Bild
Antwort erstellen

Re: Grüße vom Nordlicht

Montag 18. April 2011, 15:05

Willo hat geschrieben:
Diana hat geschrieben: Denn- woher sollte der Therapuet wissen, welches "die richtigen" Prozesse sind?


Es ist nur schwer empirisch erfassbar, wann, unter welchen Umständen es wem warum besser geht.

Beobachter und Beobachtender können hier bei der Beurteilung des Behandlungserfolges nur ein und dieselbe Person sein. Damit ist Wissenschaft in Konsequenz nicht möglich.

Das heisst nicht, dass nichts passiert.



Ich finde schon, eine gewisse Form von
Evaluation könnte bei Psychotherapie, und zwar aller Formen, nicht schaden. Im Gegenteil.

Dass "nichts passiert" würde ich nicht sagen.
Aber ich finde es schon denkwürdig, stets dem Patienten/Klientenanzulasten, wenn eine Therapie fehlschlägt.

Als Systemikerin habe ich aber auch eine andere Herangehensweise an das Anliegen (nicht das Problem!) des jeweiligen Klienten.

Das heisst nicht, dass ich das "recht haben" für mich alleine beanspruche.
Mich stört alleine der Absolutheitsanspruch.

LG Diana

Re: Grüße vom Nordlicht

Montag 18. April 2011, 18:24

Willo hat geschrieben:Eine Evaluation jedweder PT wäre mehr als sinnvoll, nur: wie anlegen? Der Erfolg einer Therapie (je tiefenpsychologischer, desto unmöglicher) ist ausschließlich über die Erste - Person - Perspektive des Therapierten überhaupt messbar. Oder fallen Dir von Außen messbare Parameter ein?

Also: wie?


Gute Frage. Käme ja nur in Frage: mit einer Kontrollgruppe, eines randomisiertes Studiendesignes sowie der Erhebung eines klinisch relevanten Outcomes, hier ein Beispiel aus der systemischen Therapie:
http://www.pedocs.de/frontdoor.php?sour ... =666&la=de

Du hast mich aber mit deiner Frage gerade auf eine interessante viertuelle Reise geschickt.

Zum Krankheitsaspekt beim Alkoholismus: es ist zwar als Erkrankung eingestuft, ich bin mir indes nicht sicher, ob das auch in die Wahrnehmung (auch bei Therapeuten!) allgemein vorgedrungen ist. "Professionell" ist diese Haltung schnell eingenommen.
Aber ein Blick auch (und vor allem) in Alkoholiker/Betroffenheitsforen ist doch sehr erhellend. Nicht mal die Betroffenen selbst sehen es als echte Erkrankung, es hat immer noch eine andere Stellung wie z.B. Diabetes oder Rheuma.

S' gibt noch viel zu tun.
Ein Meilenschritt wäre es ja schon, wenn wenigstens für Baclofen mal eine anständige Studie in die Wege käme.

LG Diana
Antwort erstellen