Baclofen Forum vs Alkoholismus

@Survivor

ja, ein solches Leben in der Kindheit kann einem den Glauben an die Menschheit nehmen. Das sogenannte Urvertrauen kann nicht entstehen und es ist eine schmerzliche Prozedur, zu versuchen, sich selbst lieben zu lernen und zu akzeptieren.

Aber ich denke, es ist möglich.
Mit der Zeit sieht man auch, dass nicht alle Menschen so sind, es gibt so viele Gute!

Dies sage ich nicht blauäugig, auch gute Menschen haben ihre "dunklen" Seiten, wir sind alle aus dem gleichen Holz geschnitzt, niemand ist fehlerfrei.

Aber es lohnt sich , Kontakt zu solchen zu suchen, die es versuchen, zu solchen , die menschlich sind.

Vielleicht erkennst du ihn dann gerade daran, dass er dir verzeiht, dass du ihn ( oft ) enttäuscht hast, und mit dir endlich in den Batman geht.

Denn er weiss um seine eigenen Fehler.

Aber wie Federico sagt, je nachdem braucht es eine Zeit. Vor allem ( dies sage ich als jemand, der die andere Seite kennen gelernt hat, die der immer wieder Enttäuschten ) wird "der/die andere spüren und erkennen, dass den Worten Taten folgen und sein Vertrauen wieder aufbauen können.

LG
milli

Der Satz war bewußt provokativ. Nimm's mit Humor.

Ich erkenne einfach an, daß ich niemanden für mein Schicksal verantwortlich mache -- was ich verbockt habe, habe ich verbockt. Da bin nur ich schuld, niemand sonst. Natürlich ging es auch später unfair weiter, aber das wohl auch nur, weil ich mich verletzlich gezeigt habe. Da war ich persönlich enttäuscht, daß noch nachgetreten wird, während man schon am Boden liegt. Als alter Sportler -- hab immerhin mal jemanden aus der zweiten Bundesliga Holland im Tischtennis geschlagen -- weiß ich, daß das Foulspiel ist. Da kann man mal sehen, wer ein netter Mensch ist und wer nicht. Wenigstens das habe ich gelernt. Nette Menschen gibt es leider nicht viele. Nur ein paar, und die sind mir auch wirklich lieb, denn sie haben immer zu mir gehalten, auch in meinen schwersten Stunden.

Zusatz: Hier im Forum sind auch sehr viele nette Menschen unterwegs. Danke dafür. Ihr helft mir wirklich mehr, als Ihr wißt. Ich fühle mich sehr wohl auf diesen Seiten.

Das weiß ich nicht. Das wird sehr, sehr schwierig. Sie glaubt, ich hasse sie, dabei tue ich das nicht. Ich mag sie nur einfach nicht mehr. Sie fing irgendwann an, mich systematisch um Geld zu bescheißen, und das würde sie niemals zugeben. Ich glaube, das wird nichts mehr.

Ich hätte gerne ein klärendes Gespräch mit ihr, das wäre auch gut für meinen Seelenfrieden, aber sie labert wie ein Wasserfall, unterbricht alle meine Denkpausen, zerstört meine Gedanken, aber die Tatsache ist: Ich bekomme noch immer 300 Euro von ihr, was sie vehement bestreitet. Dabei geht es mir auch gar nicht um die Summe, sondern einfach um die Art. Wenn man überlegt, daß ich sie über die Jahre finanziert habe, schuldet sie mir 10.000 Euro. Aber das sieht sie alles nicht. Ich war immer nur gut, solange ich Geld auf den Tisch gelegt habe. Ob dahinter auch ein Mensch mit Gefühlen steht, das hat sie nie interessiert. Für sie war ich immer nur der wandelnde Geldautomat. Ganz schön bitter, die Erkenntnis.

@Survivor,

das ist jetzt aber wieder eine ganz andere Baustelle. So wird das nichts werden, fürchte ich.

Nee, sachichja, da ist nichts mehr zu retten. Ich werde noch irgendwann mit einem Lastenservice meine Tür aus ihrem Keller holen und mich nicht auf Smalltalk einlassen, und dann haben wir uns gesehen, und danach ist sie mir egal. Auch wenn mein Herz brennt.

Lieber Survivor,

möchte Dir an dieser Stelle auch ein wenig Mut machen: denk an die GGGs.
Du hast ja nun im Moment mal fast alle "Baustellen" geöffnet. Too much....
ich fang also mal vorne an:

Ich finde Prof. Haasen menschlich einfach klasse und fachlich superkompetent. Du kannst völlig "normal" mit ihm reden.
Hast du ihm denn berichtet, was Dir beim Aufdosieren so passiert ist? Und frag bitte auch nach den Alternativen, medikamentös käme dort wohl nur Naltrexon in Betracht, bei dem Prof. Haasen auch teilweise ähnlich gute Erfolge wie mit Baclofen beobachtet hat.
Ich habe selbst eben noch keinen Patienten getroffen, bei dem es erfolgreich gewesen ist, mag aber daran liegen, dass die Patienten, die bei mir landen, alles andere oft schon versucht haben.

Für mich escheint das Aufdosieren in Deinem Fall auch recht rasch, vergleich es doch mal mit dem Französischen Schema aus dem Leitfaden, dessen Übersetzung Federico eingestellt hat (u.a. im "all you need"-Paket). Die Steigerung beträgt dort 10 mg alle 5 Tage; in Einzelfällen raten die französischen KollegInnen zu 10 mg pro WOCHE! Wir sagen doch immer: individuelles Aufdosieren. ich habe Patienten, die unter 2 mal 5 mg Bac/Tag so schläfrig sind, dass eine weitere Dosissteigerung nicht möglich ist. Nach ca. 1 Woche, dann aber doch!

Für DICH: versuche doch die Dosis schrittweise zu reduzieren, bis die Unerträglichkeit der unerwünschten Wirkungen nachlässt. Dann behalte diese Dosis eine Weile bei (schreib hier einfach wie es Dir geht, wenn es Dir liebr ist gern auch unter pm); dann wieder leichte Steigerung. Bleib mit "uns" im Kontakt.
Anmerkung: ich hatte einige UAWs, die mich über Monate begleitet haben!

Falls Du zu den wenigen Fällen gehörst, in denen es echt nicht mit Baclofen klappt: dann hast Du es wenigsten ganz konsequent versucht und weisst definitiv: bei mir gehts -leider- nicht.

In dieser eh schon "suboptimalen" Situation noch Deine "Hyperreflexion", Du denkst einfach zuviel über Dich nach, wofür willst Du aus der Krankheit? Finde ein positives Ziel: für DICH! Du musst mehr TUN! Beziehung reflektieren ist zur Zeit kontraproduktiv, setze Deine Energie erst mal für DICH ein. Beziehung aufarbeiten ist nüchtern besser. Ich weiss, dass ich sehr hart klinge; ist ja eigentlich gar nicht mein Ding, aber Du brauchst deine Kraft gerade ganz für Dich. Falls ein Gespräch mit der grossen Liebe unausweichlich ist, sag ihr, dass Du ihr in keiner Weise Schuld an deiner derzeitigen Verfassung gibst, aber vermeide verletztende "Grundsatzdiskussionen". Sag einfach ganz lieb, dass dir dazu im Moment die Kraft fehlt, ohne Vorwurf...

Klar, Batman allein ist öd, aber glaub mir: auch bei Federico oder mir rufen selten Menschen an die sagen: hey, die Welt ist klasse, wir gehn zusammen ins Kino! Die Meisten finden das WE schwer und wenn ich für jedes Krisengespräch am WE 5 € bekäme....

Will Dir einfach nur sagen: Name ist Programm, lieber Survivor! Halt Dich dran.
Gib nicht auf!
Alles, alles Liebe
jivaro

Nein, ich habe menschlich gegen Herrn Haasen nichts einzuwenden. Wie ich schon schrieb, halte ich große Stücke auf ihn. Die zehn Minuten, die ich mit ihm habe, haben es in sich.

Ich empfinde Deine Worte auch nicht als hart, jivaro. Solange es freundlich bleibt, lasse ich mir alles gefallen.

Ja, ich bin menschlich enttäuscht, nicht nur von mir, auch von anderen. Aber darüber will ich jetzt nicht nachdenken.

So besser? Smiley.

Die Hoffnung stirbt zuletzt... Natürlich wird das hier nicht nur von Google indiziert (sogar schneller als Du denkst)