Baclofen Forum vs Alkoholismus

Ich drück dir darüber die Daumen ganz fest....

Liebe bine,
alles ist gut.
Wir sitzen in einem Boot.
Liebe Grüße, Udo

Danke Agnes und Udo,
für euer positives Feedback. Das tut mal gut.
Kuno bekommt vielleicht später noch mein Feedback.

Liebe Bine,
Geht es dir wieder besser?

Hallo Agnes und Alle,
danke der Nachfrage, ja is alles okay, bin immer noch bei 20-35-35mg am Tag und werde es wohl auch erstmal so lassen.
Mir geht es damit ja ganz gut, brauche/denke tagsüber gar nicht mehr an Alk, naja kurz vielleicht mal, gibt dann aber nix und gut is.
Abends hab ich nach wie vor noch mein Problem, ändert sich vielleicht noch, früher oder später, is blöd aber egal. Ich hab mich damit arrangiert so gut wie es geht.
Keinen Kopfstress mehr deswegen.
Wenn ich daran denke was ich vor ein paar Monaten in mich rein gefüllt habe,
is undenkbar.
Da war die erste Flasche Wein Mittags schon leer, jetzt hält sie 3 Tage.
Auch blöd aber schon Besserung, manchmal schmeckt es auch gar nicht und ich kippe es dann weg, auch blöd, keine Ahnung was da noch schief läuft.
Habe es ja schon mal ein ganzes Jahr, auch ohne Baclofen geschafft "NULL", wirklich nichts zu trinken, nicht mal an Weihnachten oder Sylvester. Das war aber zwischendurch sehr sehr schwierig.
Eine harte Nummer manchmal. Und is dann ja auch wieder nach hinten los gegangen.
Und ich bin so froh das mir Bac es sooo erleichtert überhaupt wieder klar zu kommen, ohne tagsüber trinken zu müssen, oder Craving zu haben.
Naja und den Rest krieg ich vielleicht auch noch hin, ich bleib dran und hoffe auf die Zeit.

Wie gesagt ich weiẞ nicht welcher Schalter da noch quer steht und nicht andocken will.
Liegt wohl an meinem Willen nicht mehr/weniger zu wollen.
So das kann man verstehen/lesen wie man will.....

Ich meinte damit ich freue mich das ich nicht mehr (mehr) trinken muẞ.
Oder das ich, mein Wille, nicht (noch nicht) auf dieses Glas Wein verzichten will/kann ?


Gruss Bine

Liebe Bine
Eine zweckentsprechende und gute Dosis. Schön, dass Du sie ohne grosse NW verträgst. Dies ist doch schon ein schöner Meilenstein, welchen Du da erreicht hast! Sei nicht zu bescheiden... Eben! Ich habe den Eindruck, dass bei Dir das abendliche Glas Wein eine Art von Ritual darstellt. Eine gewohnheitsmässige Handlung, welche in Deinem Denken unbewusst als selbstverständlich gilt. Wir Menschen denken in Mustern, in Bildern, welche sich wie als ein Ruf zu einem Ritual kundtun. Vielleicht findest Du via diese Gedankenschiene einen Weg, dieses Muster zu durchbrechen. Einmal des Abends alles ganz anders zu machen, als es Gewohnheit ist. Versuche es, experimentieren ist angesagt. Schaden kann es keinen anrichten! Dass das "Müssen" (schreibe halt kein echtes Doppel-S, habe eine Schweizer-Tastatur ) durch Bac wegfällt ist schon ein grosser Schritt und Erfolg!
Bleibe einfach dran.

LG
moonriver

Hallo moonriver,
ich denke da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen.
Danke dafür.

Genau das ist es ! Ich kenne es so, solange ich denken kann. Punkt 18:00Uhr war hier Feierabend, da wurde sich hingesetzt und ein Schnaps oder Glas Wein getrunken.
Und solange ich denken kann meine ich ernst, meine Eltern haben es mir so vorgelebt.
Und das ist wohl sitzen geblieben, bis jetzt.
18:00 Tag zu Ende, FEIERabend, endlich Pause, endlich kann/darf man aufhören zu arbeiten. Dann hat man sich doch mal einen verdient, man hat ja schließlich auch was geschafft.
Dann gabs noch Abendbrot, Stunde Fernsehen und ab ins Bett.
Soll keine Ausrede sein, is aber wohl das Ritual was du meinst. Quasi das Branding.
Ich weiẞ leider nicht mehr wie ich es das eine Jahr geschafft habe diesem Ritual zu widerstehen. Hab ich mir schon son Kopp über gemacht
Einfach war es nicht, aber momentan ist es mir auch wurscht.
Mir geht es gut damit und fertig.
Auf diese Quälerei hab ich grad keinen Bock, vielleicht später ......mal wieder....
oder es kommt von allein. In 49 Jahren ????

Ganz groẞe Nebenwirkung habe ich : Ich muẞ nicht mehr (mehr) Trinken !!!!
Ansonsten keine
Mal schauen wie es weiter geht.
Gruss Bine

Hallo alle zusammen ,
ich möchte mal wieder eine grobe Zusammenfassung von mir abgeben.
Also aktiv bin ich hier ja mit manchmal mehr, oder wenigen schlauen Kommentaren , die aber immer nur von mir und meinen eigenen Erfahrungen mit Baclofen seit einem halben Jahr ausgehen.
So nun zu mir, habe ich auch schon geschrieben und lese es auch oft, das die "Erste Euphorie" vorbei geht, leider........
Aber ist nun mal so und zuerst bringt einen dieses Medikament auch wirklich in einen Euphorie Zustand, der aber auch gut tut, wenn man etwas ändern will.
Es zeigt Wirkung, sofort. Egal welche, aber diese Wirkung tut einem ja schon mal gut. Is auf jeden Fall schon mal besser als weiter trinken "zu müssen".
Gut erste Hürde genommen, ich musste nicht mehr trinken, nicht mehr zittern, keine Panik mehr vor allem haben.
Ich war Spiegeltrinkerin und musste morgens schon Trinken, um ruhig zu bleiben nicht zu zittern, nicht zu schwitzen , etc. .
Habe bevor ich mit Bac begonnen habe, allerdings selber entgiftet und war eine Woche trocken, blöde Ansage, habe 1 Woche Null getrunken. War sehr schwierig, aber mit ganz viel Mut und Willen habe ich es hinbekommen.
Dann habe ich Bac bekommen und es hat vom ersten Tag an seine Wirkung gezeigt, es fiel mir viel leichter nichts zu trinken. Ich war begeistert.
Habe dann, muẞ ich leider zugeben, wochenweise nichts getrunken, nur mal am Wochenende ein wenig. Immer noch alles gut. Ich hatte auch das Gefühl das ich komplett ruhiger geworden bin und mich nicht mehr über alles soooo aufrege.
Ich war sowas von ruhig und entspannt. Kurzfristig 2 Monate ?
Doch irgendwann war das Maẞ wohl wieder voll, naja egal hatte dann eben mal einen Ausrutscher, nicht so schlimm und ich denke dank Bac war es auch nur ein Ausrutscher.
Später dann, auf einmal war alles weg, Bac hatte seine positive Beeinflussung verloren . die Euphorie war weg und ich dachte irgendwie trete ich auf der Stelle.
Da kam dann auch das abendliche Craving wieder richtig zum Vorschein und mein abendliches Glas Wein. Naja da hab ich mich dann mehr oder weniger mit arrangiert, bloẞ keinen Stress machen dachte ich mir, das ist nicht gut, wenn du dir das jetzt verbietest und morgen auch, dann geht es übermorgen sowas von nach hinten los und dann muẞt du die ganze Woche nachholen .
Hatte auch zwischendurch bis 147,5mg hochdosiert in der Hoffnung das das abendliche Craving dann wieder geht, hat aber eher das Gegenteil bewirkt. Dann wieder runter bis auf 82,5mg war zu wenig und immer noch weiter getestet wann ich wieviel nehmen sollte, besser nehmen sollte.
Und ich glaube jetzt hab ich sie gefunden, die Dosis für mich, vorerst.
8:00 20mg, 12:00 25mg, 16:00 25mg, 18:30 12,5mg und 12,5mg vorm Bett gehen.

Ich habe tagsüber kein, Null Craving, abends immer noch, aber wie moonriver geschrieben hat, das sind uralte Muster, das ist kein Craving, das ist falsches Verhalten in der Situation.
Und ich weiẞ, ich kann das, nichts trinken dann, aber es gehört noch ne Menge Kraft dazu es dann sein zu lassen.
Auf jeden Fall habe ich festgestellt, das auch das mit der Zeit weniger wird, ich bin schon lange nicht mehr so nervös und werde auch nicht mehr so zappelig wenn es 18:00 wird. Aber es geht eben nicht so einfach von 100 auf 0 .
Und /aber die Zeit lasse ich mir auch. Egal wie lange es dauert, Fortschritte habe ich schon gemacht in diesem halben Jahr, groẞe Fortschritte finde ich für mich.
Allerdings in Stresssituationen, oder Ärger mit meinem Mitbewohner (91) merke ich das ich in alte Muster verfalle, da hat mich trinken wieder runter gebracht und es ist dann nicht so einfach es nicht wieder zu ertränken. Da arbeite ich noch dran, kann da meistens aber schon ganz gut drüber stehen.

Ich war vor 15 Monaten zur Entgiftung im KH und vor 6 Monaten kurz davor wieder da zu landen.
Und seit ich Bac nehme, auch wenn ich mal was getrunken habe, habe ich nicht das Bedürfnis weiter trinken zu müssen oder nicht wieder aufhören zu können. Es ist dann gut und okay, dieses Gefühl kannte ich schon lange nicht mehr.
So Leute, das war ne Menge zu lesen
Vielen Dank denen die sich das angetan haben und vielleicht kann ja der/die eine oder andere da etwas mit anfangen oder sich wieder finden.
Ich werde nicht aufgeben sondern weiter machen.
Gruss Bine

Hallo Bine

Danke für Deinen ausführlichen Bericht. Du hast nun schon einiges an Erfahrungen sammeln können und auch in den jeweiligen Situationen entsprechend mit Gegensteuer reagiert. Diese erste "Euphorie" beschreibe ich gerne als wie ein "Hals- über Kopf Verliebtsein". Ähnlich, wie einem dabei Alltägliches mühelos von der Hand geht und sich alles nur noch um den Partner dreht, so geht es die ersten Wochen mit Bac. Schmetterlinge im Bauch... Vielfach begleitet von eindrücklichen Träumen, welche auch ihre Wirkung haben. Der Fokus liegt auf allen Dingen, nur nicht mehr auf Alkohol. Bac rückt einiges in das richtige Licht, viel Vernachlässigtes wird nachgeholt, Kreativität kann plötzlich da sein. Wie Du richtig beobachtest, man hat die Zeit, verschiedenes mit sich und der Welt zu regeln. In abgewandelter Form (aus dem "Kleinen Prinzen"): "Warum trinkst du? Um zu vergessen! Um was zu vergessen? Dass ich trinke..." Eigentlich ein Zustand, da einem der Alkohol nicht mehr die Freude macht, welche man vorher jahrelang verspürte. Es ist nur noch ein ständiges Entrinnen aus den Folgen einer körperlich gewordenen Abhängigkeit... Der Idealfall, die Bac-Therapie zu beginnen! Bei einigen stellt sich dabei eine Form einer "Grundruhe" ein. Die verschiedenen Reaktionen lassen wieder auf die "Individualität" in der Anwendung schliessen. Es ist ein sachtes Herantasten an die geeignete Dosis, gewissermassen das Einschwingen auf die richtigen "Resonanzfrequenz".

Ich glaube, auch das allabendliche Ziehen oder Reissen kann sich mit der Zeit legen. Irgendwo solltest Du noch "den Stecker ziehen". Das Finden desselben ist manchmal nicht so einfach. Damit hast Du mal auf sicher schon Deinem Körper viel Gutes getan! Mut zur Veränderung ist auch eine Wirkung von Bac!

LG
moonriver

Liebe Bine,

das was Du schreibst, kennen viele von uns. Es heißt ja nicht umsonst "Bac schlägt Dir das Glas nicht aus der Hand". GGG und manchmal viele Jahre Arbeit sind nötig um den gewünschten Zustand zu erreichen.
Ja klar, die absolute Nüchternheit ist der Wunschtraum der Meisten, aber erst nach langer Arbeit an sich selbst und nochmals GGG kann dieser erreicht werden. Wunder geschehen nicht über Nacht.
Weiterhin viel Erfolg.

GLG