Baclofen Forum vs Alkoholismus

Hallo,

in leichter Abwandlung eines bekannten Buchtitels versuche ich mich mal daran, mich hier im Forum vorzustellen.
Ich bin (m), Single, bin Alkoholiker, lebe am linken Niederrhein. Ich bin seit Jahren arbeitslos, beziehe ALG 2. Es geht mir im Moment gar nicht gut, weil ich Angst habe. Angst, nicht mehr an Baclofen zu kommen. Angst vor dem, was dann womöglich (wieder) passiert.

Vor mehr als 1/2 Jahr bin ich auf Dr. Ameisen und sein Thema gestossen. Sein Buch habe ich inzwischen gelesen. Ich konnte es zunächst gar nicht glauben. Sollte es Hoffnung geben.

Ich habe mir dann - gefunden durch Internetrecherche - Baclofen bei diesem ***Shop in Spanien bestellt, der hier ja wohl auch recht bekannt ist.
Ich nehme Baclofen seit knapp einem halben Jahr und es hat mir bereits deutlich geholfen. Vorher habe ich praktisch täglich mehr als eine halbe Flasche Wodka gertrunken, keinen anderen Alkohol.

Durch Baclofen/Lioresal ist es mir bisher gelungen, diesen Konsum ungefähr zu halbieren. Ich trinke immer noch, aber inzwischen etwa 1/3 Flasche, öfters auch noch etwas weniger. Ich konnte es zunächst gar nicht glauben. Aber .. das Zittern war weg; ich schlafe sehr viel besser. Nur noch selten Schweissausbrüche. Ich fühle mich insgesamt besser, gefestigter.

Mein Ziel ist es natürlich, völlig vom ALK wegzukommen. Ich denke, daß es mir deshalb bisher nicht gelungen ist, weil ich mir bei diesen Spanien-Preisen nur eine Dosierung von 25 mg = 1 Tablette pro Tag leisten konnte. Was heisst leisten? Eigentlich - siehe ALG 2 - hätte ich mir nicht einmal dies leisten können. Nun sind dort inzwischen die Preise so hoch - und die Wirkstoffmenge pro Tab. so runter gegangen - daß ich das nicht mehr finanzieren kann.

Ich habe dann versucht, es vom Arzt verschrieben zu bekommen, auch als Privatrezept. Hausarzt = strikte Ablehnung. Ich hatte das Gefühl, als ob ich von ihm eine strafbare Handlung verlangt hätte. Ich war bei 3 weiteren Neurologen. Auch dort völlige Ablehnung. Unverständnis, daß ich mich nicht "herkömmlich" behandeln lassen wollte. Bei einem bin ich praktisch rausgeschmissen worden. Zu denen gehe ich nie wieder.
Ich lebe in einer Kleinstadt. Hier finde ich ganz bestimmt niemanden (die vorhandenen Neurologen etc. habe ich durch), der mir Baclofen verschreibt. Bin auch schon ganz frustriert, peinlich berührt und demotiviert, es ins Blaue hinein noch einmal zu versuchen.

Ich hab Lioresal nur noch für 4 Tage, obwohl ich inzwischen nur noch eine halbe Tabl. nehme (12,5 mg). Ich weiss nicht, wie es dann weitergehen soll.

Hier im Forum habe ich gelesen (ich bin dabei, möglichst vieles/alles zu lesen), daß es vielen mit der Verschreibung so gegangen ist, sie dennoch wohl öfters es irgendwie geschafft haben.

Wie habt Ihr das gemacht? Kann mir jemand da helfen?

Ich habe wirklich Angst davor, was in etwa 5 Tagen sein wird.

Ich hätte sicher noch mehr zu schreiben; aber mehr geht jetzt im Moment nicht.

Trotzdem freundliche Grüße an alle - vieles, was ich hier bisher las, waren wertvolle Informationen und es gibt einem auch etwas, was noch wertvoller ist: Hoffnung!

host138

Hallo Host,

wenn ich mal so fragen darf wo genau lebst du am Niederrhein? Ich habe morgen einen Termin bei meinem Arzt und hoffe das er es mir verschreibt. Falls ja könnte ich dir die Adresse geben.

LG
Andy

Ach ja hast du auch einen Namen?

Hallo Host,

Horst wär mir lieber. Willkommen im Forum erstmal und klar, am Niederrhein hast Du freie Auswahl inzwischen. Wenn Du erstmal 100 Stck. für 25,– Euro auf Rezept erhalten hast, kannst Du deinen Vodka-Konsum dramatisch gegen NULL senken, ich nehme an, Du willst das auch.

Ich hab dann mal nachgerechnet und frage mich von welcher Vodka- oder Wodkasorte Du eigentlich sprichst. Der mit „V“ wird allgemein in Halbliterflaschen angeboten und kostet um die 10,– (Qualität) der andere (Sprit) wird als 0,75 L angeboten und kann 6,50 bis 12,- kosten. Egal wie ich es auch rechne, mit spanischer Importware (Lioresal) hast Du jedenfalls bisher wenig eingespart.

Ich nehme aber mal stark an, darum geht es auch nicht wirklich oder ...?

LG Federico

Hallo Federico,

es warst ja Du, der mich auf dieses Forum aufmerksam gemacht hat. Ich hatte da vor Kurzem etwas im Baclofen-Blog kommentiert und Du meintest, ich solle den Betreffenden im Forum kontaktieren. Hab ich getan, aber über den Inhalt von PM´s spricht man ja nicht, gehört sich m. E. jedenfalls nicht.
Zumindest mein aktuelles Problem (s. o.) konnte ich damit leider nicht lösen. Freundliche Ermunterung habe ich gleichwohl bekommen.

Zitat: "... und klar, am Niederrhein hast Du freie Auswahl inzwischen."

Das wäre superschön, trifft aber nicht meine Situation. Ich komme, wie beschrieben, nicht an B. ran .. .schon gar nicht auf Rezept. Das mit dem ALK-Preis verstehe ich nicht. Denkst Du etwa, ich wollte auf diese Weise Geld sparen? Nein, ganzganz bestimmt nicht. Ich will weg davon, mit Geld hat das gar nichts zu tun.

Die noch verbleibenden Tage mit Rest-Lioresal hängen im Moment wie ein Damokles-Schwert über mir. Deshalb bin ich im Moment nicht gerade gut drauf.

Ich bin dann mal weg.

Freundliche Grüße @all

Dieter (klar, mein Vorname = Klarname)

@ Andy:

Wenn das morgen bei Dir geklappt hat,
a)freue ich mich für Dich
b) bekommst Du dann eine PM von mir.

Okay? Ich wünsche Dir und allen hier einen schönen Abend.

Dieter

[quote="host138"]Hallo,

in leichter Abwandlung eines bekannten Buchtitels versuche ich mich mal daran, mich hier im Forum vorzustellen.
Ich bin (m), Single, bin Alkoholiker, lebe am linken Niederrhein. Ich bin seit Jahren arbeitslos, beziehe ALG 2. Es geht mir im Moment gar nicht gut, weil ich Angst habe. Angst, nicht mehr an Baclofen zu kommen. Angst vor dem, was dann womöglich (wieder) passiert.

Vor mehr als 1/2 Jahr bin ich auf Dr. Ameisen und sein Thema gestossen. Sein Buch habe ich inzwischen gelesen. Ich konnte es zunächst gar nicht glauben. Sollte es Hoffnung geben.

Ich habe mir dann - gefunden durch Internetrecherche - Baclofen bei diesem ***Shop in Spanien bestellt, der hier ja wohl auch recht bekannt ist.
Ich nehme Baclofen seit knapp einem halben Jahr und es hat mir bereits deutlich geholfen. Vorher habe ich praktisch täglich mehr als eine halbe Flasche Wodka gertrunken, keinen anderen Alkohol.

Durch Baclofen/Lioresal ist es mir bisher gelungen, diesen Konsum ungefähr zu halbieren. Ich trinke immer noch, aber inzwischen etwa 1/3 Flasche, öfters auch noch etwas weniger. Ich konnte es zunächst gar nicht glauben. Aber .. das Zittern war weg; ich schlafe sehr viel besser. Nur noch selten Schweissausbrüche. Ich fühle mich insgesamt besser, gefestigter.

Mein Ziel ist es natürlich, völlig vom ALK wegzukommen. Ich denke, daß es mir deshalb bisher nicht gelungen ist, weil ich mir bei diesen Spanien-Preisen nur eine Dosierung von 25 mg = 1 Tablette pro Tag leisten konnte. Was heisst leisten? Eigentlich - siehe ALG 2 - hätte ich mir nicht einmal dies leisten können. Nun sind dort inzwischen die Preise so hoch - und die Wirkstoffmenge pro Tab. so runter gegangen - daß ich das nicht mehr finanzieren kann.

Ich habe dann versucht, es vom Arzt verschrieben zu bekommen, auch als Privatrezept. Hausarzt = strikte Ablehnung. Ich hatte das Gefühl, als ob ich von ihm eine strafbare Handlung verlangt hätte. Ich war bei 3 weiteren Neurologen. Auch dort völlige Ablehnung. Unverständnis, daß ich mich nicht "herkömmlich" behandeln lassen wollte. Bei einem bin ich praktisch rausgeschmissen worden. Zu denen gehe ich nie wieder.
Ich lebe in einer Kleinstadt. Hier finde ich ganz bestimmt niemanden (die vorhandenen Neurologen etc. habe ich durch), der mir Baclofen verschreibt. Bin auch schon ganz frustriert, peinlich berührt und demotiviert, es ins Blaue hinein noch einmal zu versuchen.

Ich hab Lioresal nur noch für 4 Tage, obwohl ich inzwischen nur noch eine halbe Tabl. nehme (12,5 mg). Ich weiss nicht, wie es dann weitergehen soll.

Hier im Forum habe ich gelesen (ich bin dabei, möglichst vieles/alles zu lesen), daß es vielen mit der Verschreibung so gegangen ist, sie dennoch wohl öfters es irgendwie geschafft haben.

Wie habt Ihr das gemacht? Kann mir jemand da helfen?

Ich habe wirklich Angst davor, was in etwa 5 Tagen sein wird.

Ich hätte sicher noch mehr zu schreiben; aber mehr geht jetzt im Moment nicht.

Trotzdem freundliche Grüße an alle - vieles, was ich hier bisher las, waren wertvolle Informationen und es gibt einem auch etwas, was noch wertvoller ist: Hoffnung!

ich glaube an dich ,es ist wirklich ein schwerer schritt,aber du packst es,genauso wie ich es packen werde,alkohol ist unser feind und wir müssen ihn bekämpfen.gut das es das forum gibt und das man sich austauschen kann.liebe grüsse ines.