Baclofen Forum vs Alkoholismus

Bei Federico heisst das: "Du siehst die leeren Stoppelfelder der Gegenwart, in den vollen Scheunen der Vergangenheit siehst Du die Misthaufen Deines Lebens".

Ich denke so etwas nennt man dann „Depression“, keine Angst, ist schon wieder verschwunden und ich denke, ein großes Stück hat dieses Forum dazu beigetragen. Wenn der intrapersonale Trialog die Kognition nicht mehr erreicht und die Emotionen Samba tanzen, wird es nämlich schwierig den Kopf über'm Wasser zu halten.

Das ist sehr schön beschrieben von Max Raabe, nur dass es nicht unbedingt 1 Jahr dauern muss:

Den Anteil den Baclofen hatte, kann ich natürlich nicht ermessen aber ich denke schon die 3-4-fache Menge über mehrere Tage gegessen, hatte biochemisch seinen Anteil daran. Mehr noch und das kann ich schon ermessen, waren es die vielen positiven Posts, PM's und Mails die mir halfen der Krise zu antworten:


So gut wie Max Raabe und Anette Humpe werde ich nicht werden, ist auch nicht mein Ziel. Ich wollte nur auf diese Weise „Danke“ sagen an alle, die mir mit ihrem Zuspruch bewiesen haben, Kognition alleine geht nicht so gut. Kognition braucht Futter von aussen wenn die Emotionen brüllen und kreischen.

GLG und nochmal, Danke an alle!
Federico

Hallo Federico

Schön Dich wieder zu lesen...

und... Deine Kernaussage
Alles Gute
LG moonriver

Hallo und guten Abend,

@Federico: Die Krise habe ich am Montag rauskomplementiert, höflich aber bestimmt. Sie hat ja auch schon ganz schön lange auf meine Kosten gelebt. Nun ist Schluß.

Heutiges Tagebuch: Lioresal 25-30-30mg. Keine UNW.
Haben einen sehr schönen gemütlichen Sonntag verbracht, meine Tochter und ich.

Kein Verlangen, kein Alkohol. Tag 80 schon wieder ein schöner Tag gewesen.
Vielleicht gelingt es mir irgendwann nicht zu sein wie Till Eulensiegel: Wenn er den Berg hinauf geht und es beschwerlich ist, weiß er zwar, daß es auch den Berg wieder hinuntergeht und es leicht wird, wenn er aber den Berg hinuntergeht und es leicht ist, versaut er sich das, indem er daran denkt daß er dann wohl auch wieder den Berg hinauf gehen muß und es beschwerlich sein wird.
So bin ich leider auch. Ich halte zwar durch, wenn es schwer ist, in dem Gedanken, daß es schon wieder besser werden wird. Wenn es dann leichter ist, denke ich aber daran, daß es sicher auch wieder schwerer werden wird. Aber vielleicht gelingt es mir irgendwann, einfach nur zu genießen, daß es leicht ist, wenn es wieder beschwerlich werden sollte, ist dann immer noch Zeit, sich darauf einzulassen.
Also: der 4. Tag in Folge gut gewesen. Genuß.

Noch einen schönen Abend
LG Fallada

Hallo und guten Abend,

heutiges Tagebuch: Lioresal 25-30-30 mg. Keine UNW. Normaler Tag. Kein Verlangen kein Alkohol. Tag 81 geschafft.

LG und gute Nacht
Fallada

Guten Morgen alle miteinander,

Gestrige Dosierung: Lioresal 25-30-30 mg. Am Spätnachmittag, nach einem Kontakt mit dem Nochmann, unwiderstehliches Verlangen. Ich hatte schon mein Portemonnaie geschnappt und war auf dem Weg, mir eine - mindestens ein - Flasche Wein zu kaufen. Als ich die Haustür abschloß, fiel mir ein, daß ich noch meine Anwältin anrufen wollte/sollte, und da es schon halb 6 war, ging ich nochmal rein und rief sie an. Das Gespräch (es ging nicht über Alkohol, von meiner Sucht weiß sie nichts) hat mich so entlastet, daß ich mein Verlangen danach wieder in den Griff bekam. Und dann war ohnehin die Abendration Lioresal fällig, so daß ich keine Nottablette nahm (diese Möglichkeit war mir während des Verlangens nicht präsent). Glück gehabt. Später hat meine Freundin, ich hatte schon während des Verlangens die Idee sie anzurufen, deutlich gesagt, daß ich das dann auch tun soll. Ich hatte sie nicht angerufen, weil ich ihr nicht zur Last fallen wollte. Sie sagte, daß zu entscheiden sei ihre Sache, nicht meine. Also: Tag 91 ohne Alkohol überstanden. Geschlafen habe ich zwar nicht gut und fühle mich jetzt etwas erschöpft, aber bin auch irgendwie ganz ruhig und zuversichtlich.
Heute erhöhe ich dann auf 3 x 30 mg.

Einen schönen Tag
wünscht Fallada

Hallo Fallada
Dies ist eine treffende Formulierung. Ich habe dies in der Anfangszeit auch erlebt und einfach mit Anstrengung gegen das Craving gekämpft... Erst hinterher wurde mir die Möglichkeit der Notration wieder bewusst. Seltsam, aber wahr! Irgendwie schaltet Craving die Vernunft aus...

Ich gehe davon aus, dass es ein Effekt ist, welcher sich bei längerer Anwendungsdauer verliert.

Und sonst kann ich einfach nur sagen: Respekt, wie Du es angehst...

Alles Gute
LG moonriver

Hallo alle miteinander und guten Abend,

@Moonriver: Also gestern habe ich glaube ich einfach nur Glück gehabt. Oder noch einen Rest Gefühl inneren Wertseins, der mir einfallen ließ, daß ich ja noch meine Anwältin anrufen sollte...Dein Respekt tut mir aber sehr gut. Lese oft in Deinem Thread und sage Dir: Ich habe großen Respekt und sehr viel Anerkennung für Dich. Und ich bewundere Deine Stärke und Fähigkeit, selbst in eigenen schwierigen Lebenssituationen noch so einfühlsam für andere da zu sein.

Heutiges Tagebuch: Lioresal 30-30-30 mg. Keine UNW. Verlangen rückläufig. Heute Abend ein wenig, ich müßte ja noch Kaffee kaufen, aber ich bin nicht sicher, ob ich an dem Weinregal vorbei komme, ohne was zu kaufen, also bleib ich lieber zu Hause. Gibt es morgen früh eben Tee. Was echt was bedeutet für mich, ich liiiiiiebe meinen Morgenkaffee!
Heute hatte ich eine erstaunliche innere Ruhe und war sogar in der Lage, 2 Stunden konzentriert zu lesen und zu arbeiten. Am Stück! Das ist mir schon seit drei Monaten nicht mehr gelungen.

Liebe Grüße und bis morgen
Fallada

Guten Morgen alle miteinander,

gestriges Tagebuch: Lioresal 30-30-30mg. Keine UNW. Gestern Nachmittag sehr starkes Verlangen, wieder bei emotionalem Stress wegen dem Baldexmann, wobei der Stress nur zu erwarten war, am späten Abend dann auch kam. Also am Spätnachmittag starkes Verlangen nach Wein, überlegte, wie ich welchen besorgen soll. Zog die Abendration Lioresal auf 5 Uhr vor. Ging dann, als meine Tochter beim Sport war, mit dem Hund am See spazieren. Als wir nach dem Sport am See etwas Essen waren, konnte ich nicht mehr widerstehen und bestellte eine Weißweinschorle (halber Lieter, also max. 250 ml Wein) in der festen Absicht, noch eine zweite zu bestellen. Naja, mit der Schorle ging das Verlangen erstaunlicherweise zurück bis es nicht mehr da war, und es blieb bei der Einen. Ich war froh, erstaunt, nicht weiter trinken zu müssen, aber auch traurig, daß ich es nicht geschafft hatte. Habe dann keine Notration genommen, war das so richtig? Es war ja auch nicht mehr nötig.

LG Fallada

@fallada,

traurig, dass Du es nicht geschafft hast weiter zu trinken? Spaß beiseite, ich weiß schon wie Du es meinst. Dennoch solltest Du nicht traurig sein, etwas nicht geschafft zu haben, die Freude darüber was Du bereits geschafft hast solltest dadurch nicht kleiner machen. Und bitte vergiss nicht, Abstinenz ist nicht das Ziel. Ich weiß, es ist schwer zu verstehen. Denk einfach daran wie Du den gestrigen Tag ohne Baclofen beendet hättest ...

LG
PS sich gegen erwarteten emotionalen Stress zu wappnen, ist im Fall Baldexmann enorm schwierig. Das braucht Zeit die Du dir geben solltest *GGG*

Hallo Federico,



Ist dieser Satz, so absolut gesagt, wirklich Dein Ernst? Oder meinst Du das ganz gezielt auf die Person Fallada? Mich würde interessieren wie Du das Leuten vermitteln willst, die Abstinenz als ihre bequemste Alternative sehen. Ich für mich habe nach jedem noch so kleinen Alkohol- Genuss immer wieder meinen Kampf, nicht am nächsten Tag weiter zu trinken. Das ist für mich sehr oft Motivation gar nichts zu trinken. Verstehe meine Fragen bitte nicht als Kritik, Deine, diese Aussage erstaunt mich doch sehr.

Gruß, luzifer

P.S. Fallada, habe große Achtung für Deinen bisherigen Weg mit Bac !!!