hallo missfit,
auch wenn baclofen ein scheinbar gutes hilfsmittel ist, so wirkt es sicher nicht bei jedem gleich. zumindest scheint die indivituelle dosis und der even break point bei jedem sehr variabel zu sein.
zudem halte ich sucht nicht nur für eine organische angelegenheit. sucht hat eine sehr starke kognitive- und verhaltenskomponente, zumindest jedenfalls in der eingewöhnungsphase. und dann natürlich auch in der entwöhnungsphase.
ich kann mich noch sehr gut erinnern, dass suwohl meine erste zigarette als auch mein erstes bier überhaupt nicht geschmeckt hatten.
erst meine kognitionen und verhaltensweise hatte diesen zustand zum negativen "korrigiert".
eine definition von sucht habe ich von meinem shrink bekommen. sie ist ein wenig verwinkelt ausgedrückt, aber es lohnt sich, sich damit näher zu beschäftigen.
Sucht,
eine Definition:
Sucht ist das Erlebnis der Begrenztheit des eigenen Willens, sich selber anders zu erleben
(größer, schöner, stärker, bedeutender), zugleich ein schmerzlich trauriges Verlusterlebnis, welches in einem (substanz-) gebundenem Ritual scheinbare Bewältigung erfährt, und dabei die erlernte Verlebendigung in einer Angst- Lust- Emotion erfährt, welche mit körperlichen Erlebnissen einhergeht (Glücksstoffe: Adrenalin, Endorphine).
wie gesagt, es ist
eine definition.
es gibt noch andere. auch bei mir gibt es noch immer situationen in denen ich craving empfinde. mein abendliches ritual ist noch immer belastet. am abend vor dem fernseher bekomme ich jedesmal eine attakke, auch mit bac.
sehr unangenehm. da ich aber nicht hysterich aufdosieren will, halte ich es derzeit noch aus, werde aber meine dosis bald verändern, in der hoffnung auf besserung.
aus den hier veröffentlichten baclofen befragungen ist auch zu ersehen, dass es bei einigen leuten keine wirkung hat. ob dies nur an der dosierung liegt ist sicher eine spannende frage. forschungen hierzu werden vielleicht noch kommen.... hoffe ich jedenfalls.
wie gesagt, ich halte sucht nicht nur für eine organische sache, sondern auch sehr stark verhaltensbedingt. zumindest in der eingewöhnungsphase, sowie der entwöhnungsphase.
eine der stärksten süchte zum beispiel, die nikotinsucht, wird auch überwiegend verhaltenstherapeutisch behandelt. auch hier sind chemische hilfsmittel eine krücke.
der größte anteil bei der entwöhnung ist die eigenmotivation.
zumindest ist dies mein denkmodell.
wie oft habe ich mich in derartigen situationen nach dem "schönen bierchen" oder einem "schönen zigarettchen" gesehnt? wissend, das beide stoffe starke nervengifte sind die dem organismus nichts geben, außer schaden. und doch sehne ich mich oft. ich sehne mich nach den erlernten kognitationen. alk und nikotin "wirken" ja bekanntlich 2entspannend". beim alk hat bac ja seinen ansatz in der minderung der peripheren muskelspannung, beim nikotin wirkt bac leider nicht. da sind bestimmt noch nicht näher erforschte organische rezeptoren ursächlich.
was weiß ich?
bac hilft mir aber es ist sicher kein allheilwundermittel.
für mich ist jedenfalls bei meinem bac projekt die eigenmotivation seeeehr wichtig. zumindest habe ich eine starke eigenmotivation und nicht so wie früher eine fremdmotivation, weil diesmal
mein wunsch besteht, nicht mehr trinken
zu müssen und nicht meine umgebung es gerne sehen würde wenn ich nicht mehr trinke, und ich diesem wunschbild
der anderen zu entsprechen suche.
gleiches gilt für mich bezüglich des rauchens.
aber alles auf einmal ist mir noch zu schwer.
so, ich mach mal schulz, sonst wird es noch eine riesenkuhhaut.....
lg
lamo