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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Partner ist wohl ein Binge - Trinker - verzweifelt Verfasst: Donnerstag 26. Januar 2017, 11:31 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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@federico Das alles ist mir durchaus bekannt, federico, aber ich denke wir können uns darauf einigen, dass es in den meisten Fällen ein längerer Weg ist, überhaupt mal aus der Spirale auszubrechen. Es ist möglich, absolut, auch nach mehreren missglückten Anläufen. Man sollte nie aufgeben, dennoch: es ist häufig auch ein größeres Projekt, aber das lohnendste überhaupt. Kurz: GGG. Das sollte an und für sich die Kernaussage meines Beitrages sein. Das und dass so ein Arzt ein Glücksfall ist.
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Partner ist wohl ein Binge - Trinker - verzweifelt Verfasst: Donnerstag 26. Januar 2017, 16:56 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Beano hat geschrieben: Ich sitze aber mit dieser Art und weise konstant auf dem Pulverfasses, den der nächste binge kommt bestimmt. Dem möchte ich Einhalt gebieten und meine letzte Hoffnung ist Baclofen. Liebe Sabine Die Geschichte deines Partners könnte meine sein. Die Ähnlichkeiten sind gross, und ich könnte dir vielleicht ein paar Tipps gehen, wie ich mit meinem Problem als Rauschtrinker umgehe. Im Gegensatz zu den moisten Alkoholkranken hier im Forum, die Pegeltrinker sind, gehört dein Partner eindeutig auch zu den Rauschtrinkern, oder wie der Titel deines Threads sagt: Binge Trinker. Ohne dich entmutigen zu wollen, muss ich zuallererst sagen, dass Baclofen gerade für Rauschtrinker absolut keine Wunderpille ist. Voll Bewunderung lese ich hier im Forum Geschichten von Leuten, die jahrelang schon mit Hilfe von Baclofen mühelos clean bleiben. Aber es sind keine Binge Trinker. Dennoch profitieren diese Alkoholtypen (BT) auch von Baclofen, indem das Medikament die Impulsivität bremst. Anders gesagt, Baclofen erlaubt es, das ganze Projekt “Heute Abend gibt es ein Besäufnis” nochmal zu überdenken, Baclofen gibt der Vernunft eine grössere Chance, die Suchtimpulsivität zu überwinden. Und das ist schon mal ein gutes Fundament. Wichtig zu wissen ist: Wenn dein Partner es selber, von sich aus und für sich selber, nicht zu 100% will, dann wird es ihm nicht gelingen, egal welche Baclofen-Dosis, egal wieviel tausend Stunden Psychotherapie, egal wieviel eheliche Diskussionen oder was auch immer, wenn er nur auf Druck von Freunden, Familie, Partner usw… aufhören soll, um die Beziehung aufrechtzuerhalten, geht es leider nicht. Rede doch mit ihm, und frag mal, was ER genau will. Was unternimmt er konkret, nicht ihr oder du, sondern er? Nochmals: Nur wenn er es selber von sich aus will, geht es. Ich habe meine Zweifel, denn sonst hätte er sich doch wenigstens irgendwann mal im Forum vorgestellt? LG Patrick
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Federico
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Betreff des Beitrags: Re: Partner ist wohl ein Binge - Trinker - verzweifelt Verfasst: Donnerstag 26. Januar 2017, 18:16 |
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Gründer † |
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Registriert: Freitag 27. November 2009, 17:11 Beiträge: 8253 Wohnort: München
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Sie nannten in einst Gazza, Paul Gascoigne 400.000 $ für Therapien ausgegeben. Aber so muss es nicht zwangsläufig enden ... LG Federico
_________________ „Es gibt keine Alternative zum Optimismus, Pessimismus ist Lebensfeigheit.“ Richard David Precht
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Kornblume
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Betreff des Beitrags: Re: Partner ist wohl ein Binge - Trinker - verzweifelt Verfasst: Freitag 27. Januar 2017, 10:57 |
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Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 13:00 Beiträge: 402
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Hallo Patrick! Ohne dich entmutigen zu wollen, muss ich zuallererst sagen, dass Baclofen gerade für Rauschtrinker absolut keine Wunderpille ist. Voll Bewunderung lese ich hier im Forum Geschichten von Leuten, die jahrelang schon mit Hilfe von Baclofen mühelos clean bleiben. Aber es sind keine Binge Trinker.Da muss ich Dir widersprechen! Deine Aussage macht mich irgendwie fassungslos, denn ich bin auch ein Rauschtrinker. Die meisten Alkoholiker sind Rauschtrinker. Einmal angefangen kann man nicht mehr aufhören und trinkt bis zum Koma... Kontrollverlust! Und auch Olivier Ameisen war ein Rauschtrinker!!! Ich glaube, dass Baclofen jeden Alkoholiker helfen kann!!! Es geht doch um das Craving!!! Das Craving wird gedämpft und man wird gleichgültig gegenüber Alkohol! Warum sollte das bei Rauschtrinkern nicht funktionieren!!??? Ich habe zurzeit fast überhaupt kein Craving mehr und deshalb auch keine Lust auf Alkohol! LG Kornblume 
_________________ Man sieht oft etwas hundert Mal, tausend Mal, ehe man es zum allerersten Mal wirklich sieht. Christian Morgenstern
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Bine
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Betreff des Beitrags: Re: Partner ist wohl ein Binge - Trinker - verzweifelt Verfasst: Freitag 27. Januar 2017, 15:59 |
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49 Beiträge: 682
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Man fängt irgendwann an zu Trinken, alles nur Spaẞ. Dann geht es weiter, der Spaẞ is Cool, alles easy. Irgendwann kommt der Punkt wo die Kontrolle verloren geht ohne das man es merkt. Usw....
Ist man nicht immer erstmal Rauschtrinker ? Bevor man dann irgendwann zum Pegel/Spiegeltrinker wird ? Zum Komplettalkoholiker ? Weil der Rausch abends nicht mehr reicht ? Schon eher erreicht werden kann ? Die Entzugserscheinungen mehr werden ? Man merkt irgendwann das man die Entzugserscheinungen, was ja auf jeden Fall überhaupt keine sind, mit Alkohol bekämpfen kann. Dann gehts einem wieder besser. Und schwups ist man vom Rauschtrinker zum Spiegeltrinker mutiert. Und die Spirale dreht sich, der Wirbelsturm nimmt Fahrt auf, bis man im Auge drin ist und verschluckt wird. Wohl dem der vorher noch den Absprung schafft, was meines Erachtens aber auch schon sehr schwierig sein kann. Aber mit Baclofen zu schaffen sein kann. Ja hätte ich mal früher den Absprung geschafft...... nun war ich schon im Auge des Wirbelsturms. Gruss Bine
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rog
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Betreff des Beitrags: Re: Partner ist wohl ein Binge - Trinker - verzweifelt Verfasst: Freitag 27. Januar 2017, 20:37 |
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Moderator |
Registriert: Sonntag 2. Juni 2013, 21:10 Beiträge: 1683
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Liebe Bine und Kornblume Es gibt doch gar keinen Grund zur Verzweiflung? Wie ich bereits geschrieben habe, ist Baclofen auf indirekte Art schon wirksam für Rauschtrinker. Aber ein wenig weiter oben in diesem Faden hat Praxx den Unterschied schon erläutert. An anderen Orten in diesem Forum und im Nachbarsforum wurde auch bestätigt, dass Baclofen weniger bis keinen Effekt hat bei Binge Trinkern als bei Pegeltrinkern. Es hängt natürlich davon ab, wo der Schwerpunkt liegt. Es gibt im weitesten Sinne des Wortes soviele Alkoholtypen wie es Alkoholkranke gibt. Und mit einer Verallgemeinerung oder Schubladisierung kann man durchaus falsch liegen. Bine hat geschrieben: Ist man nicht immer erstmal Rauschtrinker ? Bevor man dann irgendwann zum Pegel/Spiegeltrinker wird ? Wie du es beschreibst, kann sehr wohl sein, muss aber nicht. Tatsächlich gibt es Rauschtrinker die zu Pegeltrinker mutieren. Das heisst aber nicht, dass (alle) Pegeltrinker irgendwann mal Rauschtrinker waren. Liess doch mal die Geschichten von moonriver oder Papfl, die soviel ich weiss, keine Rauschtrinker waren. Von vielen Pegeltrinkern hört man oft mit einer gewissen Stolz, dass sie nie die Kontrolle verloren, man sogar nicht merken konnte, dass sie getrunken hatten, auch nach 2 Flaschen Schnaps/T nicht. LG Patrick
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moonriver
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Betreff des Beitrags: Re: Partner ist wohl ein Binge - Trinker - verzweifelt Verfasst: Freitag 27. Januar 2017, 21:34 |
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Moderator |
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Registriert: Sonntag 13. Februar 2011, 17:49 Beiträge: 2608 Wohnort: Schweiz
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rog hat geschrieben: Von vielen Pegeltrinkern hört man oft mit einer gewissen Stolz, dass sie nie die Kontrolle verloren, man sogar nicht merken konnte, dass sie getrunken hatten, auch nach 2 Flaschen Schnaps/T nicht. Dies kann ich von meiner Seite bestätigen. Hatte nie einen Filmriss, muss aber dazu sagen, dass bei mir jeweils bei max. 2-3 dl Vodka / T Schluss war. Mehr "schaffte" ich nie. Zum Glück dauerte dies nur ein paar Jahre. War natürlich auch zu viel... und zu lange! LG moonriver
_________________ „Geh nicht nur glatte Straßen, geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt, und nicht nur Staub!“ (Antoine de Saint-Exupéry)
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Bine
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Betreff des Beitrags: Re: Partner ist wohl ein Binge - Trinker - verzweifelt Verfasst: Freitag 27. Januar 2017, 22:40 |
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Registriert: Mittwoch 13. Juli 2016, 14:49 Beiträge: 682
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Okay das ist die andere Variante, hab nur von meiner Erfahrung geschrieben und die ich bis jetzt bei anderen kennen gelernt habe, dennoch bleib ich dabei, erst war es ein Rausch...... Und viele Pegeltrinker sind in der Lage es zu vertuschen, keine Frage, auch ohne das es jemand anderes merkt. Eben auch nach 2 Flaschen Schnaps, über den Tag verteilt, nicht. Meint man. Es merkt keiner?, nicht jeder, aber sein eigenes Aussehen verändert sich. Man hat rote gestriemelte Wangen, evtl. eine Säufernase, die Augen sehen anders aus. Und wehe man hat nicht genug intus, da geht das zittern aber los, da is nur noch Rückzug angesagt wenn es nichts/nicht genug gibt. Nix wie weg, dahin wo man nachfüllen kann, bevor man anderswo unkontrolliert umfällt wegen Entzug. Wenn man selber mal auf dieser Schiene gefahren ist, sieht man es. Zitat: Und mit einer Verallgemeinerung oder Schubladisierung kann man durchaus falsch liegen. Ja das kann man, aber es ist und bleibt DAS PROBLEM was wir alle haben. Egal wer sich in welche Schublade steckt, in diesem Schrank wo vorne Alkoholismus drauf steht. Den Friede, Freude, Eierkuchenschrank hab ich noch nicht gefunden. Zitat: Es gibt doch gar keinen Grund zur Verzweiflung? Nee den gibbet nich 
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Juli
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Betreff des Beitrags: Re: Partner ist wohl ein Binge - Trinker - verzweifelt Verfasst: Sonntag 29. Januar 2017, 12:50 |
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Moderator |
Registriert: Montag 10. September 2012, 02:35 Beiträge: 1386
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rog hat geschrieben: Aber ein wenig weiter oben in diesem Faden hat Praxx den Unterschied schon erläutert. An anderen Orten in diesem Forum und im Nachbarsforum wurde auch bestätigt, dass Baclofen weniger bis keinen Effekt hat bei Binge Trinkern als bei Pegeltrinkern. Kann ich aus eigener Erfahrung unterschreiben. Insofern war und ist der Beitrag von Praxx eine große Erleichterung für mich. Großer Aha-Effekt.
_________________ VG
Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende
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jivaro
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Betreff des Beitrags: Re: Partner ist wohl ein Binge - Trinker - verzweifelt Verfasst: Sonntag 29. Januar 2017, 19:54 |
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Moderator |
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Registriert: Freitag 17. September 2010, 19:08 Beiträge: 1949 Wohnort: Giessen
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Ihr Lieben: bitte lest Praxx dann auch korrekt!
Ist die Zeit zwischen den "Binge-Ereignissen" absolut stressfrei? Keine Gedanken an Alkohol? Kein Problem? Völlig normaler Alltag? Ist bei Nachfragen eher die Ausnahme - oft wird erst im zweiten oder dritten Gespräch mit dem Patienten deutlich was wirklich los ist. Meist lohnt sich dann doch ein Versuch mit Baclofen. Dann wäre eine Exploration sinnvoll welche Ereignisse bei einem Menschen zum Binge-Trinken führen. Geht schwer, geht aber - Begleitung ist hier unglaublich wichtig.
Ist der Patient nicht wirklich überzeugt geht NICHTS! Habe schon Patienten erlebt, die mehr aus Wunsch dem Partner den Gefallen zu tun sich vordergründig auf eine Therapie einliessen und die Tabletten dann verschwinden liessen (ZB ausspucken, die Tabletten blieben dann angelutscht im Auto liegen). Die Angst vor Abstinenz war grösser als der Wunsch nach Veränderung.
Wir glauben hier irgendwie dass Baclofen gegen Binge-Essen hilft, aber beim Binge-Trinken überlegen wir jetzt. Seufz!
Die Diskussion mit Binge und Pegeltrinken finde ich absolut müssig - wie Ameisen sagte: Hauptsache die Flasche bleibt zu. Es muss von Fall zu Fall entschieden werden. Bei Grunderkrankungen wie Angst und Depression mit Pegeltrinken mag es einen Hauch leichter sein mit Baclofen Erfolge zu erzielen.
LG jivaro
_________________ "In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst." Marcus Aurelius
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