfluss von Alkohol deckungsgleich machen lassen. ( der beschriebene Wunsch nach dem Rausch). Dann bin ich für kurze Zeit (30 min.) eins mit mir.
Mit obigen Vorschlägen wäre dieser Zustand evtl. dauerhaft ohne Flucht zu erreichen. Dich selbst zu sein.
Zitat:
Ich empfinde Verbote immer als persönliche Kränkung. Das sie vielleicht zu meinem besten sein könnten, das negiere ich wie ein Teenager.
Verbote können vielfach gerade kontrapunktiv sein. Manchmal muss man einen "verbotenen" Weg wählen, aber dann nicht auf halber Strecke zögernd stehenbleiben, sondern wirklich das Unternehmen durchziehen, knallhart. Das Ziel, welches dadurch erreichbar ist sieht man vielleicht nur einmal in diesem kurzen Leben. Aber man kann es erreichen. Vielleicht hast Du Angst, es könnte Dein ganzes Leben umkrempeln. Ob es dann so sein soll... ja, das musst und kannst nur Du allein entscheiden. Es ist wie die gespürte ferne Morgenröte am Horizont. Ganz im Inneren fühlt man wo es lang gehen sollte. Den Mut zur Realisierung aufzubringen ist eine grosse Arbeit und Anstrengung, das Resultat könnte die grosse Erlösung sein.
Wir Menschen tragen in uns wie angeboren eine tiefe Sehnsucht. Wir tun alles um sie irgendwie auszudrücken. Und nur wenn wir auf der Suche nach den Gründen sind leben wir wirklich... wieviele Stunden des Lebens in der heutigen Welt haben wir dafür übrig? Viel zu wenig! Wir sind gezwungen uns mit eigentlich Unwichtigem rumzuschlagen. Dinge, welche zur inneren Entwicklung und Reifung herzlich wenig beitragen.
Diese tiefe innere Sehnsucht kannst Du momentan nur mit Alk überbrücken. Für 30 min bist Du dort in dem neuen Morgen Deines Lebens. Mache nun Deine Zukunft daraus. Gib ihr einen Namen, einen Ausdruck.

Ich weiss, meine Worte mögen etwas direkt, vielleicht zu direkt sein. Wir leben in Sachzwängen, durch Fügung oder selbst auferlegt. Manchmal deckt sich die Realität mit der inneren Lebenslinie, manchmal laufen wir total neben den Schienen. Immer wieder sind wir vor die Aufgabe gestellt, unser Leben mit unseren Beziehungen, unserem Umfeld in Einklang zu bringen.
Sprich mit Deiner Frau darüber. Mit denselben Worten wie Du es hier im Forum ausdrücken kannst. Die Lösung ist manchmal bei totaler Offenheit viel einfacher als befürchtet.

Das Leben bietet manche Chancen. Diejenigen, welche man vertan hat, machen sich im Alter schmerzlich bewusst. Irgendwann mal kann es zu spät sein...

Christian, ich wünsche Dir Mut, Kraft und und den nötigen Willen.

Alles Gute
LG moonriver

_________________
„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 37 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde [ Sommerzeit ]


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 14 Gäste


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron



YouTube facebook_button

Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
© 2009-2015 Alkohol und Baclofen Forum.de
Template made by DEVPPL - Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 StopForumSpam 



@MEMBER OF PROJECT HONEY POT
Spam Harvester Protection Network
provided by Unspam