Baclofen Forum vs Alkoholismus

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 Betreff des Beitrags: Neuvorstellung und Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Samstag 18. August 2012, 11:54 
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Registriert: Samstag 18. August 2012, 11:36
Beiträge: 20
Hallo,

nachdem ich so viel interessantes hier gelesen habe, habe ich mich entschlossen auch hier anzumelden. Leider fällte es mir noch immer schwer mich als Alkoholikerin zu outen.
Ich leide unter chronischen Schmerzen und Depressionen mit Angst- und Panikstörung. Leider helfen bisher keine Medikamente um meine extremen Muskelverspannungen loszuwerden, was mir inzwischen beinahe jede Lebensqualität nimmt. Ich kam dadurch immer mehr zum Alkohol, allerdings auch nur Abends, tagsüber trinke ich nichts. Sobald ich Alkohol trinke, lassen die Schmerzen ein wenig nach, wahrscheinlich weil ich dann ein wenig entspanne.
Das Buch von Ameisen habe ich auch gelesen und es macht mir Hoffnung. Nun weiß ich nicht wie ich anfangen kann. Baclofen einfach so im Internet bestellen oder doch besser vom Arzt verschreiben lassen (falls er das überhaupt macht)?
Es wäre toll, wenn mir jemand dazu Informationen geben könnte.
Vorab vielen Dank.

Nina


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung und Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Samstag 18. August 2012, 13:13 
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
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Liebe Nina,

zunächst ein ganz herzliches Willkommen. Wenn Du Dich hier "umgesehen hast" müsstest Du schon eigentlich etwas mehr wissen...obwohl ich zugebe, dass ich die Struktur des Forums auch selbst gelegentlich sehr "komplex" finde (insbesondere, wenn man einen Artikel oder post wiederfinden möchte), Suchfunktion nicht vergessen....und unbedingt den Königsweg lesen.

Wie wir immer schreiben: outing ist Privatsache, lass Dir Zeit; Du entscheidest, ob und wem gegenüber Du das tust.
Hier im Forum hast Du ja einen Anfang gemacht um Hilfe zu bekommen, vielleicht reicht das für Dich im Moment. Hauptsache Du willst etwas verändern, das ist eigentlich doch das Wichtigste.
Deine Schilderung der Problematik ist ja nun wirklich superklassisch....fast wie im Buch..

Also: wenn das alles so ist wie Du schreibst, empfehle ich Dir natürlich einen möglichst raschen Beginn eines Therapieversuchs mit Baclofen. Gibt es irgendwelche anderen Grunderkrankungen? Wichtig ist, dass keine Nierenerkrankung und keine Epilepsie vorliegen, aber das weisst Du sicher schon. Nimmst Du irgendwelche Medikamente gegen die Angst?

Federico hat mit dem "all you need" eine schöne Zusammenfassung gemacht, mit den Unterlagen, die Du Deinem Arzt vorlegen könntest.
viewtopic.php?f=59&t=1709&p=17597&hilit=All+you+need#p17597

Für jetzt alles Liebe,
viel Kraft und Mut
jivaro

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"In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst."
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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung und Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Samstag 18. August 2012, 15:53 
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49
Beiträge: 2608
Wohnort: Schweiz
Hallo Nina

Auch von mir ein herzliches Willkommen.
Die wichtigsten Informationen hast Du ja bereits von jivaro erhalten.
Zu den Muskelverspannungen kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass gerade Baclofen hier hervorragende Dienste leisten kann. Ich hatte Alkohol vorwiegend als Antidepressiva konsumiert und auch dort diese entspannende Wirkung erlebt. Baclofen hat mich "nebenher" auch von solchen Verspannungen erlöst. Überhaupt kann es verschiedene psychosomatische Symptome gut beeinflussen. Auch die Auswirkungen von Stress oder Angst auf das Kreislaufgeschehen.

Wage den Schritt und gehe einen Weg, welche einige schon mit verblüffender Wirkung eingeschlagen haben. Er kann Dir ein neues Leben schenken!

Nun wünsche ich Dir von Herzen einen guten Start und alles Gute.

LG moonriver

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„Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“
(Antoine de Saint-Exupéry)


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung und Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Sonntag 19. August 2012, 00:24 
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Liebe Nina,

Du siehst, wir sind eben richtig begeistert von der Wirkung des Medikamentes, ich kann nochmals unterstreichen und bestätigen, was moonriver schreibt.
Für mich war die Wirkung auf Angst und Panik am verblüffendsten, ich hätte nie im Leben zu hoffen gewagt, dass diese 2, seit der Kindheit erinnerlichen Wegbegleiter mal in den Hintergrund treten könnten.

LG jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung und Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Sonntag 19. August 2012, 15:39 
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Registriert: Samstag 18. August 2012, 11:36
Beiträge: 20
Hallo,

vielen, vielen Dank für Eure Nachrichten, das macht mir Mut. Momentan nehme ich keine Medikamente gegen die Angst, ich habe immer gehofft, dass ich es von alleine in den Griff bekomme. Andere Erkrankungen habe ich nicht, daher werde ich es mit Baclofen versuchen. Die Zusammenfassung von federico werde ich mir jetzt gleich einmal durchlesen, danke für den Tipp. Wenn Baclofen mich auch noch von meinen Verspannungen befreien könnte, das wäre wirklich schön. Täglich diese Schmerzen auszuhalten ist für mich fast nicht mehr zu schaffen. Der Kopf, Hals und über die Schultern hinaus, das Ganze täglich ohne Linderung durch Schmerzmittel, das ist unerträglich.
Nochmals vielen Dank für Eure Nachrichten,

LG,

Nina


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung und Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Sonntag 19. August 2012, 23:56 
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08
Beiträge: 1949
Wohnort: Giessen
Nur ergänzend: bei 2 Patientinnen, die auch an Fibromyalgie leiden; konnten unter Baclofen die Muskelbeschwerden deutlich von 7 auf 0 -3 Schmerzpunkte gebessert werden (Schmerzskala von 1-10).

Wünsche Dir einen guten Start in die Woche!
LG jivaro

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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung und Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Dienstag 21. August 2012, 17:08 
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Registriert: Sonntag 12. August 2012, 12:00
Beiträge: 89
Nina hat geschrieben:
...ich habe immer gehofft, dass ich es von alleine in den Griff bekomme...

Hallo Nina!

Auch von mir ein herzliches willkommen im Forum. "Dass ich das alles irgendwie alleine in den Griff bekomme" - das habe ich auch immer gehofft. Ich glaube, das haben wir alle viel zu lange gehofft...

Als es gesundheitlich dann gar nicht mehr ging, habe ich mir endlich Hilfe geholt. Es folgten Entgiftungen, Entwöhnungen, stationäre Therapien, Selbsthilfegruppen...jahrelang...aber auch mit dieser Hilfe habe ich "das alles immer noch nicht in den Griff bekommen."

Die Abstürze wurden zwar seltener, aber dafür umso intensiver. Das Paradoxe war: Ich wusste durch die Klinikaufenthalte und die ungezählten Sitzungen beim Therapeuten zwar theoretisch, wie "Rückfallprophylaxe" funktionieren sollte (ich habe da durchaus nützliche Strategien gelernt und will das gar nicht partout verurteilen) - aber in der Praxis außerhalb der oft zitierten "Käseglocke" sieht vieles eben anders aus.

Wie soll man sich denn bitte "sortieren", den "Notfallzettel" herauskramen, die Schwimmsachen zusammen packen und zum Bus pilgern oder die Meditations-CD einlegen und sich entspannen, wenn Dein ganzes Wesen nur noch von einem Gedanken beseelt ist: "Ich muss trinken - jetzt!"

SD, Trinkwunsch, Craving - wie auch immer man es nennen möchte - es sticht alle guten Vorsätze aus.

Nun bin ich seit gut einer Woche hier im Forum aktiv, habe Ameisen "studiert", mit Baclofen angefangen (z. Zt. 10-5-5, ab morgen 10-5-10) und merke, wie allmählich Ruhe und (gestärkt auch durch die vielen positiven Erfahrungsberichte hier im Forum) Zuversicht in mein Leben einzieht.

Unangenehme Nebenwirkungen habe ich (auch dank der moderaten Dosierung) bislang keine (TOI TOI TOI), und ich kann mir zum ersten Mal vorstellen, dass ich jetzt - da ich mich zusehends befreiter fühle - auch vieles von dem psychischen Ballast, der sich mir in meinen Therapien offenbart hat, besser auf- und verarbeiten kann, weil mich die ständigen Gedanken an Alkohol nicht länger blockieren.

Sorry, Nina! Ich wollte Dir eigentlich nur "Hallo" sagen und habe jetzt schon eine ganze Seite Deines Threads zu getextet...dabei habe ich ja einen eigenen :ymhug: Ist auch ein bisschen off-topic geworden, da Deine Probleme ja in erster Linie muskelbedingt sind, wenn ich Dich richtig verstanden habe.

Naja. Vielleicht kannst Du ja trotzdem ein bisschen was für Dich aus den Zeilen heraus lesen. Und wenn's nur die Entschleunigung ist! Ich wünsche Dir auf jeden Fall von Herzen alles Gute.

Schön, dass Du da bist!
Papfl

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Alles geben die Götter, die unendlichen, ihren Lieblingen ganz.
Alle Freuden, die unendlichen, alle Schmerzen, die unendlichen, ganz.

Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung und Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Dienstag 21. August 2012, 18:37 
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11
Beiträge: 8253
Wohnort: München
Hallo Nina,

auch von mir ein herzliches Willkommen!

Du hattest Fragen die im Grunde schon alle beantwortet wurden, bis auf:
Zitat:
Baclofen einfach so im Internet bestellen oder doch besser vom Arzt verschreiben lassen (falls er das überhaupt macht)?
Dazu gibt es eine klare Aussage in diesem Forum: bitte geh zu (D)einem Arzt, ich bin sicher Du wirst es bekommen! Wenn es Probleme geben sollte, wirst Du Hilfe im Forum finden, entweder von einem der Ärzte des Forums oder „par Ordre du mufti“ von einem Forenmitglied. Die letzten 20 Neumitglieder die sich mit Ängsten wegen Arztgesprächen plagten waren sehr erstaunt, wie problemlos diese verlaufen sind.

Zur Indikation bei chronischen Schmerzen gibt es inzwischen mehrere Papers die über eindeutige Erfolge bei Behandlung mit Baclofen berichten. Dies nur als kleiner Hinweis zu den Outingproblemen – ist möglicherweise gar nicht nötig.

LG und guten Start
Federico

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„Es gibt keine Alternative zum Optimismus,
Pessimismus ist Lebensfeigheit.“
Richard David Precht


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung und Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Dienstag 21. August 2012, 20:15 
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Registriert: Dienstag 31. Januar 2012, 06:23
Beiträge: 394
Hallo Nina,

sieh Deinen Arzt einfach als da an was er ist, ohne Beklemmungen.
Er ist Dienstleister.
Und dann trag Deine Wuensche vor.
Die Aerzte, die gerne als Goetter in weiss angesehen werden wollen, sind eigentlich ziemlich ausgestorben.
Scheu oder Angst sind also nicht noetig.
Dann klappts auch.

Rico


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 Betreff des Beitrags: Re: Neuvorstellung und Fragen zu Baclofen
BeitragVerfasst: Mittwoch 22. August 2012, 09:30 
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Registriert: Samstag 18. August 2012, 11:36
Beiträge: 20
Hallo,

danke für Eure Nachrichten.
Lieber Papfl, Du hast vollkommen Recht. Theoretisch habe ich auch alles verstanden, habe auch eine Therapie gemacht, aber kaum zu Hause angekommen, allein, dazu die Schmerzen, Depressionen, Angst und Panik auch wieder da, ging der Teufelskreis von vorne los. Ich habe so oft darüber nachgedacht ob ich Depressionen wegen des Alkohols habe, oder ob ich angefangen habe Alkohol zu trinken weil ich Depressionen habe. Ich habe häufig so starke Schmerzen und bin dadurch auch sehr frustriert. Sport hat mir immer ganz gut geholfen, kann ich aber momentan, auf Grund eines Unfalls nicht mehr machen. So kommt eben eins zum anderen. Ich will nicht immer einfach nur als Alkoholikerin behandelt werden, daher die Scheu meine Ärztin auf das Medikament anzusprechen, denn das ist nicht das alleinige Problem, zumindest aus meiner Sicht. Ich komme aus diesem Schmerz-Frust-Kreislauf irgendwie nicht raus. Daher trinke ich, weil es mich entspannt und die Schmerzen dann ein wenig nachlassen. Ich würde daher Baclofen gerne zunächst im Internet bestellen, wenn es tatsächlich hilft werde ich dann meine Ärztin darauf ansprechen. Kann mir jemand einen Tipp geben wo ich es bestellen kann?
Federico, kannst Du mir mitteilen wo ich diese Erfahrungsberichte über Baclofen finden kann? Ich könnte sie mir dann ausdrucken und meiner Ärztin zeigen.
Vorab vielen Dank für Eure Hilfe.

LG, Nina


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