Bild
Antwort erstellen

Re: Mein Weg mit Baclofen

Dienstag 13. Februar 2018, 10:48

Guten Morgen! :-h

Bin total verunsichert, denn ich hatte am vorigen Freitag, wie aus dem Nichts, extremen Suchtdruck! Genau wie früher, als ich noch kein Baclofen hatte... :Mad: Wie früher bin ich ohne groß nachzudenken zum Supermarkt.... :-\
Gerade hatte ich 14 alkfreie Tage geschafft und nun sowas...

Sonst spüre ich ja kaum noch Suchtdruck und hatte immer mal wieder getrunken um der Depression zu entfliehen, was ja auch nicht klappt. Zuletzt hatte ich nach nicht mal zwei Gläsern alles in den Ausguss gekippt und war guter Dinge, dass ich es jetzt packe ... Nun dieser Freitag... Da war es wieder eine ganze Fl. Sekt... :Mad:

Meine Tabletten hatte ich genommen und großen Stress hatte ich auch nicht...
Ich hoffe jetzt, dass dies ein einmaliges Ereignis war... :-\
Aber sowas verunsichert mich jetzt natürlich... Ansonsten bin ich ja mit meiner Dosis 135 - 140 mg gut klargekommen..

Kennt das auch jemand?

Liebe Grüße
Manuela

Re: Mein Weg mit Baclofen

Dienstag 13. Februar 2018, 15:34

Liebe Manuela

Es ist wichtig, zu realisieren, dass ein Rückfall zum Heilungsprozess gehört. Alles will mit Fallen und Aufstehen gelernt sein, noch ist kein Meister vom Himmel gefallen. Einige brauchen wenige Anläufe, bei anderen dauert’s Jahre, bis die clean sind.
Hauptsache ist, dass du ja nicht aufgibst, sei nie enttäuscht über dich und die Rückfälle; im Gegenteil, sei stolz, dass du so kämpfst, denn irgendwann wird es klappen, davon musst du selber überzeugt sein. Du musst wirklich 100% an dich selber glauben. Es ist gut, dass du darüber berichtest; wir sind hier um dich zu unterstützen.

LG

Patrick

Re: Mein Weg mit Baclofen

Mittwoch 14. Februar 2018, 10:30

Lieber Patrick, :-h

es ist ja nicht der Rückfall der mich ärgert, sondern, dass ich solch extremen Suchtdruck hatte wie früher ohne Bac! Dies hat mich total erschreckt...
Rückfälle hatte ich ja schon öfters. Aber mit Baclofen nie mehr dieses schlimme Craving...

Hätte mich interessiert, ob das auch jemand kennt!

LG Manuela

Re: Mein Weg mit Baclofen

Freitag 16. Februar 2018, 08:35

Ja, solche Erfahrungen habe ich selber auch gemacht und oft hier gelesen. Mach dir also bitte keine Riesensorgen, Manuela; auch wenn das Craving schlimm ist, irgendwann geht's vorbei, manchmal schneller als du denkst.

LG

Patrick

Re: Mein Weg mit Baclofen

Sonntag 18. Februar 2018, 05:42

Ich kenne das auch, der Trigger ist bei mir extrem anstrengende Arbeit bei der Brennholzversorgung, in den letzten 25 Jahren war das normal dabei ziemlich dicht zu sein.
Oft auch in Kombination mit Schmerzmitteln.

Re: Mein Weg mit Baclofen

Sonntag 18. Februar 2018, 11:26

Liebe Manuela

Hab bitte Geduld mit dir selber. Längere Zeit bist du mit Baclofen gut gefahren.
Versuch mittlerweile deine richtige Dosierung herauszufinden. Die Analyse, wie
und wann genau die Trigger-Momente kommen ist bestimmt auch hilfreich.
Denke gut nach, wás genau verursacht die Cravings, was sind die Trigger-Faktoren?

Mein grösster Trigger ist z.B.: Alleine sein. Das ebnet den Weg zur totalen
Selbstdestruktionsfreiheit und äussert sich vor allem in Geschäftsreisen; die Zeit
unterwegs und im Hotelzimmer gehören zu den schwierigsten zu bewältigenden
Momenten. Wie schaut's bei dir aus, sind's meistens nur die Black Fridays, die
Shopping-Dilemmas, oder...?

LG

Patrick

Re: Mein Weg mit Baclofen

Sonntag 18. Februar 2018, 12:21

rog hat geschrieben:Mein grösster Trigger ist z.B.: Alleine sein.
Hm, liebe Manuela, kann es sein, dass du am Wochenende oft alleine bist und darum der Freitag einfach kein guter Tag ist? LG Fallada

Re: Mein Weg mit Baclofen

Montag 19. Februar 2018, 10:26

Hallo liebe Leute!

Danke für die vielen Antworten! :-h

Irgendwie habt Ihr mich falsch verstanden... Ich habe doch sonst kaum noch Craving. Es hat auch nichts mit Freitag zu tun. hatte mich nur total erschreckt, da das Craving an diesem Tag so stark wie früher, als ich noch kein Bac. nahm, war! Ansonsten ist ja alles ok und auch die Dosis passt. Es gab auch keine Auslöser.

Was jetzt super ist, ich kann jetzt tagelang mit Geld in der Tasche rumrennen ohne mir was zu kaufen..!!! :) Früher musste ich immer darauf achten kein Geld einzustecken. Geld war immer ein Trigger. Dank Baclofen ist das vorbei.

Liebe Grüße
Manuela

Re: Mein Weg mit Baclofen

Dienstag 20. Februar 2018, 20:39

Liebe Manuela

Gut, dass alles bei dir denn doch im grünen Bereich ist.
Pass gut auf dich auf.

LG

Patrick

Re: Mein Weg mit Baclofen

Donnerstag 15. März 2018, 13:03

Hallo, liebe Leute! :-h

rog hat geschrieben:Gut, dass alles bei dir denn doch im grünen Bereich ist.


Leider ist seid ein paar Wochen bei mir doch nichts mehr im grünen Bereich.
Der Suchtdruck ist u. a. doch ab und zu wieder da. Hatte mit meinem Psychiater gesprochen deshalb. Ich soll jetzt um 10 mg erhöhen.
Irgendwie habe ich auch das GEfühl, dass, seitdem ich in Therapie bin (Verhaltenstherapie, einmal wöchentlich) ich verstärkt an Alkohol denke... Da wir ja das Thema dort auch bearbeiten...

Meine Trockenphasen sind so ca. 14 Tage. In den Trockenphasen fühle ich mich auch irgendwie hilflos....

Habe in der "TroKkenPresse" eine Buchempfehlung gelesen. "Drachenspuren". Die Autorin hat ihre Gefühle dort auf den Punkt gebracht! Genauso empfinde ich auch!!

Gebe mal einen Auszug wider: ... In jeder Phase der Sucht frage ich mich: Was ist los mit mir? Besonders gegen Ende fragt immer wieder, welche tiefere Wurzeln ihre Abhängigkeit haben könnte. Sie lebt inzwischen abstinent, aber wie nun umgehen, mit all dem, das sie einst betäubte? Mit Angst, Unwertgefühl, Druck, Stress? "Ich habe nach wie vor das GEfühl, dass man mir meine Krücken weggenommen hat... und mich jetzt ohne Waffen und ohne Heilmittel einfach auf der STraße liegen läßt. Ich weiß alles ganz genau, aber meine Gefühle scheren sich einen Dreck ... Wie kann man lernen, neuem Erleben nicht mit altem Muster zu begegnen?"

"Ein Mensch, der viele Jahre an Krücken geht, kann nicht automatisch gleich laufen, nur weil er diese von sich wirft."

GEnauso geht es mir auch. Daran heißt es in der Therapie zu arbeiten. Es müssen neue "Krücken" her! sonst wird es mir immer wieder passieren, dass ich auf die alte "Krücke" zureickgreife... Alles nicht so einfach.

Aber, ich bleibe dran.

Liebe Grüße
Manuela
Antwort erstellen