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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Freitag 17. Februar 2017, 17:32 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Hi Federico Federico hat geschrieben: In Deutschland ist Disulfiram (Antabus) bereits seit 2011 vom Markt genommen und darf nicht mehr verschrieben werden. Genau! Ich erinnere mich wieder. Die Gründe waren aber politisch, nicht medizinisch oder therapeutisch, was übrigens im PDF beschrieben ist: Disulfiram hat geschrieben: die
produzierende
Firma
Nycomed
hat
allerdings
den
Vertrieb
und
die
Produktion
2011
eingestellt,
ausdrücklich
nicht
wegen
medizinischer
oder
pharmakologischer
Gründe.
Lieber moonriver Ich glaube, ich war genügend nuanciert in meiner Wortwahl. Das kann jedoch nicht von Deinem Beitrag gesagt werden. Deine sehr emotionsgeladene Formulierung, 'menschenverachtend', 'geladene Pistole an der Schläfe' , usw.. , spricht Bände und verhindert leider jeden weiteren sachlichen Diskussionsverlauf. Vor allem wenn dann noch Scientology im Discours mit aufgenommen wird... Eigentlich wundert mich diese heftige Reaktion, denn selber hast du das Medikament anscheinend nie genommen? Ich schon. Erstens hat das Medikament keine Nebenwirkungen (bei mir wenigstens nicht) und zweitens...lass mich so sagen, moonriver: wenn ich damals das Medikament nicht genommen hätte, wäre ich jetzt mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht mehr am Leben. Und nicht nur ich. Dazumal gab es einfach kein besseres Mittel und war Baclofen unbekannt. Und ja, in CH ist es noch immer zugelassen. Zumindest bis letztes Jahr, als mir das mein letzter Psychotherapeut vor einem Jahr gesagt hat. moonriver hat geschrieben: Therapeutischer Nutzen gleich Null. Völlig einverstanden. Und das wurde vorher schon kommuniziert. LG Patrick
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Freitag 17. Februar 2017, 21:24 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Lieber moon,
es ist, es ist! Und Prof. Mutschler propagiert es auf zahlreichen Suchtkongressen. Eingebunden ist das "neue Konzept" in eine engmaschige ärztliche Begleitung mit mehreren Arztkontakten pro Woche. Klar - wo erfährt der Alkoholiker sonst soviel Zuwendung.....
Für "Quartalssäufer OHNE craving zwischen den Episoden" mag es sogar ein gangbarer Weg sein. Zahlreiche Patienten, vorwiegend aus Osteuropa lassen sich dort "Pumpen" mit dem Medikament einsetzen; die Freisetzung des Medikamentes wird vom Patienten selbst gesteuert.
Ich halte den Einsatz von Antabus allenfalls in sehr begrenzten Einzelfällen für sinnvoll, ich möchte, dass der Patient aufhört zu trinken weil dies seine bewusste Willensentscheidung ist und nicht aus Angst vor Kreislaufkollaps oder Tod.
Soweit ich weiss kann Antabus hier in D über die internationale Apotheke angefordert werden.
LG jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Freitag 17. Februar 2017, 22:38 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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Lieber Patrick
Meine zugegebenermassen emotionsgeladenen Worte waren in keiner Art und Weise gegen Dich oder Deine Ansichten gerichtet! Warum ich so auf Antabus reagiere? Dies geht auf eine Begegnung vor Jahren in einer Therapiegruppe zurück. Ein damaliger Mitpatient erzählte, dass er fast daran gestorben wäre. Die Sucht war stärker und er trank eine grössere Menge Alkohol. Offenbar eine Verzweiflungstat, vielleicht sogar im Sinne eines Suizidversuches. Kurze Zeit später wurde er sich über die Tragweite und möglichen Konsequenzen bewusst und konnte noch früh genug als Notfall behandelt und gerettet werden... Ich verlor kurz darauf den Kontakt zu ihm und konnte den weiteren Verlauf nicht mehr verfolgen. Der Zusammenhang mit Scientology geschah einzig im Kontext mit der "Konditionierung des Denkens".
Ich gestehe ein, dass ich dieses Medikament selber nie genommen habe und deshalb, im Gegensatz zu Dir, nicht aus eigener Erfahrung sprechen kann. Ich bezweifle nicht, dass es in gewissen Fällen hilfreich ist. Offenbar kommt es sehr stark auf die Persönlichkeitsstruktur des Patienten an und bedingt eine ausgeprägte Selbstdisziplin mit einem festen Charakter.
LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Freitag 17. Februar 2017, 23:25 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Lieber moonriver
Danke für deinen Bericht. Wenn ein Bekannter fast daran gestorben ist (und daran zu sterben ist durchaus möglich), ist es natürlich verständlich, dass emotional reagiert wird, kein Thema. Die Horror-Szenarien, die du geschildert hast, kenne ich auch, aber zum Glück nur aus der Literatur. Ich habe mich nicht persönlich angegriffen gefühlt; ich wusste schon länger, dass Antabus sehr umstritten ist und ein absoluter No-go für u.A. körperlich Abhängige. Es ist sowieso nicht zu empfehlen für die Meisten hier im Forum.
@jivaro: Danke für deinen Bericht. Ich wusste schon Einiges über Antabus, aber die neusten Entwicklungen waren mir unbekannt; ich dachte, dass Antabus vollkommen verurteilt und verpönt war. Überraschend zu sehen, dass der Nutzen je nach Situation sinnvoll eingesetzt wird.
Moonriver, für mich war vor allem sinnvoll, dass die Alkoholgelüste keine Chance hatten, sich zu entfalten, weil ich wusste, dass ich keinen Rausch bekommen konnte. Nur im Gegenteil. Es war nicht so, dass ich trinken musste, sondern weil ich den Rausch haben wollte. Daher - du hast Recht - ist Antabus kein richtiges Therapiemittel.
Zwar hat mich Antabus gerettet, nämlich dass ich mich nicht ins Nirvana getrunken habe; jedoch: nach dem Absetzen von Antabus hatte ich keinen Millimeter Erfolgsfortschritt gebucht.
Antabus kann höchstens eine effiziente Zwangsjacke für eine bestimmte Zeit sein. Eine Zeit, die für den Betroffenen aber sehr kostbar sein kann.
LG
Patrick
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Klamsch
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Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 08:04 |
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Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:10 Beiträge: 369
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Hallo Zusammen Leider wieder ein Wochenende, daß nicht ganz alkoholfrei gelaufen ist Es waren zwar immer "nur" ein-zwei Gläser Wein, aber trotzdem... Ich muss aber dazu sagen, daß ich im Moment extrem nervös und angespannt bin. Am Mittwoch habe ich eine Gerichtsverhandlung vor der ich mich einfach fürchte. Die ganze Grundruhe, die ich mir die letzten Wochen angeeignet und aufgebaut habe, ist dahin... Ich denke die ganze Zeit nur über diese Verhandlung nach, auch laufen gehen oder mich anderweitig ablenken funktioniert nicht. LG Nadine
_________________ Ich muss nicht sein was Du willst, dass ich es bin. Ich bin frei zu sein was ich will...und glaub mir, ich bin frei!
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Familyman
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Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 09:33 |
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Moderator |
Registriert: Mittwoch 23. November 2011, 14:56 Beiträge: 1154
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Liebe Nadine, ich habe es oft so erlebt, dass schon relativ überschaubare Mengen an Alkohol die baclofenische Grundruhe massiv stören - leider. moonriver hat das Wechselspiel zwischen Baclofen und Alkohol mal als "Kampf der Giganten" bezeichnet. Dabei kann einiges kaputtgehen, was gerade erst Ordnung und Struktur erhalten hat. Vielleicht kannst du deine Baclofen-Dosierung behutsam anheben? Damit kann es dir einerseits gelingen, dem Betrüger Alkohol das Glas aus der Hand zu schlagen; (seine "entspannende Wirkung" ist Fake, wenn man über den Moment hinausblickt. Der vermeintliche Stress-Reduktor erweist sich als Stress-Aggressor). Andererseits kannst du dann vielleicht auch der Gerichtsverhandlung gelassener entgegenblicken, weil du weißt, dass du das Heft in der Hand hast, und nicht der Alkohol und auch sonst niemand. Baclofen hilft dir, deine Furcht von allen Seiten zu betrachten und nüchtern zu bewerten. Nimm deine Furcht in die Hände wie ein schillerndes Glas-Prisma, drehe und wende sie. Was siehst du? Das Schillern kommt und geht. Deine Furcht ist nur ein Prisma und kann dir nichts anhaben. Und vielleicht kann dir Bewegung ja doch helfen? Ein bisschen "Auspowern" erdet! Ich drück dir die Daumen! Bitte berichte weiter! Du bist nicht allein Liebe Grüße Dieter
_________________ Du brauchst keine Angst zu haben.
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 12:06 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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Liebe Nadine, ich drücke dir die Daumen für deinen Gerichtstermin. Ist der erst mal ausgestanden geht es leichter weiter im Programm.
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 14:11 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Liebe Nadine
Jetzt erlebst du leider eine sehr mühsame Zeit. Ich finde, du meisterst das grossartig, nur 1-2 Gläser zu trinken bei diesen nervlichen Strapazen. Wenn das Schlimmste hinter dem Rücken ist, wird dir die Abstinenz auch viel besser gelingen.
Seit einigen Wochen ist dein Alkoholgebrauch auf sehr niedrigem Niveau. Du bist nervlich viel besser gerüstet als noch vor einigen Wochen. Das gibt dir bestimmt Zuversicht! Glaub an dich und deiner Sache, und alles kommt gut, ganz bestimmt!
Alles Gute gewünscht!
LG
Patrick
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Klamsch
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Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 14:22 |
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Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:10 Beiträge: 369
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Liebe Juli, lieber Dieter, vielen Dank für Euren Zuspruch. Ich kann es momentan wirklich brauchen. Familyman hat geschrieben: moonriver hat das Wechselspiel zwischen Baclofen und Alkohol mal als "Kampf der Giganten" bezeichnet. Es ist wirklich ein Kampf der Giganten, der momentan wechselnd ausgeht. Donnerstag und Samstag Abend hat der Alkohol gewonnen. Freitag und Sonntag zum Glück Baclofen. Ich denke ich werde bis zur Verhandlung täglich mit der Notfalldosis arbeiten um wenigsten etwas mehr Ruhe reinzubringen. Das ist aber nicht wirklich einfach, den meine Gedanken kreisen dauernd um den Termin. Zum Glas zu greifen ist halt jahrelang antrainiert. Ich weiß, daß ich dann wenigstens ein paar Stunden schlafen kann. Trotzdem versuche ich mich dagegen zu wehren. Familyman hat geschrieben: Nimm deine Furcht in die Hände wie ein schillerndes Glas-Prisma, drehe und wende sie. Was siehst du? Das Schillern kommt und geht. Deine Furcht ist nur ein Prisma und kann dir nichts anhaben. Das ist toll beschrieben Dieter! Die Furcht kann mir nichts anhaben und ich kann sie eigentlich auch gut aushalten. Mein Problem ist, daß ich weiß, daß die Angst begründet ist. Recht haben heißt leider nicht zwangsläufig auch Recht bekommen. Ich bin in den letzten 3 Jahren mehr als 10mal vor Gericht gestanden Das prägt... daran gewöhnt man sich nie. Keine Angst ich bin weder Schwerverbrecherin noch Drogendealerin. Ich habe einfach nur das Pech seit 3 Jahren einen Nachbarn zu haben der mich und auch andere Nachbarn terrorisiert. Die anderen hat er schon soweit eingeschüchtert, daß sie nicht mehr aufmucken. An mir wird er sich die Zähne ausbeissen! Ich zähle die Stunden bis zur Verhandlung... danach kommt auch hoffentlich die Gelassenheit wieder (wenn Recht gesprochen wird). LG Nadine
_________________ Ich muss nicht sein was Du willst, dass ich es bin. Ich bin frei zu sein was ich will...und glaub mir, ich bin frei!
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Klamsch
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Betreff des Beitrags: Re: Nach langem stillen Mitlesens stelle ich mich vor... Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 14:31 |
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Registriert: Mittwoch 10. Februar 2016, 15:10 Beiträge: 369
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Lieber Patrick,
auch Dir vielen Dank für den Zuspruch. Dein post kam wohl gerade zeitgleich mit meinem Text. Ich kämpfe momentan wirklich schwer damit es nicht ausarten zu lassen. Normalerweise war bei 2 Gläsern nie Schluß, da hat es erst richtig angefangen. Dank Baclofen bin ich soweit, daß ich die 1-2 Gläser kurz vorm Schlafengehen trinke und mich dann auch hinlege.... und versuche zu vergessen.
Ich hoffe nur, daß dann für längere Zeit wieder Ruhe ist an der Nachbarschaftsfront, damit auch ich wieder zur Ruhe komme.
LG Nadine
_________________ Ich muss nicht sein was Du willst, dass ich es bin. Ich bin frei zu sein was ich will...und glaub mir, ich bin frei!
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