Baclofen Forum vs Alkoholismus

Ihr Lieben,

bin total alle, weil ich meine gesamte Arbeitswoche auf die vergangenen drei Tage gelegt habe, um ein langes Wochenende zu haben.

Doch möchte ich noch schnell eines los werden: Mit dem heutigen Tag bin ich 85 Tage abstinent und habe damit mein 2. Etappenziel erreicht. Ich bin sooooooo stolz!

Jetzt gehe ich sehr müde, aber auch sehr zufrieden ins Bett. Schreibe morgen mehr, auch Antworten auf Eure Beiträge, die ich alle natürlich gelesen habe. Nur kann ich grad keinen klaren Gedanken mehr fassen...

Eine gute und ruhige Nacht Euch allen
wünscht Fallada

Liebe Fallada

Du darfst mit Recht stolz sein! Ich freue mich für dich, ganz herzliche Gratulation zum weiteren Meilenstein Richtung Recovery!

Hochachtungsvoll,

Patrick

Liebe Fallada,
gratuliere zum Etappenziel!
Ich bin gespannt auf Deinen Bericht und auch auf Dein nächstes Ziel.
Du hast allen Grund stolz zu sein.

Das klingt schön. Friedlich.
Das hast Du Dir verdient und ich hoffe Du eine entsprechend gute und erholsame Nacht.
Liebe Grüße
Wild Child

Liebe Fallada

Unsere Wege treffen sich nun schon seit längerer Zeit in diesem Forum. Ich ziehe den Hut Respekt!
Diesen mentalen "Zustand" kenne ich sehr gut. Gerade die letzten Wochen haben mich ziemlich geschafft und die grosse Entspannung ist noch nicht in Sicht... aber ich kann sie als Vorahnung spüren und visualisiere sie jeden Tag beim Erwachen in einen neuen Tag aufs Neue.
Ich wünsche Dir für die nächste Etappe alles Gute! Meilensteine weisen uns stets den Weg...

LG
moon

Klasse, liebe Fallada, ich freue mich mit dir über das Erreichen deines 2.Etappenziels !!!! Meinen Respekt !!!
Alles Liebe weiterhin !

Liebe Grüße von
Trudi

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für Eure lieben Worte. Diese tun mir schon sehr gut...Es ist eine der vielen schönen Seiten dieses Forums: wir gehen den Weg gemeinsam - in guten wie in schlechten Zeiten.

Wahrscheinlich bin ich mit dem heutigen Tag dann die längste Zeit abstinent in den letzten 5 Jahren. Ich habe ein wenig in meinen alten Beiträgen geschmökert und herausgefunden, daß ich auch 2012 schon nach 2 Monaten den 1. Vorfall hatte. Es zog sich dann noch weitere 2 Monate hin, in denen die Vorfälle immer häufiger wurden und schlußendlich in einem Rückfall endeten. Also waren die 85 Tage Ende 2014 bisher die längste durchgehend abstinente Zeit.

Jetzt jedenfalls fühlt sich alles so gut an! Nach und nach erlange ich meine alte Schaffenskraft wieder, die vergangenen 3 Tage hätte ich mit Alkohol niemals durchgestanden. Das ich wieder so arbeiten kann, macht mich sehr zufrieden. Auch dies ist ein wunderbares Gefühl.
Ich habe wieder die innere Ruhe zu lesen, einen Genuss, den ich mir wieder fast jeden Abend vor dem Schlafengehen gönnen darf!
Und ich kann guten Gewissens "chillen" - dieses neudeutsche Wort gefällt mir - ohne ständig vor Angst und Sorge um die Zukunft angespannt zu sein. Denn auch hier habe ich wieder Vertrauen zu mir bekommen: Ich habe wieder eine Zukunft und ich kann die Anforderungen, die an mich gestellt werden, meistern!

Und jetzt geniesse ich ein langes freies Wochenende von heute bis Montag Mittag!

Es grüßt Euch herzlichst
eine glückliche Fallada

Liebe Fallada,
danke für diesen Eintrag. Es ist schön so von Dir zu lesen.
Das ist lustig, denn die Frage, ob Du das "drauf" mit dem Vorarbeiten auch so geschafft hättest, habe ich mir gestern auch gestellt.
Meine Antwort darauf war nein...
Ich hoffe, dass Du dadurch nun die freie Zeit noch mehr genießen kannst. Mit dem ruhigen Gewissen und in Deiner bisher längsten Trockenheit.
Dein ganzer Eintrag macht Hoffnung und strahlt Zufriedenheit und Zuversicht aus.

Ganze herzliche Grüße
Wild Child

Guten Abend, ihr Lieben,
mein heutiger Bericht ist kurz: Alles im grünen Bereich, eine erneute Woche ohne Verlangen liegt hinter mir.

Baclofen habe ich mittlerweile auf 80 mg am Tag reduziert, zuletzt in 2,5 mg Schritten alle 4 Tage. Ab morgen werden es dann 77,5 mg sein, mal schauen, wie es läuft. Ich reduziere weiter, weil ich in der vergangenen Woche auch wieder 2 x vergessen hatte, eine Dosis einzunehmen (diesmal vormittags) ohne das es irgendwelche Konsequenzen gab, so daß ich mich jetzt ganz vorsichtig an meine Erhaltungsdosis herantaste. Sobald wieder Verlangen auftritt, höre ich mit dem Reduzieren auf.

Allerdings, liebe Juli, Du hast es ja geschrieben: je länger ich nicht trinke, desto weniger bin ich in Gefahr. Weinregale in Supermärkten lassen mich inzwischen kalt, auch der Weißwein am Nachbartisch beim Italiener ist überhaupt kein Problem. Neulich ging ich an meinen ehemaligen Lieblingsroséfläschchen vorbei und vor meinem inneren Auge lief plötzlich ein Film ab: wie ich die früher gekauft hatte, wie ich nach Hause hastete, um dann kaum durch die Haustür hindurch gekommen gierig nach der ersten Flasche zu greifen - brrrr da schüttelte es mich.

In diesem Sinne auf in eine neue Woche!
Bis bald
Fallada

Ja, so erlebe ich das auch. Je mehr wir Boden gewinnen vom Alkohol. eben auch rein zeitliche Distanz, desto größer ist der Schutz. Die Zeitmauer nenne ich das. Der Automatismus - Regal sehen, ins Schwanken kommen verliert sich! Es wird leichter und selbstverständlicher vom Alkohol weg zu bleiben.

Darauf gönnen wir uns jetzt eine köstliche Tasse Kaffee. Der gehört auch bei zur Lebensqualität.

Jede Stunde ohne ist ein Steinchen in der Mauer zwischen uns und dem Alkohol. An der Schutzmauer bauen wir optimistisch weiter. Das Gute an der Mauer ist, wenn mal ein Stück weg bricht lassen sich die schon gesammelten Steine schneller wieder aufrichten. Wir fangen nie bei 0 an.

Hallo, ihr Lieben,

Hab gerade ein bisschen Zeit und wollte kurz berichten. Zur Zeit habe ich sehr zu tun, habe in kürzester Zeit sehr viel neue Arbeit bekommen, so dass ich nun nichts mehr dazunehmen kann. Was ja gut ist. Da ich mir aber meinen geliebten Freitag nach wie vor frei halten möchte, werden Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag zu Wahnsinnsarbeitstagen. Das führte dazu, dass ich vor lauter Dusel am Montag – ich hatte bis 23:30 Uhr noch Schriftkram erledigt – meine Bettkantendosis von 20 mg vergessen hatte.
Erstens habe ich das Dienstag morgens extrem gemerkt. Ich war total angespannt und aufgeregt. War echt unangenehm. Habe dann sofort eine 10 mg Notfalltablette genommen, danach wurde es besser. Trotzdem begleitete mich die vergessene Dosis auch weiter. Dienstag Abend schließlich hatte ich tatsächlich nach mehreren Wochen Freiheit ausgesprochen starkes Verlangen. Glücklicherweise greifen mittlerweile meine Notfalltätigkeiten. Die Notfalltablette zu nehmen hatte zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn, da ich gerade meine 20:00 Uhr Dosis eingenommen hatte.
Fast gleiches geschah noch einmal gestern Abend gegen 22 Uhr. Da war ich allerdings schon auf dem Weg ins Bett und es war auch nicht mehr so stark.

Fazit: Nix Bettkante, der Wecker klingelt jetzt auch noch mal um 22:00 Uhr. Außerdem: zu schnell reduzieren hat auf jeden Fall Tage lang Konsequenzen. Obwohl ich sowieso niemals 20 mg auf einmal reduzieren würde… jedenfalls bleibe ich jetzt schön brav erst mal bei meinen 77,5 mg am Tag.

Liebe Grüße
Fallada