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milli
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Betreff des Beitrags: Bin neu hier Verfasst: Samstag 8. Oktober 2011, 16:04 |
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Registriert: Mittwoch 5. Oktober 2011, 18:28 Beiträge: 97
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Hallo zusammen seit zwei Tagen nehme ich Baclofen. Ich bin seit einem halben Jahr mit einem Burn-Out krank geschrieben und leide unter Panikattacken.( Dies alles hat natürlich eine Vorgeschichte, aber im Moment wäre es mir zuviel, die zu erzählen) Vom Arzt habe ich ein Johanniskrautpräparat und ein Benzodiazepin , durch Lektüre im Internet ( das Buch von Ameisen habe ich mir bestellt ) bin ich auf die Idee gekommen , es mit Baclofen zu versuchen, anstatt von Benzos abhängig zu werden. Es geht mir nicht gut und ich leide zusätzlich unter Migräne, die durch Stress natürlich in den vergangenen Monaten verstärkt wurde. Durch die Angst bin ich auch oft sehr verspannt und habe richtige Krämpfe in der Schulterpartie. Nun bin ich sehr gespannt, ob da Baclofen eine gute Idee war und ob es hilft, hier lese ich doch hauptsächlich die Anwendung im Zusammenhang mit Alkohol. Im Moment nehme ich, wie vom Apotheker empfohlen, 3mal 5mg und spüre nicht viel, obwohl ich nach der ersten Dosis eine tolle Panikattacke bekam, in der Überzeugung, den grössten Fehler begangen zu haben und bestimmt gleich sterben zu müssen an den Nebenwirkungen.. Ich habe Kopfweh und Entspannung habe ich noch keine gespürt. 
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Bin neu hier Verfasst: Sonntag 9. Oktober 2011, 14:19 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@Milli, Herzlich Willkommen im Forum. Nach 2 Tagen kann man nicht sehr viel sagen, das erfordert schon ein wenig Geduld. Unklar ist ob Du die Benzos zusätzlich nimmst und über Alkoholkonsum schweigst Du dich aus. Johanniskraut ist auch so eine Sache, medizinisch sehr umstritten. Seit einem halben Jahr bist Du wegen Burnout krankgeschrieben und Johanniskraut + Benzos ist alles was deinem Arzt dazu einfällt, keine therapeutische Maßnahmen etc.? Sinnvoll wäre z.B. eine Selbsthilfegruppe für Angst&Panikstörungen, hier ein Tipp: http://www.panik-attacken.de Panikattacken bei 3x5mg am ersten Tag hatten wir hier im Forum m.W. noch nicht, ich denke mit Baclofen hat es eher weniger zu tun, ich kenne diese paradoxe Wirkung allerdings bei längerer Einnahme von Baldrian und Johanniskraut. LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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praxx
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Betreff des Beitrags: Re: Bin neu hier Verfasst: Sonntag 9. Oktober 2011, 14:37 |
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Registriert: Montag 22. März 2010, 14:32 Beiträge: 485 Wohnort: Oberhausen
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Die Kombination von Johanniskraut und Arzneimitteln ist wegen der Johanniskrautwirkung auf das CYP 450 (Cytochrom P) Enzymsystem ganz oft sehr problematisch.
So beschleunigt Johanniskraut den Abbau zahlreicher Arzneimittel, verkürzt und vermindert also deren Wirkung - unter anderem fast aller Benzodiazepine, vieler Antidepressiva und zahlreicher Blutdruckmittel.
Die Auslösung einer Panikatacke durch wahrnehmbare Nebenwirkungen eines mit mehr Angst als Zuversicht eingenommenen Arzneimittels ist natürlich durchaus denkbar, liegt aber dann am Patienten und nicht am Arzneimittel
LG
Praxx
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milli
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Betreff des Beitrags: Re: Bin neu hier Verfasst: Sonntag 9. Oktober 2011, 15:42 |
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Registriert: Mittwoch 5. Oktober 2011, 18:28 Beiträge: 97
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Hallo Federico hallo praxx
hätte wohl doch etwas ausführlicher werden sollen. Ich leide wie gesagt unter Migräne, die sich in einer längeren stressigen Arbeitssituation verschlechtert hat. Als ich dann noch die Kündigung bekam, ging es bergab, zunächst vor allem durch eine Häufung des Kopfwehs, täglich Migräne und oder Spannungskopfschmerzen, dann kam eine unglaubliche Erschöpfung ( war vorher sonst recht fit ) und Stimmungsverschlechterung hinzu. Mein HA behandelte mich erst, wie gewohnt, mit Akupunktur, versorgte mich mit genügend Schmerzmedi und stellte ein MRI in Aussicht, wenn es nicht besser werde. Neu an meiner Migräne waren Flimmerskotome dazu gekommen ( Aura ), die mich überall überfielen und mich in Angst und Schrecken versetzten.Als dann Panikattacken dazu kamen und ich zeitweise kaum mehr aus dem Haus konnte , empfahl er mir psychotherapeutische Hilfe.
Ich kannte Panikattacken von früher , hatte damals auch eine Zeitlang eine Psychotherapie in Anspruch genommen. Wandte mich also an den bekannten Psychiater und bin dort in Behandlung, das Johanniskraut schlug er vor, weil ich sonst (noch) nichts wollte.
Ich hatte viel Zeit zum Lesen und kam so auf das Baclofen.
Die letzten zweieinhalb Wochen war mein Arzt in den Ferien . Eines Abends bekam ich eine solche Migräneattacke mit Gefühlsstörungen, die selbst nach 4 h und Einnahme von erst Schmerzmitteln, dann Migränemittel ( Triptan ) und 1mg Lorazepam nicht besserte, dass ich dachte, es sei ein Schlaganfall. Versuchte, zu sprechen, konnte kaum und liess mich ins Spital fahren. Dort gab es Schmerzinfusionen, Untersuchungen, Schädel CT, morgens um drei durfte ich wieder gehen mit der Vermutung, dass es sich um einen starken Migräneanfall, kombiniert mit einer Panikattacke gehandelt habe, sonst fand man nichts.
Die nächsten Tage nahm ich jeden Tag ein Benzo,ich hatte solche Angst vor weiteren Anfällen, und das liess mich wieder über das Baclofen nachdenken.( Angst ist schon immer ein Thema für mich, als ich mir dessen bewusst wurde, erkannte ich, dass ich sogar schon als Kind klaustrophobische Attacken gehabt hatte.) Seit ich das Baclofen nehme, habe ich einmal 1/2 mg Lorazepam genommen, es ist mir schon bewusst, dass das nicht gut ist.
Alkohol habe ich kaum getrunken seit ich in diesem Zustand bin ( sonst mässig ) schon wegen der magenaggressiven Schmerzmittel.
Der Arzt weiss noch nichts vom Baclofen, ich wollte ihn um ein Rezept fragen, wenn er zurück ist.Allerdings hatte ich gehofft, dass es mich etwas beruhigt.
Grüsse
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Mausi
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Betreff des Beitrags: Re: Bin neu hier Verfasst: Montag 10. Oktober 2011, 20:54 |
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Registriert: Donnerstag 29. April 2010, 15:03 Beiträge: 109
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Hi Milli,
ich hatte auch Migräne mit absolutem Flimmerskotom. Unberechenbar, bei extremen Stress noch häufiger als sonst. Seit meiner Beginn meiner Bac-Einnahme (vor 17 Monaten) hatte ich nie wieder eine Migräne. Die 15 Jahre vorher gab es nicht einen Monat ohne.
_________________ Liebe Grüsse Mausi
"Arroganz ist die Kunst, auf die eigene Dummheit stolz zu sein"
Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten
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milli
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Betreff des Beitrags: Re: Bin neu hier Verfasst: Montag 10. Oktober 2011, 21:43 |
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Registriert: Mittwoch 5. Oktober 2011, 18:28 Beiträge: 97
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Hi Mausi das ist ja toll! Du meine Güte, das macht mir grad Mut und Hoffnung. Man wird wirklich mürbe durch die täglichen Schmerzen und durch die Unberechenbarkeit wächst die Angst. Vielen Dank! LG milli 
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Bin neu hier Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2011, 00:56 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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@milli,
ich darf das, ich bin kein Arzt. Wenn es bei Dir zu einem ähnlichen Erfolg kommt wie bei Mausi, würde ich vorsichtig von einer sich anbahnenden Sensation sprechen. Meines Wissens gibt es kein Medikament mit einer ähnlich durchschlagenden Wirkung. Allenfalls führen andere Antiepileptika zu einer verringerten Frequenz der Anfälle, vollkommen beseitigt werden konnte Migräne bisher nicht.
LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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milli
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Betreff des Beitrags: Re: Bin neu hier Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2011, 08:25 |
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Registriert: Mittwoch 5. Oktober 2011, 18:28 Beiträge: 97
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Federico
ich wäre schon überglücklich, wenn ich nicht mehr diese Angst hätte, wenn es gegen Migräne helfen würde nicht auszudenken!
Was die Antiepileptika anbelangt, wenn man so in Migräneforen liest, sind die nur bedingt wirksam und haben schwerere Nebenwirkungen, das wäre wohl die letzte Option für mich.
Schönen Tag
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Bin neu hier Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2011, 09:32 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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http://de.wikipedia.org/wiki/TopiramatWer 1 und 1 zusammenzählt erhält Baclofen, allein schon wegen unerwünschter Wirkungen. Manchmal wünschte ich mir einen kompetenten Neurologen, der willens und in der Lage ist, uns Laien unter die Arme zu greifen. Neuromaxx wäre doch ein schöner Nick oder? LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Bin neu hier Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2011, 13:27 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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also: Baclofen ist auf jeden Fall einen Versuch wert, Topiramat (GABA A) taucht bei den Veröffentlichungen, sowohl in der Behandlung der Migräne als auch des Clusterkopfschmerzes in letzter Zeit häufiger auf.
Egal welche Migräne-Form, einmal sollte die Erkrankung von einem echten Experten (Neurologen) untersucht werden, bei neu auftretenden Kopfschmerzen immer, sofort!
Eine meiner Patientinnen hat seit Einnahme von Baclofen (75mg/d) keine Trigeminusneuralgie mehr.
@Federico: den Neurologen wüsst ich auch gern, ich erinnere an die Aussage der 1. Oberärztin (bezogen auf Baclofen zur Behandlung der Alkoholerkrankung) einer hessischen Universität: "Wenn sie glauben, sie brauchen das....", und zu den unerwünschten Wirkungen befragt: "das kann Alles machen...". Ihren Chef dazu zu befragen hab ich mich nicht mehr getraut. Sorry!
LG jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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